Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 31, No. 4269, Ed. 1 Monday, March 16, 1896 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 22 x 15 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Die» Tägliche
Freie Presse für Tran ·
erscheint mit Ausnahme des Sonntags
- und kostet
810.00 für das Jahr oder ·
s2.50 für 3 Monate. H
» Die Wische-itali- «
- « Freie Presse für Tex«
erscheint jeden Denn rstaq usd IIM
XEÆH 882 50 für das Jahr over
81.25 für 6 Monate im Voraus.
"gliche Ausgabe.
Sau Antoniu Montag den 16. März 3896 - " Nummer 4269.
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Jahrgang 31.
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Um den ists-music
Roman von Martin Bauer.
(Fortsetzang. )
Das klang so überrascht so erstaunt
als habe C ara nicht eine Sekunde an
sein Kommen gedacht während sie doch
anger als eine Woche täglich stündlich
zuletzt mit brennenden fieberhafter
Ungeduld diesen Augenblick ersehnt
hatte. Wirklich Claras schauspiele-
risches Talent wurde sicher nochnicht
nach Gebühr ges ätzt.
Justuö’ Bli ing von der statt-
lichen" hübschen ädchenerscheinung
die so befangen vor ihm stand durch
das ganze Zimmer. Es entging ihm
nicht welchen veränderten Charakter
es diesmal zur Schau trug und ein
verstehendes humorvolles Lächeln
huschte um seine Lippen-
»s«ch wollte mir erlauben mich
nach dem Befindcn des Patienten von
neulich zu erkundigen « sagte Justus
sich ritterlich mit vollendeter Höflich-
seit beweisend während ein sprechen-
derBlick den Fuß streifte der im hüb-
schen schleifen eschmiickten Hausschuh
sich immerhin ehen lassen konnte.
Clara lächelte und schob dann kokett
die Fußspitze noch ein wenig vor so
daß noch ein schmaler Streifen eines
dunkeln-them Bibenen Strumpfes s icht-
bar wurde. ebenbei: die Rechnung
sitt ein Dutzend Paar seidener Strümpfe
in verschiede Farben lag n un-
quittirt in irgend einem Winke bei
den Sparsamkeitsmarotten die Bredow
sich in der letzten Zeit zugelegt hatte
Ratte sie noch nicht den Muth gesunden
L
ihm vorzulegen
l
i
!
Eine ganz eigene Gedankenverbin-
dnng regte dieser schmale rothe Strei-
sen in Claras hübschem Kopfe nn in
Folge dessen der Aufschlag ihrer spre-
chenden dicht bewimperten Augen
innner hingebender das Lächeln um
den üppigem rothen Mund immer ver-
Peißnngsvoller ward. Justus begriff
eldst.·nicht daß er so lange Zeit ver-
streichen lassen konnte ohne diesen net-
ten Käfer wieder anfzusuchen wahr-
ha;tig das Mädchen war allerliebst
pi ant oomme il kaut und er nahm
bereitwillig in der Sophaecke Platz
die die Dame ihm anwies das heißt
nur unter der Bedingung daß Fräulein
Clara von der anderen Ecke Besitz er
gvxd « ·
lara sperrte sich ein wenig dagegen
mischte etliche Einwendungen die
ins lächelnd mit einer erneuten
vrderung erwiderte er hätte doch
nicht der Frauenkenner sein müssen
der er in« Wirklichkeit war hätte er
diesem bischen fIziererei irgend welche
Bedeutung bei e en sollen. iinf
innten später aß denn auch lara
neben im ziemlich dicht da das
Saphir ich nicht durch Geräumigkeit
anezeichnete und Instue erstaunlich viel
Platz in seiner Ecke zu brauchen schien
- nnd bewunderte nrlt echtem Entzücken
den niedlichen Schmnckgegenstand den
gnstud ihr unter einem plausiblen
Wurde-dergleichen Borwände den«
Weibern gegaiiiber—pah——nichts leich-
-ter als das l-—dargeboten hatte.
