Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 44, No. 7950, Ed. 1 Thursday, June 11, 1908 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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·
EJzokciles
Nativisinns.
Es geht zur Zeit wieder einmal
ein finsterer Geist durch unser Land»
Man hatte lange nichts mehr von
ihm gehört und sich schon gefreut;
daß er tot sei —— der böse Geist desi
Nativismusk aber siehe da er lebt
noch und erhebt überall sein häßliches’
Haupt um Zwietracht zu säen und»
Verderben zu stiften. Wir wissen
. daß er die treibende Kraft der Pro-»
hibitionsbewegung ist deren Spitze
sich weniger gegen den »Dämon
Rum« als gegen die Eingewander-
ten insbesondere aber gegen die
Deutschen des Landes richtet die ver-
stockt genug sind an ihren Gewohn-
heiten -und auch an ihrer Sprache
festzuhalten Eine Versammlung von
Geistlichen in Kansas hat ja jüngst
die Katze aus- dem Sacke gelassen
und direkt ausgesprochen was so vie-
le Andere die im Grunde ihres Her-
zens derselben Ansicht sind nicht zu
sagen wagen: Wenn es den Deutschen
hier nicht passe d. h. wenn sie jich
den Anschauungen der amerikanischen
Geistlichkeit nicht anbequemen kön-
nen so sollten sie dahin zurückkehren
woher sie gekommen sind. Auch daß
.man das eingewanderte Element
neuerdings wieder für alle Verbre-
chen verantwortlich zu machen sucht
ist bekannt. Ein Brooklyner Richter
hat es erst dieser Tage wieder für
nötig erachtet eine Grandjury die
von ihm ihre Weisungen empfing
spezlell aus ole Dosen z)«orelgnec:-
aufmerksam zu machen.
Derselbe Geist der von der Kan-
zel und Von der Richterbank herab-
spricht weht uns auch aus den Spal-
ten der in englischer Sprache erschei-
nenden Blätter entgegen — überall
versteckte Angriffe aus deutsche Ver-
eine deutsche Kirchen deutsche Thea-
ter und auch aus die unbequernen
deutschen Zeitungen die ihre Leser
zum Zusamemnhalten ermahnen
und sie daran erinnern daß sie sich
durchaus nicht als Bürger zweiter
Klasse betrachten zu lassen brauchen.
Jst dann aber irgendwo ein ge-
wöhnlich nur scheinbarer Rückgang
des Deutschtums zu konstatieren dann
zeigt sieh die wahre Gesinnung je-»
ner nativistischen Blätter in einem;
Jubelhymnus welcher deutlich zeigti
wie sehr die Sorge am Ende gar
noch germanisiert zu werden auf dem
bedrückten Herzen gelastet.
Auch dafür haben die letzten Tage
ein schlagendes Beispiel gebracht.
Irgend eine Nachrichten-Agentur hat-
te die Meldung verbreitet daß das
» deutsche Theater in Milwaukee ein-
gehenwürde Schuld daran war
wohl der Direktor desselben der kürz-
lich da er mit dem Verlauf der letz-
ten Saison unzufrieden war ein Jn-
terview von sich gegeben hatte des
Inhalts daß er das deutsche Thea-
ter nicht weiter führen würde falls
er nicht bessere Unterstützung finde.
Solche Aeußerungen sind an und für
— sich töricht und sollten gar nicht ge-
tan werden« Sie erwecken irrige
Eindrücke und sind Wasser aus die
Mühle des Gegners· Wer die Ver-
hältnisse kennt weiß daß die Mil-
waukeer Deutschen nicht daran den-
. ken ihr deutsches Theater eingehen
zu lassen ebenso wenig wie die St.
" Louiser. Wenn jener eine Direktor
nicht mehr will nun dann wird sich
eben ein anderer finden. Aber der
« Uetivistische Gegner nimmt die Nach-
: richt»wie sie ihm paßt und beutet
sie aus. So erhebt jetzt die »New
York World« ein wahres Triumphge-
heul über die Milwaukeer Meldung
und freut sich daß sogar Milwaukee
. wo doch die teutonische« BevölkeJ
" rung verhältniszmäßig so viel stärker
- -...-se’i als in Cincinnati St. Louis und
andern Städten sich soweit angli-
Iiert habe um sein deutsches Theater
als unnüic und überlebt aufzugeben-
Jhre Leser glauben das natürlich als
« ob es Evangeliums wäre.
