Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 35, No. 5207, Ed. 1 Wednesday, June 21, 1899 Page: 2 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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ilFreie Presse für Texas.
Herausgegeben von
We Presse iiiriins Punlisliin co.
Mittwoch den f21. Juni 1899.
WD at the PostVfüoo at san Än-
tovio Texas as second oiass weiter-.
Sinn letzten Mal.
iion Hugo ?·ekgci.
Wenn sich zwei Augen schließek
Tie- einst so treu geblickt
Die unser Himmel hießen
Die uns so oft beglückt
Reli welch ein tiefes tiefes Weh
quingt schueidend da dUr s Herz so jäh
Osqu sich zwei Augen fchlie en
Die einst so treu geblickt.
Es fließen viele Thränen
Es liiiriui sich manches Herz
Ju uuersiiilteui Sehnen
Jn uugestillceui Schmerz
Doch wer kein Ang’ noch brechen ah
Sng’ nicht daß je ihm leid ges alz
Der trockne feine Thränen
·llud bring-Hur Rnh’ sein Herz.
Wenn s-. eh zwei Lippen schließen
Die wii so gern gelitt
Zinn- letzten Mal uns grüßen
Wie sie uns oft ge rii t
Taß nun-r Herz noch ch agen mu
Bei diesem letzten Abschiedsgru
Wenn sieh zwei Lippen schließen
Die wir so gern ge l1.«ißt
Wohl hörst du Manchen klagen -
Daß ihm ein bitt’res Wort
Liat Wunden tief geschlagen
hUnd grollend trägt er ’6 fort;
O der vernahm die Stimme nicht
· Wenn sanft ein Mund erbleichend spricht
Sonst möcht’ er nimmer klagen:
»Mich traf ein bitt’res Wort. «
Wenn sich zwei Hände schließen
Zum aller-letzten Mal
Zu beten nud zu büßen
Was hier des Herzens Qual
»Ach welch ein andachtvoller Schmerz
Versöhnend zieht in unser Herz
Wenn sich zwei Hände schließen
Zum allerletzten Mal
Ein Hauch von jenem Frieden
Der hier ein Herz befreit
Von aller Qual hienieden -
Die Triiuerstunde weih t
lind ob du schwer auch leiden must ;
Auch dir zieht durch die wunde st
Ein Hauch von jenem rieden
Ter hier ein Herz be eit
Ein Brief.
Von Ssoide Karz.
»Liebe Cäciliet Wenn diese Zeilen
Dir vor Augen kommen wirst Du er-
staunt und ungläubig nach der Unter-
ichrift suchen um Dich zu überzeugen
ob es wirklich Dein Bruder Heinrich ist
der diese Worte an Dich richtet. Du
hattest es ja mit Deiner Mutterpslicht
gegen den verwaisten Knaben so ernst
genommen und mich zu einem so aug-
gelernten Rechner und Streber heran-
gezogen da dachtest Du nicht daß ein
Tag kommen würde wo der Schüler
Dein mühsam aufgesiihrtes Lehr- und
Lebensgebäude in Trümmer schlägt.
Sieh’ liebe Cäcilie als» Du mir pre-
di·test: Ein junger Arzt der es zu
e äs bringen will braucht eine Frau
und eine reiche Frau’—da bewegtest Du
Dich noch in den ausgetretenen Bahnen
der allgemeinen Schwester- und Busen-
weisheit. Ganz wurdest Du erst Du
selbst und erstiegst den Gipfel Deiner
Jchlehre als Du mir.riethest die Lore
zu nehmen. Du wirst keinen Korb be-
tommen’ sagtest Du und Du mußtest
es wissen· Tu hattest ja vorgearbeitet
und ihr gläubiges Gemüth so mit dem
Genie Teines vergötterten Bruders
angefüllt dass ein gewissenloser Selbst-
ling ihr als der Uebermensch erschien
der der Welt das große Heil zu bringen
hätte. Aber Du mußtest noch etwas
Anderes das Du nur durch Mienen
und halbe Worte ausdrücken durftestx
A
daß ich wenn ich sie nähme sie nicht "
lange behalten würde. Und Du wolltest
i «a vin Allem nur mein Glück. Freilich
sie w r nicht schön die arme Lore eher
’ häßli wenn nicht etwas Schlimmeres-:
Freizlospaber dafür sollte ich a in den
Stand gesetzt werden derma einst mit
ihrem Vermögen eine glänzende Schön-·
; heit heimzuführen-Das war die Met-
nung und ich errieth iie wohl. Aber
wir wollten auch sicher gehen nicht Ge-
fahr tausen daß ein Fehler in der
Rechnung sei darum suchtest Du unse-
ren berühmtesten Diagnostiter aus und
trugst ihm mit erheuchelter Freund-
schastssorge Los-Fall vor: der Vater
an Schwindsn t gestorben drei« Ge-
schwister lebensunsiihig zur Welt etom
men sie selbst die Letzte nach za llosen (
Kinderkrantbeitem mit unendlicher Notb
und Mühe in die Jahre der Reise t
herübergerettet. Vorsichtig kaltesi Du
ihn aus nnd gabst ihm «ale siir die
Diagnase wichtigen Anhaltspunkte
Darum sicl auch sein Spruch so rund
nnd glatt: Jhre Freundin kann sich
lanae hinsristem wenn sie nnverheis
ratldt bleibt. Tritt sie in die Ehe so
mag iie sich fertig halten in ein paar
Jahren die Reise nach der anderen Welt
einzutretein
»Juki hattest Du die Gewißheit die
Dn brauchten nnd mit Lvres Todes-
nt«t«f«—eil in der Tasche stelltest Du Dei-
nen gehet-Zinsen Zögling seinem küns-
ti»:c-n Opfer var. Laie arme Lorel Sie
hin- fu«-txt einen so einen Jnstinlt wie
t-..i:-s. efs n s; sie nicht augenblicks ihren
Bei-»Du wiitc «tc«.- Sie sah mich mit den
Augen« sichs-n ihr geliehen hattest.
Nxx Die M itters blickte tiefer und sie
tmnpfste wie eine Löwin sitr das Leben
ji«-II Hinz-es- Aber Laus eigener Wille
inn- ·z-»;-cn sie. Mein Gesicht mein
« --«.·i:n tzi t is Mancher angethan aher
link-» nie sonst Mit so siehet-km Gefühl
" E:.x Freier ern-ehrte wie kannte
« m mich verliehest nnd ausnnch
D« .«uxi."«.": .
»Er-is kais mir nachsagen dllß sch-
n« i 1 -. s.«.. txin seinigen so doch gewiss
:.Tk Juni-Dieser Bräutigam ges-
n H kvåd Tn pflegtest darüber zu
s« —' - W ich meine Rolle spielte
-«" t: n- In minnt-S etwas in mit
eins-as Bissen-z dem dieses Lächeln wehe
»Der
that. Das Liebenswürdigsem fiel mir
ja nicht schwer denn ganz von selbst
durch inneren Zwang traten stets in
L res Nähe die besseren Seiten meines
· s hervor. Und Lore schien so
glü ich! Kein Vergleich zwischen sich
und den blühenden Mädcheng·estalten
unter denen ich hätte wählen können.
triibte ihre Freude. Jhr Alle freutet
Euch-und»ich selber mit-über die
selbstgegewisse Sicherheit der kleinen
blossen Braut die-ihren neuen Besitz so
ruhig und fest in die Hände nahm. Vor
dem Altar erwachte so etwas wie ein
Gewissen in mir. Doch nein Gewissen
kann ich es nicht nennen.· Du hattest
mich ja gelehrt daß das Leben ein
Kampf ist worin der Stärkere den
Schwächeren erdrückt und ich fühlte
mich berechtigt nach dieser Lehre zu
handeln. Es war nur eine Art Spitz-
bubenredlichkeit die mich denken ließ:
Arme Seele Du sollst das Gut das
Du so theuer kaufst die kurze Zeit ohne
Abzug besitzen. -
»Sie hat es niir leicht gemacht mein
Wort zu halten. « Zwar Anfangs war
sie mir nur eine freundliche Zugabe
meines neuen Daseins die ich mir ohne
Zwang gefallen ließ. Sie hatte ja
nichts von Allem was wir an Frauen
zu bewundern pflegen; nur eine Klei-
nigkeit besaß sie die ich noch nicht ge-
kannt hatte: eine Seele. Bei ihren
kleinsten Handlungen wenn sie ihren
Hund fütterte oder früh Morgens am
Gartenthor ehe ich wegritt meinem
Pferde «noch ein Stint Zucker reichte
ltlll Diese Beete lluuj uukjeu unu Zunge-»
sie mit einer leuchtenden Lieblichkeit
Jhre Stimme wenn sie L1ebster’»sagte
hatte einen Wohlklang dem nicht zu
widerstehen war. Noch immer sehe Ich
sie vor mir in dem gelben Salon den
sie sich selber einrichtete. Sie liebte das
Gelbe wie sie alles Heitere Sonnige
liebte. Jn der Ecke wo sie zu sitzen
pflegte hatte sie die Kopie der Tizian’-
schen Flora aufgehangt und wagte es
sich diesem Vergleiche auszufegen. Sie
hatte Recht: nach Kurzem sah ich die
blühende Pracht der Flora nicht mehr
vor dem Frühling der in der Seele
und auf denLippen meines Weibes
wohnte. Man konnte mir auch die
größten lebenden Schönheiten zeigen
mir waren sie gleichgiltig geworden.
Lore mußte mich anstoßen damit ich
schöne Frauen überhaupt noch sah.
»Denn ich liebte sie! Jch konnte lie-
benl Wer mir das voransgesagt hätte
daß ich eine solche Entdeckung in meiner
früh verdorrtenSeele machen würde !
»Als Lore fühlte daß siegesiegt
hatte ließ sie der zurückgedämmten Lei-
denschaft vollen Lauf. Sie die mich
bisher nur mit gehaltener vorsorgender
Zärtlichkeit behandelt hatte flog mir
·etzt mit Jubel in die Arme. Eine
lamme ergriff und umhüllte uns
Beide. Wir konnten nicht mehr ohne
einander leben. Wenn ich nach Hause
kam stand sie schon wartend am Fen-
ster nnd ich brachte ihr alle freien
Minuten die ich zwischen den Kranken-
besuchen erhaschen konnte wie man
einen Blumenstrauß der Liebsten bringt.
Und ihre Freude über jeden Patienten-
der sich meiner Kunst anvertraute ihr
Stolz wenn mir eine glückliche Kur ge-
lang die Hoffnungen die sie auf meine
Zukunft setzte. Des Abends zog es mich
nicht mehr ans dein Hause: der gelbe
Salon war ein heimlicher Liebeswintel
geworden und wir waren Beide froh
wenn keine Besuche uns störten. Wir
saßenbei angezündeten Kerzen am Kla-
vier und übten vierhändige Sonatenz
sie half meinem Gestümper mit ihrer
kraftvollen Meisterschast nach und an
den gewaltigsten Stellen trafen sich
unsere Blicke in demselben Schauer der
Andacht
Meinen abscheulichen Pakt mit dem
Schicksal hatte ich vergessen; ich meinte
es könne jetzt nur immer so fortgehen.
Zuerst wurde ich wieder daran gemahnt
als ich das slüchkige Noth von ihren
Wangen verschwinden sah. Als mir die
Ursache klar wurde da fuhr mir der
kalte Schrecken in'g Herz. Als Arzt
wußte ich ja daß sie nicht die Kraft
hatte ein anderes Leben zu ernähren
und gedankenlos hatte ich gehofft die
Natur würde ein Einsehen haben und
ihr den letzten liebsten Wunsch ver-
sagen. Jch verbarg meine Pein vor ihr
und vor mir selbst und wir lebten
scheinbar glücklich weiter. Nur ihren
Beethoven vkonnte ich sie nicht mehr spie-
len hören er zerriß mir alle Fibern
ich ertrug es nicht das Schicksal an die
Pforte klopfen zu hören. Da holte sie
den Mozart hervor und spann mich in
ein Feenland ein wo Schmerz und
Tod versöhnt und selig neben» dem
Glücke wohnen.
»Aber der Tag wo das Kind ge
l
boren wurde! Das kleinTDinngag
starr wie eine wächserne Puppe in mei-
nem Arm nnd der Kollege den ich zu-
gezogen hatte sagte mir bedeutungs-
voll: Betrachten Sie es als ein Glück
daß das arme Geschöpf vor einem stechen
Leben bewahrt worden ist. Jch mußte
wie ein Verbrecher den Augen dieses
schlichten ehrlichen Mannes ausweichen.
Dieses starre wächserne Ding mein Kind
nnd nur in das Sein gerufen damit es
die Mutter nach sich in’s Grab ziehet
Schwester in dieser Stunde graute mir
por Dir noch mehr als vor mir selbst-
denn Du bist Frau und Mutter.
Lore blieb auch jetzt sich gleich. Sie
klagte nicht um das Verlorene das sie
nie besessen hatte sie lebte wieder wie
vordem nnr für mich. Aber sie kam
nicht mehr zn Kräften. Sie ließ sich
nach dem gelben Salon tragen. Dort
lag sie nnd lächelte nnr des Abends
unter der gelbverschleierten Stehlampe
die sie ihre Sonnenblnme nannte. Oft
littte ich aufschreien mögen: Lore.
Lotse bleib bei mir Ader ich san neven
ihr hielt ihre Hand nnd lächelte gleich-
falls-.
»Wenn ich meine Kranken besuchte
nnd fiir titltsend kleine Schmerzen Ab-
hilfe schaffen sollte dachte ich in sieden-
der Angst an das geliebte Leben das
sich zu Hause verzehrte. Jch wagte nicht
einmal ihre Brust zu beklopfen aus
Furcht mein Urtheil selbst besiegeln zu
müssen. Tag nnd Nacht rannte eine
Stimme mir zn: Du hast’s gewußt
Du hast’s gewollt. Das hattest Du
nicht bedacht in Deiner Alles bedenken-
den Klugheit daß es eine solche Stimme
gnu-
Aus Lores Mutter sprach der Vor-
wurf mit Fenerzungen. Wenigstens
riß mich das ans meiner schuldbewußten
Lethargie. Spezialisten wurden zuge-
zogen nnd gaben widersprechende Gut-
achten ab. Jch mußte sogar jene Auto-
rität konsultiren bei der Du Dir einst
über Lores Aussichten Rath geholt hat-
test. Der Mann durchschaute die Wahr-
heit und setzte mich höflich vor die Thür.
Mir aber glänzte jetzt durch die Ent-
deckung eines Kollegen ein Hoffnungss-
strahl anf dem ich mit Leidenschaft
nachging. Jch iibernahm selbst die Be-
handlung; im Feuer des neuen Gedan-
kens glaubte ich die Wissenschaft sei in
eine Aera der Wunder getreten. Andere
hatten mit dein Mittel Erfolg gehabt
warum sollte nicht auch »ich Erfolg
haben. Lore gab sich· geduldig lächelnd
auch zu diesen Versuchen her; sie hätte
so gern meinen ärztlichen Ruhm durch
ihre Genesung besiegelt. Aber das Mit-
tel schlug fehl wir hatten nur die er-
schöpften Kräfte zu einer letzten An-
strengung aufgebraucht und den Aus-
gang beschleunigt.
»Als ich aus ihren Wunsch mit ihr
nach dein Süden reiste war ihr Licht
schon im letzten Flattern. sAber Lore
hielt es nicht aus unter den fremden
Gesichtern und begehrte gleich wieder
nach Hause. Ju dein gelben Zimmer
wo wir so glücklich gewesen waren
wollte sie sterben. Sie sagte tröstend zu
mir: Laß Dich unsere Liebe nicht reuenz
ich weiß ja selbst ich hittte länger leben
können aber ich wollte einmal glücklich
sein« Mir war’s als dürfte ich sie nicht
sortlassenz ehe ich ihr» Alleszgestantden —
ycillc. Rock lolllllc la) Das Avscyclln c ·
über die Lippen bringen konnteich i r
sagen: Jch habe Dich arme zarte
Blume ja nur an die Brust gesteckt
damit Du hier ver-welken sollst. Jch
schwieg aus Feigheit und aus Scho-
nung und mit der brennenden Lüge
zwischen uns schied fie hinüber.
»Du weißt wir pflegten in jüngeren
Jahren von der Höhe unserer materia-
liftischen Weltanschauung herab über
den Gedanken der Fortdauer nachdem
Tode zu lachen. Jetzt schleicht er sich«
mir bisweilen ahnungsweife in den
dunkeln Grund der Empfindungswelt
ein. Ju jener Zeit beherrschte er mich
mit eifigeiu Schrecken. Jetzt dachte ich
ist ihr alle Wahrheit offenbar und wie
ftehe ich in diesem Augenblick vor ihr.
Jch wußte nicht wo mich vor ihr und
vor mir selbst verbergen. Furcht vor
dem Wiedersehen zwang mich die
iftole die ich schon an die Stirn esetzt
atte wieder aus der Hand zu lgegem
ch wagte die Leiche nicht mehr anzu-
rtihren ich überließ sie fremden Häu-
den und nur gezwungen von den
Freunden geleitet folgte ich ihrer
Bahre.
»Welch’ eine Rückkehr in mein ver-
ödetes Haus! Es fiel mir ein daß dies
das Ziel war worauf Deine Pläne hin-
gearbeitet hatten. Je t stand ich da wie
Du mich sehen wol teft frei als der
Besitzer eines grossen Vermögens. Aber
was nun mit mir selber anfangen?
Jch irrte in ten leeren Zimmern umher
» Afle ARD
llEAlJllV til-I ASS
Iaatvs ZsNTos Co. Ast . Aus. s
1 III sc satt old nnd hsvs been sattekin with
Ost-dsgl lo. l dgl soodin Ipells so h thst
two- Isht l could list-. y hasbsnol tot »mi-
Wlas ot Casal san it spvsd my lite. 1 am like
Ins-thu- penon since taki-s it.
IRS. F. s. TOWNSBND.
- Mai-Wams
lt is the clevout wish of nearly all people to live tu a ripe old age.
Noae of us want to die young. This universal desire can be realizecl il
me be talcen oi the health inearly and middle lite. A little precaution then
will add many years to our existencr. Dæth can be kept away a long
ihne. klappy healthy old age will be the lot of the woman who promptly
corrects the ailments which alllict her sex. ln youth Wine of cardui will
take the fein-le child saiely over the dividing line between girlhoorl and
womanhood. As a wife she need-s it to help her through the trials of
pregnancy and childhirth with as little discomlort as possihle At the
change oi Life it will help her over the dangerous place that appears in
her pathway hetween 40 ancl 50. Then will come many years of truly
blissful existence she will grow old slowly ancl gracekully. Tu the last
she will preserve that charm and beauty which are always characteristic
of Perfectly halthy grandmothers.
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unt-. »mu- ·9u7.t»« » lt is sur wonieq alone to decide
tmtdeolnmssrsgnlrlnktpeelal Thema the-V Wm be hcalthx m·
MFMMK Zgbspfskthsz dick. » The remedy for their sich-
tstcuch chamcsooxsxkemk ness is close at hand
Uscs soffs-IS cl- Wlsc c l- cAIIDUl
III-D POI Ihco IY DIUCCISTI.
WINE OF cARDUl
HO
MY yA v-HA»A kYA y ( Nov-«
K exde VHHAYA hYAXzAYAyx Wox
l— —
wie ein Verbrecher auf sefSraite seiner
That. Da brachte mir die Wärterin
die das-Sterbezimmer reinigte einen
Zettel den sie unter Lores Kopskissen
gefunden hatte· Er enthielt nur zwei
Worte von Lores Hand geschrieben
die mich zur Fassung ermahnten. Jch
glaubte ihre sanfte Stimme noch einmal
zu hören die aus einer anderen Welt
herüber tönte. Und plötzlich kam mir
eine Erlenchiungx ich ris; die Polster
aus dem Bett und zwischen Gestell
nnd Matrahe fand ich noch ein ganzes
Päckchen solcher Zettel eingeklemmt. Sie
waren gleichmäßig zugeschnitten und
sauber gesaltet wie jedes Blatt das
aus- LoreI Hand kam. Sie schrieb sie
in ihren letzten Lebenstagen in den
wenigen Minuten wo ich mich aus dein
Zimmer entfernte. thas sie schrieb-
darüber soll kein fremdes Auge hin-
gehenz es gehört auf ewig nur ihr und
mir.
War sie hellsehend in ihren letzten
Stunden oder waren mir Worte ent-
schlüpft die ihr meine ganze Qual ent-
hülltenP Sie sah mit ihren sterbenden
Augen jede Falte meines Jnnern und
las mein ganzes Leben rückwärts und
vorwärts. Jeder Zettel gab Antwort
auf die Gedanken»die mich folterten.
Daß ich meine Freiheit der Berechnung
geopfert hatte war ihr von je bewußt
gewesen aber sie hatte nie an ihrem
Siege gezweifelt. Jetzt wußte sie anch
daß ich die Kranke dem Tode Verfallene
gewählt hatte um die Fessel nicht ewig
zu tragen. Und dennoch vergab sie und
hatte nur holde Worte für mich denn
sie wußte auch daß dann die Liebe ge-
kommen war die große alle Frevel
tilgende die ihren Besitz auf ewig fest-
halten wollte. Diesen Trost. dan sie auch
mit sehenden Augen noch die Meine
war und sich glücklich pries bis zum
letzten Athemzug wollte sie mir noch
von "enseit des Grabes zusenden.
a sie war glücklich in ihrer Un-
schuld und ihrer allverstehenden Liebe.
Aber ich? -«Vor mir steht die Macht-
oeren Einem nur so getrost geleugnet
hatten: die ewig gerechte Weltordnung.
»Mit Tir Schwester will ich nicht
hadern Du bist nur ein Kind Deiner
Verhältnisse Aber mit mir selber habe
ich Abrechnung zu halten. Jch kann
Lores letzten Wunsch nicht befolgen und
in’s Leben zurückkehren von dem Gek»
schent ihrer Vergebung belastet um
wieder Antheil zu nehmen an dem Ge-
triebe. Aber fürchte darum keine blu-
tige Aussehen erregende Katastrophe.
Jch will still nnd tapser vor ihren
Augen stehen die noch immer aus mich
gerichtet sind. Jch will den durchbroches
nen Rhythmus im Dienst des Ganzen
wiederherstellen
»Ich reise nach Bombay um das
kleine Häuflein europäischer Aerzte zu
verstarkeu das dort an den Pest-—
spitalern nm Gegenmittel gegen die
snrchtbarsie aller Seuchen ringt. Ob
ich kebe oder sterbe Jhk werdet nicht
wieder von mir hören. Vollstrecke Du
die Verfügung-kein die aus inliegendem
Blatte enthalten sind und genieße
tuenn Du kannst die Vortheile die
sie Dir bieten. Lebe wohlt«
Ein Tars ohne Zeit. EinReise11-
der der tin Jahre 1816 das Elsasz be-
reiste schreibt: »Bei meiner Rückkehr
von Welchen wanderte ich durch die hüb-
schen Dorfer des Bewenthales und als
Tourist der seine Nase überall hin-
ste(tt besuchte ich auch das kleine Gottes-
haus von Kirchberg Beim Dann-stre-
ten wollte ich meine Uhr nach der
Thurmnhr richtig stellen eine solche
war aber nicht zu entdecken. So begab
ich mich nach dem Gasthofe nnd fragte
da nach der richtigen Zeit. Der biedere
Wirth konnte mir diese aber auch nicht
angeben. »Ja sehen Sie« meinte er
»wir brauchen eben keine Uhr. Des
Morgens richten wir uns nach dem
Rauche aus dem Schornstein des Pfarr-
hauses da oben ans dem Hügel die
Leute darin sind sehr pünktligz Wir
essen zu Mittag wenn unsere ahlzeit
ertig ist. Gegen vier Uhr Nachmittags
tagt uns das Pfeier des von Maß-
münsier kommenden Ruaes daß es Reit «
zum Vesperbrode ist und des Abends-—- «
nun da· gehen wir zu Bett sobald es
finster wird. Sonntags wandern wir
zur Kirche wenn die Glocken läuten.
Unser Pfarrer ist ein sehr gutmüthiger
Mann; dein —iommt’s nicht darauf an
ob er mit seiner Predigt eine halbe
Stunde früher oder später anfängt-«
Dankbar-. Eines Tages bestellte sich
der englische Dichter Sheridan der Ver-
fasser der »Läsier·schule« bei seinem
Barbier eine Perriicke. Nachdem er
Maß genommen forderte der Haar-
künstler der ein freigebiger Mann
war den Dichter anf in seinem Wohn-
zimnier eine Erfrischung zu sich zu neh-
tnen. Er setzte ihm eine F asche Wein
vor und zeigte sich so gastfreundlich
das; Sheridan tiefgeriihrtwurde. Als
sie sich non der Tafel erhoben sagte der
Dichter nachdem er den Perriicken-
nmcher längere Zeit betrachtet : Eigent-
lich brauchen Sie meine Perriicke gar
nictt u.n;nsertigen.« Erstaunt und ent-
tättschi tief der Haarkünstler: »Aber
warum denn nicht Herr Sheridan«:’
Habe ich Sie irgend wie beleidigt odet
verletzt?«—-«Dnrchans nicht« entgeg-
nete Sitcridanz iin Gegentheil Si-
sind sottty ein liebenswürdiger Mann
und dnuun sollen Sie die Perriiiii
nicht iiinil)en denn ich beabsichtige die
selbe nie zu bezahlen. Deshalb wert-.
ich sie bei einem anderen Jhrer Kot
legen l-(t·tellen.« «
Die moderne Schönheit
gedeiht bei gntek Nahrung und Son-
nenscheit: bei recht viel Körper-bewe-
gung in der frischen Lust. Jhre For-
men stkotzen vor Gesundheit und das
Antlitz strahlt vor Schönheit Wenn ihr
System der reinlgenden Thittigkeit ei-
nes Absicht-mittels bedarf dann ges i
brauchen sie den angenehmen und mil-
den Feigen · Sonn- der ausschließlich
von der «(’aiitokuia Fig Syrup co.«
hergestellt wird.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 35, No. 5207, Ed. 1 Wednesday, June 21, 1899, newspaper, June 21, 1899; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1084023/m1/2/: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .