Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 30, No. 52, Ed. 1 Friday, August 19, 1921 Page: 3 of 8
eight pages : ill. ; page 20 x 13 in. Digitized from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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^ : :§te toutarlje dtfgnt-:
: mipuing.
;;g?fltc§ Rjntcrinl «Der bic ait bett]
; ;bc«ti(stcn ©djiffsbefabttitgcn in1
'■Scnpa ftloiti begangenen 3?ösfcr=
!! redjtSberieöttttgcit.
Rodj immer spielt bic Riäre
bon bett beutjdjeit Kriegs-
Pcrbrcdjeit eine gewidjtigc 9ToIse tut»
ter bett Anflogen, bie unsere ©cg-
tter flegeit uns erheben. Sn Baris
nttb Sonbon ist sie Hott neuem her-
borgcfjolt unb bie Aburteilung bom
Seutfdjeu ReidjSgerid)t fategorifd)
geforbert Worben. SJir haben fei
f$ci. BeroacfjungsTo-nimanboS febe tnerung ftgifiej« einem feinblN
Sßißbeutung ber Situation 3" neh-
men, sollte sott ber Parlamentär-
flagge ausgiebiger ©ebraud) ge-
macht tittb überbaust allen erfolgen«
| bett britifdjen Anweisungen streng-
! ftcit® Solge geleistet werben. Sie
i jufäßige Abwesenheit ber englifdjen
] Sinicnfdjiffe mtb ber RMjr3sl(jl ber
j Zerstörer begünstigte ohne Sweifel
fcie Sat, bie bott einem ebreroemp-
finblid)eit ritterlidjcu geinbe nicht
anberS al§ eine notwenbige $flid)t-
erfüßung jttr Ablbenbuttg äußerfiet
Sdmtad) unb Sdjanbe Don unserer
Slagge empfmtben merbett sonnte.
GS sonnte fein Sweifel fein, baß
bie beutfdjen Besamungen 311 beut
BcrfenfuugSutt berechtigt waren, ba
bie Scfjtffe burd) feine Söaffenfiili
nf"\ut aud) biefe Sdjmad) willig j ftaiibsbeitiiiimungen in bie ^ Haube
ab' un§ genommen unb, wiewohl
Wre schwerste Anflage gegen unsere
Seittbe erbeben sonnten, anttlid) ba=
3U gefdjwiegeit. Run, bie Sonne
Wirb aud) baS nod) einmal aßcS an
bett Sag bringen. Bor unS liegt
baS au§ Sagebüd)ern itnä eiblicbeit
Aussagen gesammelte Material über
bie an unseren ©djiffSbefatnutgcn
in ©capa SIoW begangenen Bölfer-
rechtSberletäungen. ©ewiß nur ein
flehtet- AuSfdjnitt aus bett sahlrct-
djeit BöIferredjtSPerbredjeu gegen
unsere fämpfcttbcu unb gefangenen
Gruppen, aber ein Pielfagettber.
$aS Material ist sehr umfaugreidj.
AIS BefonberS interessant fei herbor«
gehoben: ber BerfenfnitgSbefehl beS
I
;x
KonterabmiralS P. Reuter, feilt Be
tidjt an bie beutfdje Regierung, bie
beutfdje Berbalnote ait bie fdjtnei^e-
tifdje Regierung über bie alle
©rnnbfätje berR?etifd)lid)fcit gröblieb
berlehcnbeit .§anblungett gegenüber
ber beutfdjen Besamung, fcljließlidj
bie Aussagen ber beutfdjen BerWttn-
beten uitb später Internierten.
2Sic nlleS fnttt.
Rad) betn SBaffenjtißftanbSber-
trag waren bie Kriegsschiffe ber
beutfd)cu Hochseeflotte sofort ab3it-
rüsten unb ber Hauptteil in neutra-
len Häfen ober in bereit Grmattge-
lung in Häfen ber alliierten Rföd)te
ju internieren. §m SBiberfprucb ju
biefer Bestimmung unb trot? beut-
fdjen Ginfprud)S haben bie alliierten
uttb affoäiierten Regierungen bie
beutfdjen ©djiffe in ben britischen
Hafen bon ©capa SIow bringen las-
sen, ohne ihre gtttenierung in neu-
tralen Häfen auch nur 311 Perfuchen.
®er beutfd)e Berbanb — 11 Sinien«
fdhiffe, ö Panjerfreu3£r, 8 fleine
jlreujcr unb 50 Sorpeboboote —
tourbe in ©capa 00n einem
britifd)en ©efchwaber att§ 5 Öi*
ttienfdjiffen unb 3erftörerPerbänbeti
unter Slbmiral gremantle sowie ei-
tler 3?eifje bon teilweife mit Sioil-
VhMfineu bemannten .'oilfSfd)iffcn
ßfl^.(d)t. ®er beutfdje Slbmiral war
bon ber Heimat berart abgefdjnitten,
bafe ihn schriftliche SUitteilitngen
erst nad) etwa brei SBodjen, Sern-
fprüdje nad) mehreren Sagen er*
reichten. Ueber ben »erlauf ber
griebenSberhanblungen erhielt ?lb=
miral b. Ratter feinerlei atntlidje
SJJitteilungen. 3tm 21. Simi 1910
erfuhr er au§ euglifd)en Leitungen,
bafe am 16. ^utti bon unseren @eg-
nern bem beutfdien Vertreter ein
Ultimatum gestellt fei, benSriebenS-
Dertrag binnen 5 Sagen anäuneh-
mett, wibrigenfallS bie ^cinbfelig»
feiten Bon neuem eröffnet Werben
würben. ?su§ früheren 3eitung§-
melbungen wußte ber bentfd)e Slb-
miral, bafs ber beutfdie ReidjSfanj-
fer ben griebenSbertrag als unan-
nehmbar Bezeichnet hatte, ©eine
Sage war also eine äußerst fritifebe.
@r mufjte annehmen, bafe mit 2tb»
tauf ber grift bie beutfdjen ©diiffe
mit ©ewalt beseht werben würben,
ßein beutfdier ©eebefehlshaber barf
nach bett IfriegSbefehlen beutfehe
©rf)tffe in bie .§aub be§ fteittbeS
fallen lassen. Da bie ©djiffe unb
®efatjuitgen wehrlos waren, gab eS
nur ein OKittel, biefeS 31t berhin-
bertt: bie »erfenfuttg. ^n feiner
Anweisung an bie Sommanbanten
sagt Jlbmiral b. Reuter:
„(£S ist meine Slbfidjt, bie ©djiffe
nur 3tt Perfettfeu, wenn ber geinb
berfudjen sollte, ohne Buftimnnmg
unserer Regierung sich in ihren 3?e>
fi^ 31t fefcen. ©oHte unsere Regie-
rung in ben griebeitSbebingungcn
in bie Auslieferung unserer ©djiffe
einwilligen, bann werben bie ©djiffe
auSgehättbigt werben 311 r bauernben
©d^anbe berjenigen, bie unS in biefe
Sage berfe^t haben."
®a am 21. mittags, als baS Ul-
timatum abgelaufen war, feinerlei
^tartige Einweisung an ben beut-
en Shef gelangt War, blieb als
einzige STIternatibc eines sich ber
ghre beS beutfdhen RamenS unb ber
beutf^en flagge bewußten OffijierS
nur bie SBerfenfung übrig. Stuf
©ignalbefehl würben auf sämtlichen
deutschen ©chiffen bie Unterwasser,
oerfchlüffe unb giuttoentile geöffnet,
©in ©infen auch ber größten beut-
fdhen ©chiffe in wenigen ©tunben
unb jumeift auf tiefem ©äffet war
bobunf) sichergestellt. ®ie Sommern-
boS hatt«" 93efe£»I, unter Mitnahme
ber notwenbigften ^abfeligfeiten in
einer möglidjfi geringen 3ohf bon
Sooten on ßanb 3U rubern tmb fid)
bott au sammeln. Um ben enflli-
beS geinbeS übergegangen, also nod)
beutfdjeS Gigentum Waren. Ueber
bie Jlrt ber Seljanbluitg ber beut-
fdjen ©djiffsbefa^nngen nad; ber
Sßerfenfung bürste SfflcinungSPer-
fdiiebenheit ebenfalls nidjt bestehen.
Sie waren wehrlose ÄriegSgefsln-
gette, bie fid) auf ©nabe unb lln-
gnabe bent ©egner überlieferten.
Rad) Slrtifet 1 beS langer Jlbfom-
menS, auf bnS fid) später bie ©egner
Sttr Segriinbung ihrer Schabetter-
fatislnfpriidje beriefen, unterstehen
bieSriegSgefangenen ber ©eibalt ber
feinblicljeit Regierungen, aber nicht
ber eiu3clner Personen ober Abtei-
lungen, bie sie gefangen genommen
haben. Sie sollen mit iUenfd)Iichfeit
behanbelt, ihr Eigentum außer Waf-
fen usw. ihnen belassen werben. Art.
23 verbietet int befonberen bie Rö-
tung ober 5ßerwunbuttg eines ©e-
fangetten.
SaS Herhalten ber (Sitglnnbcr.
38aS nun taten bie englifdjen
SBachfomntanboS, nIS sie bie Serfcu-
fung gewahr würben? Sämtliche
englifdjen Zerstörer unb ,§ilfsfdjiffe
mit Sibilperfonal festen fid) in Be-
wegung unb begannen eine regel-
rechte Sreibjagb auf bie $eutfd)en
in ihren Rettungsbooten unb auf
ben Schiffen. Aus ©ewehren, iRa-
fdjiiten gewehreit unb Pistolen würbe
aHeS niebergemäht, waS bor bie
fiäufe fam. Englische Seeoffiziere
gaben bett Befehl 3«m Schiefjen unb
schössen selbst mit. Unsere 9Kann-
fdjaften sprangen 3'»" Seil, als
biefeS pon fanatifdjer SBut auSgelö-
fte Schießen einfette, in baS SBaffer,
um sich fdjwintmenb 31t retten. Aber
aud) bor biefen hilflosen Sielen
fdjrecften bie englischen Schußwaffen
nicht 3urücf. Wan oerfud)te, soweit
eS ging, bie beutfdien Bejahungen
auf' bie finfenben Schiffe 3uriicf3u-
treiben. $ort würbe ihnen ber
Befehl gegeben, fofort baS ©infen
3U berfjinbern ober mit ben ©djiffen
untersugehen. Bor eittjelnen Stoin-
manbanten würbe ein regelrechtes
gjefntionSfomtnanbo mit gelabeneu
©ewehrett aufgepfsatt3t unb mit @r-
fdjiefeen gebroht. Watt nahm ben
®eutfd)en bie Rettungsboote unb
Sdjrointm flöße, um sie mit ihren
Sd)iffen untergehen 31t lassen. 9
0ffi3iere unb Manufdjaften würben
auf biefe SBeife getötet, 21 teils
fd)toer berwuttbet. Seit faltem Blut
ausgeführte BajonettfticCje, ja sogar
meuchlerifdje Sötungen fanten nod)
nach ber Ueberführung auf bie in-
3Wifdjen in ben $afeu 3urüdgefeljr-
ten englifdjen ©djiffe bor. RidjtS
Würbe berfäumt, beffen sinnlose
menfdjlidhe Brutalität fähig ist- Unb
um baS Sftafj bolt 3U madjen betei-
ligten fid) englische öffiäiere uttb
IRannfdjaften nach ber Ueberfüh-
rung ihrer Opfer auf bie britifdjeu
Sdjiffe an ber Beraubung ber we-
nigen §abfeligfeiten ber Unglücfli- j
d)en. Ginige würben auf biefe SBeife |
selbst ber nötigsten bleibet für bie
djeti statt eines neutralen §afen8
unb mit ber Abfd)lief;uttg beS beut-
fchett Befehlshabers bon betn Rad)-
richtenbienft auS ber Heimat. ®ie
©egner haben, wie allgemein be-
sannt ist, ben Staubpunft ber beut-
fdjen Regierung nid)t anerfannt,
fonbern bie Sat beS AbmtralS b.
Reuter baju benu^t, um weitere
Erpressungen 31t beruhen burd) bie
Jorberung bon-5 leidjten slreit3crn
unb 400,000 Sonnen ©djwimm-
bodfS, sfräneu, ©d)Ieppern unb Bag-
gern. Ueber bie bölferrcdjtswibrige
Behattblung ber beutfdjen Besamun-
gen fittb burd) bic fdjweijerifdje @e-
fanbtfdjaft in ßoitbou Vorstellungen
bei ber britischen Regierung erhoben
worbett. ©roßbritanttien hat fid) ba-
mit begnügt, barattf 3" antworten,
baß bie beutfdhen Besamungen in
"Slißachtung bon Befehlen ihre Sctjif- j
fe berlaffett hätten. $tt einseinen !
SäHeit fei eS notwenbig gewesen, 3« I
©ewehrfeuer 31t greifen, ttnt sie 31t- !
rücfjutrciben. Bei ber Sänge ber j
berftridjetten 3ett sonnten einzelne
Itamcm
Bcrülnnthcitcu, bereu Rnmcn 3«
fortlcbcnbcu Br,cicijniiugcn lunrbni.
®on 'JUlicrt gtief.
AIS ©eorg Büchmann fein 3ita-
ten - §onbluui) „©eflügelte Sorte"
fdittt, ahnte er nicht, baß nidjt nur
biefe Beöeidmnng, fonbern baß and)
fein eigener stauten einst in fei-
nem SBerf aufgenommen werben
würbe, i'tan nennt einen Wicnfiren,
ber gern in Zitaten spricht, wohl ei-
nen lebenben ober einen macjren
„Biichntann". Aber biefer Raine ei-
nes berühmten ÜUanne* ist nidjt b.'r
eiU3ige, ^cr 311 einem Begriff nutrbc.
Sn neueiter ;^eit war eS jum Bei-
spiel ber 2uftfchiffer*@eneral Zeppe-
lin, ber feinen Ranteii ju feiner Gr*
finbüng berleihen mußte..,Tort fährt
ein SctH'Clin!" sagen bie Seilte beim
(Srblicfen eiiteS SuftfdjiffcS unb wer«
ben tttohl noch nach ^nhrhnnberteit
so reben.
Tie :,ahl ber Berühmtheiten, be-
reu Rainen 3n geflügelten nuit^e,
~d)on Ratn.".i
SfeäHe «on Roheit nidjt mehr nachge- •ft feiiteoibcg-? gering. '«®on
prüft werben, im allgemeinen fei i beS Altertums witrbett uns 31t -■'«
alles gcfdjeljen, um bie Befafjitngcn griffe«, »aö ein „^olon tU. etij
mit «nh meitfdilidicr Riicf- ' „Retpr u)m. loetlj tei.ei. „.Sin, .
mit Rachfidjt unb menfdjlichcr Riicf
fidjtnahme 31t beljanbeln.
BefonberS merfwiirbig berührt
eS, baß bie britifdje Regierung sich
hier auf bie Sdjwierigfeit ber Seug-
niSerljebung wegen ber inzWifdjen
berfloffeueu Seit 3urticf3teht, Wäh*
reitb eS im Säße ber beutfdjen
sl'ricgSbcfdjuIbigtett für felhftber-
ftättblid) gehalten wirby baß Satbe-
ftänbe, bie erheblich weiter suriief-
liegen, einwanbfrei aufgeflärt wer-
ben sönnen. ®tr möchten aber boef)
briitgenb wiinfdjen, bafj unsere beut-
fdjen ©egenredjnungen bon ber Ar-
mee wie "oon ber SRarine nidjt nur
in ben Ardjibeu bcrhorgeit bleiben,
fonbern in bic $äube unserer ©eg-
ner gelangen, ehe über unsere
JSriegSbcfdmlbigtcn baS Iehte äöort
gesprochen wirb.
(RJündjner Reuefte Rad)ridjten)
mn ^rjt 0I0 §Ijcrlodt
Wan bewunbert allgemein bie
merfwdirbige BeobadhtungSgabe, bie
Gottan ®oi)Ie feinem ©alonbeteftib
©herlocf Firnes angebidjtet hat (
unb meint, bafj biefe SVombina- 1 9?egriffSbc3cichnung längst geläufig
tionSgabe, bic auS fleitien beohadjte- | j,et>or man noch oon biefem ettgü
ten SRotnenteu folgenwichtige ©dhlüf- ^cn ingrimmigen Seinbe Teutfdj'
toirbe ebenso 311111 Begriffs wie ber
Sfamen eines moberneit .siröfui' beo
granfiurter Rothfdjilb: uitb obwohl
boS Bcrmögen ber Rothfdjilbs länfi't
burd) bie' ®illiarbäre AnterifaS
überholt ist, bleibt ber Rainen ber
fyronf'itrtcr eine Bezeidjitung fiir ei-
nen fdjwerreidjcn SJatun noch heute.
Gin anbercr Srauffurter. ber
Sprachlehrer Johannes Balentiu
RJeibinner, nutzte feinen Rainen,
weil er gerne in feinem Öebrbitcb
altharfeuc Anefboteli als Spradjbei-
spiele aufnahm, als Begriff fiii
alte Slnefboten hergeben. "2er Raine
ifarl BaebeferS, beS BegrüuberS ben
Rcifehanbbnd) - Siteratur, ist Be-
griffsbeseicliunng geblieben für feine
unb ähnliche SBerfe.
AuS älterer 3eit fiub bic Rainen
be S Annaberger RedmerS Abain
Riefe für einen guten Rechner, ber
Raine beS BudjbrucferS Johann
Baßhorn fiir einen „Berfdliinmhef.
ferer" unb ber beS greiherrn 00.1t
IWiinchöaufen fiir einen übertreiben-
ben fiiiguer geflügelt geworben.
Aber oicle biefer geflügelten Ra-
nten haben internationalen fflang
befommeu. $er Borname beS jeljt
meist genannten englifdjen Staats-
maitneS Slotjb ©eorge ist jebem al>
ber, bie 31t feiner Seit (1750) mw
bern würben, weil ber pariser SSit)
behauptete, sie feien ebenso leer wie
jene .staffelt, Silhouetten genannt.
$er fran3Öfifdje RcdjtSgeleljrte ®a>
tjol be ^itabal (f 1748) mürbe
burd) feine Sammlung incrfwiirbi<
ger Sriminalfäße bie BegriffSbc
3eid)itung für berartige Sammlun
gcit oon Kriminalberichten.
Amerifa ist in ber Reihe ber R(v
mcnSberühmtheiteu mit bem _ „Ridj-
ter Ötjndj" bertreten. So foß ein
©rofegrutibbefihcr in _ Garoliua int
16. jjahrhuitbert geheißen haben, ber
an feinen ©flauen tticljt selten
ßtjndjiüftij übte.
Bon beutfdjen RameuSbcrühmt-
heiteu mögen noch Siefelacf geitaiuu
werben, jener Sourift, ber bor etwa
einem ^ahrhunbert babnrd) befaiuu
würbe, baß er an ben waghalsigstes.
Stellen feinen R'aiueit an bie ivel-
fcii bentfcfjer ©ehirge malte, 1111b bei
Berliner Budjbrucfer Sitfafe, ber bie
Anschlagsäulen begriinbctc unb so
feinen Rainen 3ur Begriti^heöeiclj
nintg fiir biefe pmftifche RVuermi:
machte.
Bon Berliner geflügelten Rainen
ist nnbergefjen ber stonbitor
ftraii^Ier; hat man bodj sogar bie
j ,uiid;cnfraiteit in bett Berliner Soni-
; meriofclen nach biefem benannt,
i nttb Afchitiger'S, muß gebadjt wer-
ben. ber einer befonberen Art beleg-
, ter Brötdjen, ben leiber burd) ben
I Srieg sehr inS Hintertreffen gerate-
! neu „Afctjinger-Brötdjen", ben Ra-
i meu gab.
1 Tvveilid) finb nod) mancherlei Ra*
meu beS $atibelS nub ber ^nbuftrie
begrifflichen Bescichuungcu getoor»
ben; jeber wirb 3- B. Wissen, WaS
ein „Bcdjftc" fei, „RJagi-SBürfel"
usw., aber eS würbe 31t weit führen,
biefe „Berühmtheiten" hier aüe 3U
nennen.
tlcm^ncr unb
3iilWlnlioii$flefrt)äft
f^ür aüe in mein 5°^
fd)lagenbett Arbeiten offerire
idj beut s43ublifum bon ©e=
gttin unb Hingegen^) meine
Dienste.
(Marmitirlc Arbeit
C^iite äöaarc
sl'ujf;it]c greife
Anton Micheli
Sc^uiu, SEcTst1?
Klempner 1111b ^lunikr
3nt Bluntberg ©elutube, au
ber ©bii^aleg=@tt'af3e.
*
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3}-
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Ulf SUi BAKERY
| auf ber SSeftfeite bes t^ourt»
t t)auS ©ciuare empfiehlt beut
^ublifitut bon ©tabt u. Saub
| tljre erfttlaffigen j^robufte:
^ Sörot, Äudjenunb SBacfioaaren
? aller Art, p mäßigen s45rei»
| fett. Sbenfo (laubt), ©oba=
I inaffer unb Sigarren.
| ®en Anforberungen ber
g Icinblichen Bebölferung wirb
| speciell 9(?ed)nung getragen.
^anrf)c & $inbcmstnn
(fincittljiiiiicr. |
(Vcriifdjnii
! älfandje jicheit bor riicfwärtS 31t
| schauen. Unb leiber entbeefen sie
baun borwiegeub bie melandjolifd)
' gefärbten Sage — ttnb bie Saite unt
bie SUunbWinfcI wirb bann nodj et-
was länger unb tiefer. G§ giebt
j Sentc, bic gar nidjt gliicflidj finb,
Wenn sie nidjt ein Wenig ttnglüdlid)
fein sönnen.
| Rnr borWärtS fdjamen macht lcid)t
' nnbanfbare aBcnfdjenfiuber ober
tionSgabe, bic auS steinen bcobadjte- ^ttior man noch bon biefem eitgli- ,,, , . ~ „ . .. 0F,Tiaater
ten Momenten folgenwichtige ^lüf- Wcn ingrimmige., Seinbe Teutfd,- | W in :^r«' mewt mtt obltflater
fe 3u sieben weiß, eine gute bichtcn- ianb§ etwas wußte. SRan fprad) bom ■ SufunftSmuftf. Aber manchtna j
fdje Grfinbuitg, aber in 2öirflid>feit 1 grforbbeutfcfjen unb Dcfterreidjifdieu ! c§ fädjlid) nötig, ©er eS nidjt tut
unmöglidj fei. 3>aß bieS feineSfaßS erottb, ja in Sdymcben unb in Bra- sgauenr Reifen, Krtcgfiibren u.
so ist, ersehen wir auS bet Biogra- fincn selbst gab eS einen Slotjb unb ^ mirb man({,e§ «leben 311 feinem
phie beS berühmten ftltntferS Grnlt eectrnnSportgefeflfchaftcn fuhren '• • tririiirfimi ppf1(,T1aftpT-
1— hnn Wusfvfvnlh. ber et- f)Cn gjanicn. Rur Wenige wissen, wo- Sctbwefcu. ,sit manchen Scbcmitu
her biefe Bescidjnnng foiuittt. Gb- lungen unb Berufsarten ist sie 9iou«
warb ßlobb war ein sWautt, ber int tjnPj @cfd)äftSgeWohnheit, biefe Serit
17. Sahrhunbcrt ein Kaffeehaus in ^ 9scr^ yaflt mQtt> ^stUen Bei
Vm em'iril "n %-5äSl "tt im Seiner
ßloöb RewS, bann, nad) beffen Gin- , mäßig auf bie Bunge, ©djumacher
Blatt,
30c
SJstumcistfr
©cflitin, = 5 = Xefaö
R. F. D. 4, Box*38
bon Bergmann bon Buchhalh, ber ei
neu Brief mitteilt, ben ber 3>orpa
ter Brihatbo3eut Pon Bergmann
bon einer Stubicnreife an feine
Braut geschrieben hat. Bergmann
hielt fid) in ÜSiett auf unb hörte
bort bie flinifd,en Borträge beS Be-
grünberS ber mobernen Sermatolo-
gie .gebra (1816—80) uitb eqäfjlt
bott biefem: „AuS ben Schwielen
bon Süßen uttb täuben sagt er je-
bem, waS er für ein .^anbwerf
treibt, nub er hat sich nod) nie ge-
irrt. Reulid) sagte er einem: „3>n
bist ein tnerfroürbiger Kerl, bist frü-
her Sdjufter gewesen unb jeht
Sdjinicb!" — „Sa, Herr", war bic
Antwort beS fßaticnten, „ich bin bor
3Wei 3Ronatcn 311m neuen Amt
übergegangen
SKobel
9lHcr Wrt, neu |o)doI|1 luic am
jlucitcr ,^anb, ju btHigcii greifen.
(SJrojJe fHuemal)! nur toenist
gebraueter SWöbel, in bestem 3»1
[taube, ju fel)r anneljmbaren
greifen.
böte, bie ich' selbst bei Hebra erlebt,
gehört freilich nidit in einen SiebeS-
brief, aber eS ist aud) für eine Braut
gut, bie großen Ruinner iit ber me<
bi3iiiifdjen ®iffenfdiaft bemunbcrii
311 lernen, unb bie Beobachtungs-
gabe eines Hcbra ist bicßeidjt baS
--- ... r rr t, Bollfornnteufte, waS tu inneren
lange später folgenbe ©efangenfdjaft ecreid)t ist. Gin ältlidjer
beraubt
$ie Riotibe für biefe jcber $if3i-
pliit uttb jebeS meitfdjlidjen Gmpfin-
benS baren Sd)eußlid)feiten finb eilt-
mal itt ber Sßut über ben Berluft
ber fd)on fidjer geglaubten Beute 311
fudjen, bielfad) aber aud) in einem
gcrabe3u tierischen Rachegefühl
3er." ?sdj war Wirflid) berwunbert,
n:ie Hebra baS burdj bloßes Ansehen
herauSbcfoinmen! Gr löste baS Rät-
sel. Ter yjiantt hatte an Pfaden u-nb
Hals Spuren dou Säufen, uitb 3war
gon3 friidte Spuren; sie bcranlaßten
ihn. bie Hilfe beS BrofcfforS ber
Haittfranfhcitcit in Anspruch 3n neh-
nten. Xer älJaun hatte auffallen!»
reine Hünbc unb Süße, obstleid) bie
Sdjwielen ihn als Tagelöhner ber-
rieten. GS war ein bejahrtes ^nbibi
Richt feiten würben Aste ber @rau»! „Heilten 31t ©itaben, nur fcd)S Sage,
famfeit mit ben SBorten begleitet: 'S waren halt nur 3Waii3ig Slrcu«
„$dj habe 2 ober 3 Briiber im Krie-
ge berloren, nun sollen mir bie
Seutfdjen bafür büßen!" Abmiral |
Srcmantle bezeichnete Por berfam- |
meltcn beutfdjen Komnianbanten j
unb britifdjett Öffiäiere bie Sat j
beS Abmiral« 0. Reuter als_ einen !
berräterifdjen Ast unb als eine j
Sdjanbe für bie, weldje sie begangen |
hätten. 3n ritterlicher Ginfdjätjung j
beS ©egnerS antwortete ber beut- 1
fd)e Abmiral barauf, er fei über-
3eugt, jeber britische ©eeoffijier
hätte in feiner Sage ebenso gefjan-
belt.
Gmpörenb war auch bie Behattb-
lung beim Abtransport in bie Ge-
fangenenlager. Außer ben schwer-
sten SRißhatiblungen. an benen sich
audj bas 3ibilpublifum beteiligte,
famen wieberum Berle^ungen mit
ber ©äffe, Gntmürbigungen ber Of-
fiziere unb neuerliche ©epäcfberau-
bungen bor.
»»«hcrifle BttMnbl#«9«
Seutfdjlanb begrünbete mit Retht
baS Ber halten beS AbmiralS b. Reu-
ter mit ber bertragSwibrige« Snter-
gehen, 1726 ein anbercS
ßlotjb ßift, baS Iebiglich SdjiffahrtS-
intereffen biente, benen aud, jdjließ-
lieh baS gmi3e KaffeeljauS bienftbnr
gemacht würbe. So Wttrbe ber Raute
„ßlotjb" 31111! Begriff, ber geläufig
in ber gangen 2Mt Wttrbe, obwohl
matt feine Herfunft längst bergeffen
hatte.
Aehnlid) geflügelt wttrbe bei
Rame beS 1795 berftorheitcn Berei-
, tcrS beS HersogS bon Kingston,
£ie folgenbe Ancf- j ^ic[iar^ Satterfaö, ber ein Rfen-
fdjenalter borbem in ßonbon ein
Etablissement 3ur AuSfteßung unb
gum- Berfauf bon Bferben begrün-
bet hatte, baS heute nodj existiert
unb ähnlidjc Instituten in ber galt«
| seit SBelt ben Ramen beS Begrün
bet'S herleihen mußte.
i Ter englifdje Abmiral Sohn ©ras
boit Scmbwid) (t 1792) lieh einer
| heionberen Art bon Brotfdjnittcn
I feinen Ramen, unb ber ßonboiter
Ar3t gab jenen Blafatträgern, bie,
| wie ber Belag 3Wifd)cit ben Brot-
! fdjeiben in SattbwidjS, gwifchen jwei
Blafaten umhergingen, ben gleichen
! Ramen. Unb als int 18. Sahrhun-
; bert ein Sorb Spencer bei einer
Hofjagb mit feinem Bferb über eine
Tornenhccfe sprang, mit einem
Rodfdjofj babei hängen blieb, ba er
! so bor bftn Könige nidjt erscheinen
woßte, aadj noch bett sweiteit Sdwfe
ahidjnitt, fcfjnf er bie 9J?obe ber
fdioßlofen Sade, bie nad) ihm bann
Spencer ober ©penfer genannt wür-
be nnb noch heute so heißt.
Audj bie RJanteIbe3eid}itung
Haoelocf berbanft einem englifdjei.
Selbherrn ihren Ramen, bem ©enc«
ral Sir Henri) Haoelod, ber Raua
----- .. , ... - „ S/,r, ^ 1 ©al)ib besiegte unb 1857 starb. Unb
buum. Hieraus fd>loß Hebra, baß eS | dn an&crer cnaIifd)er 3elbl)err hat
ein SRatut war, ber fett ^ahrett auf j jeiucn g}slmcn, mohl aber
förperlidie flctnlidbfett pieit, unb, j(>inen @pi^nnmen hergegeben, ber
bod) habe er cm llnge5ie|fer, bas, s^bmitral Bernon, ber, weil er einen
man fi^, nur burd) bte größte Un-1 ai,, @rogram (Kamelhaar)
, Ria 111t tritt heute ein. Hebra sieht
1 ihn an uttb sagt nad) saunt einer
Schütte: „Run, mein Srcttub, waS
haben Sie berbrodjen, baß Sie attS
beut ©cfätigniS fomnteit?" — ^.A
■ b'.ß'l g'ftohlcn" würbe ohne Grrötcit
geantwortet. „Uttb bafür nur eine
1 aBodie Haft';"' fragte ber Brofeffor.
ränli<h&it ber Kleiber an biefe«
©teile jujieben sann. Also todt et
wiber feine Ratur in aufgejitwnge-
ne Kleiber gefteeft worben. ®ot
sonnte nur int ©efängnii gewesen
fein. 2>ie ©ipuren ber bissigen Siere
waren frifdh, bie JReibet «wren
rein: also sonnte et nur futje 3«»
gesessen haben. ist »oW e««
Stücfd>en SRenfäen- unb Krans-
heit^erfenntniS, baS man beim»«-
bernb ansieht-
trug, oon feinen RJannfdjaften
„the olb ©rog" genannt würbe.
AIS auf feine Berfügung hin 174Ü
bie Rumration att bie RJannjchaficii
mit SSaffer gemischt werben mußte,
würbe leitet bie Bcyeidjnung für
biefe aWifcfjiuna gefunben.
Sn Sranfreich gab Vr. ©uillotm
ben Ramen für feine Kopfntafdjinc
her, unb nach bem Sinansminifter
Gtienne be ©usfjouette, beffen Kassen
immer leer waren, werben bie BH«
auf bie ©djufje, Barbiere auf baS ©c-
fidjtSpanorama it. f. W. unb bie ®e»
bansen leileit borWärtS auf Honorar,
©infünfte. SRag fein. Sehrer unb
^rsieljer finb geneigt ein Kinb auf fei-
nen nurtmaßlidjcit SBerbegang, auf
feilte Sähtgfc'itleu für biefeS ober je-
nes SebenSjicI ansufdiauen. TaS ist
gaii3 in ber Drbnutig. ®aS haben
sie mit ben Gltern gemein. Über sie
schalten nodj eine Spaitifc Weiter.
SSic sie biefent ober jenem so ober so
Beranlagten helfen sönnen fein 8tel
31t erreid)ii. $aS ist lein ©tiief Räd)-
ftenlicbe. TaS ist oftmals gcrabc3it
©amariterbienft.
Sie bilc franfen an bcrfdjeljltcn Se-
henSherufeu? ffife iiimtdjer wäre in
feinen Sugenbtagen battfhar gewesen
für einen Stngerseig, für einen ©ins
bon feiten cineS ©cbeiftereti mit et-
was Kcnnerblicf uttb ßebcnSerfah-
rung. Srage bie ©roßen im ßattbe,
wer sie iit biefe. ober jenle Karriere
Ijincingefdjobeu. Rur wenige berfal-
len boit selber — auS innerem Trang
ttnb Gittpfiitben —- auf ben Beruf,
ber ihren Anlagen tbirf'Iid) entspricht.
Unb eS ist ein unberbienter Borwurf
eine falfdjc Berbüchtigung tbenn man«
boit toter Reflamefud)t ober fabem
®crberabau reben will hei foldjlen,
bie eS sich aßjährlid) als ein ©tiief
BcrufSpflidjt anrcdjncn. in ihrem Be-
fanntenfreiS angufragen, aufaumun-
tern nnb eingulaben, baß junge Seu-
te Schulen bejiehen, Wo sie sich iel-
ber erfennen lernen unb, womöglich
auf ein bestimmtes 35el lossteuern;
©djulen, freilid), Wo man ihren in-
neren SBert richtig einfehäfet unb ihre
Gnttoicflung gemiffenhaft unb abge-
runbet leitet, ©erabe jefet ist wieber
bie red)te 3eit, ist eS Wieber so red)t
Bflid)t biefe Sernfchau ju tun.
—SB.
—Lutberan College Bulletin
0* fturtf)
Rorb Auftinftr., ©eguiu, STejag.
JV-rtim \n uerfaufen
Rfeine Samt bei GIcar Spring
enthalteub 36 Ader guten, neuen,
sehr ertragreichen SanbeS, gut einge-
richtet, mit guten Baulidjfciten unb
nie anSgchenbcr SBaffcrberforgung ist
31t tierfaufen. Unt RäljereS wenbe
man fid) an ben Gigenthümer.
Otto £sc<)
Attf ber ^nrin Wohnhaft
3u 1
Um bie, mit bereu Grwerb ber-
bunbeiten, finattgießen Berpflidjtun-
geit IoS3uWerben, wiinfd)c id) meine
Sarin in KarncS Gountl) billig 31t
berfaufen. Tie Samt enthält 150
Acfer schweren fdjWaractt RieSquite-
BobenS, Wobon 82 Ader in Kultur,
SBohnhauS unb Rebengebäubc unb
reidjlid) gnteS äßaffcr. Riait Wenbe
fid) au bett Gigenthümer.
Angitft SBJeigang
©cgnin,SeEa^
X 9Köbcl = Standort nnb m--
terbejörberung jeber Slrt
^igeubettott« — ^rflenböioljin
' irgenb einer 3eit (
Moore Traction Co.
8p«dltions(cacha«ft
prompte Bedienung Telephone 18V
»d
Sipfirtc (ginbölfnmim
GOETZ
Undertaking Co.
^eley^on 156 unt 169
Auto Hearse unb Sfmbulstiij
I
j.)
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Hering, Ed. Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 30, No. 52, Ed. 1 Friday, August 19, 1921, newspaper, August 19, 1921; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth487351/m1/3/: accessed July 18, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; crediting Abilene Library Consortium.