Eine solche Noblesse freiwillig
ohne Leben ansntunternden Wink ihrer-
seits Clara war entzückt und die
Dankesiinßerungen klangen außer-
ordentlich innig. Justue salfz fie lächelnd
von der Seite an sie ge iel ihm von
Minute zu Minute besser und ihr noch
ern-nd näher tilgen-d ·ttnd den Arm
alljk Um tyxc »Hast u- eqzvueh war su-
In die Bewunderung der Steine
nett t die sie so und so drehte um
cht von chiedenen Seiten ans
fee wirken zua las sen nicht zu bemerken
chien sagteßt er neckisch:
ßte wohl eine andere vgült-
ichete et MkFräulein Clara netzt J ten
Dank zu äußern-« F ·
»Und die wäre? » «EGHM·W-
fiiizleifkteinwenmev - s» ais
wolle se durch ese W dem
sie masehlingenden Ann den sie jetzt
erst bemerken mochte entgehen.
Ader Justns hielt fest ganz im Ge-
gentheil riickte die Hand noch etwas
weiter vor und sein schönes Gesicht
dem ihrigen nähernd sagte er kühn
- sie mit lachenden siegessicheren Augen
musternd-
.«Ein Fluß-
«-—Ein Knß2«——
Elara schrie auf wie erschreckt durch
sein Ungestüm und als könnte sie sich
e atn esten vor ihm sichern prefne
ie die and ans den Mund; auf das
tun ncieh ten liegende Auskunftsmittei
ihren Platz zu verlassen kam sie wem
»der-innrer Weise nicht.
« »Ein Küßchen in Ehren«-«- schmei-
chelte Justini ihr die Fand wegziehend
.- ·Wo denken Sie n Herr Graf!«
schwellte Einka ihr Gesicht tin-given
- Und nun begann das neckisch zärtliche
« Mel in dem sie beide keine Neulinge
M Kotettes Versagen von ihrer
IWtheindes immer siiirmisrher wer-
·« W Begehren von seiner Seite-
Mc hätten sie ganz von diesem
«Yi: Angenommen denn claras
Mc begannen allgemach auch ein
e zu kommen hören
RGO-K st Tritte der Thitr näher-
W Kopfen ein leich-
Mut-; Winke ietzt erst
»All)erne Störung gerade in diese
Augenblick verwitnscht« murmelte er
und Clara fuhr mit einem Schrei
empor- auf der Schwelle stand Botho
Aber das war nicht der Botho den
sie kannte. Leichenfahl wuthverzerrten
Gesichts mit Angen die ans den Höh-
len zu treten schienen stand er und
starrte die Gruppe an.
»Du wieder Du« preßte er zwi-
schen seinen Lippen hervor und die
paar Worte klangen wie das letzte müh-
same Röcheln eines Sterbenden.
Juftuö stand auf und ging dem
Freunde ent egen er iibersah sofort
die ganze Oituation ein finsterer
. Blick streife das Mädchen das todten-
blasz die Hände in einander rang sie
; kam itan in diesem Augenblick häßlich
I grundl)äßlich vor. Nun Botho würde
Isich beruhigen lassen ein Paar auf-
sklärende Worte seinerseits die Vet-
sicherung daß er in Zukunft seinen
I Weg nicht mehr kreuzen wiirde daß er
lnicht gewußt hatte nicht hatte wissen
I können daß er Botho ältere Anrechte
an dieses Mädchen habe. -
Ach was man entzweit sich doch nicht
mit seinem besten Freunde um eines
k Weibes eines solchen Weibes willen.
’Jnstns sah die fatale Angelegenheit
» schon wieder von einer leichteren Seite
an. "
Warum hatte ihm Botho nicht sein
Vertrauen geschenkt die häßliche Szene
von heute wäre dann nicht möglich ge-.
l wesen denn er Justus davon war er
Hin diesem Augenblick wie von seinem
Leben überzeugt hätte des Freundes
:iilteres"Recht dann wie ein Heilig-
sthinn respettjrh Was war denn auch
im Grunde passirt?
; Er hatte einem hiibschen Mädchen
’ Amen zcuy Mut-tu tout-cu um cum-eu
Inn der Ausführung dieses Vorhabens
Z hatte ihn ja eben Bothos unerwarteter
kijintritt gehindert war das ein Ver-
i brechen? Und konnte Botho Narr
genug sein zu glauben ein Mädchen
wie Einka dem die Snst nach Lebens-
gennß aus jedeanli leuchtete sei
ihm in Wahrheit treu? Instns schüt-
telte in Folge dieser Erwägungen etwas
von sich ad das wie ein dumpser
iiihntender Druck aus ihm lag nnd so
unbefangen wie möglich sprechend-—-
Bothos wuthverzerrtes Gesicht ver-«
urfachte ihm doch ein gewisses unbe-
hagliriieis Gefühl —- streckte er ihm die
Hand entgegen : -
»Schlag’ cin alter Junge mach’
kein so furchtbares Gesicht ich konnte
doch nicht wissen daß ich Dir-na
kurz und gut ich gebe Dir mein Wort
Deine Herzensangciegen ertzg sollen
in ukunft sicher vor mit- ist-III-
b Bothes die bei-Mk » en
Worte gehört hatte innika ß die
nusgestreckteHmld beachtete er nicht.
Seine Augen bohrten sich förmlich in
das schöne lebensvollesAntlitz und
ischend kamen die Worte til-er seine
Hippein die er schon einmal gesagt- z-
»!Du; wieder Du hinnen-TM
Du « « «
» mu kopfschüttelnd wieder zurück.
«z.
"-«Qnertopf als er gedacht es schien ein
-schwierigeg«Stiick Arbeit ihn wieder
Zur Vernunft zurückzusil ren. Er mußte
ie Sache anders versu en und lang-
sam einen Schritt uriicktretend faßte
er mit der Hand nach einer Stuhllehne :
»Botho« sagte er eindringlich »he-
sinne Dich komm’ zn Dir. Bei un e-
Zchalten Freundschaft beschwöre ch
sure zog die ansgestreckte Hand T
s-? · flieh Botho war ein- größeren
.—Unsere alte Freundschaft-how
unsere Freundschafl!« Botho lachte
ein sel)auriges hohl klingendes Lachen
und mit diesem Lachen wnt es als sei
der Bann von feinen Lippen genom-
men er schleuderte dem ehemaligen
Freunde eine Flnth heftigen wilder
Worte enigegenz »Du hast an meine -
Freundschaft geglaubt wirklich daran
geglaubt? Weil es Tir bequem war
den häßlichen unscheinbaren Botho
der selbst keine Ansprüche an das Leben
Bellen durfte·ncbcn Dir zu haben als
este Folie jiir Deine glänzenden
Eigenschaften hast Tn geglaubt ich
müsse mit dieser meiner Rolle- der
häßliche Schatten des schönen Licscn
zu sein mich zufrieden geben! Weil
es in großmlitliger Gebelaune Dir ge-
fiel mir von einem« llebetfluß dann
und wann einen Brocken znzuiverseih
ast Tu gemeint es müsse ein unver-
üchliches Gefühl der Dankbarkeit
mich an Dich sesselnl -—— Und als einst
vor Jahren ein Weil- Rovna Helm
i— Question
Wlmt wlll out-e sclatlcap ;
Rheamatlsah Neukalglap s
kanlns cats
Änswer
sslvatlou Oll of com-se
will effort a speotly cui-e.
lt ls the hast llnlment on »
spat-M tot pgla.
Salvatlon 0il
l- solcl eve here for 25
Mbstltuter.
» mal IM« .li7t:«.«so«psp««sxo"..ssni«" N
-
dingeii den ersten tiefen Eindruck auf
mein bis dahin unberiihrtes Herz
machte da war es der schöne- siegex-
bewußte Jsustus der seine Hand nach
diesem selben Mädchen ausstreckte
weil sie in ihrer bezaubernden Schön-
heit seinen Augen wohlgefiel. Und ich
schwieg und trat in den Schatten zurück
siir den ich geboren schien. Und dann kam
der Tag wo ich erfuhr was; wie ich
wußte des schönen Jusius’ Eitelkeit
auf das Tiefste verletzen mußte. Ich
beschloß das klug fiir meine Zwecke zu
benutzen ich durfte wieder hoffen. ;
Aber da war ja« der Oheim auch ein
Liesen der geschickter wie ich den
Augenblick zu beniitzen verstand sich
das Kleinod zu eigen machte fiir dessen
Besitz ich Jahre meines Lebens dahin-
gegeben hätte. Die Liefens sind mein
Unglück mein Fluch« er knirschte mit
den Zähnen und mit einer Art wilder ·
Genugthuuug setzte er hinzu: »sch
Dein vermeintlicher bester Freund der
ute Kerl der Botho ich war im Stil-
en Dein ärgster Feind ich habe Dich
gehaßt hörst Du gehaßt wie ich noch
nie einen Menschen aus Erden gehaßt
habe.« Als habe dieses wilde Bekennt-
nisz ihm eine gewisse Erleichterung ge-
währt ließ die Berzerrnng seiner Ge-
sichtsmuskeln in etwas nach und nun
einerseits einen Schritt aus Justus zu-
tretend der wie in halber Betäubung
an demStuhl lehnte sagte er scharf:
»Du wirst mir sitt den heutigen
Schimpf Genugthuung geben hörst
u
Justus raffte sich gewalt am empor-
Dn bist setzt in einer ieberhajten
Aufregung Botho Du weißt nicht
was Du sprichst wir wollen ein ande-
res Mal ruhiger darüber reden morgen
schon wenn es Dir paßt ich will den
san-irrt Tag iiir Dich zu Hause sein«
Gern-time toten
————— « .- —— --— «
Willst Du Märtyrer spielen?
Wahrscheiniich nicht« Vers-seit See er Last da-
zu fo Ieode Ppskeoiicm was Infeh einnim-
nsenn Do die eh eine Deo-tust cis-so m e«
»Res- nad hei e ssi aniti Its sollt nnd ä nliche
anlee-Delitatesienoethlingih Dannvtest kalte
nalen des Märtvteethnts bis ani bit-te en Ende
durchrastem Manche Leute find iethker diefer Iri
von zarter Jugend bis sum Oeadez iie leiden alle
die damit verbundenen Qualen« Und alles tat
via-alt atchtfozn lein. Dorn-ists wie das Leiden
ist seiest es vor des besonnene-c Einst-i von o-
stetierW Nasendtti "— e Ilsenstein-rissen a-
genelixiy das die » » ist« die thäii seit
ee die-eh Ma en sek- I seien Leder nnd in
Beweise regn- etifsen wesscsrfh die sertanans
a
elöedett In mit die Dunst-non die höchste
O.nal-L eptilerh Iepilkosseniisn des Ia-
ges fo wir ans ist das Bittens Besen
siliosiily einsam-ins nnd Amomen a-
iaria nnd Miete-leider ans alle Or ane des Ide-
oets erstreckt iiO felaeleÅxMendh dele eare nnd eei
frischende Wirkens. II seconvaleszenten ist es ein
Geschenk der alsiitigen Nat-r dae« das anerkennt
beste Mittel gegen alle Schwächeznstände genannt
werden lauf. «
Befchuitteise Münzen.
» Unter diesem Titel schreibt die »Mi-
cago Abendpofi«:
Geheimpolizistrn des Bundelofchap-
nmtes haben kürzlich eine neue Art der
Beschneidung von Goldmünzen ent-
deckt. Während lich vor einiger Zeit
herausstellte daß eine große Anzahl
«leichter« Münzen im Umlauf war
konnte mon on der Prägung der beiden
Münzfliichen doch keine Spur einen Ein-
qtiffes entdecken bis man endlich dor-
auf verfiel den Rand zn unterfuchen
nnd da entdeckte mon daß der ur-
sprünglich gest-date Rand entfernt
nnd dann die Münzen aufs Neue ge-
riindeit worden waren io daß sie das
Aeußere vollwerthiger Münzen wieder-
erhielten während sie in Wahrheiiö
Prozent von ihrem Gewicht verloren
hatten. CI wurden dann mehrere Ver-
haftunqen vorgenommen und verschie-
dene Werkzeuge der Münzhefcdneider
mit Befchlos belegt. Ader dem Ve
»fchneiden der Goldmünzen wurde da-
—;« Hm em- Mnlmli neibknt und die
Geheirnagenten behaupten dein Unwe-
sfen kein Ende machen zu kdnnerh so
? lange es nicht tndglith ist« dte Velferss
Helfer der Mtln enbeschneider zur- Re-
chenschafthe zie en.- Nach den iept be-
stehenden leienkdunen Leute welche
thinzen in irgend einer Weise »ver-
Hummeln· (nrutilste). bestraft werden-
aber es besteht kein Gefes nach welchem
Leute die derartig »verstlttnmelte«—
besehuittene——Mtlnzen in den Umlauf
bringen strashar sind. Dadurch wird
die Möglichkeit der Entdeckung und
daftdarmachung der Beichneider sehr
gering; den Agenten welche die Aus-
gabe der Münzen besorgen droht kei-
nerlei Gefahr und sie können daher
auch nur felten zum Reden. bezw. zum
»Verrathen ihrer Auftraggedet veran-
zlaßt werden. Auf Andrängen der
Schakamtgbeamten soll jetzt das betref-
fendeGefep dahin abgeändert werden«
daß in Zukunft auch-das wissentliche
Auggeben leichtwtegendtn Metallgeldes
strafbar fein sittl. ’
Man unterstütze die Leber durch
Gebrauch von Staunens Liver Regu-
lator; wird nie dre Wirkung verfehlen
und zwar in dein Maße daß man dar-
nach wunderbar erfrifcht und gestärkt
ist. Dieses kann nur durch Siututons
Liver Regulator bezweckt werden. Es
giebt überhaupt nur ein Fadrikat Sim-
ntans Liver Regulator und das ist sp-
sart an dem ani Packete angedrachten
rathen Z zu erkennen. lMan lasse ftch
nichts anderes unterschieden denn die-
ses Proparat verrichtet- was ed ver-
spricht. I
—- Der Streik der 12000 Zimmer-
leute in Berlin hat feinen Abschluß
damit gefunden daß die Forderungen
der Streiter für hbhere Löhne und klir-
zere Arbeitszeit bewilligt wurden.
Der Thaler im Darm.
Ueber eine in Ohlan (Schlesien) von
dem dortigen Kreisddvstkus Dr. Licht-
wiy an dem Gerichtsassistenten H. vor-
genoinrnenc höchst merkwürdige Opera-
tiou erhielt die Brei-lauer Zeitung fol-
genden Bericht: »H. war in der
Schlacht von Graveloite arn 18. Au-
gust 1870 durch eine Kugel schwer ver-
wundet worden. Diese schlug kränklich
aus den —- in der Regel ausdein Brust-
bein getragenen-Brustdeutel« anf
erfuhr durch die in letzterem vorhande-
nen Geldstücke muthniaszlich eine Ab-
lenkung dergestalt daß sie durch die
Leber ging und im Rücken des H. siken
blieb. Von dort wurde sie spaterhin
iru Lazareth entfernt. Während der
Behandlung hatte man aus der Wunde
eine von der Kugel ans ihrem Wege
mitgerissene Kupfermünze herausge-
holt. Magenschmerzen welche sich
bald danach wiederholt und lange be-
merkbar rnachten verloren sich schließ-
lich. Erst in den legt-en Tagen wieder
fühlte H. Beschwerden. Er begab sich
zu dem Krkigphhsikue Dr.Lichtioitz und
dieser entfernte am 18 Fibruar d. J.
—-atso genau Löz Jahre nach der Ver-
wundung-—cin Thalirstitrt aus dem
Mastdarm les-« H. Die Münze die
aus wunderbare Weise in den Magen
des Verwundetcn gelangt war zeigte
deutlich den Eindruck der Kugel.«——
Die Reduktion der .Breslauer
Zeitung« glaubte an der Genau-
igkeit dieser Mittheilungen einige-
wie sich herausstellt —- nicht ganz
unberechtige Zweifel hegen zu sal-
len. Jnsbesondere erschien es un-
dencbar daß eine Münze von der
Größe eines Thalerstttckes durch einen
Schuß in den Magen geschleudert wer-
den tdnnte’ahne dessen Wände zu zer-
stören und somit eine tddtliche Verle-
trnna herbeizuführen. Auch der weitere
Weg den jenes Thalerstiick selbst wenn
es ohne Unheil einzurichten in den- Ma-
gen gelangt wäre schien zu neuen Un-
tnbglichkeiten zn siihren. Sie toandte sich
dieserhalb an die zuständige Stelle nnd
erhielt von Her n Kreisnhyfikns Dok-
tor Lichtin folgende Auskunft: »That-
sache ist daß ich nni 18. d. M. dem
Herrn Gerichtsassiftenten H. von hier
einen Thaler- welcher demselben in der
Schlacht bei Grayelotte gleichzeitig mit
einein Dreibsennigstilek in den Körper
getrieben wurde« aus dem Musik-Nur
entfernt haben. Die Entfernung er-
frslgte auf unbiuiigeni Wes-re nnd ohne
große Mühe durch die raiiirliche Aus-
gnnggbffnung des Daraus in Ielcheni
die Münze frei beweglicb tug. Dieselbe
trägt die dentiiijsen Spuren der Ge-
schoßwirkung und paßt in Vertiefungen
nnd Krüniniungen genau zu dem von
mir von ihrem bisherigen Träger über-
gebenen Geschoß und Dreipsennigftitt
welche beide kurze Zeit nach der Schlacht
aus dein Rücken des d. hegt-Tuns der
Tiefe der Wunde entferf .-·tourden.
Den Weg anzugeben MWWjeäThai
lerstiick seit dem Einddhtzsen Ar- den
Kbrper bis zu seiner endlichen Akan
ßung innerhalb der verflossenen-M
Jahren genommen hat ist seit-Mk
stündlich nur muthinaszlich mbgiichx
Die Annahme daß derselbe ursprüng-
lich in den Magen eingedrungen und
von da ans weitergewandert sei kann
meines Erachtens ans verschiedenen
Gründen nicht Plan greifen. Am
wahrscheinlichften ist es daß das Geld-
stück an einer bestimmten Stelle in-
nerhalb der Bauchhdhle lange Zeit fest-
gelagert nach erfolgter Verlbthung
und Verwachiung einen Darmtheits
mit dieser Stelle durch einen schleichen-
den Entzündnngsvroceß in den legte-
ren eintrat und von da aus durch die
peristaliischen Bewegungen des Dars-
nies allmälig weiter befördert wurde.
Eine ausstihrlichere Beschreibung dieses
ungewöhnlichen interessanten Falles
behalte ich mir für eine Fachzeitschrift
vor.«
Pommetsche Redseligleit.
Zwei Pomnrern hatten verabredet
miteinander zur Stadt ·zu gehen es
marschire sich B zweien besser auch
ldnrte man ein drlchenschwapem Der
Potntner aber ist ein schweigsamer
Mensch was er spricht. ist nicht viel.
Wie sie also eine Weile stumm nebenein-
ander gegsngen sind deutet der eine
nach rechts nnd meint: «Diene Arm-
ten siadt gedi« (Deine Erbsen stehen
gut.) Der andere nickt-die Unter-
haltung isten Ende beide besorgen its
der Stadt ihre Geschäfte nnd kehren
dann miteinander zurück. Da weist
der andere unterwng anf die entgegen-
gesepte Seite des Wegs und sagt:
»Dien Fleiß atver oot!« (Dein
Flachs aber auch.) Der Begleiter nickt
nnd so haben sich die beiden ans einein
ganzen Wege miteinander unterhalten.
-0.
—- Der Brand von Brotterode der
die gesamrnte Ortschuft zerstörte Hun-
derte von Menschen oddachlos machte
und entsenliches Elend im Gefolge
hatte soll das verruchte Wert der
Brandstiftnng gewesen sein. Jetzt ist
dort der Schneider Peter in dessen
dates die Flammen zuerst ausdrachetn
als der Brandsttftunq dringend ver-
dächtig verhaftet worden.
— Aus Reval schreibt man: Hutt-
dert Fischer mit ihren Pferden und
Karren sind auf einer riesigen Ciescholle
in die See hinnusgetriedem Die Un-
glücklichea führten nur ftir einen Tag
Proviant mit sich nnd sind jept scholl
seit 5 Tagen verschollen.
l George Maudry’s
Dampf-Käsern in Sen Antoniu«
Allen industriellen Ctadiissemenis
welche große Gefäße nöthig haben fo-
wie Viehzuchterm Farmern und allen «
lDenem die Cisternen gebrauchen ist
lGeorg Mandry’s renommtrte Dampf-
; tiefem-in der Handelswelt unter dem
T Namen «ssn Antonio Tank Factory"
jbekannt bestens zu empfehlen. Herr
iMandrw ein Fachmann in der Küfe-
;rei der auch mehrere für dieselbe sehr
jwichtige Erfindungen in Bezug auf
zMaschinen gemacht hat liefert eine so
Dvorzügliche Arbeit daß noch nie ein
? Tadel gegen dieselbe laut geworden ist. »
»Sein· Ruf als Fabrikant der es mits
irgend Einem in den Ver. Staatens
aufnehmen kann erstreckt sich weit Ubert
die Grenzen des Staates hinaus und
Aufträge kommen ihm selbst aus den
entlegensten Theilen Mexikos zu.
Schreibt um Kataloge nnd Preis-
liften die gratig verfandt werden.
Tausende Fälle von Schwindsuchh
Aftlnna hatten Crtilltnng und Bräune
werden täglich geheilt durch Grind-I
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lefsy N. Cobn F- Co. P. Sie u sen-
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vorzüglichen Restnuration welche alle
Delikatessen dekSaifon in bester Zu-
bereituna liefert verbunden ist. Man
findet dortdns sbesie Glas Bier unte-
rer heimischen Brauereien vortreff-
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dito Cigarren alte gute Whiskieä.
Liqndre ec» nnd zum Uebersluß stets
einen ausgezeichneten Lunch. Sams-
tags und Sonntags Abends finden
Frei- Konzerte statt. Villardspielern
stehen die besten Billardss zur Ver-
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lichen Theile des Staates gegen Hy-
pothek aufnehmen mußte so bin ich
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is gen nze eiten «reie ate-
der Messen Beschreibung des Laus »
des ec. schreibe manan
E. B. Chandler
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Referenzem JedeBaukinSan
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 31, No. 4269, Ed. 1 Monday, March 16, 1896, newspaper, March 16, 1896; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1082870/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .