Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 43, No. 7884, Ed. 1 Thursday, March 26, 1908 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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!
Lokales.
Friihlingsbetrachtungcn.
Der Kalender hat für ung» hier nn-
ten im Süden soweit die Jahiesszeii
ten in Betracht kommen gaI feine
Bedeutung. Den Winter kennen wir
nicht und die drei nnderen Jahrer
zeiten verschwimmen in einander.
Friihlingsanfana datieren wir Dom
ersten Wiedererwachen der Natur nn
was sowohl schon im Januar oder
Februar ges schehen kann und als wei-
ten-S Kennzeichen dienen die Schnu-
fenster unserer Modewarenhandlun-
gen. Dieser Spiegel zwar nicht der
Seele sondern des- Gefcl)inackes zeigt
uns klar Und deutlich daß die Zeit
gekommen ist wo die Natur und mit
ihr das vollendtste Prodntt derselben
einer Umwandlung entgegengehtj
Wenn aber der geneigte Leser glaubt;
daß wir nur vor den Fenstern deri
Herren- Ausstattungsläden stehen blei- (
ben so befindet er sich ans dem Holz-
wege. Es sind vielmehr die grossen
Scheiben unserer eleganten Damen-
Iäden die eine besondere Attraktion
auf uns ausüben und oftmals kön-
nen wir längere Zeit vor d enselben
verweilen »und unsere Blicke in all’
die Herrlichkeiten versenken die so
raffiniert und in fo kunstvoller Weise
zur Schau gestellt sind Es find die
großen Mausefallen des schönen Ge-
schlechts und deif Köder welcher zum
Anlocken bestimmt ist die kostbarsten
Näschereien gemeinhin Mode-waren
genannt. Wenn wir wie gesagt oft-
mals vor solchen Spiegelscheiben sie-«
hen bleiben (natiirlich ohne daß un
- sere bessere Hälfte etwas davon weiß
utn keine falschen Hoffnungen in
ihr zu nähren) so tun wir es erstens
aus oben genauntem Grunde und
zweitens um unserer poetischen Nei-
gung Rechnung zu tragen nebenbei
;gesagt die einzige Rechnung die
Mls kem Unbeyagen eIUTIDBL Blesc
Aus-lagen mit ihren kostbaren Er-
zeugnissen sind ganz dazu angetan»
einen für das Schöne nnd Aesthetische
schwärmenden Menschen in Begeistc-
- rung zu versetzen besonders- weil
das Ansehen nichts kostet. Die herr-
lichen in allen Farben des Regen-
bogens schimmernden Kostüme die
zarten lustigen Gewebe die reisenden
- Mäntelchen Kragen die dustigen wie»
sp» Spinngewebe erscheinenden Spitzeni
und nun erst die Hüte mit ihrem
Wald von Blumen Vändern Federn
u. s. w. ein jeder ein Gedicht eine
Komposition so entzückend und be-
täuschend daß es kein Wunder ist
wenn u ere Damenwelt darob ganz
aus - (Häuschen gerät sich zu
Hause Von der liebenswürdigen Seite’
zeigt und den Geldschrank ihres
Herrn und Gebieterssin Belagerungs-
zustand erklärt. Hüte — darin liegt
vder Schwerpunkt des weiblichen Ge-
schlechts und der schwere Punkt des
-- Mannes der in dieser Hinsicht we-
der mit der teuren Gattin noch
über den Geschmack derselben streiten
kann und darf. Wir haben da vor
einigen Tagen solche moderne »Be-
hauptungen« in den Schausenstern
gesehen die ganz auf der Höhe der
Zeit stehen sogar im buchstäblichenx
Sinne des Wortes. Denn nicht nur!
sind sie selbst mit architektonischer
- Kunst hoch aufgebaut sondern ihre.
f ganze Bauart verrät daß man sie!
-nur«irgendwo aus einer sabelhastens
« Frisur schwebend sich vorstellen kann.J
Und der Name dieser reisenden Pro-j
dukte einer genialen aufwärts-streben-«
S-« -—«4.es-n n Inst-.
ocu pyuueukics »Hu-tin wuuuc
—.— da sind wir an einein Punkt an-
gelangt der uns seit länizerer Zeit
stark beschäftigt Daß diese neueste
deutsche Emigrantin die erst vor Kur-
zem die Gestade dieses Landes be-
trat und eine solche Anziehungskrast
ausübt daß man in· New York wo
sie landete und allabendlich vorge-
führt wird wochenlang vorher Sitze
bestellen muß-wenn man sie sehen
will auch auf dem Wege nach unserer
Stadt ist davon legt eine Anzahl
von Dingen die mit ihrem Erscheinen
get-knüpft sind Zeugnis ab Außer
en Lustige Wittwe« Hüteii giebt es
fchon »L. W « Gürtel »L. B. «
Waists »L. W.« Corseth »L. W.«
Handschuhe und es wird nicht lange
dauern dann haben wir »L. W.« Ci-
garren und womöglich »L. W.« Euck-
tails. Wenn die »Lustige Wittwe«
nial nach San Antonio kommt wo
ihre Weisen auch schon namentlich
« der schmelzende Walzer: »Lippen
schweigens flüstern Geigen liebst
Du mich ?« Eingang gefunden haben
wird sie keine Fremde sein Und das
alles hat die Friihjahrsinode mit sich
gebracht
kaut-it kann nicht Iedeilt werden
M lokale U Fplilationem weil sie den
en Teil Fee thhreg nich terreichen
nur einen Weg die
ÆM zu w·eren und der ist durek
elle Heilmittel Taubheit wir
einen entzündeten Zustand der
NR en Uuölleidung der aftachisn
verurlatJ Wenn die e Rö re
rights-o entzünde abt r einen ruinpe n-
Ton oder unvo inmenes Gehör;
und Mweiitn sie rganz geschlossenG ist erfolgt
t- wenn Entz· ndung
nicht gehoben und diese Röhre wieder in
ihren Mgehörigen GZustand versetzt werden
rr immer ersiört
neun tFalle un ehii sin b durch
werl er nichts als
Detirie usiand er schleimigen
W wollen ein undett Dollars für je-
den durch Kot-ab verursa ten Fall von
Taubheit geben den wir ni t dur»ch kin-
nebnien von» Laßfalls Katarrh-Kur« eilen
können. Euch umsonst Zir ulare
kommen
MS I Theney F- co. Toledo O.
Wg von allen Apot kern 7öc.
Wien-Willen ind die besten.
Dau—--·s0.0s.-——
—- Um deii »einsameii Menschen«
markieren zu können dazu braucht
man —- Gesellschast. i
L —
A l l c r l c i.
—- Natiirliih oersichert Cecil A.
L1)on der Vorsitzende dess- republikani-
schen StiiatH-Ereftitiri Konntes aber-
mal-J die Welt werde erstaunt sein
über dass große Votum welches die
republikanische Partei in diesem Jah-
re in Texas aufweisen wird. Man
muß die Dreistigkeit bewundern die
Mr. Lnon durch eine solche Aussage
kund giebt wenn es- doch Tatsache ist
dasz das republikanische Votum von
10(l(.)()0 bereits auf 25()()U Stimmen
zurückgegangen ist«
—- Jn den Werkstätten der Jun-
set Bahn sind 300 Arbeiter entlassen
worden angeblich bis zum 2. April.
Schlechte Geschäfte werden als Grund
dafiir angegeben. Auch in Honston
und andern Orten sind die Werkstät-
ten der Etrusc-Bahn temporiir ge-
schlossen worden.
— Die Snnfet Bahn wird ihr
Frachtdepot nach einein großeuGrund-
stück westlichboni Wissagierdepot hin-
ter den Alaino Jron Worts Verlegen.
Der Platz ist schon Von den Häufern
geräumt worden die darauf standen.
— Jm Alter von 80 Jahren starb
W. H. Walton ein langjähriger Be-
wohner der Stadt der früher eine
Buchhalterstelle bekleidete.
—- Jn einer enthusiastischen Ver-
sammlung am Mittwoch abend in
der Beethoven-Halle wurden 200 De-;
legaten ernannt die nach Fort Worth
zur Konvention gehen sollen um zu
bewirken daß Bailey als Delegat at
large zur National-Konvention er-
;nannt wird.
—- SN Strittniatter ist von der
Anklage des Einbruchsis freigespro-
chen worden. Er sollte bei der Plün-
derung von Plununerkz Store betei-
ligt gewesen sein bewies aber daß
er an dem betreffenden abend zu
Hause war.
—- Der 12jährige an Garcia
wurde von einer Frachtcar nahe dem
International Depot überfahren
Sein rechtes Bein wurde bis zum
Knie zerrnalint und er erhielt außer-
dem Verletzungen am Kopf.
; Auto-Tickets. Carr Wood 8z Coal Co
l —- UsJ vel’tau1ex uukj ute summ-
lMilizen an den Manövern der Bun-
destruppen aus dem Uebungslager bei
Leon Springs teilnehmen würden
wenn dieselben ans Juli oder August
Verlegt werden.
Dampfcr »Ftankfurt.
Wie uns Herr A l f r e d H o l t
ider GeIIeralDlgent des Nordd. Lloyd
mitteilt wird der Dampfer »Frank-
furt« Galveston nicht wie früher
angezeigt am 6. sondern schon am
Freitag den 3. April ver-
»lassen. Die Passagiere sind gebeten
lschon am Abend vorher also am
Donnerstag den 2. April in Galoeston
zu sein da die Absahrt am Freitag
in aller Frühe erfolgt.
! Die »Frankfurt« fährt nicht direkt
nach Bkemem sondern legt in Belli-
rnore an wo sie zwei oder drei Tage
bleibt so daß die Passagiere Gelegen-
heit« haben interessante Aus-flüge
nach Washington etc. zu machen.
———.-o.O-.-—-
Hörnorrhotoensslerzte welche vorgeben.
ein Geheimmtttel oder eine neue Methode
der Behandlung oer Hämorrhoiden zu
s hesißem die Eurem Hauzarste unbekannt
s sind machen sich nur Eure Leichtglånbigs
lkeit zu Nutze. um«-us Euren Leid-en Bor-
i teil zu sie-hon. Die schlimmsten Fälle« die
soen setzten unter oie Hände kommen
»sind disenigem die aus der Pfuschere
l solcher uacksalbc entstehen. Eine zwan
s zigjühri e Erfahrung mit allen Arten von
lhtimorr eiden nnd die Billigung aller
f medizinischen Schulen haben zur Genüge
I bewiesen daß Anulesis das zuverlässigste
i schnellste. radikalste und vernünfti ste al-
les-seht bekannten Mittel gegen amor-
rhoiden ist« Proben von Anakeiis werben
von P Neustadter F- To. Bot 2416 New
York frei versandt «
W
Korrespondenz — C i b o l o. Vom
schönsten Wetter begünstigt fand
in der festlich geschiniickten Salitrillo
Halle bei Converse eine fröhliche Hoch-
zeit statt. Die Brautleute waren
Herr Hilmar Brotze und die liebens-
würdige Tochter von Theod Stapper
jun. Als Brautführer fungierten
Ewald Pfeil und Julie Brotze und
Aug. Protze und era Stapper.
Richter Jim Trainer von St. Hedwig
schloß den Bund für das Leben. Es
waren ungefähr 250 Gäste anwesend.
Wir wünschen dem jungen Ehepaar
viel Glück auf seinem Lebens-wege·
Die Ernteaussichten sind bis jetzt
recht günstig Regen genug und sonst
recht schönes Frühlingswetter. Korn
ist aufgegangen: die Felder sehen
schon recht grün aus-. Tex.
W
Grundeigentnms-Ueliertragungen..
Julius E. Müage an Christi-del Der-
Itzt-ex Grundstückin La Ban Guadalupez
Street Realty Samt-any an T. K Helf-
rich Grundstück an der Stratsord Str
in crestbolme Addition IM.
Its-ed Bank-old on Frau Addie Pruitt«
Grundstück an der Ecke der Medinai und
Guodulvve Straße: I2600.
Joseph Skwors Ir. an Carolina B.
und Adelan B Slwortz Grundstück an
Zkr Este der Pereibai und Geier-Straße;
u.
————W———
Heil-ais - Scheine.
tfgsannst F. Klasing und beten W. Dut-
i .
——-.-·.O.--—-—-
s— Aus Falfnrriaszs ist am Mitt-
woch die «er1te Waaenladnng Zwie-
beln versaudt morden: sie enthielt
2400 Pfund
s- -!·s:- -.« - SECURBD ok IOIIY IACII
W Leu-n BY MAlL or AT onoo
MAUSHWSM
Plichlcll Illslllkss
sc coller in II Stute-. Is ask-' sum-eu-
lNDOZs D l) BUSINESS N. 70 ccc
Lade-act Mc Literatur-o- Writs May for il-.
CAN ANTONIQ Cornet- Alnmo Plnza
and croctrett direeb
W
Sachsenschädeb
Roman von Walther Schatte vom Brühl.
(Fortsetzunq·)
Ein erstickender Qualm drang thn
entgegen als er dasz Zininierchen be-
trat. Ueber einer blauen Flamme
brodelte dort in einem eisernen Tie-
gel eine schwarze iibelduftende Masse.
Der Doktor rührte lange mit einem
Glasftab darin umher gleichsam als
wolle er auf dem Boden etwas Fe-
ste-Es verspüren. Aber er traf auf kei-
nen Wiedersta11dund so legte er denn
kopfschüttelnd das Stäbchen zur Sei-
te und träufelte ans einem Phiolen
ein paar Tropfen schillernder Flüs-
sigkeit in den Sud so daß er aufsuch-
te und Blasen warf.
»Jetzt wird er grimmig der ge-
fesselte Leu« schmunzelte der Arzt
und machte sich dann aus dein Käm-
merchen da ihn der Rauch anch zum
Husten zwang. ·
Als er in sein Sprechzimmer zu-
rückkehrte erwartete ihn dort Besuch.
Heinrich und seine Braut waren ein-
getreten.
»Ei kiek dokiek dosieht man dich
auch einmal wiedert« rief der Doktor.
»Na was macht der Schultenl)of?
und die da? fragte er das Mächen
betrachtend. »Na ja ua ja ich hab’
schon von der Geschichte gehört und
jetzt willst du dem alten Enhme deine
nette Demoiselle Braut vorstellen
Na dat ’S nett Von di Junge dat
nett!«
»Wir stören ihn doch nich’ Onkel
Doktor? fragte der junge Bauer.
»Es reicht hier so merkwürdig Hast
wohl wieder was an deinem Hexen-
kessel zu tun gehabt. ’s riecht fast
wie das schwarze Zeug das sie aus
den Steinkohlen gewinnen wie
. Tbeer.«
»Respekt Junge Respekt!« sagte
Kortum mit wichtiger Miene Wenn
du von Teer sprichst so mußt du sa-
gen seine Majestät der Köning)eer.
Das merke dir.«
Aber das is ja man ’n swarten
Dreck! lachte das Mädchen.
»Das is der Dreck aus dem über
kurz oder lang die Wissenschaft der
Adepten lauteres Gold gewinnen
wird. Dieser Dreck ist einer der wun-
derbarsten Stoffe welchen die Natur
erzeugt hat. Das wird die Welt
noch einmal erkennen« sagte der al-
te Mann fast feierlich und forderte
dann seinen Besuch auf sich niederzu-
lassen.v
»Wir kennen uns auch schon«
wande er sich freundlich an das Mäd-
chen· »Mag— ein Jahr oder zehn
her sein daß ich mal für ein paar
Wochen den Doktor Segensnyder in
Lüttchen-Dreenbach mitvertrat. Bei
der Gelegenheit bin ich auch aus
Brüggemanns Hof gekommen wo
das kleine Fräulen an der Bräune
lag. War die höchste Zeit; mit mei-
nem Zeigefinger mußt’ ich dem litt-
ten Dearnkenin den Hals fahren. Na-
und da gab’s einenBiß Donner noch
einmal. er tut mir heut’ noch weh’
der Finger wenn ich daran denk.
Hoffentlich versteht sie alles so gut
wie beißen Henrich« lachte der Dok-
tor und setzte sich auf einen Binsen-
stuhl dem Paare gegenüber es mit
seinen hellen Augen prüfend betrach-
tend und zulächelnd. »Und sonst
alls mobil? forschte er. »Und der
Schulte und die Schultin natürlich
teufelsfroh daß so ’ne prima Schwie-»
gertochter auf den Hof kommt. He?« s
»Das ist ja eben die Sache wes-U
halb lwir mit. hergekommen sind.(
Wir wollten un ’mal so ’n bischen
Raths bei dem Herrn Euhme holenJ
Die Ollen nämlich sind dagegen sind;
rein närrisch« antwortete Heiirich.f
oxn Ist-f mnf on III-is Hin-Innen- l
hin hm« brummte der Alte. »Und’
Raths wollte man sich holen als wenns
der so leicht zu haben wär wie ein?
Rezept gegen ’nen bösen Finger.!
Schau mein Junge. Und ich hab’
gedacht du wärst extra nach Vaukum
gekommen um dem Bonaparte den!
Witz mit dem Gaul zu zeigen. War
’ne famose Sache das mit dem Gaul-I
Hast dem Empereur mal gezeigt mass
’ne richtige Westsalensaust ist. Hat-
ihm höllisch imponiert dem Empe-
reur. Und mir hat’s gefallen Hen-
rich. War das beste von allen deinen
Stücken ja das bestes
»Ne Herr Euhme das beste sitzt
neben mir« sagte der junge Bauer.
»Ja das Bestescheint mir die Heirat
mit Katarina und dass muß durchge-
setzt werden.« «
»So so muß durchgesetzt werden«
schmunzelte der Doktor. »Und mass
meint die Demoiselle Bürggemann
dazu?«
»Ja Herr Doktor Henrich hat
ganz recht. Wir wollen’s durchse-
tzen« sagte sie. «Nur daß es so
schwer ist das istdas Schlimmste
Aber wir wollen nun doch mal wol-
len grad’ so gut wie die alten Schul
I
tens nich wollen«
Nu ja nu ja. Die alten Schul-;
ten-Z sind eben Dickschädel und ihrs
seid auch welche. Alles Dickschädeh
hier herum wohin« man sieht alles»
so verfluchte Dickschäch Na und»
ob's da zwischen Euch zwei beiden!
nich» auch mal Brocken giebt he?«
Jst man da nur so aus Trotz qZus-
samtnengelausen oder hat man sich
wirklich so recht von ganzem Herzen
gerne-? Wie steht’s damit?«
Günstige Kapitalanlage.
Eine größere Anzahl VendorsLiens
Noten zu verschiedenen Beträgen sind
zu verkaufen. Die einzelnen Roten
sind auf verschiedene Zeitdauer ausge-
stellt» Nachzusragen in der Ossize der
i-Freien Presse für Texas«.
Ein Goldmncher.
Der letzte Alchimtst sühnt feine Muts-it
durch Selbfimord.
Die Geschichte des in letzter Zeit
häufig genannten französischen Dia-
mantenbäckers Lemvine erinnert in
mancher Beziehung an die Goldfabri-
kation des Engländers James Price
der als »der letzte der Alchimisten« be-
gichnet worden ist obschon er auf dem
oden der Wissenschaft zu stehen be-
hauptete und den Stein der Weisen
das Lebenselixir und andere Wunder-«
dinge die zu finden mittelalterliche
Alchimisten vergebens ihr Leben über
fannen und Retorten verbracht ha-
en in das Reich der Fabel verwies.
Price war 1752 in London geboren.
Schon mit 29 Jahren wurde er zum
Mitglied der Royal Society in Lon-
don ernannt; bald darauf ehrte ihn
die Universität Oxford wegen fet-
ner naturwissenschaftlichen namentlich
chemischen Arbeiten durch Verleihung
des Doktortitels. Durch seine Fähig-
keiten wie durch fein Persönliches Auf-
treten erweckte der junge Mann der
außerdem genügend Vermögen besaß
um ohne Brotsorgen sich ganz der Wis-
senschaft widmen zu können das Jn-
ieresse derqgelehrten Welt. Jn seinem
Landbause in Stole bei Guildford
baute er sich ein Laboratorium und
hierhin lud er im Jahre 1783 eine
Anzahl vornehmer « Herren ein um
ihnen nichts Geringeres vorzufiihren
als die Verwandlung minderwerthiger
Metalle in Silber und Gold.
Er zeigte ihnen ein weißes Pulver
das die Kraft besitze eine Menge
Quecksilber. die 50rnal so schwer sei in
Silber zu verwandeln ebenso ein ro-
thes Pulver das 60mal sein eigenes
Gewicht in Quecksilber zu Gold mache.
Jn vier Schmelztiegeln wurde weißes
Pulver» in dreien rothes Pulver mit
Quecksilber gemischt. Als die Tiegel
aus dem Ofen kamen fand sich in
ihnen wirklich Silber und Gold dessen
Echtheit Fachmänner bestätigten.
Einige Proben wurden·Köni Georg
II. vorgelegt; Price veröffent ichte eine
Abhandlung in der er den mittelalter
M . 1
i
I
lichen Aberglauben verwars uno vor-
gab auf streng wissenschaftlichem Wege
das Ziel erreicht zu haben das seit
Jahrhunderten der Menschheit vor-
chwebt.
Die Schrift erweckte großes Aus-
sehen und den natürlichen Wunsch das
wunderbare Rezept kennen zu lernen.
Price schwieg darüber auch als
Freunde in ihn drangen nicht seinen
guten Ruf und den Ruf der Royal
Society dem Vorwurf des Schwindels
auszuseßen. Als endlich das Miß-
trauen zu einem bedenklichen Gra e
gestiegen war ließ sich Price verneh-
men seine Pulver seien aufgebraucht
er besitze nicht die nöthigen Mittel um
neue anzufertigen auch habe ihn die
Arbe· gesundheitlich so stark mitge-
nom en daß er sich eine Wiederholung
kaum zumuthen könne. Daraus schritt
die Rohal Societh amtlich eine der
Präsident theilte Price mit daß er um
die Ehre der berühmten Körperschast
zu retten seine Experimente vor Ab-
gesandten der Gesellschaft wiederholen
müsse. Price willigte ein und ver-
langte sechs Wochen um die Pulver
herzustellen.
Wie es scheint hat er während die-
ser Zeit in wilder Verzweiflung die
verworrenen Werte deutscher Alchimi-
sten durchgeackert um darin vielleicht
einen Fingerzeig fiir die Goldmacherei
zu sin en; nebenher bereitete er ein
Fläschchen Blausäure. Am Abend vor
dem festgesetzten Tage langten die Mii-
glieder der Royal Societh bei Price
. an. Einem unverbürgten Gerücht zu-
folge verschaffte sich einer der Herren
durch Bestechung der Dienstboten heim-
lich Zutritt In das Laboratorium und
entdeckte daß die Tiegel doppelte Bö-
- den hatten. Als am andern Morgen
sich die Mitglieder feierlich im Labo-
ratorium versammelt hatten trank
Price ruhig die Blausäure und stürzte
todt au ibren Füßen. Er hinterließ ein
Vermögen von i12000. Aller Wahr-
Ixcheinlichkeit nach hat nicht Gewinn-
u t ihn zu dem Schwindel getrieben
son ern die Eitelkeit als Entdecker zu
- glänzen.
. Wie gefährlich das Extemporiren
an seinem Hof - Theater werden
« kann zeigt der »Fal! Contadi«
der in Darmstadt und darüber
hinaus noch immer viel besprochen
wird. Großherzog Ernst Ludwig
von essen hat sich in seinem Hosthea-
ter el mal »Die lustige Wittwe« ange-
sehen. Diese Bevorzugung der Ope-
.rette gegenüber dem Schauspiel ver-
anlaßte den äußerst beliebten Komiker
’ Couradi gelegentlich eines Lustspieles
in Gegenwart des Großherzogs und
Hder Großherzogin folgendes Extem-
pore zu machen: »Die lustige Witwe-—
Hnun ja man kann sie wohl einmal
zweimal höchstens dreimal allerhöch-
stens aber elfmal sehen!« Das Publi-
kum soll verständnißvoll ges munzelt
zahm Am nächsten Tage a r hatte
’ onradi den blauen Priest«
» Alter Prozeß. Einzwischen
der othaischen Gemeinde Friemar und
den ortigen Mühlenbesißern seit dem
: Jahre 1430 schwebender Rechtsstreit ist
« neulich durch gütliches Ueber-einkommen
H um Abschluß gebracht worden. Der
» Prozeß wurde seiner Zeit wegen einer
ietgenmächtig vorgtnommenen Er-
! höhung eines Wehrbaumes an dem
Nessesluß eingeleitet. Die Höhe der
Prozeßtosien ist noch nicht festgestellt
i
» —-—.
s Este-upon als Kündigunqsgrund.
;
FTM Siafseh
Samen i Hanf-tunc
"Iclsc ucTTON FSIITILIZEI«·
bringt doppelten Ertrag in Scotto-h Corn
Junb allen Feld- und Garten-Produkten
iNeucö Tel. 372. Altes Tel. 191—lr.
319 Ost - Commerces Straße.
I -—-—0.0———
quts c« Acker-. varr Wut c- cul co.
Statistik der ichkugmüdm
saht der Selbsteiitleibuugen im Königresist
Preußen und Beweggründe.
Die Selbstmorde in Preußen wäh-
rend des Jahres 1906 behandelt eine
Veröffentlichung des Statistischen
Landesamtes. Danach beendeten im
Jahre 1906 im preußischen Staate
7298 Personen 5584 männliche und
1714 weibliche ihr Leben durch Selbst-
mord. Jn dem Zeitraume von 1902
bis 1906 schwankte die Zahl der jähr-
« lichen Selbstmordfälle auf 100000
Lebende berechnet zwischen 20 und 21.
Bei den männlichen Personen kamen
während dieses Jahrsitnstes je 30 bis
84 Selbstmorde auf 100000 Lebende
während sich die Selbstmorde der weib-
lichen Personen bei gleicher Berechnung
auf je 9 in den Jahren 1903 bis 1906
und 8 im Jahre 1902 beliesen.
Die Häufigkeit der Selbstmorde
wird von einer großen Zahl von Vor-
än en beeinflußt deren Ergründung
nsokiern eine der schwierigsten Auf-
gaben der statistischen Forschung bil-
det als sie meist ein tiefes Eindringen
in das sittliche und seelische Leben der
Mens en erfordert. Unter den nach
diesfer ichtung hin am sichersten zu er-
fa enden Erscheinungen steht das Al-
ter tn erster Linie. Die Untersuchun-
gen haben in dieser Beziehung ergeben
daß mit zunehmendem Alter der Hang
zum Selbstmord wächst und —- vom
Jahre 1905 abgesehen — regelmäßig
nur einmal nämlich in der Altersklasse
; von 25 bis 80 Jahren die Zunahme
der betreffenden Verhältnißzahl bei der
Gesanyntbevölkerung eine Unterbre-
J chung erfährt. Das weibliche Geschlecht
s tritt in allen Altersklassen der Selbst-
· mörder gegen das männliche bedeutend
i Zurück. Von besonderem Jnteresse ist
T ie Erforschung der Beweggründe.
; Nach den Erhebungen sitr das Jahr
1906 waren von je 100 Selbstmorden
zurückzuführen auf Lebensitberdruß im
allgemeinen 6.6 männliche 3.6 weib-
liche auf körperliche Leiden 10.3 und
s 8.8 Nervenkrankheit 8.3 und 6.5
Geisteskrankheit 21.1 und 38.9 Gei-
stesschwäche 1.0und 2.2 Alkoholismus
11.6 und 1.8 Leidenschaften 2.8 und
6.3 Laster Ausschweifung und lieder-
lisspä Floh-n OF- nnd 02 Trauer und
Kummer 9.4 und 7.4 Reue Scham
Gewissensbisse 7.3 und 6.9 Aerger
und Streit 1.6 und 1.8 auf anderwei-
tige und unbekannte Beweggründe
24.5 und 21.1.
Die Aus-fuhr Frank-
t eich s nach den Ver. Staaten er-
reichte während des Jahres 1907 einen
Gesammtwerth von 8128063490 eine
Zunahme von 87719483 tm Ver-
gleich sum Jahre 1906.
—-—.0.0
Nicht nötig zu sterben.
»Ich habe gefunden daß man nicht
nötig hat an Lungenleiden zu ster-
ben so lange man Dr. Kings Neue
Entdeckung erhalten kann« sagt Frau
J. P. White von Rushboro Pa. »ich
wäre sonst tot sie beschwichtigt den
Huften und kuriert sog. hoffnungs-
lose Lungenleiden.« Dieses zuverläs-
sige Mittel gegen Husten Erkältung
Grippe Asthma Bronchitis und Hei-
serkeit wird verkauft unter Garantie
von Ad. Dreiß und N. Cohn F- Co.
50c und st. Probeslasche frei.
W
Frühlings-Anfang.
Es hist jetzt rasch fast über Nacht
Der Frühling angefangen
Und überall in Blütenpracht
Die Psttsichbåume prangen.
Bald zeigt sich auch schon die Prairic
Jm Blumenfchmuck dem holden
Arn Chinabanm erscheinen die
Mit Duft gefüllten.Doldcn.
Nun weiß man freilich kein Verlaß
Jst auf das Texas Wetter!
Wenn es to war so wiire das·
Entschieden sehr viel netter.
Es kann ja plötzlich unverhofft
Ein böser Not-der kommen.
Der uns anf Obst die Aussicht oft
Ganz radikal genommen.
Doch wollen hoffen wir daß er
Uns dieses Mal verschone »
Ein solcher Spätfrost — ach das wat’
Doch unter der Kanone.
Es sitzt auch der Texaner nicht
Gern bei verfchloss’nen Türen
Er liebt das helle Sonnenlicht
Selbst beim Herumsvazierem
Die schöne warme Frühlingslnfy
Erweitert unsere Herzen
Man wandelt unter Blütenduft
Mit Fröhlichkeit und Scherzen.
Scheint auch die Sonne etwas heiß
So darf uns das nicht kränken-
Und kommt man dabei auch in Schweiß
Man man an Kühlung denken.
Dann winkt uns wohl ein volles Glas
Von Lone Star Bier dem kühlen;
Dabei kann man ihr glaubt mir das
Sah ganz gemiitlich fühlen.
Das Lone Star Bier- das ist der
Trank
Für alle Jahreszeiten
Drum sei dem Brauer vieler Dank
Daß ec’s uns tut bereiten«
liautt eine Heimstätte
in Tom Green Couitty da sie
noch billig ist. Wir nahen gute Heim-
stätten in billigen Parzellen von 50
Acker aufwärts nahe Snn Angelv bester
Produktenmarkt im Staate. Benutzt
die Geldpanic und sauft jetzt. Sprecht
vor oder schreibt uns was Jhrwünscht.
HAssELL EULUMK It co«
Sau Angeln Texas.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 43, No. 7884, Ed. 1 Thursday, March 26, 1908, newspaper, March 26, 1908; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1087179/m1/4/: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .