Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 47, No. 9027, Ed. 1 Wednesday, November 1, 1911 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Lokales.
Alletlci.
—- Mittwoch den 8. November
abends 8 Uhr 30 Minuten findct
in der Beethoven Halle eine Sitzung
des Lokalverbandes des deutsch- ame-
rikanischen J ationalbundes statt in
der Mai-regeln bezüglich der am 11
stattfindenden Staatskonvmtion be-
sprochen werden sollen.
. —»Jn einer stürmischen Sitzung
hat sich die Citizens’ League durch
die Wahl folgender Beamten per-
manent organisiert: Vorsitzer A.
H. Jones"Vice-Vorsitzer Nat Lewis;
Sekketär Victor Beze; Schatzmeister
L. H. Halle. Ein Beschluß Kandidas
ten für die Countyämter aufzustel-
len wurde zurückgelegt
. —- Auch unserm Kotigreßreprii-
sentanten Slayden gegenüber hat sich
General Wood dahin ausgesprochen
« daß es die Absicht der Militiirver-
avaan sei die hiesige Garnisan
ja vergrößern.
—Jn der Gegend von Losoya
Bat der Sturm am Montag auch viel
· Schaden angerichtet Das Restauraut
svdn Magarida Passanova wurde zer-
stört- der Saloon Von Victor Espa-
noza wurde demolirt ebenso das-Rock-
spdrt Schulhaus die Scheunen von
Jose Reyes und G A. Mappy nnd
mehrere andere Gebäude
- —- Nach langer Krankheit starb
-ssc·ugust E. Huppertz im Alter von 46
Jahren.
- —- Dienstag abend entgleiste ein
Øbmnmmt Hill Straßenbahnwa-
gen und fiel um. Drei Neger wur-
Diden leicht verletzt
- —-’.— Dienstag morgen gegen vier
Uhr brannte das leerstehende zwei-
stöckige Haus- Leal Straße No. 740
das J. M. Hodges gehört ab. Das
Feuer war vermutlich angelegt
»Der Schaden beläuft sich auf 81800
—- Jm Alter von 26 Jahren
starb E. C. Schlegel ein früherer
Salth
-- q-- --- .
T e x n s.
» —. Allen unsern Lesern bringen
-wir nochmals in Erinnerung daß
am Samstag »den 11. November
die Staatskonvention des deutsch-
cimerikanischen Nationalbundes in
Unserer Stadt abgehalten wird. Cs
Wird in dieser Sitzung die Beam-
.tenwahl stattfinden
—- Ein Feuer hat den Geschäfts-
teil der Stadt Nixon zerstört Der
Schaden beläust sich aus s75000.
«—- Hagelwetter hat während der
slettenTage in vielen Gegenden des
Staates Schaden angerichtet-
—- Die Frau des vor zwei Jahs
ren von State Rangers «in Trinity
M erschossenen W. E. Collins
bät den Staat auf 880 000 Scha-
denersaß verklagt.
L« —- Diesen Monat wexden in
Saale Paß« Eugle Lake Flatonia
GiddingQ Hondo Comfort Mouli
ton Port Lavaca Schulenburg und
Wesen Orten Postsparkassen eröff
Die Rache des Vaters
Rede Jeden getroffen haben der
Ihn Sohn von Peter Bondh von
South Nochwood Mich angegrif-
sie-i hätte; aber er war machtlos ges
sen die Angriffe der Nierenkrank-
heit. Er schreibt: »Da Aerzte ihm
nicht halfen gaben wir ihm Elec
stät Bitters; sechs Flaschen davon
W ihm wunderbar geholfen. Jch
U nie bessere Medizin. « Rücken-
Hintern Müdigkeit Nervosität Ap-
.Wnst ioarnen vor Nieren-
JM dies-oft in Wassersucht
MHarnrizhr oder Brighkg gDii
Me. Also nehmt Eleäric Bitters
nnd seid gesichert Jede Flasche ga-
-Mext. soc bei allen Apothekern
—- Das oberste Preisaericht der
»wer-nationalen Jndustries und Ge-
kWstellung in Turin hat so
M tekesraphisch berichtet soeben
: Arbeiten beendet. Das Ergeh
snis ist für die deutsche Jndustiie
ng glänzend Es wurde erre t
TM die hervorragenden Eigenscha-
ten nnd Vorzüge der deutschen Er-
»Mit-in dieøähienmderelrf cIhdationen
· fileichen ieten vie a tief m
schlitien stellten Von 857
W Indstellern hatten sich 38
stbsr Wettbewerb stellen lassen. An
qDie sdnath 819 Bein-teilten fielen 408
große Preise 130 Ehrendiplome
172 goldene 89 silberne Wiedaillem
M bronzene Medaillen 9 ehrenvolle
cnsähnungem zusammen 831 Aus-
Idchimngen Ferner wurden Mit-
arbeitern deutscher Aussteller zuer-
-M 134 Ehrendiplome 283 golde-
-P Mmllew 202 silberne Medaili
Hen180 bat-Hen- Medaillen 23
llc Erwahnungem zusammen
2 Auszeichnungen Endlich sind
W Msche VerbienstUplome für her-
Ist-rasende Bemühungen um das
ommen der Ausstellung
M dereu künstlerischen Aufbau
Wen wqrdeu Jnsgesammt ent-
fssen somit auf Deutschland 1628
UPZHichnungen Nähere Einzelhei-
ten werden durch die »Ständige Aus-
WskommissioM bekannt gege-
Mdie die Deutsche Abteilung or
- F hat und die durch ihr Von
J egierung zum General
« ffäk erwntes Vorstandgmit
schwierungsrat Buslev
M vertreten war
s- Der Baptisienprediger Riche
Lsiigjbsek seine sechste vergiftet ha-
im foll ist W Gaudium in
W fu«-He- Mokdee auge
Ein herrliche- Stärkunggmittel
-sük
Magen und Leber.
Wenn Jst an Ko fis-eh leidet til-gespannt und müde fsdlt keinen Advent tunc Energie
hast« I· ist Euer agen und Leber außer Ordnung. Unverdaulichteit vtrqtstet Euer Bim.
Dr. August Horai-f- «
Hamburger
Tropfen
wird-u Euch Univers-Essen Kon km machen Euren Lmsettt erneuern Erd Musen
unt seie- zn neuer sc äüqleit aafpsmtm —- Der große Blatt-einiger und Aal-auqu-
ctskt·t. soc Ue Mo che.
sammt-Seht nach der Unterschrift auf dem Umfchlag Verweigert ein Sol-Mitv-
Jn all m Apothelen oder ditelt von
St· Jakobs ou Lai» sattimote pul
L J
hie heiligen arei Könige
Novelle von Luise Seh ulze-
B r ii ck.
GortsrhnugJ
Fräulein Elmira beschloß daß die-
se Dame die Auserwählte sein soll-
te. Herr Kaspar und Herr Melchior
fügten sich nach einigem Widerstre-
ben schließlich mit leidlicher Mie-
ne. Herrn Balthafar schien das Bild
geringes Vergnügen zu bereiten
« »Ich hatte sie mir eigentlich etwas
jiinger gedacht« sagte er sehr ge-
dehnt.
Fräulein Elmira war ihm einen
Schrägblick zu. »Auf das Alter oder
die Jugend kommt es hier wol weni-
ger an lieber Balthasar sondern
einzig und allein auf die Leistun-
gen.« »
Herr Balthasar kutschte unbehags
lich auf seinem Sessel aber er war
doch zu wolerzogen um noch zu wi-
derstreben. Und so ging ein Brief
der Stiftsdanie an Frau Helene Sar-
tor ab der die näheren Bedingun-
gen feststellte und um baldigen Ein-
tritt bat· «
Die Antwort erfolgte umgegeud.
Frau Helene Sartor stellte mäßige
Bedingungen teilte aber zugleich
mit daß sie nicht vor dem Ersten
reisen könne. Das waren immer-
hin inoch fast drei Wochen und
Fdäulein Elmira mußte schweren
Herzens- nachdem die letzte Fritz ver-
strichen war abreiseu und die hei-
ligen drei Könige der Obhut . des
langsam genesenden Adam und »die-
ier Hulda« überlassen. Die letztere
hatte sich jibrigeus in dieser kurzen
Zeit so sehr zu ihren Gunsten Ver-
ändert daß Fräulein Elmira be-
schloß sie der neuen Hausdame zu
empfehlen.
»Da sieht ’man doch wieder ein-
mal« sagte sie zu den Brüdern »was
die Verhältnisse aus einem Men-
schen machen können. Die Htilda’
könnte wirklich ein ganz nettes
Mädchen werden wenn man sich
ernstlich mit ihr beschäftigte Jch
gaffe Frau Sartor wird das versie-
en.«
Herr Kaspar brummte ein we-
nig. Der Sinn des Brummeudj
war daß Frau Sartor doch wol ani-
dere Dinge zu tun haben würde
als Hulda zu erziehen. Aber. gleich
darauf kam ihm die Erkenntnis daß
eine solche Ablenkung für sie viel-
leicht ganz günstig wirken würde
denn er hegte den Argwohn dasz die
neue Hausdante vielleicht mit den
Brüdern ihre Erziehungsversuche
anstellen würdeuud das war ihm
ein höchst peinlicher Gedanke. Das
Kleeblatt leistete in diesen letzten
Tagen überhaupt ganz Erkleckliches
in den furchtbaren Vermutungen und
sie kamen Fräulein Elmira manch-
mal wirklich vor wie böse Buben-
die sich vor dem Knecht Rupprecht
-fürchten ogleich sie ganz genau
wissen daß er ihnen in Wirklichkeit
nichts antun darf.
»Ich weiß nicht« sagte sie nach-
denklich -nehmt ihr euch denn jetzt
so sehr vor mir zusammen und
seid in Wirklichkeit schon so in
Junggesellengewohnheiten verfallen
daß ihr euch-direkt fürchten müßt
wenn ihr ein wenig anfgestöbert
werdet. Dann wäre ja meine Jdee
gerade noch zur rechten Zeit ge
kommen. Denn es gibt wahrhaftig
nichts Greulicheres auf der Welt
nls diese Menschensorte wenn sie
sich gehen läßt und geistig und
körperlich sozusagen vorkommt-« «
Hei-r skaspar verneigte sich iro
nisch Danke liebe Schwester für
deine vortreffliche Meinung von
uns. Wir brauchen uns allerdings-
nicht zusammenzunehmen dafür"sor-
aen wir schon ielberl« »
Er ließ einen wolgefälligen Blick
an seinem tadellos grauen Gehwck
hinuntergleiten und einen zweiten!
m den« Spiegel der ihm sein wür-;
dedolles Antlitz zeigte. »Aber diu
mußt doch auch begreifen daß unss
CME solche Völlige Veränderung al-s
lcr unserer Lebensgewohnheiten nichts
gleichgiltig lassen kann.« - -
»Das soll sie auch gar nicht« sag-
te Fräulein Elmira mit einem ganz
seinen Lächeln.» Sie soll euch auch
durchaus nicht gleichgiltig lassen.
Es ist in bestimmten Jahren ein
wahrer Segen für den Menschen-
wenn er sich ein wenig zusammennele
meu muß.«
»Nun wir sind ja mit Frau Sar-
tor sozusagen nicht verheiratet«
sagte Herr Balthasar wofür er ei-
nen vorwurfsvollen Blick der Zwil-
lingsbriider einerntete.
»Im Uebrigen sehen wir uns im
Frühjahr wieder. Dann werdet ihr
euch eingelebt haben und mir hof-
Ljeutlich sehe dankbar sein
»Oder auch nicht« knurrte Herr
Kaspar Vor sich hin. Es geschah
sehr leise doch der Stiftsdame schar-
fes Ohr hatte es sehr wol verstan-
den. Aber sie fand es richtiger
nicht darauf zu reagieren; mochten
die Herren von Trykunigen jetzt se-
»hen wie sie zurecht kamen. Sie hat-
ite das ihrige getan.
Als sie sich von Adam verabschiede-
Iie hatte der Alte beinahe Tränen
lin den Augen« Er kam am schwer-
lsten über die Aenderung hinweg
»Ein Frauenzimmer!« Das brum-
melte er immer wieder vor sich hin
und es war auch das letzte was El-
mira hörte als sie die Tür seiner
Stube mit einem erleichterten Atem-
zug schloß. Es war entsetzlich heiß
da drinnen. Der Alte kochte seine
Gicht aus wie er das nannte und
da er in seiner Stube außerdem eine
Kanarienhecke hatte und »in einer
Kiste einen Jgel verwahrte war
die Luft auch nicht gerade von wün-
schenswerter Reinheit. Fräulein El-
mira murmelte auch etwas vor sich
hin es klang wie Manneswirt-
schaft« und hatte keinen sehr hoch-
achtnngsvollen Ton.
Die Tage kamen und gingen. Die
Herren von Trykunigen fühlten sich
so unbehaglich dasz sie der Ankunft
ihrer Hausdame beinahe mit ei-
nem Gefühl der Erleichterung enc-
gegensahen. Sie hatten sich dar-
über gestritten ob man sie vom
Bahnhof persönlich abholen müsse
und durch wen das geschehen solle.
Aber Frau Sartor hatte dieser Unges-
wiszheit dadurch ein Ende gemacht
daß sie nur den Tag ihres Erschei-
nens nicht aber den Zug ankündig-
te mit dem sie kommen würde. Das
fand Herr Kaspar taktvoll; Herr
Valthasar war eher geneigt es an-
maßend zu finden denn man müß-
te ja nun eigentlich an jeden Zug
laufen. Aber Herr Kaspar ent-
schied: »Nein«. Zu den sechs Zügen
die am Tage in Hettstädt anka-
inen hinauszukeunen das konnte
ihnen niemand zumuten. Dann aber
erschien bereits um elf Uhr ein Bur-
sche mit Gepiick und mit der Nachs-
richt daß die dazugehörige Dame
eine viertel Stunde später eintreffen
)werde. So hatten die Herren von
Trykunigen gerade genügend Zeit-
nm sich auf den gebührenden Em-
pfang vorzubereiten Und Herr Kas-
par hatte eben die richtige Nüance
der Begrüßung gefunden als sie
auch schon das Haus betrat.
Fortsetzung folgt.)
Bringt manche Krankheit.
Wenn alle Leute wüßten daß
vernachlässigte Verstopfung in Un-
verdaulichkeit Gelbsucht oder Le-
berkrankheit endet würden sie bald
Dr. King’s Neue Lebenpillen neh-
imen und den Folgen ein Ende
smachen Der einzig sichere Weg.
Das Beste für Galligkeit Kopf-
weh Dhspepsie Fieberanfälle und
kSchwäche 25c bei allen Apothe-
; ern.
. .- .--—-.o-o.—-—-«
Gitter Rat.
Der Geheimrat Professor Schnitt-
meyer trifft im Zoologischen Gar-
ten einen Bekannten den er früher
einmal behandelt hat.
»Was; Sie noch in Berlin?«
»Ja ich habe mich immer noch
nicht entschließen können Jch
schwanke momentan zwischen Enga
din und Sylt. «
»Als Arzt würde ich Jhnen zu
Sylt raten·«
s »Und als Mensch2«
’ Ebenfalls zu Sylt.«
»Das ist doch dasselbe.«
»Nein das ist nicht dasselbe. Für
meine zweite Ansicht berechne ich JE-
nen nichts- — die erste kostet zwan-
zig Mark.«
—
Eine andere Sache.
Mann: Soeben höre ich im Sa-
lon ein verdächtiges Geräusch k— ich
trete ein und was sehe ich? Der
Klavierlehker küßt —« -
Frau: . ...uns’re Lotte. Rege-
Dich nur nicht gleich auf; es sind
junge Leute-L
»Das Dienstmädchen hai er ge-
kiißt!«
»Na so 'ne GemeinheitL Der Kerl
kmuß auf der Stelle ’raus!« «
Bitter.
; Vater (de seinem Sohn bei den
)Schularbeiten geholfen hat): »Nun-
Insas sagte denn heute der Lehrer
Izu Deinen Arbeiten?«
Sohn: »Du Vater er sagte ich
würde alle Tage diinnner!« "
U—
Jm Eifer.
»Sie haben mir garnichts zu be-
fohlen verstehen Sie wol. Zum Don-
netwetter Sie find doch nicht meine
Fraul«
Fortsetzung von der 2. Seite.)
eingekauft worden die Sie kommt
lernen will.«
Die Künstler und Vornehmen Her-
ren unter denen auch Fürst Ischa-
wafchin war gratulierten Edekftei11
der den Mittelpunkt der Versamm-
luug bildete. Er wurde bei dem da-
rauffolgenden Festeser noch begei-
ftert gefeiert und gebeten nach der
Heimat überzufiedeln und unter den
Seinen zu wirken und zu schaffen-
Um elf Uhr kam Lefchagin mit dem
Hausfkeunde nach Hause. Edelftein
--fchickte sich schon an zu Bett zu ge-
hen als Lefchagin mit verftörter
Miene bei ihm eintrat und sagte:
»Ich weiß wirklich nicht was ich
tun soll. . Kaum waren wir fort
so erschien ein Polizist und meine
Frau mußte unterschreiben daß Sie
heute noch unser Hans verlassen wer-
den Vergebens fuhr meine Frau
nach der Polizei. . Ach Gott es
ist doch wirklich unerhört! Jch fahre
sofort zum Fürsten und mit ihm zum
Minister»
»Beunr·u·higen«Sie sich meinetwe-
gen nicht. Jch lasse meinen Koffer
bei Jhnen und fahre zu Schumkiu
bei dem ich mich schon ohnehin ange-
meldet habe « ·
Jetzt in der Nacht?«
»Er erwartet mich Es tut nichts «
Um einhalb zwölf Nachts war
Edelstein auf der Straße nnd obdachi
los in Petersburg
4.
Ein eisiger Wind fegte den Schnee
nnd es avar schwer auf den nassen
Trottoirs weiterzukommen. Edel-
stein hatte sich einer Notlüge bedient.
Er dachte gar nicht daran Schumkin
anfzusucheu und wollte nui seinem
liebenswürdigen Gastgeber alle Un-
annehmlichkeiten ersparen Er wan
derte durch die Straßen längs der
Nema bis er durchschauert von der
Kälte in ein feines Restaurant ein-
trat. Er ließ sich ein Abendessen ge-
ben las Zeitungen und saß dort bis
er um« vier Uhr Morgens gebeten
wurde das Lokal zu verlassen da es
mn diese Zeit geschlossen wurde.
Wiederum durchstreifte er die Stra-
ßen und war froh bis endlich in frü-
her Stunde ein Traktier geöffnet
wurde wo er Thee trinken nnd sich
erwärmen konnte. .
Es war zehn Uhr als er bei iLe
schagin klingelte der ihm gleich an-
sah daß er nicht geschlafen hatte.
Edelstein beichtete ihm Alles mir
sagte:
Mil liegt darau die Arbeit beim
Fürsten zu vollenden wozu ich etwa
noch drei Tage brauche. Es lohnt
nicht daß Sie mein lieber Freund
sich so viel nnd wahrscheinlich noch
vergebene Mühe wegen meines
Wohnrechts machen. Es kam mir
aber folgender Gedanke: Da ich doch
nicht fortgesetzt auf der Straße
nachtwandeln kann se versuchen Sie
die Erlaubnis zn erwirkeu daß ich«
in dem sogenannten Schüleratelier
der Akademie Nachts arbeitest dars.z
Es giebt ja unter Künstlern solches
Originale die nur Nachts arbeiten!
können! Bin ich erst dort dann kann
ich mich ja in irgend einem Winkel
legen und schlafen. Nur sagen Sie
bitte Niemand und am wenigsten
dem Fürsten etwas davon.«
Leschagiu mußte ihm Recht geben
und erlangte auch die gewünschte Er-
laubnis von dein Direktor. Ein
Skulptur - Atelier wurde Edelstein
für die Nacht zur Verfügung gestellt-
und er benutzte es drei Nächte hin
durch. Am Tage war ei auf der
Ausftellung und mehrere Stunden
beiu Fürsten. Die Büste war fertig
nnd von der verbliisfendsten Porträt-
ähnlichkeit. Sie gab die ganz kno-
spende Zartheit und Verträumtheit
des jungen Mädchen-s wieder. Ter
Fürst war entzückt und bezahlte die
Arbeit in freigebigster Weise.
An demselben Abend noch verließ
Edelstein Petersburg begleitet von
mehreren Freunden. Auch der Fürst
kam nach dem Bahnhof gefahren und
sagte zum Abschied: »Jetzt kennen
Sie den Weg nach Rußland . . . . ich
hoffe Sie kommen bald ganz zu uns
herüberl.«...« Edelstein erwiderte
nichts und Leschagiu senkte die An-
gen.
Drei Wochen waren vergangen
Edelstein arbeitete wieder emsig in-
seiner einsamen Wohnung in Paris-
als ihm wiederum ein amtliches
Schreiben gebracht wurde. Es ent-
hielt nachstehende Mitteilung:
Zufolge einer Verfügung des Mr-
nisters auf Grund der Für-
sprache des Fürsten Tschuwaschin
wird dein Kleinbürger Joses Abramo-
ivitsch Edelstein gestattet die nächsten
zwei Wochen in Petersburg zu blei-
ben. Derselbe muß sich aber ver-
pflichten nach dieser Frist die Haupt
stadt zu verlassen. Widrigenfalls
wird er auf adtninistrativem Wege
laut Paragraph . . . . abgeschoben.«
Mit einem knabenhasten Ueber-
niut steckte Edelsteiu das Kanzleido-
kunient in einen neuen Anschlag um
es mit einein Vegleitschreiben zurück-
zusendem das so lautete: »Der
Kleinbürger und in Europa bekann-
te Bildhauer Joses Abramowitsch
Edelstein zeigt Eurer Excellenz an-
das; er von der gewährten aber
längst verstrichenen Aufenthaltssrist
keinen Gebrauch mehr machen kann
s K o W N « S
soc-chau- Tat-cas
nd äußerst heilsam M der Behandluu von Palmka
rot von Optateie Brett ASCII- tm. und 81.00
tobexei.
so N I. BROWN F- 80N. Boote-m DEZSL
N
Die Sorte- Die ll1r lmmer Gekäuft Habt.
AS ist die Warnung in der öffentlichen Bekanntmachnng von Oastoria welehes
unter der Aufsicht von Ohas. H. Fleteher seit mehr als dreiseig Jahren hergestellt
worden ist-—das achte Castoria. Wir lenken ergebenst die Aufmerksamkeit von
vätern nnd Mütter-n darauf beim Kauf zu beachten dass der Umschlag seine Unter-
schrift in Schwarz trägt. Beim Entfernen des Umschlags erscheint dieselbe Unterschrift
auf beiden seiten der Flasche in Both. Eltern welche vorher Gastoria für ihre Kleinen
gekauft haben brauchen gegen Fälschungen und N achahmangen nicht gewarnt zu werden
aber es ist jetzt nöthig die Aufmerksamkeit der jüngeren Generationatznk die grosse Gefahr
zu lenken welche das Eindringen verdächtig-er Arzneien in die Familien bedeutet.
Es ist bedauerlich dass es Leute giebt welche sich mit dein verbrecherischen
Geschäft der Herstellung und des verkaufs von allerlei Substitutens:bder von Fälsehuni
gen wie es eigentlich heissen sollte befassen mediziiiiseher Praffsarate nicht nur fiiv
Erwachsene- sondern schlimmer als das-—von Kinderarzneien. Daher ist es Aufgabe
der Mutter- genau zu beachten was sie ihrem Kinde giebt. Ersachsene können das
.
selbst besorgen aber das Kind ist auf die Achtsamkeit dei; Mutter aFewiesen . -
- Apekkecklkemch
’ E Womsconvalsionskevekishs
( ·««41.(:otiot. :- Ptän exists-E
-« » AvegetiiblePrepamtiontin-Asf
L; simitatingkttekoaclammeguiæ
tiagme stomacjis Wetzck
« ZE Pkomoteslligestioncheetüsls
:« nessaatllkstroatajusnejwr
— gpiwdiorphine not-M
or chona
Instit-E
- z Hamspwskomäclthw
« nessmälossokslssks
" -. ask-wi- sigaatmck
Briefe von hervorragende Apotheke-so
an chas. li. flete ek.
Jacob Bros. in Philaclelphis Pa» s:agen «Mit Vergnügen empfehlen
wir Fletcher s Castoria als eines der ältesten und besten Präparste seiner
Art in Markte. «
christy Drug stores in Pittsburg Pu. sagen « .« Wir haben Ihr Cestoris
so viele Jahre und mit solch befriedige-idem Erfok verkauft dsss wir uns
gelegentlich gern zn seinen Gunstetxkäuhserka —
Hess F- Mccann in Kansas Sitz- Mo. .-. sagen »Ihr csstorin befriedigt
stets. Wir halten kein Substitut Für dessele Rund verkaufen lediglich
«Die sorte Die Ihr Immer Geksukt klebt « dass-«- echte. « »
The Voegeli Bros. in Minneapolis Minn. . sagen: «Wir wiinchen zu
erklären dass vtir in unseren drei stores stets e grosse Nachfrage nach
Pletcher s castoris heben und dass unsere Kugschsit durchaus damit
zufrieden ist-. « -
P. A. Cspdsu m New 0rleans La. sagt: « haben alle guten Mittel
vorräthig die das Publikum verlangt-; die best " Droguen und Patent-
medicinen sind stets bei uns auf Lager- doch n Hyenige dsvon werden so
unablässig gekauft wie Ihr »castoria. «
Polk Miller Drug Co. in Richmond va» sagtE
der tretklichsten Präpsrste in unserm Vertrieb-
Verlangen des Publikums nach einem solchen
mehrt die Nachfrage durch seinen Werth. « H
M. c. Dow In Cincinnati 0. . sagt: »Wenn Leute in zunehmender
Anzahl ein Mittel Jahre lang zu kaufen fortfuhre "" »Wenn dieses Mittel aus
dem Versuchsstadium sieh zu einem Bedürfniss " die Familie entwickelt
hat dann darf man von einem nnerksnnten Vssxcenst desselben reden.
Diese Anerkennung sprechen wir hiektmit gerne aus is Fleteher s OWW’«
Ziel-wes CASTORFA aussen
mit der Unterschrift von
JIhr csstoris ist eines
»· etriedigt offenbar das
el durehsus und ver
»Es-—
me satte Die Iit Immer titiult Hibt Ist
In Gebrauch seit Mem- Als( so Jahren-. »
THE ccssfsss costs-äf« TI susssf stskh III- IOIU cis-V
Da er sich sodann in fremden Län-
dern eines freien Wohnrechts er-
freut so zieht er es vor trotz seiner
treuen Liebe für die Heimat in der
Fremde zu bleiben und sich nicht ei-
ner Arretierung oder einer Depor-
tation auf administratwem Wege«
aus-zusetzen «
W
Angst vor dem Messer-.
»Ich ließ mir nicht meinen Fuß
abschneiden« sagte H. D. Ely von
Bantam Ohio trotzdem ich mit
einem schreckiichen krebsartigen Ge-
schwür vier "Jsah1e lang geplagt war.
Aber ich gebrauchte Bucklen’s Arni
ca Salbesund mein Fuß war bald
geheiltk« Sie heilt alle Wunden-
Eczema Ausschlag Hühneraugen
und Hämorrhoiden ·25c bei allen
Apothekern
W
Etwas Gescheites.
Tourist: »Du Kleiner ist hier im
Dorfe ein Wirtshaus-W
Junge: »Freilich!«
Tourist: »Giebt’s dort auch was
Gescheites ?«
Junge: »Ja freilich —- unsern
Schnlmeister. l« x
— N
Durch Elekttizität.
Neffe (der mit seinem Onkel vom
Lande ein seer elegantes Reftau-
t«ant·besucht): Siehst Du Onkel
jetzt drücke ich auf diesen Knopf nnd
dann kommt das Essen«
Onkel: »Na und dann?«
Neffe: »Dann drückft Du auf den
Knopf hier und bezahlst.«
Stillbliitr.
(Aus einem Vericht.) »Es war
vorauszusehen daß der totesPunkh
auf dem die Verhandlungen anaes
langt waren sich keiner langen Le-
bensdauer erfreuen würde.«
Erklörlich.
Jhre Frau hat einen plötzlichanj
Schreck bekommen Was ist.gesche-«
hen2«
»Ich weiß nicht Herr Doktor?
Jch kam gestern Abend früh nach
Hause-«
»Ah dann wird das wol der
Grund seini«
Herausgeplath
»Alle auf dem Heimwege aus der.
Kneipe sind Sie überfallen morden:
ja — haben Sie sich denn gar nicht
gewehrt?«
»Gott bewahre! Jn der Stockdun-
telheit glaubte ich ja es wäre meine
-—« Frau!«
Sympathie-.
Gattin: »Du Karl ich möchte
zweihundert Mark haben«
Gatte: »Ja- die möchte ich auch ha-
beni«
—OE1TZBR BEO"’ S.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 47, No. 9027, Ed. 1 Wednesday, November 1, 1911, newspaper, November 1, 1911; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1084693/m1/4/: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .