Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 47, No. 9108, Ed. 1 Wednesday, February 7, 1912 Page: 4 of 4
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Die Tanzwut zu allen Zeiten-
Tanzen zu Ehren der Götter ist
eine malte Sitte und die Tänze der
Korybanten oder Galli der Priester
der phrygischen Kybele sind ebenso
bekannt wie berüchtigt. Drei Tage
long rasten sie am Feste der Göttin
in immer tollerem Tempo einher
unter den Klängen von Trommeln
und Flöten bis sie erschöpft zu Bo-
den sanken. Daß es sich hierbei um
krankhaste Zustände gehandelt hat
läßt sich aus den Schilderungeu der
Zeitgenossen unschwer entnehmen
nachdenen sie sich auf der Höhe ihrer
religiösen Verzückung ausdas nn—
barmherzigste zersleischten und sich
mit einer Muschel oder einem Stein
entmannten Von« Phrygien kam
dieser Kalt nach Samothrake und
nach Griechenland und endlich mit
Keins-sit der Magna mater deorun:
. nach Rom; wo der Kaiser Heliogabel
"sein- eifrigster Jünger war. Aehn-
»lich verfuhren die Mänaden im Fisan
des « indosassyrischen Dionysus. Alle s
diese Kulte kamen von Asien wrj
noch heute die heulenden und tanzen- ?
List-n Der-mische ganz ähnliche Schau ’»
« We aufführen-
;. THE Christentum hat sich gegen
eine derartige Betätigung der Fröm-
migkeit von jeher ablehnend verhali
sten« und durch den heiligen Augusti
M Bonifazius nnd andere waret
HTsnze als Bestandteile des christli
chkn Kultus bei kirchlichen Feier-lich
.»ieiten streng verpönt. Nichtsdesto-
weniger hat es auch -zu christlichen
»«-Zeiten nicht an Tänzen gefehlt nnd
.—;»5dsie epidemischen Tänze des Mittelsp
Alters haben einer bestimmten Gruti T
pe von newösen Störungen bis beu-
»te ihren Namen verliehen. "
Ov vavet oer yemge Heils-scan«
Vit — in der Tat die Rolle die e:
in der katholischen Kirche spielt «
er ist einer der Vierzehn Notbelfer-
nur seiner Namensiihnlichkeit mii
init dem wendisschen Srnnengoti
;Swantewit Verdankt bleibe dahinge »
stellt Von Swantewit soll er auch;
den Hahn geerbt haben. Jedenfalls-«
gehörten zu des Sonnengottes Knl (
die schwindelnden Rundtänze bei dei ;
Feier des Sommeranfangeå nnf s
ebenso fallen die ersten epidemische-i
Tänze von denen wir Kunde haben
die Kindertiinze in Ersurt Hamelnj
Und Utrecht in dieselbe Jahreszeiu
CJmti 1257 1259 und 1278). Besss
Yer unterrichtet sind wir über eine
neidete Epidemie die 1374 an-
Rhein und in den Niederlanden in
großer Ausdehnung auftrat.
Oelegentlich einer Kirchweih in
am 16. Juli 1374 bei deii
ohnehin recht toll zugegangen
s brach eine wahre Besessenheii
die Personen beiderlei Ge-
ist-kenn ergriff und sich in wildem
W in Singen und Schreien äu-
» «. Die damalige Zeit besaß Ex
««?Monsstosse in Hülle und Fülle
nnd das unter der Feudallast erlie
M Volk war geneigt genug siel
Wen-seine Bedrücker innerhalb un;
i J« halb der Kirche zu erheben. Da
Mit diese Erweckungen leich.
einer politischen Erbe
M auch diesmal war es
« » « « des gemeinen Volkes
den den«an Klerus die
ZM Mgest und Spottreden
sowie in ihrem Eifers-
e Schaubelichuhe Luft mach
Die We hatte eine gerade
« icheAnsteckuneskrast Wer
Bann der Tänzer geriet wur
ihne Kreise hineingezogen und
. tanzten am Rhein und in des-
«WM viele Tausende überall
Alcid Plänen und Kreuzwegen
Jsich Männer und Frauen in
« Mildt- bis sie unter Zuk
gnnd Kämpfen hinstiirzten
Zeit-tm- Berzückung verharr-
» Behandlung war ebenso
Mist W die Ausbrüche der
: Man bearbeitete die
ans der Erde Liegenden mit
. nnd Witten aus den
« ·etlt«"M-lksinittel das übrigens
inele Jahrhunderte später
lfimtären von Samt-
Erfolg tin Anwendung
Wer Behandlng dau«
Orgie vier Monate
» negeu Ende des Jahres
» zs"««Mln wird von etwa
sogar von 1100 Tän
W"W Mykc lols hanc Mcls
; . Osttg den Johannistag (24.
J» F) Mit wilden Tänzen und ähnli
Mräuchen gefeiert als plötz-
Ostia Frau von der Tanzwut cr-
- 7-«« wurde. Umsonst schaffte man
»die Kapelle des heiligen Veit
Das-rn- das Unheil war gesche-
MS der Anstaß zu einer lange
Bewegung gegeben. Dic-
-« — dar Nachahmung zeigte sich
iet. Die vorhin geschilderten
Merhaltafk sich in det glei
FMSJ Metall Ließ matt auf
sagst-Ihrs nnd springendes Volk
ÆW zugesellte was an Mü-
« « Taugmichtfem Kindern
.--Wsiunigeu bei Wege war.
diesmal wurde zu dem Volks
Ä der Fußtrittaund Faustschläs
» spsjwf " den Bauch gegriffen aber
M stießen die Tänzer von ihrean
W erst ab W sie den Altar«
sjjäjligen Veit erreicht hatten- Bei
s pseå kehrte das Uebel alljährlich
Æsvhmmi wieder und es bedurfte
Mxmal einer Wallfahrt zum heili-
AM der allein sie davon he-
’ kannte. Noch baute weht uns
W aus jeneras Zeit in dar
- Wes zu Abtes-nach ers-»
«s « M ist Um TO-
" » M Erscheinung
—. « ». .«....·.--.
Man hatte dem Bisse der Tarantek
einer Erdspinne in Apulien von je-
Jer die schlimmsten Folgen beigemes-
zen und unter dem Einfluß der un-
geheuer-lieben Erschütterungen des
.okittelalters der alles verwüslenden
erst und der kaum weniger verwii
itenden« Fehden und Kämpfe sehen
»Dir wie nach dem wirklichen oder
cermeintlichen Biß der Tarantel eine
Reihe von krankhaften Erscheinungen
auftritt wie Angst Zittern Schwä-
che der Glieder und dergleichen mehr-
die durchweg nervöser Natur waren.
Nur Musik und Tanz können helfen
sie allein vermögen das Gift im Kör-
per zu vertreiben und durch die Haut
Hiuszuvertreibem Bleibt nur die
kleinste Spur davon zurück dann
nächst das Uebel auf's neue zur vol-
.en Macht und muß von neuem aw-
getrieben werden. Daher zogen all-
jährlich um dieselbe Zeit im Som-
.ner Spielleute von Dorf zu Dorf ed
:rtönte maurische Trommel und die
Flöte und das Tanzen geht los biLT
um Hiuftürzen bis zur Erschij
.)fu«na.
Jl earnevaletto della danna«
der Carneval der Frau) nennt das-
solk diese Art der Tanzwnt; aber es
naren nicht nursdie Frauen die dem
Jsfnsseln der Trommel folgten auch
il dnner wirbelten sich in den Rei
jen sünfjährige Knaben und nenn-
igjährige Greise und während drei-
ig Jahren tanzte ein und dieselbe
Jon der Tarantel gestochene Fran
uenn die bekannten Töne an ihr Ohr
ehlugen Wie bei der Tanzwut in
.:5traßbnrg»und anderswo so traten
iuch bei dem Tarantismus die ver
.chiedensten krankhaften Erscheinun-
cen auf die wir als hysterische zu be-
cichnen pflegen Dasselbe Auftrei
sen des Leibes- der Meteorismuå
get dort zu der vorhin beschriebenen
Methode der Behandlung angeregt
.nitte wird auch Von dem Tarantiss
nus gemeldet daneben allerhand
«lbneigungen gegen Farben nnd Ge-
iche und eine unwiderstehlichc
Zehnsucht nach dem Meere die aug-
n Ims überlieferten Liedern wider-
ein nd sich in stets wiederkehrenden
Zügen nach dem geliebten Meere äu-
Zeit. Versuchte man die von der Ta
zantel Gestochenen vom Tanzen nnd
Join Meere fernznhalten dann was-
.:en wirkliche Und schwere Erkrankun-
gen die Folge nnd man war froh
oenn sie im Tanz ihre Heilung fan
Ien. Jm fiel-zehnten Jahrhundert
:rreirl)te die Seuche ihren Höhepunkt
sanz Unteritalien ertönte um die
Zonnenwende von Musik und den.
Lärm der tanzenden Massen bis sia
’auch diese Epidemie nach und nadj
Jerlor Eine Erinnerung daran
Denn auch eine recht zahme kann sich
Ier Fremde gegen Entgelt in dei
Tarantella« verführen lassen be
sIer auch die alte Handtroinmel ge
irührt wird.
T Eine gewisse Verwandtschaft nn-
der Tanzepidemie hatte die mittelaL
serliche Geißlerepidemie « Dir
Selbstgeißelung war schon Mitte de
Dreizehnten Jahrhunderts allgemeii
Jewarden Wer sie nicht übte ans
den wurde mit Fingern gezeigt wir
auf einen teuflischen Menschen. Epi
Iemisch scheint die Geißelung erst um
die Mitte des folgenden Jahrhun
derts geworden zu sein und wieder
war es die Zeit um Johanni wo im
Fahre 1349 größere Mengen von
Geißlern in Belgien auftraten Be
jonders zahlreich waren die herum
ziehenden Schenken in Flandern unt
Brabant wo die Flagellanten bald
nach Tausenden zählten Sie zoge
in langen Prozessionen mit Kreuz
nnd Fahnen dem zur Geißelung bei
stimmten Platze zu. Dort angelangt
legten sie ihre Schuhe und Kleider
ab Hütte-ten sich ein Stück Leinwand
nm die Lenden und nahmen die Gei-
szel zur Hand»die- drei Knoten hatte
deren jeder mit vier Nadeln in Kren
sesform versehen war. Dann war
sen sich alle zugleich platt auf die Er-
de mit ausgestreckten Händen richte-
ten sich wieder zum Knien auf und
Ieiszelten sich in dieser knienden Hal-
tung bis das Blut über ihren Kör-—
Jer rann. Dies wiederholte sich dre:-
mal Ob wol die Flagellanten von
sder ausrichtigsten Verehrung für die
Kirche erfüllt waren- konnte der Cle-
rus eine religiöse Bewegung nicht
gutheißen die ihren Ursprung in
Laienkreisen hatte. Die Pariser
linidersität sprach sich fiir ihre Un-
terdriickung aus Clemens der Sechste
erließ am 20. Oktober 1349 eine
Balle nnd die Bewegung erlosch
ebenso rasch wie sie entstanden war-
Es ist bekannt daß beispielsweise
unter den zahlreichen Sekten in Nuß
fand Selbstauälereien nnd Selbst-
verstümmelungen noch häufig anzu
iresien sind und manchmal solch ein
Massenwahn eine ganze Gemeinde
ergreift Derartige Vorkommnisse
erscheinen eben als Ueberbleibsel der
Maßen psychischen Massenepidemien
«ergangener Zeiten. Sie treten wo
allgemeine Volksbildung vor-gebaut
hat heute nur sporadisch auf genau
sa wie die moderne Volksbygiene der
physischen Massenepidemien des Mit
dxvvaIIuII «
I
Unhetdanlichkeit .
Verlies-sung
Blntandrang
«.-.t.-I.ss
IUIIUIIIIIII
Der Name
Mis
» ans jedem Pan-i
T- krei- sse sa- graues-n
;. AIHUIGIHCIIXC
telakters in zivilisierten Staaten ih-
ren Schrecken größtenteils genonss
men haben.
—-0.0——--s
Geht nicht mehr lahm.
Kein Hinken mehr für Tom
Moore. in Cocl)rc1n Ga. »Ich hatte
eine schlimme Wunde auf meinem
Fuß die nicht heilen wollte bis ich
Vuckle11’s Arnica Salbe gebrauchte«
schreibt er »aber diese wunderbare
Salbe kurierte mich schnell.« Heilj
alte offeue Wunden Geschwüre-
Brich- Brand- und Schnittwunden»
Schürfungen Eczema oder Hä
morrhoiden. Ver-sucht sie. Nur 25j
Cents bei allen Apothekern.
i
W »
(Eiugcsaudt;) !
Worte an der Bahre des Herrn Leo-
pold Wolfs gesprochen von Rab-
bi Samuel Marks Sau
Antonio Texas.
Der Herr hats gegeben der Heer1
hats genommen und wir alle besc-
gen uns in Demut unter den un-
ersorfchlichen Ratschluß Gottes-.
. Wieder einmal stehen wir vor d.-n
Pforten der Ewigkeit wieder ein-
mal betreten unsere Füße den ac-!
heimnisvollen Pfad der mit Cypris-«
sen und Jmmortellen bekränzt ists
den Pfad den wir alle gehen miis i
sen. Es ist wie der Dichter singt;"
»Da ist« kein Haus das davor be
.oahrt bliebe nnd es wird keiner-i
»übergangen.« Die Erfahrung des-;
Einen ist die Erfahrung aller und
.:s ist das Mitleid und die Teilnal)i;
me welche die ganze Welt in eixte
große Familie verwandelt
Nach langer schwerer Krankheit
und mit großer Geduld getragenen-
Leiden nahm die Seele des Herrn
Leopold Wolff im Gewande ders
Unsterblichkeit den Flug in die eioi ;
ge Heimat umgeben von seiner Ge-’
mahlin und von seinen Kindern »
Obgleich sein Ableben nicht uner-;
wartet kam so kam es doch mit auf-«
fallenden Eile und betriibte die Her-
zen derer die sich in seinem Hans-I
se eingefunden hatten und bis zur-is
frühen Morgen verweilten womit;
sie ein williges Opfer brachten l
Es war ein schöner und doclH
trauriger Anblick die erhabeneJ
Stärke zu sehen mit welcher der
Verstorbene seine Leiden trug. Ob-
mol Blässe über seinem freundlichen
Antlitz lag so zeigte uns das fried-
liche Leuchten die himmlische Ver-
klärung dasz er sich wol vorbereitet
in das Unvermeidliche schickte. Dir
dunklen Schatten der verhüllten Zu
kunft hatten für ihn weder Wideris
willen noch Schrecken denn sein
ganzes Leben war eine Vorbereitung
auf den letzten Tag. Seine ehrli-
che Ueberzeugung seine wahre »Lie-
be mit der er am Glauben seiner
Väter hing und vor allem seine voll-
kommene Ergebung in den Willen
der Vorsehung erleichterten ihm sein
Log in der letzten Stunde und lie-
ruhigten Geist und Seele.
Herr Leopold Wolff stamrnte von
sehr gebildeten karaktervollen uns-
frotnmen Eltern ab. Sein verewias
ter Vater »der das seltene Alter von
·90 Jahren erreichte hatte das ho
he und heilige Privilegium bis
atrs Ende seines Amtes an den ho—
hen Festtagen unserer Religion wal
ten zu dürfen. Herr Leopold Wolff
kam vor 22 Jahren nach Sau An-
tonio. Von dieser Zeit an bis zu
seiner Krankheit arbeitete er niii
großem Fleiß und großer Energie
Keiner seiner Mitbiirger tat mehr
in diese-r Hinsicht. Leopold Wolfs
war kein Prahler sondern ein be-
scheidener Mann der weder Schmei-
cheleien noch Beifall suchte. Er war
eine zuriickgezogene. aufrichtige und
gewissenhafte Natur-. Er übte ans
seine Weise große Woltätigkeit nnd
war glücklich seine Pflicht gn sei-
nen Nebenmenschen getan zu haben
Dieses Bewußtsein begleitete ihn
bis an sein seliges Ende. Sein Le-
benswandel war ausgezeichnet durch
Reinheit und Aufrichtigkeit und er
steht vor uns als leuchtendes Bei-
spiel eines echten Hebräer-T
Es- ist nicht nötig daß ich mich
in dieser Stunde an Euch seine
Frau und Kinder wende. Was Lie-
be aus-denken und treue Znneiguna
an dem Verstorbenen erfüllen konn-
ten das wurde mit Freuden ge-
tan. Er liebte Euch und Jhr habt
Euch seiner Liebe würdig erwiesen
Die tiefe aufrichtige und herzli-
che Teilnahme unserer Gemeinde
und aller seiner Freunde sei seiner
Gemahlin und seinen Kindern dar-
gebracht welche einen liebevollen und
zärtliche-n Gatten Vater und Freund
betrauern
Möge die Erde ihm leicht sein
und möge seine reine Seele in das
»Er-n Eben« eingetreten sein« das
die ewigen Wahrheiten unserer Re-
ligion den Gerechten und Frommen
Ver-heißen und zugesichert haben.
W
Befchuldigte einen guten Arbeiter-
«Jch.schob die Schmerzen in mei-
ner linken Seite zwei Jahre langv
auf unregelmäßige Herztätigkeit«
schreibt W. Evans Danville Va»
»aber ich weiß jetzt daß es nur Ver-
dauungsschwäche war da »Di-
King’s New Life Pills« mich voll-
ständig kuriert haben.« Das Beste
für Magen- Leber- und Nieren-
Leiden Verftopfung Kopfweh und
Schwäche 256 bei allen Apothekeru
—.——Bei Coulterville Pa- 20
Meist-n von Pittsburg entgleisie ein
elektrischer Wohnt-vagen während er
sich in voller Fahrt befand. Fünf
Personen alles Minenatbeiter wur-
den getötet
Hcirntsfcheinr. —- Gcburtcn. --— To-
desfällr.
thsiI-atsskl)ci11cs.
Chais. H. Engelke und Ethel
Powers.
Manuel G. Riese und Ella M.
Gotthard.
Euqene Mergele und Frau Luni-Z
Ewig.
Gcburtcn.
Geo. Schuette und Frau eit-
Knabe; A. G- Weckenhoefer und
Frau ein Mädchen; Otto Ehls und
;F1«au ein Knabe.
i Todesfälle.
I- Wm R. Großenbacher 2 Jahre
alt Ho« H Clausen 69 Jahre; Chas.
Winkler 47 Jxahre Gertrude Marx
80 Jahre; Richard Firm 72 Jahre;
Edward Schomann 16 Jahre
Mary Tegen. 47 Jahre; W. W.
Hikdcmanm 49 Jahre
A i l c r l c i.
-—— Ein viersitziges Automobil
das V- Hugo gehört wurde gestern
abend als es vor einem Hause an
der Main Avenue stand gestohlen.
—- Die Hillyer-Deutsch Lumbei
Conipany hat sich inkorporieren lass
sen. Kapital 880000 Jnkorporato
ren: F. «L. Hillyer A. Deutsch un:
Peter Kuntz letzterer von Chicago.
p —- Es heißt daß auf’s Neue Ver
zhandlungen über das von Cowper
I Thivaite Matlock u A. befürivorteti
Bahnprojekt begonnen werden sollen
i —Jn El Paso sind 13 bewaffne
ite Mexikaner die über die Grenz
gekommen waren festgenommen
! -—— Jn Dallas sind John O’Mal
sey und Ernst Strength verhastk
morden. Beide hatten eine ganz
elieisetasche voll Dynamit Ziinds
i schnüreu und Patronen.
i- — Jn Boerne starb Frau Clart
iki ickel geb Schwartz.
j -— Die Grandjury in Jndiana
;polis hat 85 Anklagen wegen Betei
ligung c; den Dynamitverbrechex
Ider MchamaraI erhoben. Die No
men der Angeklagten sind noch nicht
bekannt gemacht es sollen aber el-
les bekannte Arbeiterführer sein
....—-—· .—«.s-·-. -. -.
Senior ums Inniosc
Roman von Hanns v- Zo-
·beltitz.
(Fortietzung.)
Erst als Sturm die Summe dei
für das laufende Jahr noch vors
liegenden größeren Aufträge nann
te schlug Max die Augen auf uni-
sah etwas erstaunt zu dem Proku
risten hinüber: »Bitte. Herr Sturnz
-—— wieviel?« -
Jener wiederholte den Betrag.
»Das scheint inir etwas gering
Bisted «u nicht auch der gleichen An
sicht Papa?«
Der Kommerzienrat zuckte dii
Achseln. »Du hast nicht unrecht lic-
ber Max! Gerade in der letzten Zeit
sind die Aufträge schlechtx einge
gangen. Jch weiß wol woran ei
liegt —- dieKonkurrenz im Elsas
arbeitet seit Jahresfrist geradezi
zu Spottpreisen. Ein Profit kann
den guten Leuten gar nicht bleiben
meiner Kalkulation nach verdienen
sie kaum das Schmieröl. Nun toii
werden ja sehen wer es am läng
sten aushält —- sie oder wir. Vor-
läufig liegt jedenfalls kein Grunt
vor denn unsere besten Kunden blei
ben uns doch treu. Meinen Sie
nicht auch Sturm?«
»Gewiß Herr Kominerzienrat
Uebrigens ist gerade die jetzige Jal)
reszeit verhältnismäßig immer stil
ler «
Baumgart 1nmor hatte seine Oc-
garrentasche herausgezogen und vor
sich auf den Tisch gelegt. »Ent-
schuldige Papa -—« warf er ein»
»Es ist ja richtig ich kenne die kon-
tinentalen Verhältnisse der Brauche
nicht«genau genug- nm ein bestimm-
tes Urteil abgeben zu könnenj Daqu
muß ich mich erst mehr einarbeiten J
Aber die Frage liegt doch nahe snss
drängt sich mir-schon heute ans obs
wir nsztznteuer arbeiten richtil
ger gesagt ob es siir uns keins
Möglichkeit gibt billiger zu produ-
zieren —« Er hatte die Tasche ge
öffnet eine Cigarre genommen di(
Spitze abgeschnitten und sah sich nach
Feuer unt. . - v
"-Plötzlich fiel-ihm ein dasz der Va-
ter sonst ein leidenschaftlicher Ver
ehrer einer guten Cigarre auf den-
Kontor grundsätzlich nicht ranchte
Die Angestellten dnrften nicht ran-
chkn so Verfagte er sich selbst auf
dem Pribatkontor auch den Genuß
Max schob die Cigarre wieder in
die Tasche.
»Billiger produzieren! Lieber
Max das ist auch solch ein SMAL-
wort der Zeit von dem ich —-
nimm’s mir nicht übel —- recht nie-
Uig ballt Jch stehe vollkommen auf
dem Standpunkt unseres Professors
Neuleaux der —«— Tu weißt Os- W
—- den Grund des Niederganges ne-
wisser deutscher Industriezweige
mit dem treffenden Satze Missis-
nnd schlecht« karakterisiert Zu allen
Zeiten habe ich den Grundsatz doch-
Walten daß wir gerade duer die
iiberlegene Güte unseres Fubkikaks
ktmkllkkknzfiibia bleiben müssen. nnd1
ich gestehe Dir ganz offen dass IEH
St. Beruard Kräuter-Bitten "
III leule II- Many-ong
IGheudgkamntiJGaäMÆeib
m ebe- ·
««·M««!"«·""sk«-« III-»K« Um
isedekä im sinds-m trittst-m sehe Imm-
—« Cl Ver-Ist tewlllruvmäwbp
alten. A- Tsuts bei Clvosdesmt ode- It-
IM· Vkobea sit-sonst von
« NLIIUCIDMECV« I«.0.Box121«- ««-··""cv’c
selbst auf die Gefahr herber Ver-
luste von diesem Prinzip unter kei-
nen Umständen abweichen werde.«
Der Kommerzienrat hatte durch-
aus nicht etwa erregt gesprochen
sondern völlig ruhig freilich auch
sehr bestimmt.
»Aber lieber Papa ich habe wol
das Unglück gehabt von Dir mis
verstanden zu werden. Für mich
bedeutet billiger arbeiten keineswegs
schlechter produzieren Jch bin in
dieser Beziehung ganz Deiner An-
sicht!« entgegnete der Sohn lebs-
haft. »Im Gegenteil ———«
»Das freut mich Max!« unter-
brach ihn der alte Herr. Und dann
fuhr er lächelnd fort: »Du — Max
—- ich sehe Du wolltest rauchen- Jch
tauche nicht auf dem Kontor »aber
genier’ Dich deshalb nicht — bitte
—« nnd er wollte aufstehen um die
Büchse mit den Ziindhölzern sellist
herüber-zwangen
Aber der Sahn hatte die Eigar
rentasche schon geschlossen und zu
sich gesteckt. »Ich danke Papa —-
es ist für mich gar keine Entbeh-
rung Jch rauche auch nicht«
2 Kapitel
Man speiste im Baumgart’schen
Hause während der Sommermonate
n: der großen dielenartigen Halle-
drin der zwei breite Fenster und eine
.:oppelflügelige Tür unmittelbar
.1ach der Veranda hinausführten
Wenn es dieWitterung irgend gestat-
ten- standen Fenster nnd Türen of-
len- so daß vom Garten-her die fri-
nhe Luft Zutritt in das geräumige
Gemach hatte. Es war das nicht gcnz
nach dem Sinn der Frau des Han-
«e«—3 denn die Koinnierzienriitin fre-
1elte leicht und mußte stets einen
.lmhang zur Hand haben; aber so
.inbeschriinkt sie sonst im Hause
.)e151«scl)te in diesem Punkt war der
Dritte unerbittlich. Er hatte wenn
er aus« der Fabrik zurückkehrte ein
starkes Bedürfnis nach frischer Luft
machte sich so Viel er nur vermochte
im Garten zu tun und wollte jene
auch im Zimmer nicht entbehren
»Jch bin ein Bauernfohn« meinte er
wol »der Drang in’s Freie ist bei
mir nicht auszurotten« -Er.sprach
gern nicht mit Eitelkeit aber mit
Stolz davon Wie er sich aug- kümmer-
lichsten Anfängen herausgearbeitet
wie er als Schlossergeselle nach Ber-
lin gekommen und das was er sei
durch sich selbst aus eigener Kraft ge
morden wäre-
Der Speiseraum — das Garten-
zimmer wurde er im Hause genannt
— war mit behaglicher -Wohnlichkeit
aber echt einfach ausgestattet Dun-
kelgetönte Mahagonimöbel wie iie
die Zeit-der fünfziger Jahregeliebt
hatte ein sehr hohes und sehr schmos
les Büffet; der Eßtisch rund die
Stühle- mit Rohrgeflecht; an der
Längswand der Fensterseite gegen-
über zwei Fruchtftücke die der Kom-
merzienrat einst im vaterländischen
.)"innstoerein dessen Mitbegründer er
war gewonnen hatte. Rechts stieß
das Wohnziunner der Hausfrau
links ein einfenstriges Gemach an
das als Arbeitszimmer des Herrn
bezeichnet zu werden pflegte obwol
dieser seine Geschäfte grundsätzlich
im Fabrikkontor erledigte und an
dem Schreibtisch höchstens einmal ei-
nen Privatbrief schrieb. Drüben bei
de rHausfrau waren dem modernen
Geschmack ziemlich weitgehende Kon-
zefsionen gemacht; die Möbel stannn
ten ztlar wol auch noch ans älterer
Zeit aber Fenstervorliänge und Por-
tierei —— »bnute Lappen Licht- und
Luftfeinde« nannte sie der Hausherr-
—-—hätten auch einem Solon von Ber-
lin W. Ehre gemacht; in der einen
Zimmerecke paradierte ein Apoll von
Lielvedere ein Geschenk des ältesten
Sohnes- die bronzene nackte Glieder-
pracht unter einem schneeweißen
Mäntelchen schamhaft versteckt; m-
der» einen Länge-wand hatte eine ganz
sstattliche Bücher-ei in einem moder-
stren offenen nnd niedrigen Regel
l Platz gefunden Die Koninierziemä- -
» tin hatte literarische Neigungen; Gn-
Jstav Freytag Sturm und Foutane
! waren ihre Lieblinge nnd man konn-
te es den Bänden ansehen daß sie
nicht nur um ihres schmucken Einbans
des willen iiu Bücherschrank standen.
Aus derPliischdecke des runden Ti-
fches am Fenster lagen neben der
Modenwelt und dein Schlüsselkorb
auch meist einige Erscheinungen der
neueren erzählenden Literatur. Aber
diese waren nicht Eigentum der
Hausfrau sondern stammten ans
Fritz Vorstells Leseinstitut; nur die
dramatischen Novitiiten von WildenI
lirnch und Wichert machten eine Ans-
nabme denn fiir diese beiden Anto-
ren fchwiirmte die Kouinierzienriitin
als vielfäl)rige treue Abonnentin des
Königlichen Schauspielhanseå
(Fortsehung folgt.)
———————v.0-——————
Kam fast muss Leben.
S. A. Stid von Mast-II Mich»
vergißt nie wie er von einem hef-
tigen Siturmwetter überfallen wur-
de. »Ich zog mir eine schlimme Er-
kältnng zu« schreibt er hatte hef-
tige Schmerzen in der Brust sodaß
ich kaum atmen konnte. Ein Nach-
lmr gab mir einige Dosen von Dr.
Kingkii New Discovery die mir gro-
sze Erleichterung verschafsten. Der
Arzt sagte Pneumonia sei im An-
zug riet aber dasselbe Mittel wei-
ter zu nehmen wovon mich zwei
Flaschen völlig kurierten.« Gebraucht
nur diese schnell wirkende sichere
lund zuverlässige Medizin fiir Hu-
sstem Erklöltuugen und alle Halss-
und Lungenleiden. Preis 50c und
81.00 Probeslasche frei. Garantien
bei allen Apothekern.
« Vogel-erw
KLEHIENWRZELUEL
»Im-does- Ikoot 010
sank Förderung des Haarlvwipses
nnd zur Verschönernng Erhaltung und MI-
derhetsteuung ver Haare.
eit Jahan ist dieses erprobte Mittel
rühmlich-z belann . Die vielen ausgestell-
ten Exnpsehlunge »in-er dessen guten Ec-
folg beweisen hinlänglich daß Vogeleks
KlettenwurzekOpl em Mittel von ausgezeich-
netem Wer-the th. Es reizt die Kapibaut all
neuer nnd« gesunder Thätigleit Feinigt sue
von Schott und Schu-vpen verhindert das
Aus-fallen der Haare und erzeugt einen neuen
üppigen Haarwuchs. Auch ertheilt es dem
Haare ein reicheö Und glänzend-es Aussehen
wie es noch-durch«lein anderes Mittel gesche-
hen ist-. Besteht auf Bogens-J Klettenwursels
Oel. WSeht darauf dan die Hunde
mnrle auf jedem Umfchlage ist.
In allen Avoibeken —- Pteis 50 Ets. die
- Flasche oder direkt von
I St. Jaeovs vit Las- Zaun-tote mu. .
Der neue No. 105 John Deer Pflauzcr auf hohen Rädcpn — beide
Räder treiben das Werk wo früher nur cisn Rad den Pflanzcr trieb.
Mit diesem Pfhmzet kann man nach tinks oder rechts wenden. Zu- be-
sichtigen bei der . C
WW MM X WWM MPW
202 Süd-FloreS-Strasze Sau Antonio Texas.
WW
Unsere Strassenvahn
Ilt wieeler erweitert nntl ingn ltetnn rnit ihr ietzt eile
«« entlernteiren Gegenden tier Staat-erreichen Hornp-
ter hienlt untl ltane zwilchenräitnre zwilchen tlen
»Er-« lelvlt attl gen wenig vergl-retten Linien.
Reine heitere untl billigere Gelegenheit eile Statit
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 47, No. 9108, Ed. 1 Wednesday, February 7, 1912, newspaper, February 7, 1912; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1088117/m1/4/?rotate=90: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; .