Ader nur gemach soweit sind wir
noch lange nicht. Was das deutsche
Theater betrifft so geht es ihm im
Durchschnitt nicht schlechter als den
- englischen Stock Companies« die
sich ja außerhalb New Yorks fast nir-
gends halten können obwohl sie weit
«. niedrigeren Ansprüchen gerecht zu
werden haben als die deutschen Büh-
nen. Noch giebt es in Milwaukee
und andern Städten genug Deut-
sche um ein Theater aufrecht zu er-
halten ja die Deutschen in St. Louis
"-L wollen es sogar unterfangen der
deutschen Muse wieder ein eigenes
Heim zu errichten. Aussterben ?——
Wir denken noch gar nicht daran
» unsern nativistischen Freunden die-
sen Gefallen zu tun. Jm Gegenteil
wir wollen uns wieder einmal recht
« fest zusammen tun um diesem ganz
unamerikanischen Geist der Unduld-
samkeit eine ordentliche Lektion zu er-
teilen. Und wir rechnen noch. auf
imanchen frischen fröhlichen Strauß
über dessen Ausgang wir nicht im
Mindesten besorgt sind.
W
Rettete fein Leben.
Lester M. Nelson von Naples
Maine schreibt: »Ich nehme Dr.
King’s Neue Entdeckung seit Jahren
für Erkältung und Husten und ich
glaube sie rettete mein Leben; ich
fand sie zuverlässig für Hals und
Lungenleiden und möchte ebensowenig
ohne sie sein als ohne Nahrung«
Seit nahezu 40 Jahren steht die Neue
- Entdeckung unerreicht da als Heilmit-
tel für Lungen und Hals und als
Vorbeugungsmittel von Pneumonia·
Unter Garantie verkauft bei Adolph
Dreiß und R. Cohn 8x Co» Apoth-
Xer. 50 Ets. nnd 81.00· Probeflasche
frei.
——l
An leidende Frauen.
Ein kleiner guter Rat wird manchem «
Leidendcn m Sau Antomo «
gut tun. i
lf
Keine Frau kann gesund und wolt
sein wenn die Nieren krank sind.
Giststoffe die mit dem Schleim fort-
gehen wenn die Nieren gesund sind
bleiben im Körper zurück wenn die
Nieren krank sind. Nieren und Blase
werden entzündet und schwellen an
bedrängen die daneben liegenden de-
likaten weiblichen Organe und ver-
schieben sie womöglich. Dies ist die
wirkliche Ursache vieler niederdrücken-
der Schmerzen Lahmheit Rücken-
schuierz Seitenschmerz etc. Urinver-
giftung führt ebenfalls Kopfweh
Schwindelanfälle Müdigkeit Nervo-
sität und rheuinatische Schmerzen her-
bei.
Wenn Jhr so leidet versucht Doans
Nieren-Pillen das Mittel das kranke
Nieren kuriert. Jndem die Nieren
besser werden wird sich Eurer Zu-
stand bessern und die Gesundheit kehrt
zurück wenn die Nieren gesund ge-
worden sind.
Frau S. R. Rice 601 Wyoming
Avenue San Antoniu Texas sagt:
»Ich kann in den Worten des höchsten
Lobes von Doan’s Nieren-Bitten spre-
chen und es ist ein Vergnügen sie
Idem Publikum zu empfehlen. Sie
sheilten Beide meinen Mann nnd mei-
ine Tochter von schweren Fällen von
zNierenkrankheit Beide hatten vorher
Handere Mittel versucht aber sie fan-
den keine Erleichterung bis sie sich
Doans Nieren-Pillen verschafften und
sie gebrauchten Dies War vor meh-
reren Jahren und seitdem haben wir
sie alle beständig empfohlen
Zum Verkan bei allen Händlern
Preis 50 Cents. Foster-Milburn
Co. Buffalo New York alleinige
Agenten für die Ver. Staaten.
Erinnert Euch des Namens —
Dann — und nehmt keine anderen.
’ W
Der Stadtrat
setzte am Mittwoch die unterbrochene
Sitzung vom Montag fort und nahm
»die Ordinanz an wonach die- Süd-
westliche Telegraphen und Telephon
KompagnieErlaubnis erhält ihreLei-
tungsdrähte in der Honston durch
St. Mary- Yturri- und Markt
Straße unterirdisch zu legen. Die
Arbeit muß innerhalb 60 Tagen ge-
tan und alle Pfosten müssen mit den
Drähten innerhalb 120 Tagen ent-
fernt sein. Die Galveston Harriss
burg und San Antonio Bahn kündigt
an daß sie die Ordinanz wonach sie
verpflichtet ist Unterführungen und
einen Viadukt herzustellen angenom-
men hat. Utica Straße wird bis zur
San Pedro Straße weitergeführt
Die Lone Star und die City Braue-
rei werden aufgefordert die Geleise
für ihre elektrifche Bahn in der
Grand Avenue höher zu legen da
die Straße verbessert werden soll.
Der Mayor wird instruiert Ange-
bote für die an der Houston Straßen
Brücke geplanten Veränderungen ein-
zufordern. Smith berichtet daß der
Bau von Seitenwegen in der Nähe
der Schulhäuser gute Fortschritte
macht. Der Straßen-Kommissär
wird angewiesen Olive Straße und
Denver Boulevard zu reparieren;
ebenso Krempkau Straße und Dewey
Vlacez ferner das Gebüsch in Paul
Straße zu entfernen und die Flury
Kiesgrube zu drainieren. Die Ziege-
lei Ecke Pine und Sherman Straße
wird von Alderman Carey als Nut-
sance erklärt Carey Braden und
Dietzmann werden die Klagen der
Nachbarn hierüber untersuchen.
Scheuermcyer’s Patk
ist in den Besitz des Herrn J o s e ph
H. K r im m e r übergegangen der
Jviele neue Verbesserungen vorneh-
smen und den Park zum Versamm-
lungsort der deutschen Familien ma-
schen .wird. Herr Kritnmer ist ein
itüchtiger Wirt und Restaurateur und
er wird Alles aufbieten um seine
HGäste was Var und Küche anbe-
jtrisft in jeder Weise zufrieden zu
stellen- Wer die Abende oder den
Sonntag an einem kühlen Ort ver-
bringen und gut essen und trinken
will der gehe nach Scheuermei)er'5
Park.
—-O..—-
Städtifche Steuern.
Von den 8900000 die in runder
Summe für Stadtfteuern eingehen
sollten sind 8787353.67 kollektiert
worden« Für den verbleibenden Rest
müssen Gebiihren und Ziner entrich-
tet werden.
Die Schulen erhalten 8221728·-
68; der General Fand erhält 8327 -
722 14 Zur Bezahlung gerichtlicher
Urteile gegen die Stadt werden 868 -
893 44 verwandt; der Camegie Bib :
liothek werden 8984192 überwiesen. j
Wie M diesl «
Wir bieten eindundert Dollars Beloh-
nun Ist eden Fall von Kanter der
Erd Einnehmen von Halls Ka-
taub-Kur nghkilt werden kann
en ey sk- TotkCo Eigenth-
Toe o .
E»Wir die Unter eichnetenh haben F. J.
beney seit den tenl ahren ge-
kannt und halten i n egn- vollkommen eh-
renhat in allen es äftsverbandlungen
und inanziell befähigt alle von keiner
Firma eingegangenen Verbindlich eiten
u
ZBerfu e its- FrnT r u a x Großhandels-Dro-
guisten Toledo D.
Waldin Kinnan F- Marvin
Großhan elssDroguistem ToledoO
Halls Katarrh-Kur wird innerlich e-
nommen und wirkt direkt au das B ut
und die schleimigen Obe lächen des
Säftems Zeugnisse frei versandt. Preis
oCents mper Flasche. Verkauft von allen
Apsallxsm Familien-Willen sind die bestem
—-—-O..—————
— Dem klugen Menschen gibt das
Leben Lehren dein dummen Denk-
zettel
tookwoocl Natioaal Bank
zeigt ihren Kunden und dem Publikum an daß sie ihr neues Lokal
im www-Gebäude
Ecke Avenue C und Houston-Straße bezogen hat
Die männliche-Amme
Sit einiger Zeit war der Krimmi
nalpolizei in Paris ein merkwürdige-
Paar aufgefallen Eine sehr elegan
gekleidete Dame besuchte täglich iI
den Mittagsstunden in Begleitung ei
ner Amme die ein Baby auf dem Arn
trug die große Geschäfte und Waren
häuser. Nach einiger Zeit betratei
die Beiden wieder die Straße ohn-
etwas gekauft zu haben. Da gerad»
in den letzten Wochen in Paris Laden
diebstähle mit dem größten Raffine
ment ausgeführt wurden ordnete de«
Chef der Pariser Kriminalpolizei an
die Verdächtigen nicht aus dem Aug«
zu lassen. Die Beamten taten ach
ihre Schuldigkeit und die Beobachtun
gen ergaben ein überraschendes Re
sultat. Sie bemerkten wie die Dam»
mit der Amme in einem Hause derRu·
Francois l. verschwand. Man kund
schaftete die Wohnung aus- in die fi·
sich begeben hatten u. verfchaffte sid
darauf gewaltsam Zutritt zu den
Quartier. Jn der kleinen und dürf
tig möblirten Wohnung fanden di·
Geheimpolizisten zwar die Dame wie
der aber statt der Amme einen Mann
Die Verdächtigen wurden verhaftet
und im Polizeipräsidium konstatirti
rnnn dnia dik- eleaant aekleidete Dam·
eine mehrfach wegen Diebstahls be
strafte FrouHortense Zelter ist. Jh1
Partner der in der Verkleidung als
Amme auf Diebes- und Beuteziigi
ausging wurde als Lucien Feneraui
rekonoszirt der ebenfalls mehrers
Male mit dem Gefängnis Bekannt
schaft gemacht hatte. Bei einer ein
gehenden Untersuchung der Wohnung
des diebischen Paares wurde auch das
Baby entdeckt. Das Vaby bestand aus
einer kleinen-Holzkiste deren ab
nehmbarer Deckel mit dem Gesicht-
eines kleinen Kindes bemalt war
Jn der Kiste befanden sich die manig
faltigsten Diebeswerkzeuge und di-
verschiedenartigsten Gegenstände di-
von Ladendiebftählen herrührten Di·
Beiden hatten in folgender Weise ope
rirt: Während die Dame die Verkäu
ferin markirte und sich diese und jen(
Waren vorlegen ließ benutzte di«
männliche Amme die Gelegenheit
Diebstähle auszuführen
Allerlei.
—- Der Quartiermeister Col. R
R· Stevens in Fort Sam Houstot
sucht etwa 40 Zimmerleute die au
dem Manöverplatz bei Leon Spring-
arbeiten sollen.
—- Der Busineß Mens Club ver
langt von der S. A und Aransax
Paß Bahn daß sie eine direkte Ver
bindung von hier nach Vrownsvill
herstellt d. h. Züge direkt dorthii
laufen läßt.
— Jm Alter von 75 Jahren starl
Frau Susan A. Breneman Gattis
des bekannten Advokaten Cafsius K
Breneman nach langwieriger Kraut
heit·
—- Am 11 August tritt hier di
demokratische Staats-Konvention zu
sammen um die Kandidaten fü
Staatsämter aufzustellen und sonsti
ge Geschäfte zu erledigen die vorge
bracht werden mögen.
— Das Privilegium des Wiene
Wurst Verkaufs auf dem Aus-fiel
lungsplatz ist A. Triolo für 880292
übertragen worden.
—- Die Mission Wood 8z Coal Co
von San Antonio hat sich mit einen
Kapital von 810000 inkorporiere1
lassen. Die Beteiligten sind S N
Durdin und V. A. Petty sr und jr
— Das Kriminal-Appellationsge
richt in Austin hat die über den Ne
ger D. Williains verhängte Todes
strafe bestätigt. Williams war über
führt den Geflügelhändler Thoma
»so-u- nvcskfn for-U in sinkt-n
-U· Nessus-» k-1-s-v-» u» --—--»-.
Seit über 60 Jahren
schon wurde Mrs. Winslow’s Sooth
ingsSyrup von Millionen von Miit
tern beim Zahnen der Kinder ange
wendet. Wirst Du im Schlafe durc«
das Schreien eines Kindes gestört
das im Zahnen ist und vor Schmerze
weint? Wenn so lasse sofort ein
Flasche von »Mrs· Winslow’s Sootk
ing-Syrup« holen. Sein Wert it
unbezahlbar. Es wird dem kleine
Leidenden sofort Linderung verschai
»sen. Verlaßt euch daraus Mütte1
es ist kein Zweifel darüber. Es heil
Diarrhoe reguliert den Magen un
die Nieren beseitigt Wind-Kolik e1
weicht den Gaumen verhindert En:
zündung und stärkt das ganze St«
stem. Mrs. Winslow’s Soothin
Symp« für zähnende Kinder ist at
genehm im Geschmack; das Rezei
stammt von einem der besten weibl
chen Aerzte in den Ver. Staaten. E
ist bei allen Druggisten in der ganze
Welt zu haben. Preis 25 Centg pe
Flasche. Kauft nichts anderes al
«Mrs. Winslow’s Sootbing Symp.
Garantiert unter der Food an
Drugs Akte 30. Juni 1906 Seric
Nummer 1098.
Der Backfischkaften.
Eine fröhlicheShmmcrgcschichte von
FedorvonZobeltitz.
(Fortfetzung.)
Der Malersmann hatte das Häus-
chen dem Färbereibefitzer abgemietet
der weiter oben am Flusse seine
Fabrik hatte. Hier fühlte Egon sich
tausendmal wohler als im Getriebe
: der Stadt; er war hier völlig fein ei-
; gener Herr und niemand störte ihn.
Er hatte das Häuschen auch mit ei
gener Hand verfchönert die Front ge-
weißt und hierauf bemalt: mit lang-
beinigen Reihern die im Schilfe her-
umstrolchten und nach Fröschen such-
ten mit riesenhaften Libellen und
anderm Getier das in feinen Größen-
verhältnissen nicht der Naturgeschichte
entsprach; auch mit einem zottigen
Faun der sich gegen die Tür lehnte
unddabei selbstverständlich die Flöte
blies. An die obere Türfüllung
klammerten sich zwei (natürlich auch
nur gemalte) junge Plefiosaurier
und hielten ein Schild in den Mäu
" lern das die Auffchrift »Atelier«
trug wogegen ein zweites rechtssei-
tig unten im Schilf angebrachtes
Schild die Warnung Achtung! Bis-
. fige Hunde!!« kündete
» s- sk-. sur I
—
Oer Hure-Hur uug um gest-huma-
volle Jnnendekoration zahlreiche Pla-
kate. Doch fanden sich dazwischen auch
noch beachtenswerte Warnungstafelnz
- zum Beispiel eine mit dem Vermerk:
. »An die Herren Diebe! Jm Atelier
Selbstschüsse und Fußangeln. Geld-
schrank im Schlafzimmer. Sollte er
leer fein bitte ihn wieder fest zu
schließen. Der Kognak ist vergiftet.
z Der Jnhaber.« Rechts lag die in
das Atelier führende Tür. Hier
T klopfte Anna an.
»Herein!« rief Egons Stimme
und gleichzeitig wurde ein gelles Ge-
k- kläff hörbar. Das war der bissige
- Hund«. Aber kein Untier keine dä
nische Dogge oder Neufundländer
sondern ein winzig kleiner allerlieb-
«sier Seidenspitz so groß wie eine
. Faust und von weißem Haar umset
telt: eine lebende Schneeflocke. Na
ztürlich kannte Pfiff die Cousine sei-
E nes Herrn; das Gekläff wurde zu
freudigem Winseln worauf er sich
eigentümlich krümmte und den Kopf
mit dem schwarzen Näschen neckisch
nach links drehte und sich endlich
nach mehreren verwunderlichen Spi-
ralwindungen die vier Pföten von
sich streckend auf den Rücken legte
um sich den rosigen Bauch krauen zu
lassen.
»O Anna« rief Egon der in ei-
ner Drilichjacke vor derStafselei stand
und noch einiges an einem schon voll-
endeten Bilde korrigierte »was bist
du für eine Feia! Der bissigste Hund
· streckt sich zu deinen Füßen. Tu
- zähmst selbst die Wildheit. Jch be
grüße dich feierlich-«
Laß dich nicht stören und auafsle
J nicht so viel. Nein ich lege nicht ab.
j Komm her Pfiff —- komm auf mei-
s nen Schoß! Wo sind die neuen Por-
" tieren? Aha — nebenan. Also spät-
« ter. Zunächst: die zehn Pfennige in
- deiner Totenkopfbüchse Isind - von
m i r. Jch habe deine Anlagen nicht
genügend geschont. Dann: weißt du
das Neueste Die Amerikaner sind
da und im Fremdenblatt steht: ab-
gestiegen im Rautenkranz von Lehn
Fchuhwarenfabrikant aus New
ork.«
Thos--navknofkskl« sit-f Mann nnd
Iakijt"e"kj"e·1i""älsfs"sSchuiii;h ZLhäiix
je da möcht’ ich die Gesichter von den
- Stiftstanten sehen wenn sie das le
sen! Tante Rikchen Galle mit Mir-
pickeln und einem Schuß Opodeldok
—- und Tante Fiekchen der heilige
Arbues am Schmortopp . . .«
Anna die sich auf ein sehr niedri-
ges Taburett gesetzt hatte und sich von
Pfiss den kleinen Finger beknabbern
ließ schüttelte den Kopf. »Dein La-
chen ist mir unbegreiflich Egon. Du
und dein Bruder ihr seid die reinen
Remgateir Euch lassen alle diese
Gräßlichkeiten kühl. Jhr habt ein-
fach kein Stammesgefühl mehr. Jhr
seid vollkommen demokratisch ver-
seucht.«
»Erlaube liebe Taube Demokrat
—- nein. Durchaus nicht und gar
nicht« Aber aus der Haut kann ich
auch nicht fahren weil sich ein Schuh-
machermeister in Unsere Familie ein-
geschlichen hat. Ihr tut gerade als
ob uns damit ein Stück von der Wap-
penkrone abgebrochen worden
wäre —-—«
»Schön ist jedenfalls anders-. Jin
iibrigen will ich mit dir nicht strei-
ten; du setzt dich als Künstler leichl
über derlei Dinge hinweg wie dii
überhaupt der richtige Ernst der Le-
bensaufsassung noch gänzlich ab-
geht«
»Nun bin ich aber wirklich neu-
gierig was kommen wird. Daß du
bedeutend ernster veranlagt bist als
1
ich steht fest. Du hast es erst nen-
lich wieder bewiesen als du nm
einen Vierfiißler vor dem Tode des
Ertrinkens zn retten nichtachtend das-—
eigene Leben ins Wasser spmngst
So etwas können nur Leute Von ho-
her sittlicher Reise und tiefstem Ernst
de1 Gedanken Leute deren Seelen-
regungen etwas Erhabenes besitzenj
ich möchte sagen: die Weihe der Ur-!
kraft.« »
»Pfiff was 1edet der Mensch-«
entgegnete Anna »Pfiff sei ein bis
siger Hund und zeige ihm die Zäh- .
ne! . .Scherz a part Egon aber
nun wirklich Jch möchte einen Rati
bei dir einholen Otto hat mir ge-i
stern durch Pfotenhnuer ein Briefchen -
geschickt. Jetzt geht das nicht mehr«
so offen. Es herrscht schon List und
Trug und Hinterum Und Heimlichkei-
ten: die schlanke Folge der Tyrannei
meines Vaters. Komme ich immer
mehr herunter — Papa ist dran s
schuld . . . . Lies’ den Brief s
Egon . . t
Sie kramte ihr kleines Briefpaket- s
·
·
(
1
s
i
chen aus der Tasche das diesmal mit
einem blauben Faden umwickelt war
und suchte eine besondere Epistel her-
Vot.
—- Roman — 2—— —- —— —-
Egon las laut: »L. A. Jch muß
wieder Ruhe haben. Du hast mein
Wort. Entweder Du gibst es mir
zurück oder wir müssen Deinem Va-
ter und meiner Mutter zum Trotz ·
dennoch eine Vereinigung erstreben. !
Ueberlege und gib mir übermorgen
durch Schnäbele Antwort im ersten
BandAvon SamFrow »Um Zepter
uuu ncuueu z Psuteuyuuec you Wu
um zehn Uhr ab. Dein getreuer Q«
«Na« sagte Egon kaltblütig »daß
ist ja sehr einfach: du gibst dem Otto
das sVenaiite Wort wirklich zurück.«
»So? Das rätst du. Jch erwar-
tete es eigentlich. Tieseres Empfin-
den kennst du nicht. Jch weiß nicht
warum ich mich in wichtigen Lebens-
fragen immer an dich wende. Zu-
rückgeben — aus! Das Wasser war
viel zu tief.«
»Bei Wasser muß ich immer an
den Ahnenschwan den Frosch und die
Pestilenz denken. Zitiere Trockene-
res . . .«
Fortsetzng folgt-)
——O..————
Eine grauenhafte Liste:
Unverdaulichkeit Dyspepsie Verstopfung
Kolik Cholera Morbus Fieber aut-
Krankheiten Harnruhr Brig t’sche
Krankheit Leberleiden Schüttelfieber
Nervenweh Nheumatismus Geschwüre
Geschwülste Ausbleiben des monatlichen
lFlusses Hämorrhoidem Gelbsucht Skor-
ut S rofel Würmer Kopfweh
Schwind ucht Krebs und Wahnsinn Sie
alle ers einen anfangs unbedeutend und
Ihnen allen geht ein örtlicher Blutan-
drang voraus- erzeugt durch unreines
Blut und unregelmäßigeTätig eit derLe-
ber und der Berdanungsorgane Und sie
alle können unbedingt Und unfehlbar
durch St. Bernard Kräuterpillen verhü-·
tet werden wenn man dieses Mittel bei
Zeiten einnimmt. Für 25 Cents bei
Apotheken zu haben.
Jm Juni.
Der Juni ist ein Sommermond
Man ist die Hitze schon gewohnt
Man weiß es kann nicht anders sein
Und findet sich auch drum darein.
Man trinkt am Abend nicht mehr heiß
Auch Mittags nimmt man »Tee mit Eis«
Salate nimmt man gerne an
Wenn man sie gut bereiten kann.
Nimmt man s ein Mädel Abends aus
So geht man nicht in’s Schauspielhaus
Es wird im Mondschein promeniert
Und sie mit Eisereme dann traktiert.
Ein Picnic findet auch wol statt
Wenn7s nicht zu viel geregnet hat
Denn die Natur beut nicht Genuß
Wenn man im Feuchten wandeln muß.
Auch kündigt uns die Eisenbahn
Sehr bill’ge Exeursionen an
Nach Landa’s Parl nach Galveston
Fährt man zu nied’ren Preisen schon.
So giebt’s Vergnügen mancher Att
Wenn man sein Geld nicht eben spart-
»Was kommt’s auf die paar Kröten an«
So tust im Leichtsinn mancher Mann.
Doch wer solide bleibt zu Haus
Für den sieht’s auch nicht trübe aus
Es sorgt ja unsere neue Zeit
Für Komsort und Bcaueuclichkeit.
Scheint draußen auch die Sonne heiss
Stets ist es kühl wie Jeder weiß:
Dort wo die Fächer rasch sich dreh«n
Dahin kann man zur Kühlung geh’n.
In kühler Ruhe sitzt man hier
Bei seinem Glase Lone Star Bier-
Das selbst so kühl wie Nordlans-Eis
Vortrefflich uns zu munden weiß.
Was scheect uns dann die Politik
Die kriegt man so wie so bald dick
Das Einz7ge was wir wünschen ist
jDaß man das Lo ne Stat nie vermißtL
W
SüdsTexas·Farm-Läudercieu.
200000 Acker billiges reiches
Farmland im artefifchen Gürtel von
Süd-Texas in Nueces Cameron und
Duval Counties. Alles Land ist tiefe
schwarze rollende Mesquite Prairie
und tiefer schwarzer sandiger Lehm.
Keine Steine gutes Wasser in ge-
ringer Tiefe. Aeußerft gesunde Ge-
gend Das Land ist ausgezeichnet für
Baumwolle Corn Alfalfa Wein-
trauben Orangen Zitronen etc. und
liegt an der Eisenbahn. Wir verkau-
fen in Parzellen von gewünschter
Größe. Für weitere Jnformationen
schreibe man an die
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 44, No. 7950, Ed. 1 Thursday, June 11, 1908, newspaper, June 11, 1908; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1087767/m1/4/: accessed July 18, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .