Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 51, No. 524, Ed. 1 Saturday, April 29, 1916 Page: 3 of 4
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Die letzten Briefe.
Skizzc aus Erlebnissm eines Ober-
wstabsqtztes VonFr. W. van Oestrmr.
s Der Stabsarzt ein breitschultriger
Mann mit kahlem Schädel ergrau-
Item Schnurrbart und scharfbliclenden
Augen schien ermüdet.
»Doktor einen Sitz« wandte er
sich an den Oberarzt der gleich ihm
Emit ausgelrernpelten Hemdärmeln
;itand eine große weiße Schürze vor-
gebunden die bereits vielfach rote
kund braune Flecken vorwies.
»Einen Sessel!« Der Oberarzt rief
es in die große Halle hinein die vor-
dem den Klosterbrüdern als Speise-
!kaum gedient hatte und jetzt zum
sOperationssaal umgewandelt worden
.war. Und er stützte seinen wankenden
Vorgesetzten bis dieser sich schwer auf
den Sitz fallen ließ.
Der Stabsarzt saß blaß mit ge-
schlossenen Lidern nnd holte mehrere
Male tief Atem
»Wie viele haben wir heute schon
unterm Messer gehabt Doktor?«
fragte er- endlich.
Zweiundvierzig an diesem Vor-
mittag« entgegnete det Oberatzi.
»Prost Mahlzeit Doktor Davon
stirbt uns ja doch ein Dutzend und
ein weiteres bleibt Krüppel. Herr-
lich weit haben wiss gebracht« Und
dann kam es wie ein Stöhnen von
den Lippen des alten Mannes. «Jch
verzweier an Gott und mir. Er und
ich — wir sind ohnmächttg so vieler
Menschermot gegenüber. Aber wa-
rum töten sie sich auch damit-erweise
einer den andern? Jch bin müde·«
Der JSiingere rauspette sich verlegen.
Sie angrnhen wollen het-
StabzatzL
Der andere sprang aus nnd fiel
ihm ins Wort. .Ausruhen? Sind
Sie verrückt?« sagte er polterndL
»Wer hat hier Zeit dafürk
Und festen Schrittes trat er von
feinem Helfer gefolgt wieder an den
Dperationstisch heran ans dem be-
reits entkleiden ein neuer Schwert-er-
wnndeter lag der vor kurzem ge-
bracht worden war.
Ein Soldat sprach den Arzt an;
seine Stimme bebte große Tränen
standen in seinen Augen: »Bitte ge-
horsamst ich hab' meinen herrn Ritt-
meister hergebracht. Jch bin sein
Bursch. Die Frau Griifin wird . . .
Bitte gehorsamst retten Sie that«
Der Stabsarzt winkte und nickte
barsch -abweisend dieweil er selbst ge-
gen ein würgendes Gefühl ankämpste
»Schon gut. Man tut siir alle was
man kann. Daß es nicht mehr ist . .«
Ein Achselzucken vollendete den Satz.
Und schon beugte er sich über den mit
eschlossenen Augen wie leblos Da-
enden dem ein Geschoßsplitter den
Unterleib halb ausgerissen hatte.
«de nicht viel zu machen sein«
murmelte er verzweifelt grimmig.
Versnchen niin sagte ser dann ent-
schlossen zum Oberarzt gewandt.
Dieser nicktr. Mart-sei« fragte ser
fiksternd
»Ja. Er bleibt ja doch unterm
Messer-' rannte der alte Arzt. Im
MTM E« MZZM K
. W s z er
seit igesfsneter Augen hatte ihn ge-
troffen ein so seltsamer Blick daß
es ihm kalt den Rücken herablies —-
hatte der Wunde seine Worte ver-
amtnnenj
und Ies- öfkwu der Dis-ie- sei-se
Lippen «Tstlich?« fragte er nut
leiser Stimme die wie ein Hauch
wayabetmkeinemtsebenderizlngst
II- M M »
as « ein entgegnete
per Stabsarzt nnd lachte Plzem
Aber als db Blicke dek- Wunden
acit stehende-m mahnendem befehlens
dein Ernst die Frage wiederholten
wette der alte Mann die Achseln nnd
gestand- «Seht möglich«
Asce- Rittmeisier nicktr. «Eine
»Na-If Aber rasch. Sie können
nicht mehr warten und andere war-
M«
aMein Bursche bat Briefe an meine
—- junse Frau. We sind datieri. Ich
habesie——fitr—fürall«eFiillevor
Zungen- seschkieben Nehmen Sie sie
lesen Sit schicken —- schicken Sie sie
i Sie wird Mutter in —- in deei
vielleicht. Und früher soll sie
nicht erfahren dass ich —' Und der
M sani mit leisem Stöhnen wie-
der in losigteit uniitL
Der Stsbsnrzi riinfpette sich ge-
eiinschsollx denn dies wiirgende Ge-
stidl dwbie ihm zu den Augen zn stei-
en. »Es-it Keine Zeit verlieren!
ndte warten!« snht er den Ober-
tesi grob an.
Und bald traten zu den Blnislecken
ntf den Schützen der beiden Letzte
eene binzn
Der alte Mann guckte die Achseln
ils die Operation beendigt war. Es
oäre ein Wunder« murmelte er. —-
dann ein Wink. »Der nächste!«
Bebutsam wurde der über und
iber verbundene Leib des Ritttneisiers
Iotn Tische gehoben den ein Gehilfe
mich wusch-
·Du bleib biet mein Soba!
Bleib bei Deinem herrnt Du mußt
nir dann noch etwas geben« befahl
Der Sinbsarsi inzwischen dem Sol-
daten en Tränen in den Augen-
viuleln trocknen wollten.
Weiter und weiter die blutigen
Rettungsversuche an Menschenleben.
Aber nach zwei Stunden taumelte der
alte Mann. »Ablösen Doktor! Jch
kann nicht mehr. Meine Willenskraft
ist siir heute zu Ende.«
Und dann warf er sich in einem
kleinen anstoßenden Zimmerchen auf
eine Strohschiitte und sank augen-
blicklich in bleiern schweren Schlaf.
Als er nach vier Stunden im Däm-
merlicht erwachte blieb er eine Weile
wie betäubt liegen. Dann verspürte
er Hunger und rief. Hastig schlang
er einige Bissen eines lauen Mahles
hinunter. Dabei fielen ihm die Worte
des Reiterosfiziers ein die Bitte dieses
Totgeweihten. Er stöhnte vor Mit-
gefühl·
Brtngen Sie Licht herein und
schicken Sie mir den Burschen Von dem
Rittmeister den ich da vorhin operiert
habe« befahl er.
»Bitte gehorsamst wird der Herr
lebens« fragte der Gerufene der bald
darauf eintrat
So so er lebt also noch« dachte
der Arzt und sa te scheltend: »Na-
türlich dummer erl.«·
Aber als er das Gesicht des Sol-
daten sah. das in Freude aufleuch-
tete bereute er seine Worte. Immer-
hin —- sie waren gesprochen.
»Dein Herr hat »wir gesagt Du
sollst mir die Briese geben die für die
Gräsin.«
Der Bursche holte aus der inneren
Brusttafche ein versigeltes Pcickchen
hervor und überreichte es.
»Es ist gut. Du wirst wohl bei
Deinem Herrn wachen wollen?«
»Wenn ich darf Ich bitte gehor-
famst «
Das wird noch in dieser Nacht eine
Totenwacht dachte der Arzt. »Ja.
h! Jch erlaube es.' Und er
eckte dem Soldaten die hand hin.
»Hast wohl einen guten Herrni
Bist ein treuer Kerl. Recht so.«
Ueberraschend brannte ein Lippen-
paar auf seiner Hand. «Danie ge-
horsamst« Tiammelte der Bursche dann
"verwirrt machte strarnm Kehrt und
;ging.
Der alte Mann sah das Päckchen
eine Weile sinnend an und überlegte
»Sollte er schon öffneni Er entschloß
»sich dazu»
s Eine Kaki- uxw sechs Brief-. di-
in offenen Umschlijgen sinken enthielt
das Päckcherr. Die Karte tug das Da-
tum des nächsten Tages. Der Arzt
las sie.
»M· L.! Eine Nachricht die Dich
nicht betrüben soll sondern freuen
daß Du jetzt nicht mehr für mein Le-
ben zu bangen brauchst: ich bin ver-
wundet. Arg ist es nicht« wie Du
siehst; denn ich kann ja sogar schrei-
ben! Nun werde ich wohl nicht mehr tu
die Front tornmen wenigstens nicht so
bald! Der Arzt — übrigens ein fa-
inoser Arzt zu dem ich volles Ver-
trauen habe — meint daß ich dor zwei
bis drei Monaten unbedingt nicht
Dienst machen kann. Vielleicht dau-
ert-s auch länger vielleicht bleibt das
Bein überhaupt ein wenig steif meint
er. Jedenfalls bin ich für diesen
Krieg ausgeschaltet und das ist fiir
Dich m. L» doch eine frohe Kunde.
Heute bin ich etwas schwach; das
Schreiben strengt mich an. Aber alle
vier Tage sollst Du jeßt einen langen
Brief bekommen bis —- bis ich zu
Dir komme. Wenn Du mir schreibst
bitte Briese unter doppeltem Ber-
schlußt Auf den äußeren Umschlag
setze den Namen des Doktors in des-
sen Lazavett ich bin. Es ist sicherer.
Seinen Rennen schreibt der Doktor
Dir selbst hier auf samt Adresse und
so weiter-. Auf bald in. L.! Auf
bald! Jnnigst Dein HI«
Der aite Mann schlug mit der
Faust auf die rohe Holzplatte des Ti-
sches an dem er sak. Und da nicht
helfen iönnen« stöhnte er verzweifelt
»Und so was nennt sich Arzt!«
Am nächsten Morgen verschied der
Graf ohne das Bewußtsein wieder-
erlangt zu haben.
Der Stabsarzt empfing den Bur-
schen der mit träneniiberströmtem Ge-
sicht zu ihm gerannt sam mit bar-
schen Worten. «Heul mir hier nicht
wie ein altes Weib Kerl! Jch bin
sein Herrgott. Wer sterben soll
stirbt.« Und dabei hätte er selbst
aufheulen mögen.
» Ja der Mittagspause schrieb er sei-
Tnen Namen auf die Feldposttarte des
zRitimeisters und gab die genaue
IAdresse an. Dann sandte er sie ab.
: Jeden vierten Tag ging nun pünkt-
lich ein Feldpostbrief des Verstorbenen
an dessen Gattin. Der sie beförderte
las keinen. Er las auch nicht die
Briefe der Griifin die er zahlreich er-
hielt. Bis auf einen. Dieser eine
war der der eine Woche nach dem letz-
ten der sechs Schreiben eintraf die
das Vermächtnis des Toten gewesen
waren. Und als der alte Stabsarzt
in diesem Briefe die Worte las: »Jeyt
ist er schon zehn Tage alt und sieht
Dir schon ähnlich! O wenn Du doch
bald bald tämest um ihn zu sehen!«
da schlos- er den Umschlag wieder und
schrieb mit zitternder Hand die Worte
darauf: Adrefsat gefallen«
Z u m Licht empor mit klarem Blick
Ein Vorwärts stets nie ein Zurück
Ein frohes Hoffen kühnes Streben
Und schnelles Handeln auch daneben —-
Dann hat das Dasein Zweck und Ziel
Wer Großes will erreicht auch viel.
Paul Lindeudets.
Der weltviirgen f
!
Ein Kriegsrwnan von Walther (
Schulter vom Brühl. s
(Fortsetzung.)
Aber nun störte ihn doch ein we-
nig der Gedanke an seine bevorste-
hende Naturalisierung Es wäre
ihm peinlich gewesen mit dem heim-
lichen Entschluß russischer Untertnn
zu werden Vor sie zu treten mit ih-
rem reinen Blick mit ihrem so
schlichten aber so warmen Deutsch-
empfinden Das hätte ihn gleich in.
einen Zwiespal gebracht hätte Un-
klarheit geschaffen Nein erst muß-z
te all das Geschäftliche« erledigt.
sein mußte er ganz als- dag austre- HI
ten können was er künftig sein wür- sj
de ehe er diesen leisten und wichtig- :
sten abschließenden Schritt unter- E
nahm. ;
Mit diesem Entschluß und mit
dem sich nun nicht länger im Vater- z
hause aufzuhalten schlief er endlich .
ein. Schon nächsten Tages wollte ’
er nach Russland zurückfahren dort
zu tun was nun zu tun sei und
um dann sehr bald zurück zu keh-
ren und sich die Lebensgefährtin zu
holen. .
Andern Morgens erwirkte er sich
die Erlaubnis des Vaters aus des- »
sen Gewächshäusern eine Anzahl der
kostbarsten wie ein Schatz gehüteten
Orchideenblüten zu entnehmen. Er
schickte sie durch den Gärtner in das
.Nachbarhäuschen hinüber mit einem
sBrieschen an Jrene Wichtige Ge-
sschäste riefen ihn nach Rußland zu- -
stück so daß er sich nicht einmal mehr
Zeit nehmen könne von ihr· und ih-
rem verehrten VaterAbschied zu neh-
men. So möge sie als Abschied-H-
gruszs «diese langlebigenj exotischen
Blumenkinder freundlich ausnehmen.
Er hoffe noch eher zurück zu sein
ehe die Blüten alle verwelkt wären
und ihr dann persönlich noch neue
und frische zu überbringen
— Drei Tage später war er auf ei-
ner Datsche bei Petersburg die sein
Onkel Benjamin während des. Som-
mers zu bewohnen pflegte wenn er
sich nicht gerade in einem ausländi-
schen Luxusbade befand Er berich-
tete seinem Gönner von der Abma-
chung mit dem Vater und teilte ihm
seinen Entschluß mit nunmehr die
gussische Untertanenschaft zsn erwer-
en
J
»Das freut mich das freut misch1«
versicherte der Onkel lebhaft. »Du
tust dir selber keinen Schaden da-
durch und unserm Werk für das du
doch nun einmal eingeschworen bist«s
einen großen Gefallen. Man wird
es zu würdigen wissen daß ein so
bedeutendes Unternehmen nun ein
russischesWerk wir-d Der steten Hetze
der echt rnssischen Leute« gegen Ju-
den und Deutsche-wird in Hinsicht
auf uns der Boden entzogen Paß
aus« ob ich nun nicht Geheimer
Staatsrat werde. Und Tiiberhaupt
was verschlögt dir der Uebertritt zum
Rassen? Die gebildeten Schichten
der Menschheit sind hier ebenso inn-
gänglich als anderswo und ob der
Mob nun lesen und schreiben kann
oder nicht das ist ganz Wurst Es
sind doch immer nur wenige die die
Kultur machen und es ist verdiests
lich wenn wir von uns aus eine ei-
gene russische Arbeitsknltur schaffen
helfen· Es muß doch jede Nation
warmen wenn’s heißt alles was sie
in Handel und Wandel leiste schaff-
ten die Fremden. Jetzt sollst du mal
sehen wie schnell du als Russe ge-
feiert. wirst«
»Ich habe gar keinen besonderen
Ehrgeiz nach der Richtung Onkel«
versicherte Kurt. »Ich wollte nur
dir weil du mir immer so wol ge-
wogen warst einen Gefallen tun
Iund zugleich unserm Werk niitzen.«
I »Na ja na ja und nun noch eine
stockrnssische Frau aus einer der ein-
flußreichsten Familien und die Dy-
nastie Gehrkens hat was zu bestellen
in diesem zukunftsreichen Lande.
Aber such· dir nur ein Vollweib aus-
Junge so eine rechte slawische Ras-
senschönheit daß auch die Kreuzung
glücklich einschlägt.«
’ »Das wäre nun ein Punkt in dem
tich mir von keinem liineinredeu lasse
Onkel-« entgegnete Kurt Peinlich be-
iriihrt worauf ihn der alte Herr be-
ruhigte:
»Na gut mach’ das wie du denkst
Hauptsache ist daß du nun dem Lan-
de angehören wirst in dem. du deine
glänzende Existenz hast-. Und we-
gen der Naturalisation das laß mich
nur betreiben damit es nicht bät-o-
kratisch auf die lange Bank geschoben
wird. Alle Bedingungen sind gege-
ben. Du bist länger hier als die
Vorschrift erfordert und ich will
nicht Benfamin Gebrkens heißen
wenn dn nicht in vierzehn Tagen
nach dem Einreichungsgesnch rnssi
fcher Staatsbürger bisi.«
3taatsbiirger?« meinte Kurt.
.Etaatsbürger existieren nur in recht-
ten Verfassungsländerm nicht aber
in den Reichen der verschärften Will-
kiirberrschaft. Staatsbürger werde
ich gewesen sein um nun ein lumpi-
ger Untertan« zu werden«
»Nu: keine «Sentitnentalitäten
Junge« mahnte der Onkel auf die
Spart
Spart die kleinsten Münzen uns die - ;
Dollars werden ttir lich ielbitiorgen sp «
—- untl iiir Sucht
Welche Sicherheit« habt ihr auf Unabhängigkeit im «
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hohen Alter? Vermeidet die Ursache welche zum Elend
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bitteren Worte. »Anpassung an die
Verhältnisse das bedingt die Erhal-
tung der Art; dasjst die HauptsacheT
im Dasein. Das lehrt uns die Na-;
tnrgeschichte nnd das wollen wir ddch
nie vergessen Nur immer hiibsch
gefcheit!«
lieber ein gewisses Unbehaben aber
kam sinrt doch nicht weg als er wie-
der in Samak in seiner schönen herr-
schaftlichen Villa neben den Werken
saß. Andere Sorgen kamen hinzu.
Allerlei Ansstandsgerüchte gingen
sum. Des Kern-Z seiner Arbeiter-
schaft war er zwar sicher nnd da die
Fabrik schon immer die höchsten Löh-
ne mit gezahlt hatte durfte er lief-
fen daß im Falle eines-«- Streikszs der
Betrieb aufrecht erhalten werden
konnte nnd das schließlich nur die
eingeborene Konkurrenz die Geschä-
digte sein würde. Das war ja aanz
schön aber wer konnte dennoch wis-
sen wie die Sache ans-lief? Rnhige
stetige Arbeit ohne heftige wirt-
schaftliche Kämpfe- das war es was
dieses Werk in RussischsPsolen in
zwei Jahrzehnten so groß so impo-
nierend gemacht hat« und es im rn-L
higen sichern Fahrwasser zu halten
war auch sein eifrigftes Bestreben.
Und nun schien man doch oben« mit
starken Unruhen zu rechnen denn
die Garnison derFestung war so sehr
durchTruppenzuzug aus dem Jnnern
verstärkt worden daß sich die Ein-
quartierungslasten empfindlich be-
merkbar machten Die Werke waren
auch mit mehr alii einer halben Sat-
nie Kosnken belegt worden und der
Sotnik ilir Anführer ließ es sich im
Herrschaftshanse wol sein. Kturt
mußte bereit-J am ersten Abend als
er daheim war- Brüderschaft mit ihm
trinken. Ohne Gelage an dem auch
die anderen Offiziere der Abteilung
teilnalmieu ginge auch später nicht
ab nnd dabei sah es gar nicht so aus
als ob die ungebetenen Gäste bald
zuriikkgezogen würden. Knrt sprach
über den Fall einmal mit dem alten
Werkmeister Neumann der schon vor
zwanzig Jahren aus dem Rheinland
mit herübergekommen war nnd imi
mer einen hellen Blick fiir die Ver-
hältnisse einen »guten Riecher«
hatte.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 51, No. 524, Ed. 1 Saturday, April 29, 1916, newspaper, April 29, 1916; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1089520/m1/3/?q=%22United%20States%20-%20Texas%20-%20Bexar%20County%22: accessed April 23, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .