Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 46, No. 8756, Ed. 1 Tuesday, December 20, 1910 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Lohnes
Stadttor-verhandlungen.
Das Angebot der Herren T. M
Paschal und Dr Frank Paschal der
Stadt das Land zu einer Verlän-
gerung der Pecan Straße bis So-
ledad Straße zu überweisen wurde
angenommen und die Eröffnung solt
in’s Werk gesetzt werden sobald der
völlige Titel des Landes sich in den
Händen des Mayors befindet und
die Pläne des Stadt- -Jngenieurs
fertig sind.
Die nötigen Besitztiteln fiir das
znr Verlängerung der College Stra-
ße bis Losoya Straße erforderli-
che Land sind jetzt in den Händen
des Stadtrats und der Mayor wur-
de beauftragt Dr. Ferdinand Herffi
jr. einen Titel siir einen schmalen
. Streifen Land am siidlichen Ende
des jetzigen Ganges und der Navar
ro Straße zu überweisen nach den
Bestimmungen der Petition . I
Das Markthaus- Komite empfahl
die Ernennung der Vermietung der
Pläye im Markthause an- die jetzigen
Inhaber welche darum eingebun-
men « für weitere zwei Jahre-
vom 1. Januar 1911 an·
Ein Kostenüberschlag für die Ma-
cadasmisierung von Brooklyn Ave»
zwischen Augusta und Dallas Straße
und an Erie Straße im Betrage
von 8905.50 wurde dem Finanz-
Komite übergeben
Der Straßen - Kommissar erhielt
Auftrag Straßen-Reparatnren an
SIordsFlores Str. zwischen Rot-ri-
guez Straße und Newton Alle-y- so-
wie an Newton Alley zwischen
Nord-Flores Straße und Main
Abenue vorzunehmen nnd einen
Straßmillebergang an Ost-Elmira
Straße und Trenton Avenue legen
zu lassen
--.---.... --...- —- .-..-.
All-fiel
—- Adolfo Nuiz berichtete an
Sheriff Tobin daß er am Sonn-
tag um Mitternacht auf Carr Hill .
nahe dem Alazan Ereek von dreii
Männern überfallen - und seiner;
Baarschaft von 85 in Papiergeltk
und RSO in Silber beraubt wurde.;
Außerdem erhielt er dabei Wunden
. durch ein Rasiermesser und einen
Schuß im Nacken durch ein Schrot-
gewehr. Die Wunden sind schmerz-
httft aber nicht gefährlich. Einer
der von Rniz in seiner Anklage ge·
nannten Männer wurde durch Des
puttkaeriss Stevens verhaftet dir
beiden anderen befinden sich noch aus
freien Füßen. «
—- Am Montag abend bemerkten
die Herren Emil Mel-n und Willie
Keller Feuer im Logirhause der
Frau Nellie Franks 727 Oft-Hon-
fton Straße. sDa die Tür zu dem
Zimmer verschlossen war erbrachen
fie dieselbe und es gelang ihnen
das Feuer welches von einem um-
gefallenen GasoliniOfen ausging
zu löschen ehe die herbeigerufene
Femrweht eintraf. Angekohlte
Wände Decke und Fußboden waren
der ganze Schaden.
—- Die Heilsarmee hat die Vor-
bereitungen zu einem Weihnachts
Dinner für die Armen Sau An-
tonios in Wao Lee's Tafe 5021
West-Commerce Straße am 25.
Dezember zwischen 2 und 5 Uhr
getroffen. Außerdem sendet dir
Heilsarmee Köche mit Lebensmit-
" tel aus an solche welche krank sind
und nicht zudem Dinner kommen
können.
— Der Dezember - Termin des
Bundesgerichts begann am Montag
nun-Cen- doch vertagte sich das Ge-
achtauf Antrag von Richter Maer
- fis-»zum 2. Januar.
—- Im Weihnachtstage findet im
: W - Männerchor die übliche
·«» Weihnachtsfeier nebst Kinderbefchees
III-uns statt-« -Diefe Feier hat jedes
Jahr große Freude unter den Kin-
. der- der Mitglieder verbreitet und
find alle Mitglieder zur Teilnahme
- eingeladen. "
f —- Wid sagen dem Vergnügunggi
Komite des Turnvereins unseren
; herzlichen Dank für die Einladung
f zu dem in der Turnhalle veranstalte-
teu Sylvester - Ball.
2 -.-— Der Eosino - Verein wird
edenfollg einen groß-artigen Sylve
sieri Ball veranstalten. Die Solve-
? ftskbälle des Cosino sind wegen ihres
zif-« Rennen Arrangementg immer
—- Die Polizei verhaftete am
Montag odend einen lsjiihrigcn
RegerjunSgen welcher aus der Nord
s Loredo Straße Feuerwerk abbranns
te. Es scheint daß das Verbot in
. .-Vetreff des Abbrennens von Feuer-
werk auf den Straßen streng
durchgeführt werden foll.
. Joseph Bat-oben ein
Mitglied der Barkeepers Union
starb cnn Sonntag abend im Toun
Most-ital im Alter von 28 Jah
en an einem Lungenleiden Seine
wird von Ttvin Lake Mich
hier erwartet s
s«-- Um Montag morgen starb im
hiesigen Physik-ans and Surgeons
HospitalFrau Caroline Poet-
cker Gattin des Herrn Emil Vorl-
cker von Neuthannfelg im Alter
. von 47 Jahren nach länger-ein
Krankenlager an SepatitiQ Die Lei-
s— che- von ihr-n Gatten begleitet
made nach NeusBraunselz zur Be-
erdigung gesandt.
.- W
Esset Winter-Zudem
Für Viele ist der Winter eine
.. Leide-Weit Trfrorene Finger und
7 Zehen aufgesprungene Hände Beu-
. len usw. bereiten sie. Aber Alles
flieht vor W Armen Salbe.
Nur Hör bei allen Druggisten
Bezahlt Eure kopffteuen
——-—.d.amit Ihr im Jahre mirs-—-
Jur kommsssson
uml gegen Prohibition
skimmen könnt.
Eine verrufene sma.
Von H. Schubert
MoriiclzungJ
Nelly fühlte wie seine Augen
neugierig das Schleiergewebe zu
durchdringen strebten und sie dank-
te im stillen Gott daß das nicht
möglich war. Wie abscheulich hätte
sie sich sicherlich präsentiert! Und sie
war so eitel wie jede Frau die weiß-
ivas der erste Eindruck bedeutetf
»Jn die Sonne!« rief der Präsi-
dent über die Schulter dem Führer
zu und der Mann zog trotz Regen
und s Wind seine Kappe und storch·
te davon.
»Und nun sagen Sie doch ein-
mal Gnädigste nach Rom s-— Dei-
ua? Wer die Welt kennt —- wie
ich s— begreift diese Wahl pinfcich
nicht«
»Herr von Ronzenio bei einer
Frau sind meist andere Gründe aus-
schlaggebend als beim Mann.«
»Ja ich Miß- ich weiß Fa-
milienbeziehungen Brenkenhoff
hat mir das- alles erzählt auch
daß Sie sich seit zwanzig Jahren
aus den Augen verloren haben-«
Nelly stutzte im ersten Augenblick
schoß es ihr durch den Kopf- daß
wenn Fritz überall so aufrichtig ge-
wesen jedermann ihren Tausschein
hatte und das ärgerte sie eigent
lich.
»Sie gehören zu den intimeren
Freunden meines Vetters?« sagte sie
halb fragend.
»O nein nur zu den guten Freun-
den aber in einer Stadt wie Del-
na ist doch jeder über die Gesell-
schaft orientiert zu der er gehört«
»Lieber Gott!« mit einem halb
komischen halb erschreckten Seufzer.
»Gnädigste werden sich auch in
unsere kleineren Interessen hinein-
gewöhnen das ist einmal nicht an-
ders. Kleinstädterei färbt ab. Jch
wette morgen weiß ganz Delna un-
ser nächtliches Abenteuer·«
Jetzt lachte Nellh laut aus. »Hof-
sentlich trägt es unssz keinen Schnu-
Per ein das ist das Aergste was-
ich befürchte« »
Er räusperte sich. Gnädigstr
kennen eine kleine Stadt noch nicht
lwir sind fürchterlich in unserm Bei-
streberr überall klar zu sehen. —-
Hossentlich wird Jhnen die Woh«
lnung gefallen die Brenkenhofs aus-
laeiucht hat«
k »Sie kennen sie?«
! »Ja. Am Markt nicht weit von
dem Regierungsgebäude Wol stü-
her ein altes- Kavalierhaus gewe-
sen aber moderne Wohnungen sind
zhier selten und werden mit eisernen
IHänden festgehalten.«
T »Gott sei Dank. Jch liebe al-
les was schon seine Vergangenheit
gehabt hat es läßt uns unser ei-
genes Leben weniger wichtig »und
bemerkenswert erscheinen und daher
leichter tragen.«
»Sie sollten so nicht sprechen-«
sagte er den Kon schüttelnd. »Ei-
ne schöne Frau in Ihren Jahren
darf nicht pessimistisch sein.«
»Wer sagt Jhnen daß ich schön
wer daß ich pessimistisch bin?« rief
Nelly in hellem Uebermut denn die-v
Gemisch von Neugier und beleh-
render Manier amüsierte sie köstlich-
Jedensalls hat mein Vetter dafür
gesorgt daß mein Alter jedermann
bekannt ist.«
- »So ziemlich —- Zugegeben.«
»Es ärgert mich wütend eine
Frau trägt ihren Taufichein im Ge-
sicht—.nicht auf dem Papier.«
Verbliifft blieb er stehen« Alles«
hätte er eher begriffen als dies:
Zugeständnis ihres Aergers. Das!
hätte keine Delnaekin getani i
»Sie haben als Mann natürlich
ein Recht anders- darüber zu den-(
ken« fuhr Nelly fort. »Ein Mann-
ist immer jung solange er jungs
sein will —- eine Frau nur solan-!
ge andere es ihr gestatten; und!
doch ist die Jugend so schön!«
Er räusperte sich verlegen was
sollte er darauf antworten? Erj
hatte ihr Gesicht ja nicht gesehen-H
das bestgemeinte Kompliment kann-I
te das Gegenteil bewirken. Mit eis-
ner Regung von Haß betrachtete er.
das mitleidslose Schleiergewebe —
Und dahinter lachte es jetzt wieder«
spöttisch. j
»Sei-en Sie sich keine Mühe Herr
von Ronzenio Sie können mich
nicht widerlegen.«
»Ich würde es sicher können-
wenn ich Sie gesehen hätte Guis-
digste das gehört natürlich dazu.«
»So kommen Sie mit hinein in
die »Sonne« so heißt das Hotcl
hier ja wol und leisten Sie mir
beim Abendessen Gesellschaft Jch
bin hungrig und durstig-
Sie hatte den Fuß schon auf die
erste Granitstufe gesetzt: hinter der
Glastier im Jnnern sah man den
siofferträger. der Kellnem riß die
Tür auf und helles Licht fiel auf
Jdie elegant gekleidete Fremde-
l Der Präsident kämpfte einen har-
Eten Kampf. Die Neugier diese
jFrau von Angesicht zu Angesicht
Rennen zu lernen verzehrte ihn fast
fihr Plauderton war reizend ein an
«genehmes Stündchen bot sich ihm
nach diesem abscheulichen Wege ver-
lockend dar; kein Zweifel er wür-
de sich amiisieten selbst wenn die
entschleierte Schöne weniger hielt
als ihre Gestalt jetzt ahnen ließ-
Aber —— er war der Präsident der
erste Mann in Delna den jeder
kannte. Morgen würde es wie ein
Lausfeuer von Mund zu Mund ge-
hen. Vielleicht veriibelte man ihm
diesen Streich -der seinem Alter
seinem Witwertum seiner Aussicht
auf den Exzellenztitel nicht mehr
entsprach —— vielleicht war Brenkens
hoff verschnupft wenn ers davon
erfuhr. . Nein er der Präsident
konnte und durfte sich solchen Even
tualitäten nicht aussetzen er mußte
seine Wünsche seine brennende Neu-
gier bezwingen-
»Gniidigste« sagte er mit tiefem
Aufseufzen »den-achten Sie mich
in diesem Augenblick als- Tantalns
—— ich darf Jhter gütigen Auffor-
derung nicht nachkonnnen morgen
würde Delna uns beide durch die
Zähne ziehen daß es nur so eine
Art hätte· Es wäre unrecht Sie
zu kompromittieren.«
(Fortseh-nng solgt.)
Vom schrecklichen Tode gerettet.
A. D. McDonald von Fayetieoille·.
N. C» R. F. D. No. s. schreibt:
»Meine Schwester hatte Schmindfucht
war dünn und blaß hatte keinen Ap-
petit und schien mit jedem Tage
schwächer zu werden. Keine Medizin
shalf bis sie Dr. Kings New Disko-
very versuchte welches sie vollständig
kurierte." 50e und cl. Probeilasche
frei. Garantiert von allen Zeugni-
sten.
Punlch ums Sm.
Warum hat Schiller zwei Punschs
lieder gedichtet? Das eine das
Punschlied ist gewissermaßen ein ver-
sifiziertes Rezept zuir Herstellung ei-
nes Punsches; das andere Punschlied
(Jm Norden zu singen) ist ein begei-
sterter Dithyrambus aus dieses win-
terliche Getränk in nicht weniger als-
13 Streichen Schiller gehörte doch
wahrlich nicht zu den feuchtfröhlichen
Dichtern; sein Lieblingsgetränk war
der Kaffee· (Das ist nicht richtig er
trank sehr gerne Wein. Wir haben
vollwichtige Beweise dafür in Mittei-
lungen seiner Freunde und in —
Weinrechnungen.)
erst wenn wir Berichte seiner Zeit-
genossen lesen erfahren mir daß mit
dem Auftauchen des Punsches in Eu-
ropa eine gewisse Sensation verbun-
den war. «Die Engländer hatten den
Punsch in Indien kennen gelernt
und der Name Punsch kommt von
dem hindostanischen »panch« und dem
Sanskritwott »pancha« die fünf be-«
deuten. Punsch ist ein Getränk das
aus fünf Jngredienzen besteht: aus
Thee Arrak Zucker Zitrone und-«
Wasser. Schiller allerdings läßt den-i
Thee fort und beginnt daher sein!
Punschlied mit den Worten:
i Vier Elemente innig gesellt
; Bilden das Leben bauen die Welt.
: In seinen Briesen eines inDentsch-
land reisenden Deutschen teilt uns
der bekannte Schriftsteller Karl Ju
:lius Weder (iun bekanntesten als der
Verfasser von Demokritus) mit das-
er in seiner Heimat im Jahre 1788
zum ersten Male im Gasthaus zu-
Post seinen Landsleuten einen Punscb
zubereitet habe da die biedern Würt-
temberger dieses Getränk noch nicht
konnten. Auch die Malerei bemäch-
tigte sich des neuen Getränkes und
der größte Satiriker unter den Ma-
lern des achtzehnten Jahrhunderts-.
der Engländer Hogarth zeichnete sein
berühmtes Bild »Eine Punschgesells
schaft« das mit geradezu köstlicher
Sicherheit die verschiedensten Stadien
des Rausches bei einer Gesellschaft
von zwölf Männern die um eine
Punschterrine herumsitzen zur Dar-
;stellung bringt.
! Gleich nach der Erfindung des
Punsches hat englische Unterneh-
mungslust die ja besonders in dei
englischen Marine zu finden war sich
zu einer heroischen Kunstleistung ver-
istiegen Rodney- der englische See-
held gewann am 12 April 1782 aus
der Höhe von San Domingo einen
glänzenden Sieg über die französi-
sche Flotte. Zur Belohnung für die-
sen Sieg spendete Rodnen den Offi-
zieren seiner Flotte einen Riesen·
punsch wie er weder vorher nochj
nachher je gebraut worden ist. Die-
ser Punsch bestand aus 4 Tonnen
xWasser 1200 Flaschen Molaga 60s)"
Flaschen Rum 600 Flaschen Kognak.
600 Pfund Zucker- 200 Maske-müs-
sen nnd 2600 Zitronen. Als Punsch-
bowle diente ein Bassin aus Mar
mor in dem ein Knabe als Hebe ge-
kleidet in einem Kahn aus Acazn-
holz hernmruderte und den Punsch
schöpfte. Um den Rand dieser mar-
moren Riesen - Punschbowle saß Rod-
ney mit seinen Osfizieren herum und
labte sich an dem Getränke Rodney
ist durch diesen Riesenpunsch fast be-
rühmter geworden als durch seine
Seeschlachten die ihm den Titel eines
Baronetts einbrachten.
Noch eine andere Punschleistunp
der Engländer ist-sozugen historisch
geworden. Das ist der Punsch den
eine Anzahl von Osfizieren zu Be
ginn des neunzehnten Jahrhundert
auf der Pompejus- Säule im Hasen
von Alexandrien trank Diese Pom
pejus Säule« ist 114 Fus- hoch uns.
man glaubte bis dahin auf ihre-.
Spitze habe höchstens eine Person
Platz. Eine Anzahl von englischer
Offizieren des Geschwadersj « das in
Alexandrien vor Anker lag beschloß
einen Punsch auf der Spitze der
Säule zu sich zu nehmen. Um zin
Höhe der Säulje hinauszugelangen
ließ man einen Papierdrachen steigen
und zwar so daß er eine Schmu-
üher die Spitze der Säule hinweg
brachte. Dann besestigte man an dic-
ser Schnur ein Tau und zog es über
die Spitze der Säule hinüber-. Ei-.
Matrose kletterte hinan und machte
das Tau oben fest. Er entdeckte daf-
auf der Platform dieser Säule acht
Personen Platz hatten. Gleichzeitig«
erfuhr man erst durch diese originell-
Besteigung daß auf der Säule ein:
Statue des Pompejus gestanden
hatte denn der Untersatz und die Bei
ne der Figur waren noch vorhanden
Mit Hilfe anderer Taue wurde eint
Strickleiter bis zur Höhe der Säuli
hergestellt und die Offiziere stiegen
hinauf um ihren Punsch zu trinken
stiegen auch glücklich und unbeschä
digt wieder herunter. Jn der ereig-
nislosen Biedermeisterzeit war diese1
englische Punsch aus der Höhe des
Pompejus - Säule von Alex-zweien
eine Sensatton die damals duckt
alle Zeitungen der Welt ging unt
sehr dazu beitrua den Respekt vor
wer englische Sicutrose täglich km
dem Unternehmungsgeist der engli-
schen Flotte zu fördern.
Jn Nordddeutschland bezeichnet
man jedoch mit dem Wort Punkt
auch das Getränk das eigentlich
Grog heißt nämlich die Mischuna
von heißem Wasser mit Num Arra!
oder Kognak nebst einem Zusatz von
Zucker. Jm Norden Deutschland-j-
ist dieses Getränk besonders zur Win-
terzeit ungemein beliebt und an der
Wasserkante trinkt man es zu allen
Jahreszeiten; in Ostpreußen wo es
den bezeichnenden Namen ostpreußi-
sche Maihowle« führt angeblich auch
zur heißesten Sommerzeit weil das
heiße Getränk dann kühlen soll. Die-
ser Grog ist aber in der Tat der eng
lische Borläufer des Punsches gewesen
und stammt nicht aus Indien son-
dern ist von einem mäßigte:tslielseiti
den englisö en Seebaren erfunden
Enden. Nat ulters her lnstumth
s
Limntitäx Mängel- gewöhnluii :Iiu«u
und zwar wurde früher täglich a-..f
der Flotte mai dem Mittagessen nnd
nach dem leendtrod jedem Mann
eine bestimmte Portion Rum zieren-Ihr
Jm Jahre 1745 entschloß sich derL
englische AdmnalsBernon im Jnters"
esse der Mäßigkeit diesen Rum nur
noch mit Wasser- verdiinnt den Mann-
schasten verabsolgen zu lassen. Ver-
non trug bei schlechtem Wetter ans
Deck einen Ueberrock von derbetn
Stoff der aus Seide und Wolle her-
gestet war. Dieser Stoff hatte den
Namen Grogtam Wegen diese-?-
Grogram - Rockes nannten die Ma-
trosen den Admiral. der wie jeder Of
sizier in der englischen Marine seinen
Spitznamen hatte Old Grog und als
er nun sehr zum Misbehagen der
Matrosen ihren Rum nur noch mit
Wasser gemischt reichen ließ nannten
sie das Getränk nach dem Spiynamen
des Admirals Greg und diese Be-
zeichnung hat sich bis heute in allen
Erdteilen wo man das feurige Ge-
trönk genießt erhalten.
Heute noch spielt der Grog a-.s
Bord der englischen Kriegsschifse eine
große Rolle und die englische Admi-
ralität würde viel darum geben
wenn sie die tägliche Ggrogration als-
schafsen könnte; aber sie wagt es nicht.
weil sie die Misstimmung der Ma-
trosen fürchtet. Täglich wird heute
unmittelbar nach dem Mittagsmaln
die Grogration an Bord ausgeteilt.
Selbst die Zubereitung dieses Grogs
erfolgt mit einer gewissen Feierlichs
seit und unter Aussicht eines Offi-
zierg oder mindestens eines Deckofti
ziers sowie einer Anzahl von Mutw-
sen welche gewissermaßen die Ver-
trauensleute der Mannschast sind.
Die Mischung geschieht ins einem faß-
artigen Zuber aus starkem Eichen-
holz der mit blanken Kupfer- oder
Messingreifen beschlagen ist und in
Kupfer- oder Messing - Buchsta-
ben die Ausschrift trägt: »Gott
segne den König«. Die Mischung be-
steht aus einem Drittel Rum und
zwei Dritteln Wasser; im Sommer
wird kaltes- im Winter heißes Was-
ser genommen. Jeder Mann erhält
eine halbe Pinte Nur einmal täg-
lich nach dem Mittagessen wird diese
Grogration verabreicht und seit 1883
hat es die Admiralität durchgesetzt..
daß Schiffsangestellte unter zwanzig
Jahren von dem Empfang der tägli-
chen Grogiration ausgeschlossen sind.
fDiese . noch nicht grogmündigen
Mannschaften heißen merkwürdige1.-
weise in der englischen Marine Nor-
denseldts. Da es unter der Besatzs
ung eines jeden Schiffes Leute giebt
die überhaupt keinen Alkohol trinken
sondern streng abstinent leben treten
diese natürlich gegen anderweitigeew
Entgelt ihre Nation an Kameraden
ab und so ist es fast unvermeidlich-
dasz bei jeder Grogausgabe sich irgend
ein Matrose trotz der geringen Quan
tität einen Schwips holt und daß da-
durch kleine Vergehen gegen die Dis-
ziplin entstehen. Die englische Ad-
miralität würde wie gesagt schon
deshalb viel darum geben wenn sie
die tägliche Grogration vollkommenl
abschaffen könnte.
Auch in der deutschen Marine giebt»
es Geog aber nicht täglich sondern«
nur bei sehr seltenen Gelegenheiten
Grog wird nur verabreicht nach der
Kohlenübernahme und nach sehr
schwerem Dienst besonders auf hoher
See wenn nach tagelangem Sturme
die Mannschaften erschöpft sind und
keine ausgiebige warme Mahlzeit er-
hielten weil die Schiffskombüse (Kii«
che) wegen Sturms usnd überkoms
mender See nicht in Betrieb genom-
men werden konnte. Der Botellier
der den Rumvorrat unter sich hat
muß aber für die Ausgabe einen be-
sonders schriftlichen Befehl des Kom-
mandanten erhalten. Es wird auf
den Mann ein zehntel Liter Rum ge-
rechnet und der Grog in einer außer-
ordentlichen Verdünnung den Mann-
schaften gereicht. Nur am Weih-
nachtsabend braut man an Bord ei
nen Grog der einigermaßen an das
Getränk erinnert das die Landratte
unter demselben Namen zu sich
nimmt. Auch in der englischen Ma-
riue giebt es bei der Grogverteilung
am Weihnachtsmittag einen eigenar-
tigen Brauch. Der jüngste Schiffs-
junge besorgt nämlich an diesem Tage
die Verteilung des Grogs während
sonst ein Offizier oder Deckaffiziet
dieses Amt hat· Bei dieser Weih-
nachts - Grogvertetlung kommt es na-
türlich zu ebenso humoristischen wie
lauten Szenen die auch nicht immer
nit der englischen Schiffsdisziplin in
Einklang zu bringen sind.
Eine der schwersten Straim die
ein englischer Schisfskcsnuuandant
verhängen kann beste-txt darin das;
der Bestrafte gezwungen wird die
Grogratiom die er Mittags erhält
zum Reinigen des Decks zu verwen-
den. Diese Strafe die zugleich dei:
sabon Betroffenen außerordentlich
sächerlirh in den Augen seiner Kann-
saden macht wi d verhängt wenn
Hin Mann aus Ingeschicklichkeit sei
I»s- durch Umstoßen eines Farbentos
ers oder auf andere Weise das Deck
verunreinigt Das Deck eines Schif-
fes wird bekanntlich so sauber gehal-
ten daß es die Wonne jeder Haus-
frau und sei sie noch so streng bit-
den würde. Es ist daher keine kleine
Strafe für einen Verbrecher geaen
die Deckreinlichkeit wenn er Mit-
tags nachdem er seine Grogration
empfangen hat diese nicht zu sich neh-
men darf sondern zum Reinigen des
Decks verwenden muß und zwar an
so vielen Tagen bis die letzte Spur
der Verunreinigung beseitigt ist.
-—.s..—
Mit-insle Sonntag syrup.
Seit- über fünfzig Jahren von
Millionen von Müttern für ihre
Kinder mit dem besten Erfolge beim
Zähnen geb-raucht Er beruhigt das
Kind erweicht das Zahnfleisch und
mildert die Schmerzen; heilt »auch
Windkolik und ist das beste Mittel
bei Diaarhoe. Ueberall bei den Apo-
thekern zu haben. Fragt nach Mit-By
Winslow’s Soothing Snrup und
nehmt nichts anderes-. 25 Cents die
Flasche.
—— James Berry der im Augus-
als Abteilungschef des Ver. Staa-
ten-Wetterbureaus resignierte und
zwar wie er behauptet Unter Um-
ständen die ihm nichts anders üb-
rig ließen hat an Präsident Taft
ein Schreiben gesandt worin ek Wil-
lis- L. Moore den Chef des Wetter-
bureaus »grober Mist-ermattme
Extravaganz und Unregelmäßig-
keiten« bei der Leitung der Bureaus
Angelegenheiten bezichtigt. Unter
Anderem sagt Berry Moore verfas-
sc ein Buch über Meteorologie und
benutze dabei die Hülfe von Regie-
rungs-angestellten während deren
Dienststunden Auch habe Moore un-
gesetzlichen Gebrauch von dem Re-
gierungs - Frankatur - System ge-
macht indem er ReklamesCirkularc
für das Buch in Regierungs-Cou-
verts ausgesandt habe. Angestellte
des Wetterbureaus würden zweckloz
von Platz zu Platz versetzt wodurch
unnötige Ausgaben erwüchsen. Zum
Schluß lenkt Herr Berry die Auf-
merksamkeit darauf daß er sich 32
Jahre lang im Dienst des Wetter-
bureaus befand
Um Euer Weihnachtssllekgniigen
zu vervollständigen una es eins ganze
Jahr hindurch zu genießen kauft eine
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-——-———
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 46, No. 8756, Ed. 1 Tuesday, December 20, 1910, newspaper, December 20, 1910; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1086516/m1/4/: accessed July 18, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .