Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 24, No. 32, Ed. 1 Thursday, April 2, 1914 Page: 2 of 8
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feicrnbr Jfitt^lanb
vse fargcr bic Jiotur, je fd)Wicri-
gcr bic Sittcriiugsncrhältnifie ciitec-
Lattbes, um so leiöcnfdiaftlictjrr er
toad)t in bor "Bcüölferuug bie Sehu-
fudt)t nact) Jvrcube, nact) Leben. "Jiir-
geitbs wirb ber Warneoal so laut uub
luftig gefeiert wie im fdiueeoerwel)
ti'n imu eisigen Stürmen brud>nrouf
teil 'Bctcrsburg. "Jiirgetibs herrscht
fold) toller Jubel, fold) übermäfsig
gesteigerte Lebensfreube. iTJidjt bie
harmlos fitiblid)e •deiterfeit fiiMidher
Nationen, fonberu ein jdiwerer, wil-
ber SRaiijd), ber gewaltsam aste .\?cm
itiffe bes eigenen Jd) unö ber Unt-
lüclt iiberWinbcu will, um ju fcffello-
fem Wenns;, 311 überidiäunienbeiu
©afeinsgefiibf in gelangen.
Sf>rin3 Marueoal naht beu Meters
bin gern in foitbnre 'Bc'Ue gebullt, in
fdjpUenfliugeuber iroifa. (Sr bringt
ihnen nietjt nur pridelttbe 33all- uub
fafcbiugsfrcttbcit, fonbent aud) bie
erlesensten fnliitarifd)eu Weuiiffe bes
Ganjen Jahres.
Sie jagen fid) bie mit foftbaren
$J3ferbeti bespannten Sd)litten auf
bem A'ewsfi! Mit lautem 3uruf
sucht ein Kutfd)er beit aitberu ,511 über-
holen. Saitfenb gebt bie schnelle
fahrt hinab 3U111 tfiewafai, roo uad)
mittags bie elegante 3Belt Morfo
fahrt. Schon fährt ein leiser rosi-
ger .£>aud) beu -sjori,5011t, golben blin-
len bie Kuppeln ber 'Beter * 'Bauls-
feftnug 0011t jenseitigen Ufer beS
StfettaftrontS herüber. Gilles atmet
Leben, Erwartung, "Borfrcube, troh
ber .Halte, trofs bes eisigen Sdniees.
AbeubS erstrahlen Xhcater 1111b
Stonjertjäle in fd)iiuiueriibeiit Tveft
fllanj. Schöne Jyraueu in raufdicn-
bett drunfgemäitberu, nach ber neu-
sten pariser Wöbe gefleibet 11. fuuft-
boD gepubert uub gefd)iuiitft, Offizie-
re in bunten Uniformen uub Herren
tut (Vrarf uub Smofing Wogen bort
burdjciuauber. Mit lautem Beifall
Werben bie Darbietungen ber Kiinit
kr aufgenoiumen. Alle wollen fid)
berauschen, geuiefjeu. Xeiiu alle
Wissen, bafs baS Theater balb seine
Pforten fdiliefjen muß.
Sdjou naht bie "Butterroodjc, bie
„SWafeljauiäa". Sie bilbet beu
.§öbe uub Sdilnjjpuitft bes Marne
liais. Jhr folgt bie lauge traurige
saften,jeit, in ber bie Xhcater auf
SBotfjen gefdjloffcn Werben uub alle
iffeiitlidjeu Luftbarfciteu aufhören
müssen. Darum lobert bie Lebens-
lust auf in hellen flammen. ,
5Bor allem berauscht mau sich aber
an Speise uub Xrattf, bie auch 3't beti
Verbotenen (Genüssen, gehören Werben.
lleberaH ißt man ,,'Blinnt)", jene flei-
nen bei'eit 'Bfanufitd)eii aus SBeijcn-
mehl, 311 beneit foftbarer Maoiar gc
reidjt wirb, ober aud) fdjueeWeifsc,
saure Saline uub ausgelassene Cut-
ter. Scr mitten im WefelljdtaitSle-
beu steht, hat in ber 'Bntteriuodje täg-
lich ein 'Blinnnfrübftüd oor. Xa gibt
cS Xelifateffeu ohne 3abl; bie
fchm a d 1) a f t e u Sd)War3iueerfifd)e>
Sfumbria, 'Bjcluga, Stör unb rötlich
f<f)immernben Lad)S. Xa gibt es
«irofee uub fleitie 'Blättcrteigpafteten,
mit Kol)l unb fifchen, mit ftteiS unb
Giern gefüllt. Unb Irlen- u. .^irfch-
Jbrateu, 'Birf unb Schneehühner,
traten aller Art, fehln er unb fett 3U-
fcereitet unb start' gewürjt, so baß bie
Speisen noiWenbigerWcife mit Gie-
iränfen heruntergefpült roerben mtif
feil. Sthon 311m .^prfchmad cjibt es
„Sobfa", ^omeranjeu- unb Müm-
ntelfd)uapc\ Dann folgen 33ier unb
SEPeiue, bis enblid) bie Seftpfropfen
fnallen unb bie (Gemüter fid) erhisen
311 immer lauterer Vuftigfeit.
Slud) in beu Speifetläufern Werben
lägltd) jriiehe Clinnt) angezeigt.
52nullos gleiten bie fdineeweiß ge
fleibeteu, rot umgiirteteli Mellner
auf uub ab. Xie »{igeuuermufif
ertönt feurig unb fdjemrmiitig. Hub
in beu grofjen Barietereftaurants cr-
fd)aHe:i basu bie "Balalaifachöre, unb
golbrot gefleibete Stäbchen tau,501
beu Maiatichef", ben luiiben "Jiatio-
naltanj, bei beut ber Manalier in
hodenber Stellung bie Sdiöite um
freist unb fei tu' "Beine 311 beu fühn-
ften SBerrenfungeu umschlingt.
'Bliiutnfdnuäufe, yJinsfeilbälle unb
ioHe Sctilitteufntjrteu in bie 3?arie-
ieS unb 9iad)tlofale, 1110 im Ueber
mut julneilen Spiegelfdjeibeu unb
Seftglcifer u'ridilagen Werben, füllen
bie jwei leisten Jage ber Cutterwoche
Sie rauidjenbe J^eftfreube hat ihren
.<3öl)epuuft erreicht.
Xann fonuut ber große Sliidfdilag,
bic ;]cit, wo fid) jeber gehorsam ben
OSJefetjeu ber Mirche beugt. Xie gro
fjen Rasten baueru bis Dftern. Meine
(£bcfd)liefeung barf mähretib biefer
|]eit Dolljogen Werben, fein Aufge-
bet erfolgen. ?lu ben lagen, wo
Slbenbgotteibieufte fxattfinben, bar;
feine 'Beranitalhuig öffentlichen
Gharafters bor fid} gehen. Xie streng
(Gläubigen genießen nur A'fehi- uitb
^flanjenfpeifen, in ben brei legten
lagen ber ,MarWoche sogar nur ®af
fer uub Öroi.
;{u Ostern oerfanunelt bie Mir die
bie (Gläubigen ,511 feierlid) mitter-
uäd)tlid)eiu Wottesbienit. Xie Ofter-
fpeifen werben geweiht, unb wenn
um "Di'itteruadjt laut ballenber Wlo-
efeutou nerfünbet, bai; ber ?lufer-
ftehungstag angebrochen ist begrüßen
fid) alle mit beut Diterfnu. Jeber
fiifjt feinen Machbar auf beibe San-
gen, inbcin er sagt: „(ihrift ist er
stauben!" unb biefer enuibert ben
Muß mit beu Sorten: „(ir iit wahr-
haft auferftaubeu !'4
'.'Im ersten Feiertag steht in jebeni
$aus ber „Oftertiid)," reid) mit
Speise unb Xranf, mit bunten Ofter-
eieru unb all ben üblid)en safteten,
falten Jvifd)en unb Aleifdigerichteu
belaben. Xie .vouoratioreu emp-
fangen 0011 früh bis spät Cfternifiteu
uub bie jüngeren "Beamten ober An-
gestellten müssen uou .v?aus 311 \iaus
fahren mit ihre Aufwartung 311 111a
eben, empfangen in iebem vaus oou
ber .^äussrem ben Dfterfuf; uub müs-
sen »on beu .s5errlfd)feiten bes Cfter-
tiidies foften.
Xas sBoif feiert inbeffeu im frei-
en. Crs befudjt bie „"Balagaui" bie
v,ahrmärfte, bie bor ben ioren ber
Stabt errichtet finb. Xort stehen
weiß gebedte ii)d)e auf bem mit
fd)iucl3cnbeni Arühfdinee beberfteu
Straßenpflafter, unb ein weißbärti
ger Alter uerfcheuft roten, au-? sauren
Mrausbeereu hergestellten „MlufWa"
ober ben aus gegorenem SJJalj unb
Aepfelu hergestellten „MwaS", baS
russische iVatioualgetränf. Xaju gibt
es große, weiße Seijeubrote, Jciijfe
unb Soiiuenbluuienfamen, mit benen
jeber Boriibergehenbe feine Iafd)e
füllt, unb beren graue Sd)ascit ben
ganjen ©rbboben bebeefen.
Xie Ofterglorfeu hallen iiuermiib-
lid) über bie Stabt, uou früh bis
spät. liiufge bröbnen in tiefem
"Baß, anbere bimmeln rastlos unb
unruhig in immer gleidibieibeubem
Xreioicrteltaft beu Xisfant.
Unterbeffen ertönen in beu Sdian-
bubeu bie Mläuge ber ,s>arniouifa uub
eines falsch fpielenben XerjettS non
sBledibläferu. Unb ber l£lowu ist
uueriniiblid) in Siuereißen unb im
Vorführen breffierter 'Bären, wuube
uub Stanindjen. Xen grössten .Zu-
spruch aber haben bod) baS Maruffell
unb bie Cfterfdjaufel. Xas schön-
ste Ofteroergmigen bes ^olfeS iit bas
(fniiHirfchweben auf hoher Schaufel.
;^wifd)eu 3iviei hohen .'öoljbalfeu Wirb
sie errichtet, uub man fliegt auf ihr
in bie Lüfte- ftehenb immer jWei
Personen jufammen, bie bei jebem
."Öinabgleiten einen tiefen Muicfs 111a-
dien müssen, um iich ben "Bewegungen
ber Schaufel ausupaffen. hierher
führt ber Solbat fein "l'iäbdien ant
Oftertag, hier ergeht fict) bie heran-
r.'achfenbe Jugenb in l)edcni Crntjii-
dcit.
1 Außer bot großen Dfterfaften gibt
es uod) bie fleinen Jycften, bie s4?etri-
faften, bie öont Sonntag nach Xrini-
tatiS bis 311111 'Beter - "BaulS Xag
am 29teit Juli bauerit, unb bic "ÖJa-
rieufaften 00111 ltcu bis 14ten Au
guft, betn Xag ooit Ä'iariä .^inintel-
fahrt. ,iwifd)en beiben liegen bie
brei großen .fteilaubstagc „Spaijow
benj". Xie Srüdjte bc§ gelbes uub
bes Wartens werben baun geweiht-
en starre Seibeugcwäubcr gefleibete
Priester 3ieheu mit Mircheufahneu
unb golbgerahmteit .vteiligeubilbern
in feierlicher "Broseffion hinaus oor
bie Stabt, 0011 Sdiaren festtäglich ge
11 ;M beten "Bolfs geleitet. Jnt Jsreieu
lesen sie bie ".Dceffe, fchwiitgen bas
Seihraudifaß uub fingen ba3u ihre
getragenen, bumpf ntelobifd)cu We
sänge.
Ji'ad) ber fird)lid)eu Aeier aber be-
ginnt bas "Bolfsuergiiiigett, bas in
Jahnuarftsfreubeu uub im (4enuß
ber halbreifen Obsternte gipfelt. Au
einer hohen Stange, bie mit Seife
eiiigefdnuiert ist, fletteru halbwiid)--
fige "Burfd)eu empor, mit bie an ber
Spike aitgebraditeit 'Breife ,311 errin-
gen; scharenweise lagern bie Leute
011 f beut "Jiafen unb vertilgen bie uou
fliegenbeit vänblern feilgebotenen
Vederbijfen: Aepfel, "Jiüffc uub Wo-
llig. Xie Xeutjd)eu nennen bal)er
bie brei großen Spafjtage beu Olcpfcl
fpafj, beu "JJufjfpaß unb beu vonig-
ipnfs-
311111 3al)rcSfd)htß, 110111 ,r,tfU
'Jiooenibcr bis 24teil Xe3eniber, gibt
es noch bie Aboetitsfasten. Xas Seih-
nad)tsfeft roirb bnrdi einen A-efigot-
tesbieuft gefeiert, sonst aber nid)t fon-
berlict) beachtet. lirft in jüngster
;!eit pflegt man in ben Okofeftäbten
Seihnachtsbäiuue 311 oerfaufeu ttttb
bas m'ft uad) beutfd)cr Art ,3» feiern.
Die ;5eit 00111 2'tcit Xejember bis
Ci. ^aiiuarj „Swjatfi", b. i. heilige
3eit, wirb oou beu jungen 2)iäbd)eit
311 allerlei Sahrjagc- uub ;}cmber=
fünften hemmt. ISS heißt, baß man
• in biefer ;{eit im Xraunt ben ;>u-
fiinjtigeu sehe, baß allerlei Reichen
ba-ö Momutenbe enthüllen. £it tner-
beu biefe ^auberfiinfte aud) in öe-
fd)eHfd)afteu betrieben. iUton wirft
Sd)miidfad)en in eine Sctjiiffel mit
Saffer 1111b fingt ba3it bie sogenann-
ten „Sd)iiffellieber." oieber "Ber:- ent-
hält eine 'Bropheseutug,! bie sich für
ben erfüllt, befielt liiglntum man
mäbrenb bes Sing^eus ajj^^er Sdjiif-
fel 3iel)t.
Xer größte M'irdienfeiertag beS
Jahrs aber iit ber Bte Januar. Xanit
fiubet bie große ©affermeihe statt, 311
ber bas Militär in "Barabc aufutar-
fdiiert uub ber "Bifdjof selbst au ber
Spitje einer feicrlid)eu ^ro3efiion an
beu ^lufj hinabsteigt, um baS ffiaf-
fer ,311 segnen uub beit ©cihwaffer-
üorrat für baö ganje Jahr 31t schöp-
fen, W03U oft mit großer ®iiibe Lö»
d)cr in baS (JiS gebrochen werben.
Ju Petersburg beteiligen fid) sogar
ber ;}ar unb ber gaujc $of an biefer
"Brojeffion.
Xanu geht eS Wieber hinein in bie
tolle, luftige ftafd)inggeit, unb ju-
belnb Dollcnbet ber Suffe beit Kreis-
lauf ber A-efttage, bie, non ber Mir-
d)e eingesetzt 1111b tiott ber Dbrigfeit
gehütet, feilt gaujeS Leben burchjie-
| heu.
Aiujer beu grofjeu festen gibt es
eine große Anzahl fleinerer Mirdieit-
feiertagc, bie wiligentage, au beuen
nid)t nur alle Sd)itlen unb "Behörbeu
gcifchloffen finb fonberrt au bciteu aud)
bas "Bolf feiert. Oft erbitten bie
(Miitbigeit an einem solchen /Viertag
beu "Befud) bes weiligeu. Xer Pries-
ter besucht baun mit beut Mirdieuiän-
ger, bem Xjatfdiol, ihr .v»aus. Cfr
bringt bas .v»eiligenbilb unb bie ctir-
d)enfal)ueti mit, lieft ein Webet, be-
sprengt alle Okgeitftäube mit Seih-
Waffer, wirb reid)litfl) bewirtet unb
erhält ein paar 'Kübel 311111 'Besten
ber Mirclje. Jvür beu 'Bauer ober
Mleiubitrger iit fold) ein prieitcrlid)cr
'Besuch baS größte CSreigitis beS Jah-
res, uitb er bereitet fid) nicht nur
burd) Webet unb Aasten barauf oor,
fonberu aud), iitbem er ba§ gau3e
.^aus reinigt, beu ftufebobett mit ge-
had'teiu Sd)ilf bestreut uub bie bes-
ten Lederbiffeu oorbereitet. Xer
Anblies, ben eine 3roifd)en beu Lei-
bern baher3ieheitbe flciue ^roseffion
gewährt, ist hödjft malerisch. Off
Wanbert sie 0011 ^auS 311 .^aus, bett
gan3cit Xag.
Außer beu Mircheufeicrtagett wer-
ben bie WeburtS uub Namenstage beS
3aren, ber Bärin, ber 3ariuntutter
1111b beS XhronfolgerS im gati3cn
ilfeid) fcftlich begangen. So gibt es
gegen 40 Feiertage int Jahr, ©0-
djentage, an benen aller .'fiaitbel uub
Sanbcl stillsteht, bie Sd)iilcn ge-
schlossen finb uub ber 'Berfauf uou
Lebensmitteln nur 31t bestimmten
Stiinbeu gestattet loirb.
Xie Soche.
(?3cninf !h'iiiguutvm, Juden,, Alcditeii
tsin Mittel, was unter absoluter
Garantie ber 3iüd3ahlimg bes "Brei»
: fes «ersauft wirb, wenn cS nicht Mrä-
i öe, 3iittgwurin, Tvlediteu uub alle
Vautfraufheiten heilt, ist .^uut's
O'itre. (is bat fid) als Stanbarb
Mebisiit für .pautfranfheiteu be-
Wijhrt. Arageti Sie irgenb einen
Apothefer unb lesen Sie jebem 'Ba-
efet beigegebene, Garantie. 'Breis 50.
A. 'B. SidjarbS IFo. Shermau, Xej;-
t (Sin oolle Auswahl 0011 Öfter-
Artifelu in Ciaubie» etc 31t haben in
ber
£ene Star 'Btirffrci.
JE
3G
an
30
unsere garlabuii.neu^o«
frfjaftcn finb je$rciiigctroffni
Xie feuert C^a^abi) ^ieitepflüöe, 3luerti 33lne Gibbon,
(viK-e ■T?cttcpfliuu% ^oin) TM" pflüge,
Mi, ?h)cm unb Sofiiu Xccrc 8ten(jelfcf)iieiber; 3)ecre,
(vaeabi) unb C^a^e (^ait^^f(üi]e Sa^sibat) unb 91uerti „9ftib=
b(e 33itvfter^y/ „Huck Sslm//s^f{un unb !DHtteI=3pstItcr to-
reit; ^fiiuvSd)aare unb 8pi£cit, Sollen unb (^rtrn Xfieilc für
alle Sorten non pflügen.
§^vcd)cu Sie vor bet bev
^ttirunv v>arblnßve
Spitttitcrfurftts bee fiefirerjeminore
Milwaufec, 6tcu Juli bis 7teu Au-
gust 1914.
Xer im Sommer 1913 am Lehrer
feminar abgehaltene Murfus jiir Leh-
rer beS Xcutfchen erfreute fid) eines
großen ^»ffu'chcS unb fanb bic Att-
crfcitnuitg seitens feiner Xeilitehnter
in solchem Wrabe, bafj bic 'Bertoal
tung beS Seminars beschloss, aud) 111
' biefetn Jahre einen fold>en ctitrfus
Iju oeranitalten.
j Xa§, was baS Seminar in feiner
regelmäßigen Arbeit auS3eid)itet.
steht auch in 'Borbergrunbc ber Ar-
beit bes SoutiuerfurfiiS. ISr soll ben
Xeilnebmern eine bentfehe Atmosphä-
re bieten, so baf3 sie sich nid)t allein
im (Gebrauch ber beutfebeu Sprad)e
üben, fonberu baf; sie auch mit beut-
! scheut ffiefett 1111b Leben, foloeit bics
hier3ulaube nur immer möglich ist,
oertraut gemacht werben. Xafj b'c'v
in einem reichereit Masse am Lehrer-
seminar 311 Milmaufee geschehen
fanit als irgettbwo auberS, bafiir
spricht eine .'U>jährige Xrabition, bie
außer in ber eigenen Arbeit bes Se-
minars — 1111b bies in nicht gerin-
gem Wrabe — in beut am Setttiitar-
, orte selbst immer uod) int 'Borber-
grunbc ftebenbeu Xeuffd)tuni ihren
Stiihpunft fiubet. (fs iit felbftoer
ftäublid), baß bie Unterrichtssprache
bfirdjgättgig bie beutfd)e ist. Xie 'Ber-
waltung läßt es fid) angelegen fein,
beit 'Besuchern beutfehe Quartiere an-
zuweisen. 'Beraiiftalttingen gcfcl
liger Art, beutfehe 'Borträge, Aus-
flüge usw. bieuen gleichfalls ba,3ti,
ihnen bic Cfigcuart bes bcittfd)cn Le-
bens nahe3iiiül)ren. Mau ocrlatigt
l)ettt3ittage 0011 einem Lehrer niober-
tter Spradjen, bafe er wenigstens ein
Jahr in bem Laube, be'fen Spradje
er lehrt, 3iigcbrad)t unb ftubiert ha-
be. tfine Aorberung, bic wol)l für
uns nod) auf lange .'Seit hinaus ein
fronuuer Sunfd) bleiben Wirb. Xie
Xeilnahnie an beit Somiucrfnrfen -bes
Seminars ist ein (frfats für bie (?r-
; füllnttg biefer Aorbentug, ber jebem
;beutfchen Lehrer 3iigäuglirh ist. 1111b
ber um so WertOoller ist, als bie 'Bc-
biirfnifee beS beutfdjeu Lehrers au
unseren Schulen in beut Arbeitsplä-
ne selbst bie anSgebebutcfte 'Berüd-
fidjtiguug finbeu.
Xie ei n^eliieu Untcrrid)ts3ioeige
bieuen einem mehrfachen 3wcrfe. ;!u-
itächft soll bem Lehrer bes Xeutfdjeit
bie methobifdje Anleitung —. unb
3War burd) theoretische uub prafti-
fd)e Untermeifung gegelun roetben
bamit er in ben Staub gefeist werbe,
feine Arbeit in oerüönbigcr Seife,
b. h. int Sinne ber fortschrittlichen
j WruitbfäGe für ben Oerftänbiger Sei-
! fe, b. h. itn Sinne ber fortfdjrittlidien
Writnbiä^e jiir beu mobcrneit Sprad)-
' untcrridjt (birefte, naturgemäße Mc-
thobe) auSsufiihren. Xiejeitigcn, bic
eine Festigung ihrer für bert Unter
richtsbetrieb notwenbigeu Kenntnisse
wünfd)eii, Werben unter ben jädjcrn
finbeu, bas sie suchen, ebenso bie, bic
ihre eigenen Kenntnisse über ben
Mahnten beS Sd)ttlbebarf§ hinaus er-
weitern Wollen. Xa^ ber UiUerridjt
selbst oon beu Lehrern beS Seminars
bie mit ber Arbeit burch ihre JaljrcS-
tatigfeit burd) unb burd) oertraut
finb, erteilt wirb,, barf als ein nicht
311 unterfd)äceiiber 'Borteil nicht liner
Wähnt bleiben. Jhueit gefeilt fid)
als Auswärtiger £crr 'Bros. Xr. A.
Busse bei, ber auf ©runb sowohl fei-
; ucr regclntäfeigeit Arbeit am „Nor-
mal Kollege" ber Stabt 'JtcW 3)orf,
wie feiner oorjährigeti Xätigfeit am
. SoittmerfurfuS beS Seminars als ei
ne sehr roertnolle Mraft begrüßt wer
ben wirb.
j Xer MttrfuS währt fünf Sodicit,
bom Uten Juli bis Tten August.
Xie folgeubeu AÖd)er finb onrge-
feheit.
1. Methobif bes beutfdien Sprad)-
unterrid)tS. Xireftor Mar ©riebfd).
a. Xheorie. AÜnf Stuuben wöchent-
lid). b. drastische Unterweisung in
3Wci 'Beobad)tungsflaffeii, einer (Sie
mentar- uub einer .<oigh School -
Klaffe. Södjentlid) je fünf Stuu
ben.
i 2. Kouberfation unb Attffafe für
Anfänger. 5 Stuuben. John Cri
felmcier.
3. Monoerjation unb AuifaC für
fortgeschrittene. 5 Stunben. Karl
i Sctauermann.
' , 4. 'Bhonetif unb Lesen. 5 Stiinbeu.
Johtt d'ifelmeicr.
st. ,^igh School - Autoren. 5 Stuu-
ten. 'Brofeffor A. Suffe, 'Bh. X.
i Xeutfdje ls?lemeittar5ranmiatif.
5 Stunben. OSroalb Söfcler.
! 7. Xas heutige Xeutfchlaub. 3
Stuuben. "Brofeffor A. 'Busse "Bh.
X.
8 Xer mebertte Xeutfdje SRornan.
5 ^ti'Ttbcn ^öfcTcr.
9. 'Borträge über mobertte beutfehe
Lprif. 2 Stunben. Karl Schau
ermattn.
li Alle (Jinaelheiten be? ^erienfnr-
„3"Ijebforb'3 58Tacf S"roitsiM
tft ba$ beste ollacineine Sfitfcl,
boS ic^ je ßcnommcn Ifait",
fcfiretbt 91. Slecfmon, in
IpattontiHe, ?cjst§. ,34 Irnu
fe&r geplagt üoit einem Seber»
leihen unb fenb feine $iilfe.
8lernte faßten, ic6 ^ätte bie
Sdiminbfiicfit. Jcfi sonnte rnrfjt
mefir arbeiten. £d)Iie&li(^ Her«
fudjie icf)
THEDFÖRD'S
BLAOK-
DRAUSKT
unb 31t metnent Erstaunen irur»
be icT) besser unb befinbe nti.i)
feilte so tfoljl trie irflcnb
nianb." 5£I)ebforb'S iPtarl
®raugf)t ist eine aUgemeinc,
abfiilirenbe öegetabilifc^e fiebere
SKebi.iin, bie feit über 70 ^a!)"
ren Unregelmäfeigfeiten ber I'e=
ber, be§ SfagenS uub ber Ein»
Rcloeibe reculiert fiat. SSer«
fdjafft ®iufj ein Sfafet nod^ ^eu«
te. Sefte^t auf bem Siebten—
STjebforb'S.
fuS enthält ein Pamphlet, baS 0011t
'Biireau bes Seminars aus (mau ab-
reffierc: National Wernian - Anteri-
cau XeacherS' Seniiitart) Miltoaufce,
Sis.) ans Suufd) oerfaubt wirb.
6in lirfeil iiber brn ersten Soiunter-
fttrfns bes Üeltrerfrmiunro int
Sommer 1913
Xie (nnpfiubitiigeit unb (?iubriicfe
bie id) nach biefeu fünf Sodjen in
Milwaufce mit nach •'oattfe nehme,
finb alle befriebigenb. Jd) weiß, baf]
mir bic Sontnterfd)ule in Dieser •Ein-
sicht oon großem 9»tihen war, unb
ich freue fid), baß id) babei fein sonn-
te.
(fS ist schwer, baS Eattptgefiibl in
Sorten mts3iibriicfen. Aber eS ist
ein Wefiihl: XaS Xcutfchfein.
Mau fprad) nid)t nur beiitfd)Äknt
fühlte sich selber als betttfd). raS
mag 0ielleid)t bei mir iittnicr mehr
ober Weniger ber <vall gewesen fein,
aber baS Wefiihl hat hier sehr ftarf
3ugeuommen, uitb bas gibt mir grosse
Befriebigung. Xer Umgang mit"
Lehrern 1111b gut beutfd)fprecheitbeu
Sd)iilcrn, bie Bolfsliebcr, bic 'Bor-
träge, bie 'Bücher uitb bie Uiiterlial-
tuugen wie noch oieleS anbere trugen
ba3u bei.
, Mau hat in Chicago nidit immer
Gelegenheit, oiel mit beutfetjer "Bil-
bitng in 'Berührung 311 fommeii. M u*
feunt aud) leiber Wenige beutfd)e Fa-
milien, unb baher hat mir ber 'Bet-
tehr in ber Somuterfd)ifle so gesattelt
unb gcnül3t. XaS Englische hat mait
ja immer.
9iiin geht man aud) als besserer
Lehrer an feine Xätigfeit 3urüd. SBaS
oorljer unsicher War, ist nun flar ge-
worben. Man fühlt sich in oieler
Einsicht sicherer. Man hat wieber
neue Jbeale gewonnen, unb bic finb
notwenbig für eine unerfahrene Leh-
rerin.
Xie AuSfliigc uub bie gefeHjchstff-
lid)en 3nfammcnfitnftc aller Art ha-
ben mir bas größte 'Bcrgttiigeu ge-
macht unb haben feljr oiel ba,3u bei -
getragen, beu Aufenthalt in Mil--
Watifee nicht nur niiblid), fonbent
auch reich au "Bergitiigeu 31t madien.
J. sx, 'Bublic Scljools, Shieago, Jü.
„(Sitte anbere Jvrnit". Xiefeit AitS-
brttcf gebraud)t verr frauf Kiir,3tiia
Oou Stephan, Mittu., inbeitt er über
feine Jyrau fdjreibt. Cfr sagt: „Jd)
mitfe Jhnen mitteilen, was ohr Al-
penfräuter WuuberbareS für meine
Arau getan hat. Sie litt fd)red'lid)
an Magen - "Befditoerbeit. Xer eilte
Af3t oerjdirieb biefeS, ber anbere je-
nes, aber ttidjtS half ihr. Sie ge»
braudite oerfd)iebene Sorten "Biücit
uub "Buloei: ohne CSrfolg. A'ad)beut
sie eine 7vlafd)e Alpenfräuter geuont
tuen, fdjieti sie eine anbere Arau
fein, unb jetst ist sie, uad) fort^^b-
tetn Webrand) ber Mebizin, oollftciu-
big gefunb. Jd) freue mtd) natiir-
lid) sehr barüber, beim id) mar über
ihren 3nftaub erttftlid) besorgt. 2Bettu
bic Leute nur üoit beu 'Bor.'jügeit beS
Alpcnfräuters wüßten, so würbe e»
in jebem Eaitfe 31t finbeu fein."
Aorni's Alpenfräuter ist feilte 'Apo-
thefer Mebiätit, fonberu ein ei'i-
fadieS, 3citcrprobtes Sträutcr - .'oeil-
r.tittel, mddjeS betn 'Bublifttm burd)
Cpesial Agenten geliefert wirb bi-
rett oon beut Laboratorium ber £?er-
ffsüer. Xr. 'Beter Aßhrneti & S011S
(Jo., 19 —25 So. Eoijne Aoe., Shi*
cago, Jß.
■ ' - ■" > . 4 ..M. i. > . tt* .
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Hering, Ed. Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 24, No. 32, Ed. 1 Thursday, April 2, 1914, newspaper, April 2, 1914; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth488315/m1/2/: accessed March 29, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; crediting Abilene Library Consortium.