La Grange Deutsche Zeitung (La Grange, Tex.), Vol. 36, No. 14, Ed. 1 Thursday, November 12, 1925 Page: 6 of 8
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-VLic=====:
ßfi&tf uon ctnrl ftifdjer.
- t-—r
==«====
Ter Sonntag W..r gana Poßcr
Gönne, warnt mtb mobltuenb. TaS
fdjönr ©Weiter hatte bic ©fenfdjcn
ouä Häusern unb Strafjcn in ben
©rumwalb gi’locft, unb überall sah
mau sie luftwanbclti unb auf bem
©fooSbohctt fidj lauern, ber naef) ei-
nrm feinen unb loh Porfidjtigcn Re-
gen in ber Wacht Porhcr ein satte©
unb üppiges öJriin sehen lief;.
SiSbeth Wrottau hatte eS att bie-
ten» heften, he’tern laß nicht in ber
Sohnunß gelitten, sie wollte hinaus
in ben ©Wnlb. Öhre ©hittcr hotte
abgelehnt, sie 311 begleiten. Sie
fürchtete bie ^fiittc ber Menschen in
ber etabtbahn 1111b baS Triicfcn unb
MMwängc auf ben Straften.
Sor saunt einem halben 3ahr auc
rincr oftprrnftifdjcri stlcinftab'. nach
©erlitt tiefonunett, sonnte sie fiel)
neefj immer rticbi mit ben so (ton;
«nbcrS gearteten berliner ©erhält*
niffen befreunoen, unb mit betn ©le-
sen ber Wroftftabtmenfcfjen nbfinben.
Äuftcrbem itanb ihr ber Sinn nach.,
bem plöblidien stob bec* ©tanncs, bor
als Beamter und) Berlin uerfeftt
loorben toar, ttocl) nidjt naef; lauter
Suftigfeit um sie herum, unb schlieft-
lief) scheute sie and) bie Ausgaben für
bie gabrt ttad) bem Wruncmalb.
Tcnn nad) bem lobe beö ©aterö,
ber in Berlin auf Beförberung unb
pefuniäre Besserstellung hoffen bnrf*
lr, tnareu bie ©ermögcnSperbältniffe
ber gamilie öronau fefjmal unb be*
f thränst.
Tic Todßer hatte awar Steßung
in einem Bureau gefunben, aber baS
(behalt war am Anfang mtr gering
mtb moflte 3ufammcn mit ber roinji*
gen ©Witwcnpcnfion nidjt rcdjt rei*
dien. ttiie man c§ and) brehett tmb
mcnhni modjte.
Ter Ok’tuubheitC'auftanb ber ©iut-
fer ntar fcbwanfeitb ttttb burd) bett
Sdjrccf über ben schnellen lob beS
ÄttnncS am Herafcfjlag noch mehr
unb ftärfer befdjäbigt tttorben. Ginc
befonbere unb grössere Arbeit sonnte
sie nid)t leisten, aber bic (trauen hat*
ten befdilofien, um fiel) einen neuen
Scrbienst 311 erschlichen, ein 3immer
ber Bobmtng möbliert 31t bermieten.
ShBsiefh braudjte ttad) anstrengen-
ben ©Wochen im Beruf unb nach bem
jerntürbenben Sinnieren unb Sor-
gen in bie Bufunft ein haar Stun-
den Aufatmen mtb Gntfpannung in
ber frifdjen Suft, unb ba bic ©tutter
niiht mittnoUte, hatte sie fidj allein
auf ben ©leg gomadjt. 3m Bureau
hatte matt ihr geraten, sich bao
Sagbfdßoft Wruncmalb . 3U besehen,
unb bieten Rat tuolltc sie befolgen.
5*beifnt als sie Bahnhof Wruncmalb
auSfticg, War sie, tun Heibcfraut 311
pflütfen, oom ©leg ahgelenft unb
abgeleitet tttorben, mtb nun hatte sie
bie Richtung Perloren unb wusste
rridjt, tttohin sie fid) tttenben solle.
Ta fant, leise üor fid) hinfittgenb,
•in junger ©samt beS ©WcgeS, ele*
tont gcfleibet, mit felbftfidjeren Be*
lurgungen, bett Hut Pcrwegcn ein
•nenig in© Wetticf geriieft. Ueber bie
Stint fielen • ein paar Strähnen
ufcttKKjcö Haar in© Wefidjt, buS
»rifd) unb freimütig auSfcfjaute. Aber
in feinen Äugelt glimmte eitt glitt*
'en, ber ftiihig tnadjen mnftte tmb
ber befiirdjten lieft, baft galfrf)b<ßt
•Hefcnt offen mtb ehrlich idjcincnbcii
Wefidjt nicht gati3 fremb toar.
Cföbctl) übertoanb bie Srijeti, bie
tir an© ber sticitiftnbt nod) immer
inhatfcte, nnb fragte ben grembett
•ta© betn ©leg. Ter tttar ittt höd)
Cen Wrabe höflid), musterte mit ei’
reut furtetr, fritifdren Blies bat-
fcine, aierlidje unb etwas 3aghafte
jSrrfönchen, bann atttroortete er:
„Wottuft meist id) bett ©leg nadi
srn Sagbfchloft. x'd) wollte nad)
Saulöbortt, unb wenn Sie eittoer*
tanben finb, wmtbern wir sufom*
•oti. .Wcftattcn Sie übrigens, baft
ti mid) Oorftelle: ©aul Sicamer."
tfic-lteli) lieft fid) bie Begleitmw
irrn gefallen, 3imtal ber neue ©»’■
annte munter mtb flott barauf Ioc-
rjahlle mtb ihr all bas traurige
■k*b trübe ber lebten ©lodiett be
oincu bunten, gaufclnbeti ©lorten
ergffsen madjte.
Gr crsähltc ÖiSbeth Hott feiner be
oriugten tmb gut bc.whlteit Steh
tntg in einem BnnfbauS, unb Öit
Ttb, bie feine elegante Slleibtmr
tpimlid) betrachtete, hatte feinet
Srg, feinen Reben 311 glauben.
Äber f'löblid) sagte er, mtb seine
Stimme Hang ein wenig trübe mit
unsicher:
„Gigentlidi sollte id) nid)t so hei
trr fein. ^sd) bin nämlich attf bei
Snhr nad) einem möblierten 3'w
nrr. £>cute habe ich Wiebcr bei
cian.rn ©ormittag jefucht unb nidit
yrfntnVti, unb übermorgen ist fd)ot
htr Grfte."
Run war eS an Siobcth. au eraäh
ien. unb sie glaubte bie günstige We
leambeit ni4t ungenuftt Porübcrge
hat lassen au biirfcn. Sie sprach
fort Dom Tob beS BaterS, Pon ber
Untier, baft sie Pcrmicten wollten,
«mh lub ihn ein, baS 3'wmcr 3U be*
ÜtStinen.
ÜP'
»
•• *
J
Vim nächsten tag fam Gramer
biinftUd), wie er herfprojdjen hatte.
Gr fnnb alle:- enttiidenb unb mie-
tete, ohne 31t fcilichcn.
Ten beiben grauen, bie niemals
öelegenheit gehabt hatten, Btcn-
fchenfenntniS 3U sammeln unb in bie
Seelen ber Bfenfcbcn 31t sehen, gefiel
ber 3immerhcrr gana ungemein.
C?r war mit allem aufrieben, War
für alles banfbar, weilte nidjt feiten
beS SlbenbS in ber Stube feiner
SBirtSlcute unb wufttc burd) feine
Craählungen bic .?>cr3en ber freuen
311 gewinnen, ©or allem aber l; itte
er Öicbclh in fein .§era gefdjloficn,
er madjte ihr ftarf ben ,§of, fdjenftc
Blumen, crfdjöpfte fid) in taufenb
Ssufmcrffamfeiten, unb SiSheth lief;
fid) gern tton ber Siebe 311 ©atil Gra-
mer leiten.
?IIS er nad) einem halben Sahre
offiaiell um ihre .?>anb anhielt, hat-
ten Bluttcr nnb Todjtei feine Be*
beitfen, ba? ^a auSaufpredjen.
TaS junge ©aar blich in ber
ffllohnmig ber Bliitter, bic ihrer
Toditcr eine fdjöne SfuSftcucr an ©lä*
sehe unb Silber 011S früheren, besse-
ren Tagen mitgehen sonnte.
Stber baS öliicf ber jungen Ghe
würbe halb getrübt. 3» spät muß-
ten CiSbetb mtb ihre Stfutler eirtfe-
"heii, baft Slramcr einen fdjlectiten
Gtjarafter hefaft. Seine Stellung
mtb fein Wehalt waren burdjauS
nicht so glänaenb, wie er eS gcichil*
bort hatte. Gr hatte ttielmehr ben
Bncfcl notier Scfjulbett, unb um ben
WeridjtSboßaichcr fcrt^uhalteii, tter*
pflichteten fid) Cutter unb Tod)ter,
bic Sd)iilbeit 31t bcaahlen.
Tie Todjter aber Perfnuftc heim*
lief) ein paar Silberftücfe, um bic
brängenbften unb brücfcnbften ©er*
pflidjtungcn ab^ttlcfcn.
Wicht selten blieb firamer bi§ tief
in bie Wacht nu© unb erflärte, wenn
er befragt würbe, baft sie im We-
fdjäft so lange hätten arbeiten müs-
sen. Turd) einen 3afall erfuhr je-
bud) «CiSbeth, baft ihr Blamt b'e
Wädjte in ber ctucipc unb im ftaffee*
hatt© mit locferen ^reunben unb
aeauenaimmern Perliiberte.
Tic (volge biefer ÜtuSfdjweifungeu
waren 311 $aufc erregte ©uftrittc,
häftlirije S3er.cn, 3nnf unb Tränen.
Gineß Tageö war ftramer gana
aus ber gemeinsamen ©tobitung Per*
fdjwunben. Gr hatte, mäljreiib bie
grauen fort waren, feine Sadjeit ge*
paeft unb nur einen 3ettel hinter-
lassen: „Siebes ctittb! So geht eS
mit unS nidjt weiter! G3 War ein
grofjer Srrtuni! Such’ Tid) 3U trö-
sten, Wie id) mich and) trösten
werbe!"
SiSbethS Wlntter hatte halb festge-
stellt, baft ber ftlücfjtige ein paar gol-
bene Ringe ber Tochter, ein 2lrm-
baitb unb silberne Söffe! mitgenom-
men hatte.
SiSbeth war Pon biefem ersten
grossen Sd)mer3 iljreS Sehens gati3
;erfd)lagen unb aerfdjmcttert, unb sie
war nud) nidjt bo3ti imftanbe, fid)
aufzuraffen, ©oliaei mtb Wcricht um
sSilfe anaurufen.
©ier ©todjen etwa nad) biefer fta*
tttftrophe, bie Wie eitt ©Unter uerhee*
rcnb mtb alles jerftörettb über SiS*
Jett) hereingebrochen war, traf sie
uifäüig ihren ©samt am ©rager
©lab. ?tm ?trtn hatte er eine her*
tiijforbernb gepubte ^rau, bie, baS
iih Sk'beth sofort an ber bcfötiberctt
voritt unb ber altmobifdiett Raffung,
hr ?lnnhattb trug.
Sie nahm alle ihre cträftc 3ufam*
neu; bie ctnic wanften ihr, stellte
breit ©tarnt aur Webe mtb oerlangte
011 ber nrau ihr Slrmöanb juriief.
Schimpfettb nestelte sie baS Wrttt*
Hittb Pont Strm, fdjmif; eS auf bie
strafte, unb ging schnell fort. Wmi
.aber begehrte Sttamet auf mtb mit
'sörngerötetem OiefiAt ftiirate er tnii
leballtctt häuften auf feine (^ratt 31t.
zit biefem ©ugenblicf trat schnell cit:
'icrr baawifdjcn
„,^alt!" rief er, „bie Tante steht
niter meinem Sdmbl"
firatner wollte Ginwcnbungen mä-
hen, grob Werben, aber bie brohenbc
Haltung beS ftremben, feine rttitS*
ulöjen ©rmc unb mädjtigctt ^ättbc
ieftett ihn halb perftmmnen nnb
dinell baS ©leite suchen. SiSbeth
tanb ba, aitternb Por 3em ttnb itt
haltlosen Trotten.
„Bitte, gttäbigeS [träniern," sagte
efct ber Hubcfannte, „geben Sie mir
[ihren ?lrnt. öeftatten Sie mir, baft
d) Sie ttod) ein Stiicfchen begleite.
Watt samt tiidit wissen, womöglidi
ehrt ber Sterl nod) einmal um unb
jeläftigt Sie rhermoIS."
©lortloS gehorchte SiSbeth, unb
djmeigcttb gingen sie.
©ott ihrem Begleiter, betn ein
•aar grofte, gute fingen im Wefidjt
tauben, ging so etwas, wie eine .©:■
tihigung aus, bic SiSbeth, bie cS
Mnfbar empfattb, baft ber onbcri'
licht fragte, tu-ch forfdite, halb Wohl-
uonb entpfanb.
Taun aber sagte er;
„B?ie seltsam ber 3i*fall bod
piclt! Taf; id) nun gciäbe in blefc
legenb fommen mufetc, wo mir ein
möbliertes 3tmmcr angeboten war!"
Bliftfdincll lieft Sisbetb ben Ärm
ihres Begleiters los, unb mit PicI
.lugst unb Gricftreifen fragte sie:
„Sie auch?“
Ter ^err staunte, ftufete, fdjlicfc*
lieh lachte er mtb meinte:
„Um WotteS willen, ist eS benti
etwas so furchtbares, wenn jemanb t
ein 3immer sucht, baft Sie berma-
ften bariiber erfdjrecfen?"
Unb nun erjählte SiSbeth ohne
Stocfen unb ungeaügelt, unb eS war,
als wenn sie ihren groften ftummer
Pom $eracn wälaen müsse, unb wenn
IJnftU’fovsdjer mtb ^umorid
Corb
unb
Sclpiite Sinn für 3t?ib
^umor.
Ter grofte englische Waturforicher
unb Grfinber Sorb sleloin hatte
and) einen Sinn für $umor, wie
man ihn bei Welebrtcn feiten finbet.
'©litten in ben schwierigsten Berech-
nungen sonnte er bie besten ©ibc
? aud) gegenüber einem ftoeffrem- madjen. Tie Biographie, bie feine
ben Ülann war
Ta würbe ber wiebcr ernst unb
still. Wad) ein*"- ©teile sagte er:
„3a, bann freilich, bann sann ich
3hre Singst Por bem Wadjfolger Per-
stehen. Slber glauben Sie mir nur,
mit mir liegt bie @ad)c benn bod)
wesentlich anber». 3d) bin hierher
Derfeftt als Beamter an baS SanbeS-
finan3amt. Wun sonnte ich ja ei-
gentlich bei meiner ©lütter mohnM,
bie eine 3weiaimmerwohnung hat.
Slber meine ©lütter ist fdjon alt unb
fdjwädjlidj, unb idj muft schon mor-
gens früh 3um Tienft unb fomme
erst am späten Wacfjmittag 3um Gi*
fen. TaS schafft meiner ©lütter 31t
biel Slrbeit unb Slttfregting. ©leine
©lütter sonnte ja hei meiner Scfjme*
?ttcf)te Slgnes Warbner Sing über
ihn oerörfentlicht hat, bietet baber
eine funbgrube föftlidjer Wefdjid)*
ton. SUS er fid) mit ber Grfinbung
feiner SotungSrttafchinc beschäftigte,
btirdj bie baS voten ohne Slnfjalten
be§ Schiffes ermöglicht würbe, fnnb
ihn ein freunb mit bett Trähten
eines ctlapierS beschäftigt unb fragte
ihn, was er bamit Ijeroorbringen
molse. „ TaS tiefe G," war feine
Jlntwort, Gin befonberer Siebling
beS SorbS war fein ©apagei, betn
er ben Warnen „Tr. Wotichwan;"
gegeben hatte. Gr hatte bieiem
Tier, als er nod) Sir ©Hßiam
Thontfen Ijieft, beigebracht, fobalb er
ins 3'wmer trat, 31t rufen: „Sßieber
;tt spät, alter 3unQc!" ber in
ber Ghe nidjt gut. Wa nnb mit bem
©lieten für mid) ist baS aud) so eine
eigene Sache. 3dj muft mich als Be-
amter nad) meinem Ginfommen rief)*
ten unb samt nidjt so schnell 3ugrei-
fen, fonbern muft midj nadj bem
©reis richten!"
TaS aßeS fam so schlicht unb na-
türlid), ttttb man sonnte fühlen, baft
ba fein Slrg unb falsch baawifdjcn
War.
Unb nad) einer ©aufc:
„Slber natürlich, nach ben bösen
Grfahrungen, bie Sie gemacht ha-
ben, samt ich berftehen, baf; Sie
bor bem SMeberoermieten Singst ha-
ben."
Öisbett) überlegte unb überbadjte.
Slber fdßieftlid) mussten sie ja weiter
oermieten, tta, unb sie würbe sich ge-
wift 3uriicft)aiten unb in acht neh-
men, unb schliesslich sagte sie:
„Sie sönnen sich ja jebenfaßS baS
3intmcr ansehen."
Ter frembe banste, fteßte fid)
Por: ©las ftleemann, unb begleitete
sie nach §aufe.
Tie ©lütter war sehr 3urücfhal*
tenb, fast abweifenb, aber schliesslich
Ptrmieletc sie baS 3immet an ihn,
wobei eS in Grinncrung an ben Per-
ftorbenen ©taun ben StuSfdjlag gab,
baft ber neue ©tieter ebcnfaßS Be-
amter War.
Tie beiben frauen liessen fid) nun
säum Por bem netten ©liefet sehen
unb sprachen nur baS Wotwcnöigfte
| mit ihm.
fölecmnnn tat, als bemerftc er eS
nidjt unb fänbe es Gatts felbftüer*
ftänblidj. Wttr, wetttt er Qie-beth
traf, Glänzten feine Slugen, mtb fein
öeficht war Pon ölut überstrahlt.
Wad) ein paar ©lonaten heiuehte
ihn feine ©lütter, bic halb mit frau
Wrottau ittS Wefprädj fam unb ihr
erwählte, wie Poß beS CobeS ihr
Sohn fei, baft er eS so gut mit bem
Simmer getroffen habe, unb bie bei-
bett frauen faitben fid) halb £>era
3u $er3. frau Wrottau flagte th-
rett stummer mit ber Tochter unb
bem cntlaufenen ©laittt, mtb frau-
stleentattn meinte:
„Slber ben sterl muft man bod)
heranbringen! TaS fönnte mein
Sohn sehr gut besorgen."
frau Wrottau stimmte 31t, unb
and) SiSbeth, bie fid) erholt unb aß-
mählich heßet uttb heiterer gewor-
ben war, gab ihre Ginwifltgung.
©las stleematttt aber war mit
fetiereifer hinter bem Sluftrag her,
mtb ttad) einem 3«hc würbe bie Ghe
gefdiieben unb stranter 3ttr Unter-
haltung feiner gefdjiebettett statt
Perurteilt.
SluS freube, ettblid) attS biefett
schiefen tmb peittPoßen Verhältnis-
sen hcrauSgcfommen 31t fein, nahm
SiSbeth bie Gtnlabnng ©Inj stlee-
mattttS ju einem SlitSflug an, au
betn and) ihre mtb stlcematuiS ß>litt*
ter teilnahmen.
©'att waitberfe Poit SSgnnfee
burd) bett ©kilb nadi stohlhgfeu-
briirf.
SiSbeth Öroitau mtb ©lar stlee-
mann gingen normt. 3iirtlid)
iduule er sie an, uitb mau fühlte
feine habe freube, bidit neben ber
fd'öncti SiSbeth weilen 311 biirfcn,
bie-nad) betn Schweren mtb Itufchö-
neu ber lebten Seit aufs nette lieb-
lich erblüht war.
Sfuch bie ©lütter schauten mit
©toljlgerollen auf baS stille Spiel
ber Siebe Por ihnen, mtb stlee-
mmttiS ©lütter weinte:
„Tie beiijpit .würben eilt schönes
©aar abgeben." •
frau QJrottau lächelte pcrfonncn,
bod) sie sagte nidits, unb als frau
stleeniauit fragte: ,,.*Jat mein Sohn
idjon mal gefragt ober Slnbeutun-gett
gemacht, antwortete sie: „Wein, nein.
Steh, ber ist ja so ein ftifier, tBTftcb*
mer ©letiid)."
„Wa, bann will id) mal für ihn
werben!"
3hre fdjtteße ©'erbttng hatte Pol-
len Grfolg. Wad) brei ©lottatett war
$ed)jeit.
Bretttcn. Tie häufigen stlagen,
)aft bie ©Wohnungsämter nidjt ge-
taue Uebersichten über bic 3ahl ber
SohnuttgSfitchcnben, befottberS ber
bänglichen säße, führten, baft bie
Eingaben ber ©Wohnungsämter ein
pöBig unaiitrcffcnbeS Bilb über bie
tatsächliche ©Wohnungsnot gäben, hat
ba? Statistische SanbeSamt Bremen
peraitlaftt, eine eittgehettbe ©rüfung,
unabhängig Pott ber im Wang Be-
finblichen ©WohnmtgS3äblung, 311 Per-
anftalten. ©Wenn auch bicie ©riifung
ergehen hat, baft pon ber in ben ©lo-
uatSbcririjten beS Statistischen Stm*
teS attgegehenett 3ahl Pott 5560
ilWohnungSfudjenbcn 1426 ,fid) als
bereits erlebigt hcrauSftcßten, weite-
re 145 Sltttragfteßcr überhaupt nidjt
rmittclt werben sonnten, so baft also
statt 5560 nur 4080 übrig bleiben,
:o förberte bod) bie Untersuchung bie»
:er 4089 säße eine fiiße beS ©Wol)-
umtgSelenbS 3ittagc, bie fchiteße llb-
tilfe erforberlid) tnad't. GS finb ttad)
ber Untersuchung 880 familien mit
189 ©erfonen in gefmv^iitSfchäbli*
dien nnb menfdjenmimitrbigen ©Woh-
nungen mttergehracht, 1661 fami-
lien mit insgesamt 5486 ©erfotten
0 untergcbradit, baft ernsteste Wot*
itänbe Porbattbeit finb. 3« biefen
2666 familien mit 3wanunen 8835
©erfonen fommen 1423 fälle mit
8392 ©erfonen hitt3tt.
©la n sagt: „34 habe mein $jer3
ucrlorcn," wenn matt eines gefttn-
bin hat.
MARBLEnmORANlTE,
flONUMENTS.
Otto E. Stolz
.■Mtr nnb BerfctHait
— in-—
Vi rmor «nb Granit»
QXomtmrntctt!
•§ 4. Ijauerarbeit
4 j.tne (Ätrtfaffungen mit be*
tr terg liberaler©ceiaecmäfti*
ßUtlfl.
brr ©rbrtt wirb goranttrt.
toeofe Vlnaahl fertige ©lonumente stete an $anb, jur anficht unb
Auswahl.
So ©rangt JBarblr & Wranilt lÄllorks.
fter Wohnen, bie in ber Wähe bon j feine ©robteme oertiefte forscher
Berlin mit einem Befifcer perljciratct ; pflegte immer 31t spät im familien*
ist. aber sie miß nicht. Sie sagt, | freis 3n erscheinen. Ginft hatte er
bie Schwiegermutter im £>auS tut grofte öefeßfeftaft tmb war selbst
nidjt 3ttgegen. Ter ©apagei fragte
ungcbulbig: „©Wo ist Sir ©William?",
unb als biefer cnblidj eintrat, schrie
er: „©lieber 31t spät, alter 3unge!"
©lan war über biefett ©ormurf ent-
fett tmb glaubte, fein Tiencr hätte
baS bem ©ogei beigebradjt.
©lit 22 3ahren war Thomson be*
reits ©rofeffor an ber Unioerfität
WlaSgow unb hatte Stubcntcn 31t
prüfen, bie bebeutenb älter waren.
Bei ber ©orfiihrung beS Uttterfchie«
beS ber Rotation bei einem innen
festen unb innen flüssigen Wegen*
■tanb benutte er stets ein roljeS unb
ein bartgcfod;teS Gi. Ginmal aber
hatten ihm bie Stubenten 3wei g^
fodjte Gier hingelegt, worauf er,
nachbem er bie Gier in bie $anb ge*
itommett hatte, nur listig lädjclnb
bemerftc: „TieSmal finb beibe ge*
focht, meine Zerren!" 2ln bestimm*,
ten Stellen feiner ©orlefuttg pflegte
er ©Wifte au madien uttb baS barauf*
hin auSbred;enbe Welächter burd-
ben Ruf „Ruhe" au bümpfen. ?IIS
einmal wiebcr ein foldjer Programm*
mäftiger ©Win fam, Iaditcn bie Stn*
bentett Perabrcbetcrmcifc nicht. Ter
©rofeffor sagte aber troftbem „Rtt*
he" uttb erflärte biefe Sleufterung
bann für einen „burd) ben ©Wib her*
ootgentfenen Rcflcy". ©Währenb er
bie schwierigsten mathematifdjen
'Aufgaben mit Sciditigfeit löste, fie-
len ihm gana einfache Abbitionen
fdjwcr. Gr ftanb bann aiemlid) hilf-
los an ber Tafel uttb meinte: „3e*
tnanb, ber jünger ist wie ich, würbe
baS piel besser sönnen." Unb wenn
er fid) battit perredwet hatte, sagte
er: „GS stimmt wohl nidjt, aber so
etwas ?fchnIidjeS muft herauSfom*
men." Sein Warne mürbe pon oer*
ichiebencn Grfinbern elcftrifdjer
.^cilapparate miftbraudjt. 21IS ein-
mal ein ©erfättfer eines „GIcftri-
fd)en WitrtclS" Wegen betrügerischer
Rcflame attgeflagt war, nnirbc stcl-
oin als Sad)perftänbiger pernom-
tnen unb erflärte: „BWemt ber Wür-
fel bie SSWunber horporbringen fönn-
1 Ife, bic ihm pon bem Grfinber nadj-
‘'gesagt werben,- bann mürbe id) ihn
für bic bebeutettbfte Grfinbung ber
©Wett erflärctt; aber tatfäihlid) fantt
er nidjt bie geringste ©tenge Glef-
tri;ität heroorbringen." Ter Grfin-
ber würbe perurteilt; baS Ijinberte
ihn aber nicht, in feiner nächsten
Rcflame 31t fdjreiben: „Wad) Sorb
stcloin bic bcbetitenbfte Grfinbung
ber ©Welt!"
^tViüricb
SWeutf4)er ^edrteamuali
©raftifitt im Dornst», Cb«t» uttb ©ei
©taatenfleridjt.
Office in» ourtlmufe.
Sa «vange, TeRtt«.
(ilarf & ^erfmeifter
Slcrjfc uub ©bltur^fti
ßranffteiten pon grauen unb ftin«
ber unb Gfhtonifcfte stranfhei*
ten eine ©pecialität.
Office in Qernoiefä ©ftarmacq.
Offtee ©hone 77.
Refibence ©hone: Glnrt 65
©Werfmeifter 47.
Schulenburg, ...» TejaS
Sr. (§. .öili
Wrabnfcrtcr ^abimrjt.
Office im oberen Stocf bet neuen
T. A. §iü Staatsbanf,
Slße arbeit garantiert.
SSeitnar, Sc^a«c.
Weht ttad;
Jl. B'vaufc
glcMdieilaben für Das
hefte m»D h i a t g ff e
glelfdi. » - * t t
©reih hon »c his 15e.
Prs. ©iiull)fr & $od),
^lügeiueiue ''Vraftfto unb
<5blrurjjie.
Office im alten äunn Wehäube.
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3crg. Stuf bet Strafte poii stird'
hetg nach Wagftabt ereignete sich eir
fdjwerer UngliidfSfaß; awei stnahei
woßtett mit bem galjrrab ein mit
.^013 helabcneS Saftcuito itberholei
unb perfmhten auf ber rechten Seitr
lorhciutfommen . ©Währenb biec
bem älteren stnahen gelang, pcrloi
ber jüngere, aehnjährige Sohn be*:
Schreiners Sunfcr Pon Wtcbermtn*
ben bie Herrschaft über fein galjr*
rab unb fam unter ben 'Anhänge*
wagen 31t liegen, ber üher ihn hin
wegging unb bett stnaben jämmerlid
)crguetfd)te. Ter als Porfidjtiger
gahrcr befannte giihrer beS SlutoS
hatte poti bem ©orhaben ber st’na*
ben feine stcmitnic* unb würbe erst
burd) baS Rufen beS statneraben
beS ©crunglücften auf ben UnglücfS*
laß aufmerffam.
|r. \m. <£. iHoh,
•HiMU'n, AMfvett, iftrtfe unb
©aWrangc, , . TcraS.
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3ufriebenheit garantirt.
Ter erste Sonncnflccf Würbe
1607 Pon Rapplcr gesichtet.
Brnunfchweig. ©or bem hiesiger
Sdjöffengeridjt begann ber Beiei*
bigungSproseft beS bemofratifdhen
ReidjStagSahgeorbueten unb ehema-
ligen braunfd)Weigifd)cn äilinifterS
Roenneburg, bcit biefer gegen 22
©erfonen angestrengt hatte. Tir
©eleibiguttgcn waren hauptfädjlid
währenb ber ©Wahlfämpfe beS 3al)
reS '1924 gefallen. Tcm ©liniftei
war unter anberem Porgeworfei:
toorben, er habe fid) währenb feinet
'AmtStätigfcit auf nidjt gan3 faire
©Weife Weiber erworben. Tie ©er*
hanblung ergab bie Haltlofigfeii
ber erhobenen Behauptungen. Ter
Hauptangcflagte, Baurat Bauer,
Würbe au sechs ©Wochen Wefängnic-
Perurteilt. 'Adjt weitere ?lngeflag*
te erhielten Wclbftrafen Pon 80 bic-
200 ©larf. Tie übrigen Stngeflag*
ten Würben freigefprodjen. 3n ber
Straf3umeffung ist berücffichiigt wor*
bcit, baft ©finifter burd) baS parla-
meittarifchc Spftem leidjter ber stn-
tif anSgefeftt finb als früher.
21. Corcnj,
er 2?eparirt Uljreti, Phono-
graphen ufn>.
22eben König 21uto £0.
£st®nui(;c HIintfd)c^ •
SrtPaiotoriuui unD Röntgen
Strahlen in ©erfcinbung
mit Dem tfatdrange
Hospital.
Tet Technifer a. öehrenS
©orftefter.
ßabratorp, Röntgen ©trafjlen unb
gluotoScope arbeit besorgt.
Tie neue äJlebtjm 3ufulin für gtitf»
er ftranffteit angeroanbt.
^ p ä tt p.
TaS 3WeifeIhaftefte ©laft ist baS
— Ucbermaft.
©WaS oft geleimt ist, aerbricht
feiten gait3.
G i n 4 SUiwne enthält bis aehn
©toaent — 3ucfcr.
3 n ©etteauela wirb 3ur Sdjofo-
labe Hoßänber stäfe gereicht.
T i c rechte Hcnfammer leistet
nur bie halbe Arbeit ber linsen.
-Haltet jenes hinten mt.
©ebraucht 2Wlue ©tar Retnebp
für Schema, Suchen, gleiten, ober
aufgesprungene £änbe, ßütermal,
©ifteicfje, ©Junbe güfte, alte ©3un*
ben unb ©Wunben an stinber.
3u oetfaufen bon
% SWctycnlJcrg.
€a(^ran»)r, » e « Scjo«.
Ea^ranp ^nspttal
Offen für Die ©rofcffiin.
Bcr,}tJid)c unD djirurgifdje
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©lit allen neuen Ginricbtungf n oer
eften. X Rag unS fiaboratocium.
Teutsch unb iööfjmifd) gelptocften.
ßa@range, TeraS.
Or. 3. B. Sialer
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3&r finbet eine beutfch'precftenbe
Tarne stet» in meiner Office.
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Haeusler, George. La Grange Deutsche Zeitung (La Grange, Tex.), Vol. 36, No. 14, Ed. 1 Thursday, November 12, 1925, newspaper, November 12, 1925; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth989364/m1/6/: accessed July 18, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.