Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 44, No. 7941, Ed. 1 Monday, June 1, 1908 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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th
k l «
Lo a es.
Die bevorstehende Countywahl.
Unsere lokalpolitischen Verhältnisse
haben sich in den letzten Wochen in
einer Weise entwickelt daß wir un-
streitig einer der interessantesten und
wichtigsten Countywahlen entgegen
gehen die wir je gehabt haben.
Es hatte anfangs den Anschein als
ob nur einige wenige Countybeani-
ten die jedoch alle Kandidaten für
Wiederwahl sind Opposition erhalten
würden und zwar diejenigen die
sich auf irgend eine Art unliebsam
gemacht und von den Beamten selbst
hinausgedrängt werden sollten. Man
wurde zu der Annahme gezwungen
daß durch eine Abmachung ein Ticket
zusammengestellt werden sollte« das
wegen seiner Stärke und wegen
des Umstandes das es mutmaßlich
. die Unterstützung der Stadtmaschine
hat keine oder doch keine nennens-
werte Opposition haben würde. Jn
dem letzteren Punkte hat man sich ge-
täuscht. Es ist sogar eine Gegner-
schaft entstanden4 die gar nicht zu
unterschätzen ist und die alle mögli-
chen Vermutungen über die Mitwir-
kung gewisser Elemente aufkommen
läßt. "
Daß dem einen oder dem anderen
Beamten ein Gegenkandidat erstehen
würde war vorauszusehen; jetzt
zeigt es sich aber daß dem Courthaus-
Ticket eine vollständige Liste von
Kandidaten entgegengestellt werden
- soll und daß dahinter eine Organisa-
tion steht die zwar nach dem Sprüch-
wort: Politik macht seltsame Bett-
«genossen« merkwürdig genug zusam-
mengewürer ist deren einzelne Be-
standteile aber jeder für sich irgend
einen Zweck zu erreichen suchen. Und
—- deshalb wird dieser stark verzweigte
— älterbandwbeachtenswert und bedeu
Mus
Es handelt sich abermals darum
vor allen Dingen dem Mayor Callag-
han der stark für die Majorität der
jetzigen Countybeamten eingenommen
ist eine Schlappe zu bereiteny da er
den Einfluß der Stadtverwaltung auf
seine Freunde übertragen wird Die
Countywahl soll nun dazu benutzt
werden die jetzige Stärke Callag-
han’s kennen zu lernen und sein
Ticket womöglich niederzustimmen.
Auch soll mit ihm wegen der Schul-
wahl Abrechnung gehalten werden-
Dann will man gewisse Beamte
entfernen die dem muckerischen Ele-
ment nicht scharf genug aufgetreten
sind und im Hintergrund taucht
der Wunsch auf San-Antonio derart
unter die freiheitmörderischen Gesetze
zu bringen daßXdens strengste Sonn-
ta sheilige seine Freude daran hat
jeder Prohibitionist neuen Mut
uchöpft fiir seine Sache weiter zu
kämpfen
Alles Dieses geht aus den Andeu-
tungen und offenen Zugeständnissen
hervor die von dieser Gegnerschaft
ausgegangen sind und es ist unaus-
bleiblich daß sich die Sache immer
mehr zuspitzt. Deshalb sagen wir-
daß die bevorstehende CountykWahl
eine« der wichtigsten fein wird die
wir hier je gehabt haben.
Unter solchen Umständen an der
republikanischen Parteiorganisation
festzuhaan und den demokratischen
Primärwahlen fern zu bleiben wäre
töricht. Ein grober politischer Feh-
ler würde es aber sein wenn
die Nepublikaner ein Countyticket auf-
stellen und wenn man dafür stimmen
würde. f
j-
. Immer noch trinken!
In unserer lebten Nummer fru-
gen wir: »Sollte es denn wirklich in
-Teras noch einen Fleck Erde geben
der keinen Regen erhielt?«
Darauf antwortet nun unser
Freund Fr. Vogel in Maro-
th o n wohnhaft:
»Obige Frage die Sie in Jhrer
lichten wöchentlichen Ausgabe bringen
ist leicht zu beantworten. Hier in
Mai-neben und Brewster County ist
» es so trocken wie es sich die Mucker
nur wünschen können. Seit Weih-
nachten noch keinen Regen — Local
Option existiert schon länger —- aber
jeden Tag kleine Wirbelwinde und
Sandstiirme Mein Geschäft führt
mich in alle Richtungen des Countyg
aber meine Pferde haben dieses Jahr
noch keinen Halm grünes Gras im
Tamp g.esunden Vor drei Wochen
tiirinte sich Gewölk im Siikden von
h»-Hier auf ein oder zwei Tage später
hörte ich es hätte geregnet. Jch ließ
— anspannen und fuhr nach jener Rich-
tung in’s Land. Mein Ziel war
eine Rauch; 50 Meilen südlich· Aus
- Eber Strecke fand ich e i n e Stelle wo
dz Pferde knapp tränken konnte;
Its r Rauch angelangt sagte mir
Eigentümer- daß er das Wasser
" seinen Hausbedars 20 Meilen weit
le während sein Vieh irgendwo
« Am Rio Grunde zerstreut sei.
Alio m dies ser Gegend hat-es noch
nicht geregnetl Alles trocken und
grau. — Was die Lebens geister ei-
nigermaßen auffrischt ist eine Flasche
Bier. Wem es sonstwo zu naß ist
krellt-nur herkommen hier ist es tro-
M ..
1 O gehörige Verdauung Ernährung
nnd onderun kann der menschliche
— Körner nicht und bleiben. Wo diese
Funktionen iii tre elmäßig stattfinden
ttveise inöS en geraten teht
Taf-Ebenen allerto Art glei sani die in-
trittötiir offen und ehe u es gewahr
wirft setzt sich eines der mancherlei Lei-
Fette bedensån dfrs Orgåmisnius unterscgoorxen
i ir et Wär-an e o-
bgld es Dir an einer der bedin nen-
nen guter Gesundheit fehlt »St.
mirs crän terpilleiy welche die regel-
Mäsßige Verrichtuiig der genannten Funk-
tioiien erleichtern. Für 25 Cents bei
Apotheken zu haben.
A l l e r l e i.
— Dem »sVolksbote« in
genhmn unseren verbindlichsten
nk für seine liebenswürdige Auf-
merksamkeit I
— Der Diamantring der im
Elk Clublokale gestohlen wurde ist
wieder erlangt worden. Ein Neger
hatte ihn für 85 Anzahlung in ei-
nem Leihhause versetzt und Versprach
wieder zu kommen um den Rest zu
holen. Seine Verhaftung befürch-
tend die auch erfolgt wäre zog es
der Dieb vor nicht wieder zu erschei-
nen.
— Distriktrichter L. W-. Moore in
La Grange hat den Streit unter den
T-öchtern der Republik« in der vor
ihm anhängig gemachten Klage zu
Gunsten desjenigen Flügels entschie-
den dessen Präsidentin Mrs. Rebecca
Fisheri in Austin ist und dem Mrs.
M B. Urwitz Mrs. Walter Gresham
etc. angehören Das bedeutet die Nie-
derlage der Miß Adan de Zavala
und ihres Anhangs die aber die Sa-
che vor eine höhere Jnstanz bringen
wollen "«
— Um die demokratische Staats-
Konvention hierher zu bringen sind
81500 nötig die vom Busineß Mens-
Club gesammelt werden sollen.
— Col. Otto Wahrmund hat sich
als Isnndidnk fiir kmä unten- fmnä dor;
iStaatslegislatur angekii;ndigt. Seinei
Erwählung steht außer Frage. «
— Den Sanitäts- -Jnspektoren ist
es bei Strafe der Entlassung ver
ten worden sich in Politik zu
schen resp. ihre Dienststunden zur poå
litischen Agitation zu benutzen.
— D. J. Woodward ist voller Ei-
gentümer der Collins-Gunther Com-
pany geworden.
— Der Gräberschmückungstag
wurde unter den entsprechenden Cere-
monien am Samstag den 30. ge-
feiert weil der 31. auf den Sonntag
fällt. Könnte denn der Sonn-
tag durch eine so hehre Feier ent-
weiht werden daß sie verlegt werden
mußte? Die amerikanische Fröm-
migkeit resp. die Ansichten der Ame-
rikaner über Frömmigkeit sind mei-
stens unverständlich-
—Am 17. Juni wird im Hoch-
schtulgebäude die Normalschule eröff-
ne
— Die Müllabfuhr könnte in deris
heißen Sommerzeit etwas häufiger
« geschehen. Wie wäre es wenn die
Zahl der Wagen vermehrt und die
der O pektoren verringert würde?
Die etzteren müßten doch vor allen
Dingen berichten daß eine große An-
zahl von Höer mit Abfallkästen und
-Fässer überladen sind die zums
Himmel-dreschen « !
—- Jm Grundeigentumsgeschäftj
qurden in der vergangenen Woche
81163674 umgesetzt »
—- Christian Schleher einer der
ältesten Bewohner von Neu-Braun-
fels ist dort im 9.l. Lebensjahr ge
- Uns-Fun- Ep fis-»muska wiss WITH-Il
dorf und kam im Jahre 1848 na
Texas. « Zuerst wohnte er in unserer
Stadt und betrieb hier in der Ge-
gend des heutigen GovermnentHill
ein Garten-Etablissement das für die
Deutschen der Stadt damals einen«
beliebten Ausflugsort bildete. Schley
er war Friseur von Haus aus und
lieferte bei den Tl)eatervorstellungen
im Casino bereitwilligst die nötigen
Perrücken und Coiffuren. Auch sonst
beteiligte er sich rege am deutschen
Vereinsleben.-— Später ging er von
hier fort und ließ sich dann in Neu-
Braunfels nieder. Er war ein Bru-»
der derFrau Emil Elmendorf die eine-
der eifrigsten und besten Kräfte am«
Casino-Theater war. ;
— Der siiidtische Van-Jnspektor1
J Wahrenberger stellte im Mai 191»
Bauerlanbnisscheine aus fiir Ge-«
bäulichkeiten ini angegebenen Werte
von 8167690. f .
— Jm Wonnemonat Mai wurden;
nach dem Bericht des County-Clerks
102 Ehebiindnisse geschlossen.«
— Die Einnahttien-——de5 Polizei-
gerichts für Strafen belieer sich im
vergangenen Monat auf 812382
—- Während er um 1 Uhr Sams-
tag nacht auf der Brücke dicht bei der
l
City Brauerei saß wurde Ernst Kuh-
mereff ein Angestellter der Brauerei-
von zwei Männern überfallen Ein
Schlag gegen den Hinterkops machte
ihn bewußtlos nnd dann wurde er
ausgeplündert. Er büßte 84 )0 in
baar und seine Uhr ein. Am Morgen
fand-man ihnzaber er war nicht im«
Stande seine Angreifer zu nennen
oder Fu beschreiben-
— J. R. Hohn ein Angestellter
der Aransas Paß Bahn bestieg am
Sonntag abend am Depot den Zug-
der die Excursionisten von Neu-
kBraunfels nach Yorktown zurückbrins
gen sollte um einen Freund zu be-
grüßen. Beim Verlassen der Car ge-
riet er mit einem Manne in Streit
der ihm einen Messerstich in die
Schläfe versetzte. Wäre nicht gleich
ärztliche Hülfe zur Stelle gewesen so
würde Hohn verblutet-« sein. Dem
Zuge wurde eine Depesche nachge-
schickt um die Verhaftung des Atten-
täters zu bewerkstelligen.
——. Der elektrische Bahnbetrieb mit
den vollbesetzten Cars und der Ver-
kehr Iauf den Straßen an Sonntag
nhenden ist wirklich großartig
Es ·-«-— Aus San Francisco kommt die
Nachricht daß dort ein junger See-;
mann vom Schlachtschiff »Alabama«
namens George H Frohock von ei-
nem Frachtng überfahren und getö-
tet worden ist. Frohock stammte von
hier seine Mutter wohnt hier an der
Neunten Straße er war zwanzig
Jahre alt und ließ sich vor-Ungefähr
drei Jahren anwerben.
Butklen’s Arnica Salbe siegt.
Tom Moore Rural Route 1 Coch-
ran Ga» schreibt: »Ich hatte ein bö-
ses Geschwür auf dem Spann meines
Fußes nichts wollte es heilen bis ich
Bucklen’s Arnica Salbe auflegte wo-
von eine halbe 25cSchachtel das
Leiden verschwinden machte.« Unter
Garantie verkauft bei Adolph Dreiß
und R· Cohn 8x Eo. —-
W
Ein deutscher Eisenbahnbmmissär.
Zum ersten Male seit vielen Jahren
bewirbt sich ein Deutscherum eines
unserer Staatsamter. Hei-r Theodor
G. Thomas aus Honston ist Kandidat
für das Amt des Eisenbahnkonnnis-
särs.
an Nürnberg Baiern geboren
wanderte er in jungen Jahren hier
ein und widmete sich der Gärtnerei.
Als erfolgreicher Gemüsezüchter kam
er durch ausgedehnte Versendung sei-
ner Produkte zuerst mit den Eisen-
bahnen «und Exbreßgesellschaften in
geschäftlicheBerührung und lehrte ihn
die Erfahrung daß Reformen im
Interesse der Frucht- und Gewisse-
züchter notwendig sind. Er ist Ver-
fasser mehrerer gediegener Werke die
sich besonders um die Regelung des
Verkehrs zwischen Produzenten und
Händlern bemühen. Sein Streben
nach Reform veranlaßte ihn zur
Gründung seiner Zeitung welche die
Jnteressen der P duzenten den Be-
förderungs-Gesell aften gegenüber
wah·rnimmt.
Seine langjährige Tätigkeit hat
ihm Erfahrung verschafft diesihn zu
dem von ihm gesuchten Amte beson-
ders befähigen Was wir auch in
der Eisenbal)n-Kommission unseres
Staates brauchen sind weniger Ader-
katen sondern praktische Geschäft-J-
leute. die mit den Bedürfnissen des
produziereuden Volkes aufs Imag-
stes vertraut sind.
m«------««-E-"Z---Z-ZZZZ;J«
Eis! Eis!
Fabriziert von reinem defttlljrs
tem artefifchem Wasser unter hymei
nijchen Bedingungen. Die ganze
Fabrik tenoviert. Eure Aufräae
gewünscht von kleintr Quantität
an bis zu Carladungen.
Pius-spie Ablieferung. Temphon 146.
TWIIIEHI lcE com-T
Dddddddddddddddddddddd
(C((cc(((((((((((((q
EGCCCCE
Der Backfischkaften;·
Eine fröhliche Sommergcschichtc von
FedorvonZobel titz
Fortsetzung )
Dicht vor dem Bootshäuschen ragte
ein schmaler Brettersteg in den Wei-
her hinein und hier führten auch eini-
ge Stufen aus starken von grüner
Moosschicht übeizogenenBohlen zum
Wasser hinab um das Einsteigen in
den Kahn zuerleichtern Aber es war
ersichtlich daß man seit langen Jahren
auf diesem Wasser kein Bootfahren un-
ternommen hatte. Der Vrettersteg
machte daher einen beängstigenden
Eindruck und der ganze Weiher war«
so durchmachsen mit Schlingpflan-»
zen und grünem Gestrüpp daßeine
zyortbewegung kaum möglich gewesen
wäre .....
Anna und Paul hatten sich aus den
nmgestülpten Kahn unter das Bretter-
dach gesetzt und nun füllte der KadetH
zunächst das Glas mit Gräsern und
und jun Blüten.
Anne en« fragte er dabei »du
kannst es doch sagen: was hatte der
Otto mit deinem Alten? Jch sahe es
durchs Fenster: Gesichter haben die
beiden gemacht-«
»Ach du lieber Gott « stöhnte Anna
und faltete die Hände im Schoß. Jhr
fiel plötzlich ein daß sie allen Grund
zu herzbrechendem Kummer hatte.
.lch du lieber Gott« Paul sei froh
daß du noch ein Kind bist Das Le-
ben ist furchtbar ernst. Du mußt den
— osch um die Taille packen Und nicht
an«einemBein. Auf unser Eins nimmt
Keiner Rücksicht Ob wir vergehen
und sterben das ist der Welh egal.
Jch glaube der Frosch hat Hunger;
er sperrt immer so das Maul aus.«
»Er wird gleich Futter kriegen An-
na. Hast du den roten Faden damit
wir ihm ein Hals-band machen kön-
nen?«
»Ja« sagte Anna und griff m ihre
Tasche und holte ein paar eng zusam-
mengefaltete Briefchen hervor um die
ein roter Wollenfalen geschlungen
war. Aber ich glaube wir binden ihm
den Faden lieber um die Bote-«
»Pote ist gut« lachte Paul
Das verletzte Anna. »Pf0te hab’ ich
gesagt nnd ich sage Pfote als etwas
Tierisches im Gegensatz zum mensch-
lichen Fuß· Oder hat ein Frosch
vielleicht Tatzen oder Klauen? Einen
Hals hat er überhaupt nicht· also
kann er auch kein Halsband kriegen.«
»Ist mir recht. Gib mal den Faden
her. Sind das ein paar Liebesbriefe?
Rote Fäden kniippert man nur um
Liebesbriese. So klug bin ich auch.«
Hammel" du! Du weißt was
Wünsche dir bloß keine Liebe nicht«
»Hast du schon mal geliebt?«
»Das werde ich dir gerade auf die
Nase binden. So etwas fragt man
auch nicht. Paulich bitte dich markle
den Frosch nicht so viel herum. Er
ist schon ganz nerviis geworden.«
Jetzt wurde Paul der sich bisher
vergebliche Mühe gegeben hatte den
roten Faden um den Fuß des Tiers
zu binden erbost und ärgerlich
»Bitte nimm du das Unvieh« sag-
te er. »Bitte versuch du dein Heil.
Das mit dem Faden ist Vliidiinn Der
lFrosch will nicht«
»Weil du ungeschickt bist ....... «-
Anna packte den Frosch. Aber da kam
auch der Schreck über sie. So glatt
und kalt hatte sie sich den Quadrupe-
den nicht gedacht. »Herr-je wie glib-
brig1« schrie sie nnd spreizte die Fin-
ger. Diesen Augenblick benutzte der
kluge Frosch und tat einen gewaltigen
Sprung. Da saß er auch schon im
Grase und nun hüpfte er behende
weiter.
"Fang ihn mit deiner Mütze
Paul!« rief Anna. Das versuchte
Paul; aber es gliirkte nicht. Der
Frosch schnellte durch die Lust und
blieb sodann seelenrnhig dicht vor dein
Vretteksteg sitzen der in den Weiher
führte
«Pscht« machte Paul nnd sprach
ganz leise. «Anna hier hilft nur
List. Wenn wir Salz hätten uni es
ihm ans den Schwanz zu streuen ——«
»Er hat ja gar keinen Schwanz«
wisperte Anna zurück· »Aber wenn
wir ein Sclnnetterlingsnen hätten. E
Wir haben bloß keins-. Beeiszt duF
was ? Jch werde mein Tuch iibers
ihn werfen . . .· !
Sie nahm dass Tuch von ihreri
Schulter nnd schlich sich auf den Ze-
hen hinter den Frosch. Paul folgte
in der Gaugart eines erfahreneu Prä-
riejiige1·s. Der Frosch sah sich um
Verzog eiu wenig das breite Maul
als ob er lächeln wollte und hüpfte
unentwegt weiter. Nun saß er auf
dem schmalen Brettersteg.
Anna war kampflustig geworden.
Sie hatte einen roten Kopf bekommen
und hielt ihr Tuch mit beiden Hän-
den empor als wäre der Frosch ein
Stier und sie ein Toreador. So be-
trat sie den Steg nnd ließ rasch das
Tuch fallen. "
»Hm«1ah!« schrie sie; jetzt haben
wir ihnH
.L)urrah!« schrie auch Paul Dann
trachte nnd splitte1te es. Die mor-
schen Bretter brachen; Anna plump-—
ste zuerst in das hochanfspritzende
Wasser und Paul hinterher. Ueber
beide
nem Satze der Frosch.
Als die drei vom Burgberge h-er;
den Verungliickten zu Hilfe eilten
war die Situation kritisch geworden.
Freilich reichte das schwarzgriine Was-
ser Anna nnd Paul nur bis an die
Brust und den Hals. Aber sie kamen
aus der Wirrnis der Schlinggewächse
nicht heraus angelten mit Armen
und Beinen plätscherten und pudel-
ten und schrieen dabei gewaltig Otto
schimpfte Erich lachte und Egon be-
gann Rock und Weste auszuziehen
Stiefel und Strümpfe und sich die
Beinkeider bis über die Kniee auf-
zustreifen.
«(Forisetzung folgt.)
RGO-—
Eine Prohibitions-Prcdigt.
Der Pastor steht auf der Kanzel
Predigt für Prohibition
Donnert auch in Kraftaccorden
Auf die siind’gen Wirte schon:
»Ja verloren sind sie Alle
Die dn trinken Bier und Wein
Alle kommen ohne Gnade
Jn die Hölle einst hinein.
»Wie verdorben ist die Menschheit
Können wir ja täglich seh’n
An den Vielen die ganz offen
Hin in die Saloone geh’n.
Drum meine frommen Schafe
Geht in euer Kämmerlein
Denn ich weiß ihr wollt dort —bcten.
Aber heimlich und allein.«
Wie die Kirche war geschlossen
Ging der Paftor auch nach Hans »-
Snchte sich zu muntrer Andacht »
Dort ’nen stillen Winkel aus.
Unter Büchern wohl verborgen
Findet Flasche er nnd Glas
Und er füllt das wolbedächtig
Mit lnctn gelblich-braunen Naß.
Tische-lud ihm fein Nachbar zu
Und der Nachba ist ein Anti«
Und den Pastor licht die Rul)’.
Wehe wehe wehe wehe!
Dies giebt sicherlich Skandal
Wenn ein solcher frommer Heuchler
Wird ertavpt mit einem Mal.
Dieses hätt’ er nicht zu fürchten-
Wenn er öffentlich wie wir
Ohne Furcht und ohne Tadel
Labte sich am Lone Star Bier.«
Solchen Heuchlcrn wird die Hölle
Einst zum Lohne ganz gewiß;
Während wir beim »Lone Star«
» » fühlen
Uns ja schon tm Paradies.
—-·-0-.0.—
Ein temperatnentvoller Orchester-
dirigent.
Von dem Dirigenten Alexander
Birnbaum der das letzte Ruhe-Kon-
zert in Brüssel geleitet hat entwirft
ein belgischer Kritiker folgende Schil-
derung: Seine Art des Dirigierens
ist ausdrucksvoll und heldenhaft im
höchsten Maße. Er schreitet zum Di-
rigentenpult wie ein Kürassieroberst
zur Attacke. Hat er einmal angefan-
gen so ist seine Arbeit furchtbar!
Er ficht er kämpft er boxt er hebt
Lasten und scheint ungeheure Gewich-
te auf den Schultern zu tragen er
bricht zusammen unter dem Druck
einer Welt: er ist Herkules er ist
Sisyphus er ist Atlas. Er überre-
det seine Musiker und disputiert mit
ihnen in seinen Gesten er scheint
ihnen zu besehlen sie anzuslehen sie
zu faszinieren zu bestricken und zu
verteidigen; er ist ebenso Aeschylos
wie Demosthenes. Er hebt die Arme
i
i
Doch es sieht von gegenüber 1
(
i
gen Himmel er ruft die Götter zu
Zeugen an bietet seine Seele dem
Höchsten dar; dann ist es wieder als
segne und liebkose er blonde Köpfe.
Zum mindestenmacht er Bewegung-
en wie wenn er eine Mayonaise rüh-
ren oder einen Salat mischen wollte«
Manchmal fegt er mit dem Dirigens
tenstab hin wie ein Stubenmädchen
das reine macht dann wieder scheint
der Stab ein Angelstock zu sein
an dem der Dirigent irgend einen ge-
heiinnißvollen Fisch aus der Mitte
des Orchesters herauszieht und zap-
peln läßt. Jetzt gerät er in Wut-
er erwürgt zertrampelt zermalmt
einen imaginären Gegner; er macht
Stöße wie beim Jiu-Jitsu. Und
nun tanzt er dahin wie Jsadora Dun-
can nnd jetzt ist er von einem ent-
setzlichen Schmerz zerrissen unter
dem er sich krümmt jetzt schwebt er
dahin in einer Etstase seliger
Freude!«
—0.0—
Gedicht-Gitter deutscher Junge
fiir Kiichenarbeit gesucht einer der
etwas vom Kuchen versteht vorgezo-
gen. A. Lannniimer Coustantine
Restanraut Corpus Christi. Box 50L
-—..-.—-
Gesncht eine deutsche Haiishälterin
zur selbstständinen Führung eines
Haushaltes. Niiheres bei Frau Fritz-
Baucr Seguiu Texas-.
HÆNDLSR lN
den berühmten Faszt und Flasche-»Mens- der
WI» Y. MAY BMWWG GO»
ST. l.-0Ul8 MO
«7al8taff" uncl »Dir-so Pale«
siin die erlesenstcn Erzeugnisse der Braukuust.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 44, No. 7941, Ed. 1 Monday, June 1, 1908, newspaper, June 1, 1908; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1088878/m1/4/: accessed July 18, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .