La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 14, No. 29, Ed. 1 Thursday, March 3, 1904 Page: 4 of 12
twelve pages: ill. ; page 22 x 15 in. Digitized from 35 mm microfilm.View a full description of this newspaper.
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C reb« meiter l
Son SfOit flanbertee.
£eg’ beinc meiere jjonb auf meine Au»
©ßlieft mir bie thränenfeuchten 5Wim*
pern gu
Unb laft mich beiner lieben ©timme
lauschen,
Sie ©timme, meiftt bu, bringt mein
£eib gur Wuß.
©ie Hingt so süfj, s« nimmt mich gang
1 gefangen,
Veftridt so eigen mich, so ftmnberbar.
27lein ©chicffal hab' «<h unb bie Sßelt
oergeffen,
glicht« roeift ich mehr Don bem, maS
früher toar.
«WaS lümmert mich bein herrisch stos*
geß 2Befen,
«WaS lümmert mich bein abgrunbtiefer
SB lief,
3ß miß ia nichts, als beiner ©timme
lauschen,
0, gönne mir bieS eine, leftte ©lüd;
Denn morgen, stehst bu, muß ich toef»
ter manbern,
Durß Dorngeftrüpp unb Disteln geht
mein ißfab —
0 rebe todter — noch finb mir bei*
sammen,
aiidttt lange mehr — bie SrennungS»
ftunbe naht.
($in ^rirat^antrag.
Sfijje »on Storo £. Uflber.
«Wift iprubence gairmeatßer mar in
einen 3uftanb befonberer Aufregung.
3hre Meinen Hänbe gitterten so sehr,
bat sie laum ben Vrief holten tonnte,
ben fte eben gu Gnbe gelesen hotte.
Unb baS mar nicht gu öermunbern.
Denn menn man gmangig 3aßre lang
im Dämmerlicht stillet Entsagung ge*
lebt hat, ist es ejne Meine Ueberra*
fchung, plöfcliß in baS heß« Sieht bet
«WittagSfonne Dersefet gu merben.
fülife Fairmeatßer laS ihren SSrief
nochmals burß. Der blintenbe
Kupferleffel auf bem Kaminroft lochte
über, bie Äafce — tief beleibigt, baft
man fte bergeffen hotte — gerrte ihre
Herrin am Kleibe. Doch «Wift 3fair=*
meather laS, gang in ©ebanlen berlo»
ren, meiter; benn ach! — soeben, nach
gmangig 3aßten heimlicher unb uner*
miberter Siebe, als schon ber leftte
schmale grünte bet Hoffnung in ihrem
Vufen erstarb, hatte ihr Professor
Dunbonalb einen HüratßSantrag ge*
macht..... »
Das Ißrge Schreiben mar etmaS
eigenartig, aber Professor Dunbonalb
mar als ein eigenartiger ‘.Wann be*
lannt, unb matt geftanb ihm biefe Gi*
genfehaft gern als ein Vrioileg gu;
benn man fßäfcte ihn aßgemein megen
feinet bebeutenben ©eleßrfamleit.
©ein Schreiben lautete:
„SBertßeS Fräulein! Waßbem ich
sorgfältig bie SSorgUge oerfchiebner
anberer fiabieS abgemogen habe, habe
ich mich bafür entfßieben, baft ©ie am
besten im ©tanbe fein merben, bie
Verantmortlißleit, an ber ©pifte mei*
neS Haushaltes gu stehen, 3u überneß*
men. SOBenn ©ie bereit finb, meinen
Vorfßlag an3unehmen, so sprechen
©ie, bitte, h«ute Abenb bei mir bor,
bamit mir uns über bie Sache einigen.
HoßaßtungSöoH
Stöbert Dunbonalb.
Gin tiefes ©lüdSgefüßl burchftrömte
5Wift gairmeatßer! Der Ghrgei3, ben
fte in früher 3ugenb ßoffpungSöolI ge»
hegt hatte, ben fte in ber Vlütße ihres
fiebenS gebulbig meiter genährt unb in
ben legten 3ohren nur noch »ergrnei*
felnb aufregt erhalten hatte, foflte
nun enblich geftißt merben.
AIS ber Abenb tarn, befanb steh
^Professor Dunbonalb in einer ©tim*
tnung, bie nichts meniger als liebenß*
mürbig mar. GS mar bieS leine un*
gemöhnliche Vegebenßeit; benn er litt
an ©id)t, unb ©ißt hat belanntlich
eine sehr unermünfeßte Ginmirlung
auf baS ©emüth. ©o oft ihn bie
©icht plagte, gingen feine Dienstboten
mit Furßt unb 3ittern umher.
Den 9ltpaft 3U ber bieStnaligen Wer*
ftimmung hatte ein 3ufammenftoft mit
feiltet Haushälterin gegeben, ber steh
in ber borigen SEBoße ereignet, unb 3U
ber sofortigen Gntlassung bieset Dame
geführt hatte. Daruf hatte ber Vro*
♦teffor bie lebige ©tefle annoncirt.
Ueber 3toan3ig Offerten maren einge*
laufen; nachbent er steh burß afle
ßinburß erarbeitet unb bie SSocgüge
ber geeignetsten Vemerberinnen gegen*
einanber abgemogen hatte, hatte er
schliesslich eine bon ihnen auSgemählt
unb fte schriftlich aufgeforbert, ß*ute
Abenb bei ihm »orgufpreßen. ©leiß*
geitig hatte er eine Ouittung für bie
WierteljabtSmietße auSgefteflt, bie et
bon feiner «Wietßerin SWift Faiüoeatbei.
erhalten hatte, unb gab beibe Vriefe
gufammen auf bie ißoft.
9118 ber Abenb lam, fast er ba unb
ermartete feine neue Haushälterin. Gr
mar bieset Haushälterinnen überbtüf*
feg; er hatte 6 in 12 «Wonateti gehabt
unb hatte leine Hoffnung, baft bie neue
im geringsten besser sein merbe alS
ihre Vorgängerinnen.
tprofejfor Dunbonalb feufgte. Das
£eben mar öbe unb einsam für ihn ge*
roefen, feit feine liebe CeSbia 9lnberfon
gestorben mar, feit jenen Dogen, ba er
hoffte, baft eine Frau unb nicht ein
«Wiethling ihm jeben «Worgen ben Kaf*
*tt einfchenlcn mürbe. Dte holbe fleS*
bia! Sich, mie Jtafch maren bie ^faßre
entflohen, feit ein Vlid bon ihren
sanften Augen, ein WJort bon ihren
lieblichen Sippen feine ©eele bis in’S
3nnerfte burchfchauert hatte! Kein
anbereS meiblißeS SSBefen hatte feit*
bem ihren Wlaft in feinem n*rgen f^n'
genommen. .., Wiefleißt märe eS
anberS, besser gemefen: ©ein HauS
märe bagn mohl ein H*tm, nicht ein
bloßes SWoßnßauS, feine 3ntereffen
meniger sehnsüchtig unb fein ©emüth
nicht so heftig gemorben. 91bet nun
mar er ein einsamer alter 3unggefefle,
bon nichts erfüßt, maS er bon ber 3u*
lunft erhoffen lonnte, außer — einer
enblofen Folg« bon Haushälterinnen.
Die Spür mürbe aufgerissen, unb
ber Diener melbete eine Dame:
„«Wift Fairmeatßer!"
©ie näherte steh geräuschlos seinem
©tubiertisch unb stanb neben feinem
©tuhle stiß. *Wit einem Wud flog er
auS feinen Sräumen unb blidte feinen
Vefuß mit »erftörtem ©efuhte an.
DaS gebämpfte Sicht ber £ampe feßim*
merte auf ihrem braunen H°ar unb
beleuchtete ein fßmaleS, feines ©efißt,
fehmaeß geröthet bon ber außergemöhn*
ließen Aufregung.
„©uten 9lbenb, H“1 ^Professor."
3hre ©timme gitterte, unb ihre Hai*
tung mar unsicher.
2Ba8 sonst auch Stöbert Dunbonalb
mar ober nicht map — ein ©entleman
mar er stets. Gr rüdte einen beque»
men ©tußl an ben Jtamin unb feßte
’DMß gairmeather so gärtlicH unb sorg*
fam hinein, als ob fte fein Meines ber*
loteneS £ieb märe. ©ie ließ ihn ge=‘
mäßren, ißr Heri 3itterte, ihre Sippen
bebten.
„Der 9(benb ist lalt, aber hüt ist *8
ent3Üdenb behaglich," bemerlte fte mit
'aß ber Selbstbeherrschung, ber fte noch
fähig mar.
,,©ie brüden mir 3h^ 3ufriebenheit
babureß am heften auS, baß fte gang
thun, als ob ©ie gu Haufe mären," er*
mibrtte bet Professor höflich, inbem er
mieber Vtaß naßm unb fte mit einem
freunblicßen Säcßeln ansaß.
,,©ie ftnb sehr gütig," sprach fte ber*
feßämt unb schlug bie 91ugen nieber.
„3<h ^offe, baß ©ie meinen 3‘ttel
heute ‘Dtorgen richtig erhalten haben,"
bemerlte er nach einem 9lugenblid ber
©tiße, um bie Ursache ißreS unermar*
teten VefucßeS gu erfaßten.
ÜJiiß fjfairmeather mar auf'S Höchste
bermirrt. „3a," sagte fte unsicher, „ja
— 0 ja, gemiß! 34 lomme ja, 3hnen
bafür gu banlen."
91uf beS VtofeffotB ©efteßt IaS man
beutlicß bie Setroffenßeit, aber feine
Sefucßerin bemerlte fte nießt, benn sie
hatte noch immer bie 91ugen auf ben
Soben geheftet.
„3<h berfteße nießt, mofür ©ie mir
Danl sagen moflen, liebes fjräulein,"
sagte er in feiner geraben eßrlicßen
SBeife. „9HS icß ©ie .lommeri faß,
fürdßtete icß, irgenb ein Versessen ge*
-maeßt gu ßaben. ‘Weine ©ebanlen lie*
ben e§ nämlicß manchmal, ein menig
fpagieren gu geßen, ©ie missen ja ..."
Unb ber Vrof.effor lacßte.
Ginen Slugenblid feßmieg !Wiß fjair*
meatßer; bann faßte sie !Wuth. „(Sie
ftnb ein guter !Wann, unb baS ist
schließlich bie Hauptfach«," sagte sie mit
Wachbrud.
; 3m 9lugenblid lonnte ber Professor
ißrem ©ebanlengang nießt folgen; er
meßrte nur befeßeiben ab: „O, bureß*
auS nießt, burcßauS nießt." Dann aber
fügte er, beinahe etmaS berftimmt, ßin*
gu: „3<ß benle, mir lennen einanber
boeß gu lange, als baß mir unS Gom*
plimente sagen sollten."
91ber Ifkubence ^airmeather ließ ft<ß
nießt abfeßreden. ©ie blidte SRobett
Dunbonalb offen an unb ermiberte mit
ßerglicßer ©timme: „GS ist nut bie
«Wahrheit, Professor."
Gr miberfpracß ißt nießt meßt. 3^ut
mar gang plößlicß ein ©ebanle gelom*
men, ber ißn erfüllte... 2Bat es ei*
gentlicß gu spät für ißn, bet Seere fei*
neS fiebenS einen 3ȧalt gu geben?
Unb menn nießt — nu, tuet mar bann
geeigneter als biefeS sanfte, ßübfcße
Meine Sfflefen, baS er feßon so lange
tonnte? 9lußerbem — ber ^rofeffor
mar nießt umsonst ein praltifdj tecß*
nenber ©cßotte — mar ißrubence gfair*
meatßer in ber gangen Umgeqenb als
eine bortrefflicße Hausfrau besannt.
91uf leinen Dßeetifcß in ber ©tabt gab
eäfBudpin, bte,bie ihrigen übertrafen,
feine fftau in gang ©dßottlanb hatte
eine gefeßidtere Hanb für bie 3uberei*
tung oon Vafteten, unb für ein junges
‘iWäbcßen mar eS ber ©runbftein gu
ißrem ©lud, bon iWiß fffairmeatßer
auSgebilbet gu fein.
©0 entfeßieb fteß ber Professor, ißt
sofort einen 9lntrag gu machen, eße bie
Vemerberin um bie ©teile einet HauS*
ßälterin erschien; menn er angenom*
men mürbe, so sonnte er ber 9lnberen
einfach sagen, baß er sich anberS ent*
schlössen hätte.
GS mar nun aber nießt gang Ieicßt
für ißn, ben £iebßaber gu martiren,
naeßbem et gtnangig 3aßte- lang auS
ber tprapis mat. Gr hüstelte ein mentg
unb rüdte feinen ©tußl näßet an ben
ber «Wiß gairmeatßer.
„!Wiß ssairmeatßer — SWiß ^P^u*
bence," begann er gögernb, „Sie lann*
ten fiiSbia 9(nberfon. ©eit ißrem
DobeStage btn i^ ein reißt einsamer
iWann gemefen." ,
iprubence feufgte boll fWitleib, unb
ein feines SRotß ftaßl sich in ißte 5Ban*
gen. „DaS Sehen ist für bie meisten
«Wenfeßen einsam," antmortete fte unb
faß gu Voben.
„Unb befonberS, menn bie «Wenfdjen
öltet merben, mie ©ie unb icß," pfiitß*
tete er bei. — „Siebe Vtubence, benfen
©ie — lönnten ©ie sich tooßl benlen,
baß ©ie fuß noeß oerheiraißeten?"
9D7iß gfairmeaißer Midie auf ben
Dßeetifcß. Die fffrage fam ißr reeßt
seltsam oor; benn oon 3uflenbgeit ßet
hatte fte ja nießt nur an bie Gße, fon*
bem an bie Gße mit bem Professor ge*
baeßt, aQerbingS als an eine ©lüd*
seligfeit, bie sie fast unerreießbat
bünfte. 9lber ba e8 ißr peinlich mar,
ißm alles baS gu sagen, so feßmieg fte.
Der Professor hielt ißr ©eßmeigen für
eine Zustimmung, rüdte seinen ©tußl
noeß näßer unb legte seine Hanb ber*
traulich auf bie ißre. „Ißrubence,"
sagte er bann nüchtern unb steif, „um
iurg gu sein: möchten ©ie mich ßeira»
tßen?"
Ginen Mugenblid lam ißr ber ©e*
banle, baß bie fffragi eigentlich reißt
überflüssig fei, ba ißr Kommen bo4
eine beutltcße 9Intmort auf feinen Vrief
mar. 91ber bann scßmellte aueß feßon
.eine foleße 3flutß ber ©lüdfeligleit ißt
H«rg, baß sie mit gitternben fiippen
antmortete:
„JRobert, icß fenne ©ie seit meiner
frühesten 3ugenb, unb icß müßte fei*
nen «Wann in ber V3elt ben icß lieber
ßeirätßen mürbe, alS ©ie."
Da fam aueß bei bem Professor baS
©lut in SBaHung. Gr sprang auf,
seßlang feine 91rme um sie unb bergaß
für biesen 9lbenb gang, baß er $ro*
fefsor unb ein ßoßer Viergiger mar ....
Der 91benb ging auf bie Weige, als
Stöbert Dunbonalb feine V^ubence
naeß ißrer befeßeibenen 9Boßnftätte gu*
rüdfüßrte. Gr berabfcßiebet.e fuß bor
ißrem H°ufe unb ging ß<im, als bie
©terne bereits ßerborlugten, in ©e*
banlen berloten.
911S er gu Haufe anlam, fanb er
einen Vrief auf feinem Difcß. Gr
öffnete ißn mechanisch, mar aber be*
ftürgt, als er ben 3nßalt erblidte. GS
mar bie Quittung, bie er «Wiß fjfair**
meatßer ausgeschrieben ßatte, unb ba*
bei ein ©cßreiben bon ber auSgemäßl*
ten Vemerberin um bie ©teile als
HauSfJäIterin„bie um eine 9lufllärung
bat. 1
Da begriff ber Professor enblicß,
naeßbem er fteß eine geitlang auS aü ben
merfmürbigen Dßatfacßen absolut fei*
nen VerS ßatte maeßen sönnen, maS
ißm ben unermarteten Vefucß «Wiß
gairmeatßerS berfeßafft ßatte. Gin
feines fiäcßeln spielte um feinen «Wunb.
Gr ging in fein 9lrbeitSgimmer unb
legte bie Wote auf bie glüßenben Jtoß*
len unb beobachtete mit geheimem Ve*
ßagen, mie fte fteß in ben flammen
manb unb träufelte.
„9lrme, Meine ißrubence," sprach er
bor fteß ßin, „icß glaube, eS mürbe bir
baS H«g breeßen, menn bu erführest,
mie bu gu meinem He>rath2btiefe ge*
lommen bist---- 9lber bu sollst eS nie
erfaßtem Wein, nein, — fte soll eS nie
erfahren."
Unb fte etfußr eS nie.
$ie Japanerin.
, UeberauS interessant ftnb bie ©tu*
bien, meteße bon europäischen Weifen*
ben in 3apan über bie 3apanertn, ißr
£eben in ber H«imatß unb ißre mo*
berne Gntmidlung gemaeßt mürben.
Wtenn aueß bie gange Veoöllerung 3a*
panS mit menigen SluSnaßmen in ben
füblicßen, bon Wfalaien befiebelten 3«*
fein ber mongolischen Waffe angehört,
so geigen fteß boeß im Voile genau so
mie in Guropa Verfcßiebenartigfeiten
ber Hautfarbe born garten 2Beiß gunv
fflrongeton beS neü&raun unb bis gum
röthlißen Dunlelbraun. Die roeiße
Hautfarbe gilt als bie borneßmfte unb
mirb, mo bie Watur fte hersagte, aueß
bon ben grauen unb iWäbcßen niebeter
©tänbe butß ©ßminte erfeßt. DaS
rötßliße Dunlelbraun lommt nur in
ben untersten Klaffen beS Volles bor
unb gilt als baS 3eicß(u niebriger 2lb»
ftammung.
Die 3apanerin ist Mein, gierlicß ge*
baut, aber ißre schmalen Hüften beein*
trächtigen nadj unseren gegriffen bie
©cßönßeit ber fjfiqur. Hänbe unb
3füße — bie 3rüße bleiben naeß alt*
japanischer ©emoßnßeit unbefleibet —
ftnb fein unb selbst bei älteren stauen
bon Intblicßer 3attßeit. Stuf ber
©traße berliert bie 3apanerin biet bon
ißrer angebotenen ©ragie bureß bie
piumpen, ßoßen H°lgfanbalen, bie nur
einen trippelnben©ang gestatten, mäß*
tenb fte im H°ufe mit nadten fjfüßen
mje eine Glfe über bie reinlißen Wlat*
ten tangt. Gin großer Vorgug ber
3apanerin ist ißre Weinlißleit, fte ba*
bet täglich unb benüßt mit böHiger
Ungenirtßeit bie Vacß* unb fjflußläufe,
Deiße unb VJeißer. Docß lein 3flpa*
ner hält eS ber «Wüßt mertß, naeß un*
belleibeten, meiblißen Weigen gu fpä*
ßen. 91ucß auf ißre oft feßr lunftboüe
gfrifur ßält bie 3abatwr*n 0r°fee
©tüde, rntb selbst bie arme gfrau, baS
arme «Wäbcßen bertraut ißr reicßeB,
fcßmorgeS ©cßlicßthaar jeben brüten
Dag ber gfrifeutiman, bie baS Hslat
mäfeßt, mit Valfam unb Delen ge*.
feßmeibig unb glängenb *,nacßt unb
bann mit Kämmen, Wabeln unb ©täb*
eßen gu maßren SEBunbermerlen auf*
baut, bie btei Dage lang -flßre gute
gform bemaßren. Die Vrettcßen, mel*
ist bie 3aponerin bei Wqßt urtter ben
Kopf feßiebt, feßüßen Die fjrifur im
©eßlafe.
Die Stellung ber japanischen gfrau
mar gu Veginn ber 9lufllärungSepocße
eine feßr befeßeibene unb ist eS im
größten Dßeile beS Voltes bis gum
heutigen Sage geblieben. Wacß ben
£eßren beS Gonfutfe ist bie girau all
Dienerin beS SWänneS geboren ynb
hat leine anbete £ebenSaufgabe, als
ihm gu gehorchen unb fteß ißm ange«
nehm gu ermeisen. 3” ber Kmbßeit
mirb baS «Wäbcßen gärtlicß gepflegt,
fobalb eS aber mit einem gamilienfeft
ben ©eßmud ber Haamabel als 3(i*
eßen meiblicßer Weife erhalten ßat,
muß eS arbeiten unb bienen, bis bet
Vater über fein meitereS ©cßidfal bet*
fügt. ©ehr oft geschieht eS, baß bie
fWäbcßen, um bieSluSbilbung ber Vrü*
ber gu ermöglichen, an Dßeeßäufer bet*
miethet, menn fte begabt ftnb, als Dän«
gerinnen, ©eifßaS, ber iskoftMution
gugefüßrt merben. greilicß tßut bafür
aueß solcher fiebenStoanbel bet 9lcßtung
.beS SBeibeS .leinen Gintrag unb ßin*
bert nießt, baß ein «Wann sie ßeiratßet
unb an ißr eine treue, gehorsame ©at<
*tin finbet. 91ucß bie berßeiratßete
grau lann auS ben geringfügigsten
Ursachen born !Wanne berjagt merben,
oßne baß biefer für fte unb ißre Kin*
ber gu sorgen ßat. ©enügen boeß
©cßmaßhaftiqleit, 3anlfu<ßt, mangel*
ßafte HsluSarbeii als (©tünbe gut
©tßeibung. Grft in ber leßten 3*ü
ßat eine.entfdßloffene 3“P“netin barin
SBanbel geschaffen;) sie meigerte fuß,
bie ißr born «Wanne befohlene 9lrbeit
gu tßun, unb manbte fteß, ba er fte ber*
jagen moHte, an baS ©erießt. Dieses
entfeßieb, baß bie befohlene 9lrbeit al*
lerbingS bie Kräfte ber grau überstieg,
unb ber «Wann mußte bie grau beßal*
ten. Weben feiner Gßefrau barf ber
Japaner naeß Velieben Webenfrauen
im Haufe halten, tßut eS aber, menn
ißm bie «Wittel foleßen flupuS gestatten,
nur, um Wacßfommenfcßaft gu erhal*
ten, mie eS ja auß bie Grgbäter beS
9llten DeftamentS gethan ßaben. Die
guten ©itten ber 3<Jpaner milbern
freiließ biefe fast ftlaDenäßnlicße ©tel*
lung ber grau. Gine gute, freunblidße,
tücßtige grau mirb bon ißrem «Wanne
in Gßren gehalten, er nimmt eßrerbie*
tig 91bfcßieb bon ißr, menn fu ißn beim
9luSgeßen bis an bie ©cßmelle beS
HaufeS begleitet, unb begrüßt fte gärt*
ließ, menn fte ißn bei ber Hdmlunft an
ber ©cßmetle beS HaufeS ermattet. 9ln
gefttagen geht fte an fein;r ©eite fpa*
gieren, unb sie barf ausgehen unb Ve*
fuße bei greunbinnen maßen ober
Ginläufe besorgen, mie bie Guropäe*
tin ober Slmerilanetin.
DaS 3«üalter ber 91ufMärung ßat
auß ber Japanerin in geistiger unb
sogialer Hiuf'tßi *>ue meitauS mürbi*
gere ©tellung gefßaffen. 3ü f« boß
gleißfaHS mie ber 3°paner in jeber
Hinftßt feßr begabt, namentliß für
ben Veruf als Grgießerin unb ßeßre*
rin. grauen mie ©ßimooa * Uta,
2)aji * Kaji ünb imponirenbe 91utori*
täten a!s Vorsteherinnen höherer
Dößterfßulen gemorben. Die leibet
früß Derftorbene grau 3ßiß° tuar eine
Womanfßriftftellerin ersten WangeS,
unb ßeute ist grau Wapomni Kimi eine
ber gelefcnften Grgäßletinnen in 3a*
pan. Viele Damen ßaben ftß in ben
ießten 3aßren als Vorleserinnen unb
mit Wegitationen Warnen unb Vermö*
gen gemaßt. — 9luß in sogialer Hin*
ftßt ßat ftß mit einem*©ßlage bie
©tellung ber grau, bie fraßet fast nur
auf Dang unb ^Prostitution angemiefen
mar, mäßtrg oeßoben. 3n ben Vu*
reauS unb in HanbelSgcfeÜfßaften, in
ben tpoftanftalten unb Delepßoncen*
tralen ftnb fast auSfßließliß grauen
befßäftigt, unb auß als Vußßalterin*
nen ßaben sie ftß oorgügliß bemäßrt.
91uß burß baS «Wittel ber Association
ßaben bie „neuen grauen" Japans ißre
©tellung gefestigt, gie ßaben eine
„3apanifße ©efeHfßaft für Kultur
ber grauen", Vereine für Grgießung,
gut Hilfe »erlassener Kinber, gut
©ßulung oon Wotße * Kreug. * 5ßfle*
aerinnen, für lörperliße Kultur unb
oiele anbete ©efeüfßaften ber SEßoßl*
tbätigleit, ©eifteSpflege unb fogialen
görberung gegrünbet, bie ftß alle
treffliß entmideln. Die bebeutenbfte
aller biefer Unternehmungen ist aber
bie ©efellfßaft für bie Kultur ber
grauen, bie im gangen Weiße, in ben
Vrooingftäbten unb Dörfern ßeute
über 10,0QQ «Witglieber gäßlt. ©ie
begmedt, armen grauen unb «Wäbßen
bie «Wöglißleit beS ©tubiumS an ben
©ßultn unb Uniöerfttäten gu geben.
Die ersten Autoritäten 3opon3 unter*
stüßen baS Sffierl.
einem auf’£ Tact» steigen.
Diese seltsam Mingenbe WebenScfft
mirb man moßl gunäßft gern auS einer
einsaßen Vilböorfteflung erlläten mol*
len, mie fte etma in ben WebenSarten
„Ginem an’S fieber lommen, gu fleibe
geßen" oorguliegen fßeint. 3n Viaßr*
ßeit liegt jeboß, mie Oon einem beut*
fßen Vrofeffor naßgemiefen mirb, bie
fpraßliße Waßmitlung einer im 5Wit*
telalter häufig geübten ftnnbilblißen
Gßrenftrafe Oor. Auf baS Daß stieg
man nämliß früher tßatfäßliß, um eS
gu ©ßimpf unb ©ßanbe beS barunter
SEBoßnenben abgubeden. Wamentliß
für Gßebtännet, bie ftß oon ißren
grauen hatten fßlagen lassen, finbet
ftß folße Daßabbedung im 16. unb
17. Sahrßunbert nißt nur in Gßroni*
ten ermäßnt, fonbern sogar in ©efefcen
oorgefßrieben, ja, selbst auS bem 18.
3aßrßunbert finb uns noß gäHe ißrer
VoQgießung belannt. «Wan barf bie
©träfe moßl als eine 9lbart ber söge*
nannten JBüftung betreßten, einer
mermögenßreßtlißen ©träfe, bie als
Wieberreifeen ober Wieberbreinen beS
HaufeS fßon für bie älteste 3(it naß*
meißbar ist. *
— ©parfam. Gßef (gum Ho«8*
meiste«, ber gehn Ipfennig für Vengin
ßaben toiH): „Vor aßt Sagen ßaben
©ie rieft um geßn Pfennig Vengin ge*
braußt, faßren ©ie auß Automobil?"
5alfßc0 ^ststr.
Gin GrtoerbSgmeig, ber in großen
©täbten in ben legten 3aM*n einen
großen Aufsßroung genommen ßat, ist
baS ©efßäft beß Haar*ünftlerS ob'er
grifeutS. Hütan läfet ftß bie Vemet*
tung Inüpfen, bafe eS nißtS WeueS gibt
unter bet ©onne, unb bafs bie ©e*
fßißte ftß gu mieberßolen pflegt.
Denn bie «EBteberbelebung biefeS ®e»
sßäftS begeißnet nut baS SGBieberauf*
treten eines alten VraucßeS, mie man
auß sonst bie Veobaßtung maßen
lann, bafj oermeintliße neue «Woben in
«Wanieten ober Kleibern nur an Dinge
anlnüpfen, bie lange begraben unb bet*
naße oergeffen maren.
Der maßfenbe SOBoßlftanb in bet
«Welt fßeint bie Gitelteit bet «Wenfßen
gu oermeßten. Gin ftarler VemeiS
hierfür liegt in ber Dßatfaße, bafe eS
ßiet niemals so oiele unb so moßlßa*
benbe V«iüdenmaßer gegeben ßat feit
bet 3eit, als bie Vereinigten ©taaten
noß englifße Golonien maren unb bie
«Woben unb baS SDßefen beS Hofe«l öon
©t. 3omeS ßier naßgeaßtnt mürben.
DaS Vettüdenmaßen ist ßeutgutage
beinaße meßt eine SOßiffenfßaft als eine
sptofeffion. Der Vttrüdenmaßer
mu§ ein lunftgeübteS Auge unb ein
gutes Urtheil ßaben, um bie rißtige
garbengufammenftellung gu maßen,
mäßrenb in ben Sagen, als bie gepu*
berte .«Verrtide in ber «Wöbe mar, bieS
nißt nötßig mar. «Wenn. ßeutgutage
3«manb eine laßle ©teile auf bem
Kopfe ßat, so lann er oßne ©ßmierig*
leit einen iperrüdenmaßer finben, ber
fte so ausfliest, bafj leine Gntbedung
mögliß ist.
5Wie Hflfltloufleute sagen, ßaben fte
jefct meßr mitSWännern als mit grauen
gu tßun, mäßrenb oor einiget 3aßren
baS Umgeteßrte ber gall mar. «Wanß*
mat beriangt ein Kunbe, ber OoOftän*
big laßttöpfig ist, eine _ V«”Üde in
Uebereinstimmung mit feinem „&aar“
Der Hänbler ist in feiner Verlegenheit
genöthigt, auf bie garbe ber urfprüng*
Itßen H«uptbebedung oon ben Augen*
brauen, ber ©eftßtsfarbe unb ben Au*
gen gu fßliefeen. SWenn er ungemößn*
liß üiel Gourage ßat, mag er ben
Kunben fragen, ob er eine VtoM mit*
gebraßt habe. — Wißt feiten finb
Kunben, melße mit bem bunllen ober
hellen HoatWmU(*' öen bie Watur
ißnen »erließen, nißt gufrieben ftnb,
unb statt in bem einen galle gu „peto*
ftbe of Hßörogen" ißre 3uf!ußt gu
neßmen, mornit grauen ißr Haor öl«s
ßen, ober in bem anberen gu einem
Färbemittel, fußen fte bie geroünfßte
„Verfd)önerung" burß eine V«ttüdegu
bemerlftelltgen, menn ber Kaufmann
ißnen bie Verftßerung. giebt, „baf(,
Wiemanb eS ißnen ansehen mirb." An*
bere, «Wänner mie graüen, bie fßmer
gufrieben gu stellen finb, halten eS für
nötßig, gmei ober meßr spettüden gu
beftfeen, eine für gemößnlißen ©e*
brauß unb anbere für befonbere ©ele*
genßeiten. GS ist ootgetommen, baß
«Wänner nißt meniger als »iet ©tüd
gut Seit gelaust ßaben.
Die iperrüde mirb burß baS ßeute
übliße • Verfaßten meit ftßerer am
Kopfe befestigt, als eS ftüßer ber galt
mar. Der lünftliße Hauptfßmud
mirb jefct mit einem leißt Mebrigen
Präparat an ber 3nnenfeite oerfeßen,
moburß bemirlt mirb, baft bie V(trüde
bißt an ber Kopfhaut anliegt unb bem
Sräger leine Unbequemlißleit oerur*
faßt. Die Kunst bei Verrüdenma*
ßenS tritt ferner in bem Aussehen fei*1
neS GrgeugniffeS h”bor. DaS Vaat
bet V«iüde stimmt nißt nur mit ben
etmaigen Ueberbteibfeln beS urfprüng*
lißcn genau überein, fonbern ist auß
so befestigt, baft Wiemanb bie Säu*
fßung entbeden lann.
Sroftbem ist bie menfßliße Gitelleit
in biefem Vunüe fßmer gufriebengu*
stellen, unb mie gut immer eine tyn*
rüde gemaßt fein mag, Wiemanb mirb
gerne gugeben moHen, baft er eine trägt.
Die «Wäjmer ftnb hierin noß eigener
alS bie graben. «Wan mirb toenige
unter ißijen finben, bie ben ßaben eines -
grifeurS burß bie Vjtfcertßü« betre*
ten, menn er ftß an etner Hauptstraße
befinbet. 3ufolge beffen haben oiele
Verrüdenmaßer eS oortßeilßaft gefun*
ben, einen ©eiteneingang in einer We*
benftrafte gur Venuftüng für ißre
männlichen Kunben eingurtßten. Die
grauen finb in bieset Vegießung in ber
Wegei meit offener. • Doß nißt alle
«Wänner taufen Vetrüden auS Gitel*
leit. Gin laßler Kopf mirb im 2Bin^
ter leißt lalt, unb eine enganfßlie*
ftenbe HaarßüIIe bilbet eine feßr behag*
Iiße Vebedung. Die oom grifeut oep*.
laufte «Waare mirb oft „falfßeS Haar"
genannt, boß bieS ist eigentliß eine
berleßrte Vegeißnung. Das Haar ist
gang natürliß, boß eS lommt oon ben
köpfen Anberer als ber Käufer ber
ipettüden. _
—3 mmer Hausfrau. Freun*
bin: „3n eurer Villa mürbe gestern
mäßrenb btS GkmitterS eingebrochen?"
Hausfrau: „0, eS mar entfeßliß, bie
Ginbrcßer hatten ftß nißt einmal bie
güfte abgepuftt!"
— „®ut gebrüllt, £öme!"
Vantier £ömß: „©eftern ßabe iß ge»
geben unsrer iprimabonna. in bem
VBohlthätigleitSbagar 10,000 «Wart
für einen Kuft! ÜWaS sagst De bagu?"
Velannter: „@ut geproftt, £ömß!"
— SEBeiter SEßeg. Vater: „Voß
Saufenb! Grna, Du ßaft ja bem
Gßnftlinbleln fßon jeßt Deine JBün* ,
sße notirt; bist aber früß baran." Gr* ;
na: „Vebenf aber, Vapa, mie lange
ber Vriesträger * braußt, bis er bie
Himmelsleiter hinaufgestiegen ist."
Für bis Äsidje.
©ebratenerHe<ßt. Gin gro*
fter H«ßt oon 6 — 7 Vfunb mirb alt»
gefßuppt, ausgenommen unb abge*
mafßen, nißt gemäffert. Die £eber
beS HeßteS befreit man oon ber ©alle
unb bratet fte später mit. Dann mirb
bie Haut, someit man ben H*«ßt spiden
roiD, abgegogen, ber Ht£ßt mit ©al§
unb seingefßnittenen Ztut^eln be*
streut unb so einige 3*«t liegen gelaf*'
fen. Veoot man gu spiden beginnt,
mifßt man mit einem reinen Süße
©alg unb 3u>üb*ln ab unb spidt ißn
feßr öorfißtig mit feinen ©pedfäben.
Weiß bem ©piden mirb et in ben ©aft
oon 2 Gitronen, gu bem man 2 in
©ßeiben gefßnittene S^öeln tßut,
gelegt. Dann bratet man ißn 20 «Wi*
nuten lang in hellbrauner Vutter unb
ber lehten «Warinabe, in ber er eine
3eitlang gelegen ßatte, toobei man
baS Fttif«^ fle*6*9 befßöpft. Gr muft
beim Vraten mit einem gebutterten
Vapier bebedt fein, bamit er nißt
oertrodnet. Kufg »or bem Anrißten
maßt man etma y4 VfunbVutter ßeK*
braun, fügt biefe mit ©arbellenbutter
oon 8 ©arbcllen unb 2 Ungen Vutter
mit gum H«ßt unb rißtet ißn bann
an, inbem man bie ©auce tßeils übe*
ben Heßt fliefet. Die fieber beS gi*
fßeS legt man beim Anrichten um ben
Kopf ßerurn. ^
Hammelfleifß mit Kräu*
t e r. n. Gin ©tüd Hammelleule ober
Wud:r. mirb mit VJaffer auf gelihbeS
geuer gebraßt, abgefßäumt unb ge*
folgen. Dann fügt man einige gang
Meine 3uüebeln ober 3t»iebelfßeibßen,
ein Meines ©tüd Gitronenfßale, ein
fiorbeerblatt, ein ©träuftßen ipeter*
ftlie unb Sßßmian unb 2 — 3 ©ten*
gel ©albeilraut, einige Vfeffer* unb
©emürglörner bagu unb bünftet baS
Fleifß 2 — 2ys ©tunben barin gar,
nimmt eS heraus, fßneibet eS in@ßei*
ben unb stellt ,eS marm. Die ©auce
loßt man gehörig aus, gieftt fte burß
ein ©ieb, maßt fte mit einet bunllen
«Weßleinbrenne seimig, legt bie gieifß*
fßeiben hinein, läftt fte noß ein SWeil*
ßen burßgießen, fßmedt baS ©erißt
ab unb ferüirt.
Kartoffelllöfte aus ge*
l 0 ß t e n k a r t 0 f f e l n. Die mit
ber ©ßale in SWaffer unb ©alg nißt
gang meiß geloßien Kartoffeln mer*
ben abgeschält, unb. naßbem fte oöQig
lalt gemorben, gerieben. Dann nimmt
man gu 3 Sßeilen Kartoffeln 1 Sßeil
geriebenes SBeiftbrot, brät bie in Meine
SWürfel gefßnittene Kruste in Vutter
ober ©ped gelb, nimmt bagu auf jeben
Suppenteller üoH 2 Gier, baßSEBeifte gu
©ßaum gefßlagen, ein ©tüd Vutter,
melßeS marm gemaßt mirb, etmaS
«Wajoran, etmaS «WuSfatnuft unb oer*
arbeitet bann Alles gut burßeinanber.
Hieroon merben Klöfte aufgerollt, mit
«Wfßl bestreut unb in loßenbem ©alg*
miffer etma 15 «Winuten geloßt. GS
mirb braune Vutter barübet gegeben.
GntemitKaftanienfauce.
Gine grofte ober gmei Heinere Gnten
merben sauber gureßtgemaßt. Dann
belegt man ben Vobett einer Kasserolle
,mit feinen ©ßeiben oon fettem roßem
©ßiftlen ober burßmaßfenem ©ped,
fügt 2 ©ßalotten, einige Vfeffer* unb
öemürglörner ßingu, übergieftf fte mit
ber nöthigen Vrüße unb läftt fte auf
gelinbem- geuer langsam bämpfen.
Webenbei ßat man 25 biß 30 gefßälte
Kastanien in iWaffet abgemeilt unb
bann in Vutter unter 3u9abe oon toe*
nig ©treuguder meiß merben lassen.
SWenn bie Gnte meiß ist, mirb fte
herausgenommen, bie ©auce burß ein
©ieb gerührt, entfettet unb mit etmaS
ßoßbraun geröstetem ©dmiftmeßl fei*
mig geloßt, bagu fügt man Sie kafta*
nien, läftt alles gufammen aufloßen
unb fßmedt ab. Die Gnte mirb trän*
ßirt unb mit ber ©auce übergössen
gu Sifß gereißt.
Sßütinger roße Kartof*
felllbfte. Ungefähr 6 Vfunb roße
Kartoffeln merben gefßält unb bamit
fte meift bleiben, birelt im SWaffer ge*
rieben, burß ein Suß gebrüdt unb
baS gurüdbleibenbeKartoffelmeßl mie*
ber-ßingugefügt. ©obann mirb üon
einem ßalbetv-Quart «Wilß unb einer
Meinen Obertasse ©riefttneßl ein flüs*
ftger Vrei geloßt unb loßenb auf bte
Kartoffelmaffe gegeben, baS nöthige
©alg ßingugetßan, oerarbeitet unb
Knebel baoon geformt. 3n P*e SWitte
eines jeben, eoentüell auß in ben gan*
gen Seig, lommt eine Variion in Vut*
ter geröstete WJedbrötßen, roogu man
ungefäßt IVa Vrötßen oermenbet. Die
• Knöbet merben bann eine ßalbe©tunbe
geloßt unb ftnb feßr gut gu Vraten
unb Kompot.
Somatenfalat auf fran»
g ö f i f ß e Art. Vebor mäh ben
©rflat bereitet, reibt man bie ©alat*
Jßüffel mit einemStüdßen Knoblauß
ein; mer aber biesen ©efßmad nißt
liebt, stelle ben ©alat oßne Knoblauß
ßer: bie gemafßenen, abgetrodneten,
oöflig reifen Somaten merben in©ßei»
ben gefßnitten„ mobei man bie Kerne
entfernt; auf jcbe fiage Somaten
tropfi mansfeineS Olioenöl unb etmaS
Gfftg unb stäubt ein menig ©alg ba*
tübet. Wun mifßt man ben ©alat
tüßtig burßeinanber, giebt naß ©e*
fßmad etmaS Pfeffer baran unb läftt
ben ©alat etma eine halbe ©tunbe bis
gum ©ebrauß stehen. Auß bereite»
man eine ©auce, bie man über bte in
©ßeiben gefßnittenen Somaten gieftt,
folgenbermaften: Gütige fiöffel «Pro*
bencer « Del merben mit einem fiöfftl
©enf, etmaS Gfftg, ©alg, VWf11 unl>
gmei ßart getoßten Gibottern oer«
rührt
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Heilig, G. A. La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 14, No. 29, Ed. 1 Thursday, March 3, 1904, newspaper, March 3, 1904; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth989846/m1/4/: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.