La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 22, No. 5, Ed. 1 Thursday, September 14, 1911 Page: 2 of 8
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*tm «ripttwr.
Bon <M 11 fi a o € di ü l e r.
«ü^c. »üblf, LU in'ä «tut _
*W). nun lebt fi«e wieöer gutl
•fftyernb ist bet; ötorrenüi flie«,
6ritß lac^t ba« »lattgefprlefj.
Srttib« jaudgt aus jebem Haltn
«neu bellen 2eben*pfalin.
Beim (Hetid bon «ft au Rft
Halten bie lebten tiobfeu Rast
Ä»* her $d|aultel.
•*«* oon ©. tibbtu«. »u« bem fluffi-
(dien flbetfe|t Bon <1. jföppen.
JRvt)t wahr, eS ist schön? Sie
fbthten fic^ bodj nicf)t, Rina?"
Da* lange, neu«, noch helle Sörett
PfS mit großem Schwünge auf*
tÄttt; nun toat e* fdjon höher als bie
kfeaubten Rfogien am 3°un bei
fiärtdjen* unb jeßt, nah an ber grau
• festgestampften Grbe oorüberglci-
***ll flog e* auf ber anbeten Sei-
lt «irr bie junge Birfe hinou*.
»Rein . , . Jdj fürchte inid) nid|t
..tß* gefällt mir . . . sagte bi*
TOf ÜRäbdjen, ba* geschmeidig unb
Jjt «f bem einen Gnbe bei Brette*
feub.
^Dfe Schaufel war gang neu, bie
W*fltt h°<h« bie Ring« fnarrten noch
■feit Ru* ber glatten tJfrifur Rina*
‘ll ftdj eine letdjte Haarsträhne unb
Ite ba* ©eftdjt. Dte Blangen
eten fidj in bem frischen Herbst-
•ieb. ba* graue stleib flofe um ihre
Änie unb flatterte hoch oben in ber
tust Ruf'betn anbeten Gnbe be*
Brette* ftanb ‘JRogaräfi, «in hoher
breitschultriger Stmxnt, Rina* Bräu*
tigam.
»Holten Sie sich fester . . . 2Bir
fliegen höher al* ba* Sandljau«!...
<&«§« ©ie, ba* loar Dorgeftern nod)
«echt . . . Jch höbe bie Strid« sän -
S«r machen lassen. Je länger bie
Strafe, desto größer ber Schwung. --
Run, nnb jeßt, Rinotfd)fa, wa* ho-
hen Sie mir au antworten?"
ßt derftärlte ben S«)Wung nicht,
liefe ihn ober auch nicht schwächer
loer ben.
„Bist ftnb so hoch . . . Unb bie
Sonne blenbet . . . G* ist schwer
»raff au sprechen," sagte ba* SRäbchen.
Bon ber raschen Bewegung athmete
pe ungleichmäßig, aber 3Rögat*H
sprach so ruhig, al* ob er auf einem
Stahl säße unb bie Sonne störte
ihn nicht. Uebrigen* war sie nicht
stell — eine gelbe Jrühlingäfonne.
»Sie leiben hoch nidit an Sdjwin»
helf“ fragte ÜRogarSti. „©erabe im
Erliegen läßt e* std) so gut reben
ftotürlid), wenn man fchwinbelfrr»
J®a* soll ich 3h*»«i antworten?
Jcfe glaube Jhnen . . . «ber ich woC
le bodj noch etwa* sagen. 9Rir ist
Ifele* nicht Hat . . . G* bleiben noch
so Diele fragen offen . .
' betrüdjte Sie al* einen
...gleichberechtigten 9Renfd)en, Rina,"
sagte SRogar*li unb blingelte mit ben
Bugen. @r war furgftchtig, trug
aber leine Brille. „Da* Unllare
mal sich Hören. Jeder „©taube" ist
«hoa* nicht Bestehende*. ®s eri»
tfrf nur ba*, wa* man ertennen
sann. Sie müssen nicht glauben
aber — missen. Btan muß alle* b»?*
|ehen «nb ertennen, unb bie ©ren*
in bet menschlichen Grlenntniß find
nur bie ©renaen ber menschlichen
JBelt.“
Skthtfcheinlidj führten sie schon
lange biefe* ernsthafte ©efpräd).
„3$ glaube, 2Jlama beunruhig
steh," bemerfte ba* Bläbchen. „Sie
*ß auf bem Ballon, Blarten S*e
ein wenig . .
„filie Sie wünschen. Rber bie
Kürtet beunruhigen sich immer."
IRogatäH hörte mii bem gleidjmä*
feigen Beugen ber «nie auf, unb bet
ScfetDung bet Sdfaufel, ber noch sehr
fenxf war, ließ allmählich nach.
„3<h wollt« noch sagen," fing Rina |
Hiebet an — sie sprach seh* rasch unb
•ttfndjte bahei bie wiberfpenftigr
H««tjt*äbne aurüdauwerfen
umfängt ba* Beben ber gangen 2ße!t
unb eraittert in bem traftbollen Strr*
hen nach Gntlaffung. Unb Sie. . 1
„Unö ich — wa* meinen Sie?" faat
Rinn furchtsam.
„Unb Sie . . . 3uweilen scheint
e* mir, baß 3br ®<ift noch in allen
ffliberfprücben be* 0!ualt*mu* befnn
i\WL*fe:. Sie wollen nicht fest auf
o^Tfiißen stehen. Sie wollen sich
an etwas hängen, wa* über ber
Grbe ist.
„Rein, nein . . ."
Btogarsti hörte nicht unb fuhr
b'feig fort.
„Rina, Sie finb ein Blettfcb, ben
ich achte, eine Qfrau, bie ich liehe
Sie haben e* so tief erfaßt, baß nur
au* Üitanen öötter werben tonnen.
Unb Sie, Sie bleiben aweifelnb ste-
hen oor bem ©ebot be* ÜJtitleib* au
ben einaelnen, Dorühergehenben 3nbi*
oibuen, bor ber nidjt ejiftirenbeii
Unhegreiflichfeit be* Sehens! ©, Ri<
na! ?für un* besteht nur ein ©eho'1
ba* ©ebot ter Siebe, gu bem hlii*
henben Sehen, au ben herrlichen Jor* i
men, in benen e* sich offenbart. Üßit |
liehen ba* Sehen, benn wir finb fei*
ne Heeren, feine Schöpfer. Unb ler*
nen wir e* gang ertennen, so gib*
e* feinen 3ufaö, lein Hinberniß met;t
für unseren bimmelftürmenben BJ;,*
len. 3-ort mit ber fcbmacbbollnt
{Jfrigheit! Rina! 2>it Sonne, bie Grbe
alle* 3eßtge, aQe* 3u*einftige --
aße* ist unser! 25ie Siebt, bie ifflahe*
heit, bie Schönheit, ber SRuth! Unb
solcher, wie wir, gibt <* biele, unb
jeben 2ag werben e* ihrer mehr..."
2>a* 'JRä beben erröt bete jäh.
„3a, ja! ©, ich weiß es! 3<b hin
nicht immer so Heinmüthig, Gwgtnij "
Sie ladjte ein frische*, junge*,
übermüthige* Sachen.
„BJeiß ich öenn nicht? Rut
tapfer muß man fein, sehr tapfer!
Richt wahr? BJir werben noch fäm*
pfen! .... Sassen Sie un* wieber
schaufeln! Höher, höher! So baß Sie
Singst hefommen. 'ßber ich, i<h wer*
be mich nicht fürchten!"
Gin ftarfer ^sljwung ließ bit
Schaulel wieber höher gehen. 5C;e
straffen Stride ergitterten unb spann
ten sich. Blit jeber Äraftanftrengung
Blogar*ti* flog ba* schmale, fpiß-
edige Brett höher unb höher; ba?
'slugenhlid grauer unb staubiger wür«
be — lebloser. Blut war nirgenb*
gu sehen, nur über ben emporgeljo*
benen Slugenhraunen geigte sich rn
Heiner, blauer ffled.
„G* macht niiht* . . . SBarten Sie
. . . Biefleicht ist e* nur eine Ohn-
macht . . . Blan muß nach bem 3lrgt
fchtden . . ." stammelte BtogarSfi,
betäubt burdj ba* fortwährenb laute
Jammern Rina*, unb gang bergeffenö,
baß er selbst beinah schon Slrgt war.
Säng* ber 2lflee näherte steh eilro
eine Heine, magere ©eftalt inSchwa"!.
Sie lief ftrauchelnb unb gang botn-
üfer' geneigt.
Btama!" schrie Rina . . . „Bla
ma! Um ©otte* wiflen!"
Unb gitternb unb meinenb reichte
ie ba* Schwesterchen mit bem h<r*
abgefunfenen, staubigen ftöpfefen ber
chwargbefleibeten fjfrau.
Die Blutter lief hingu unb rif>
fchweigenb ba* Jlinb au* Rina* 5fr*'
men.
Biefleicht ist e* ein« Ohnmacht . ..
Jch werbe ben Brgt holen. Beunruhi*
gen Sie sich nicht ..." sagte Blo-
gar*li unb machte einen Schritt gur
©artenthür. — „Bleich ein «ntfehfi
ehe* Unglüd ..." *
Die Biutier sah bem Rinb in*
©«sieht unb sagte nur ein Blort:
„©etöbtet."
Sagte e* leise, ohne Borwurf, oh-
ne lauten 3ammer — unb ging bem
Hau* gu mit bem ctinb auf bem
Ssrm.
Rina lief porau*, Pergweifelt rufenb;
„Ginen Slrgt! Bfein ©ott! Biein
©ott!"
fit Saab be« yrrhänn-
nifTr».
B?ogar*fi unb Rina trennten st-h.
Ohne Grllärung unb ohne 2lu*fpra*
ehe — sie gingen auSeinanber, e§ tarn
bon selbst.
SHa>e ron Warianne Ulruti.
Run war sie tobt, feine gute,
brabe Suise!. Bfle stunft ber Bergtr
— er hatte sogar brei gehabt unb ba»
runter einen gang berühmten ©ehei
men Rath — hatte ihr nicht helfen
lönnen.
Gr blieb nun aflein, mußte lernen,
ohne sie fertig gu werben, bon ber er
sich in gwangigjähriger Ghe auch nicht
einen lag getrennt hatte. Gs loar
gum Bergweifetn!
Herr ©uftao Baefchle,. Schlächter-
meister engro*, ließ sich aufftöhnenü
in feinen Schrefbftuhl fallen, legtf
bie 2lrme auf bie grüne Duchplatii
be* Diplomatenschreibtische*, ber Sui*
fe* Stolg gewesen war, fenfte ben
stopf barauf unb fd)Iuchgte bitterlich.
Rein, er wollte sich nicht oon ihr
trennen, gottlob, e* gab ja noch fin
Btittel, wenigsten* ben Staub ber
2 heu ren ewig gu behalt». Gr hol
ben stopf wieber in bie Höh«, nidte
bem großen Oelbilb ber Beworbenen,
ba* ihn oon ber Sffianb über ben
Schreibtisch anlächelte, thränenben
21uge* gu unb sagte:
„Ru hab ich’S, Suife, ich laß bot
ntch fort, bu wirft berbrannt.“
©* Hopste leise.
„Bton ’rein," sagte H«rr Baefchfe.
unb feine Stimme hatte einen oi»l
belebteren stlang, „ftnb Sie e«,
Schwester Regine? Reh nu i* mir
orbentlich wohl, weil ich auf einmal
ben richtigen ©ebanfen gehabt habo.
3<h behalte sie, wenn’* auch man ihre
Rfdje i*!"
Die stranlenfchwefter sah b'n
Sprecher an.
Hampe, tpn eine* Jage* einlub, mit
nadj Dreptow gu tommen, ba fiel
ihm beffen hübsche Schwägerin auf.
fjfräulein Slfta Bogelfang toar aud»
wirtlich ein reigenbe* junge* Btäbd^n
unb tarn au* Hamburg. Sie fpra f;
ebenso fein unb giersid), wie sie au*-
fah, unb wenn sie e* auch in ber
Schule nicht sehr weit gebracht hatte
so oerftanb sie befto mehr oon bei
üöirthfchaft.
Jeben Sag entbedte H*rr Baefdj’f
neue Borgüge an ihr, halb waren >*
bie Grübchen in ben rothen BJangeu.
halb bie Rrt, wie sie afle* so abret*
unb nett hinstellte, wenn sie ben Dif-f,
bedte. Balb freute er steh über bie
bielen tleinen Soden, bie sie bi<f)t an»
cinanber gereiht, am Hinterfopf auf-
gespießt trug, halb über bie lila
Strümpfe, bie so hübsch in ben ^eCs*
braunen Schuhen aussahen.
Unb schließlich entbedte Qtxx
Baefchf«, baß ihm ba* rothblonb-
Fräulein Bogelfang fein H«rg gang
unb gar gestohlen hatte.
Da er ein praltifcher Btann war,
ber steh immer auf* 3«9reifen ber»
stanben hatte, besann er std) nidic
lange, unb an einem schönen Btaien-
tt
Edwin D. Lunn M.D.
föunbarjt.
Office upb Operation!* 3*nmec im
aroeiten Stod be« Äiam ©ebäubr«.
<|ou|lon, QTcxa».
gsvfyoib Otto.
Stet* frische» gleiset), Bürbecue
unb fdjmacfhaTte Bliitfle. gut
fette* ©djladjtDieh tuirb ber
hoffte löaar $rei« begahlt.
^sprecht bei ihm oor, menn
3fer Sieh jum bertaufen habt,
ober telephonirt ihm. Bhone
Rr. 73.
^aC9ran{)e, Jeyae.
<£* Kolter«.
reutscher ^cebltiaun»aU,
prattiairt in aüen ©erid)t«böfen.
Schreibt Deeb«, Deftamente ufm.
Office 3tmmer 813—15
ßfjronicle ©ebäube,
Houston. Derad.
«<ID, SPeiM, IHuDtn.
Bon ©lud ist besannt, baß bie
Btufif nicht fein eingige* Jbeal bil--
bete, fonbern baß er auch ben Btom*
mon sehr liebte unb auch ben fyreubec
ber Dasei in hoh<m Btaße gugethan
war.
Gin«* Dage* war ber große Don»
fünftler ©aft beim
„Bla* meinen Sie, $ett Baefchfe?"
„Ra, wie ich sage. Jch sann mid.
ntch so gänglidh bon ihr trennen, ba*
rum lasse ich meine liebe Jfrau ber
brennen!"
Da* bon bielen Rachtwadben ermü*
bete Rntliß ber stranfenfehmefter
nahm einen betümmertenRuäbrud an
„Da* werben Sie boch nicht thun,
H«rr Baefdhte," sagte ste mißbifltgenb,
„man soll ber armen Seele ihre ewi-
ge Ruhe gönnen."
• „Die hat sie hi«* auch unb bann
18 ste boch afle Dage bei mir, unb
ich *ann mit ihr reben unb brau'h
dürften fron
ter gestreift. Jmmer schneller flog , riesicien Bastete in Rnsbrnrfi n.nnni” t?nn mit reöen unö brau'h
ba* Brett über bie graue Grbe b4 men Irbe berwLbrt wVSl '“^tragen gu lassen in btl
Biege* fort, unb fchwirrenb strid, Komponist lein Rüge oon besprächt -- Snädfa' ' m""<e
J5 " i"n ** E^SSS1“- ■»"?*,,*- i Sx * ni«. lall,
nur ban ni,bti8. a!*' JaTfÄ • fßL’&.SP** *" | ist »». hntunl.r, »Der
Sanbhaufe* hinter ber tümmerlichen
Dannenaflee, fonbern auch in
Jferne bie anbern Häuser, bie Stn--
ßen unb sogar bie Bäume be* 3a*g-
tojefelfchen Ijlatfeä. Oben ergitterten
bie Stride. Beinah pfeifenb, mit ei*
ner rafenben Schnefligteit, jagte ba*
Brett an ber Grbe ootbei. • Rina
schien e*, al* hätte ste übet ba* @e»
rüst gesehn, unb boch faflt« sie lä*
chelnb, außer Rttjem, mit halb ge*
fchloffenen Rügen:
„Roch . . . noch . . ."
igeßi hachle sie nicht mehr baran
baß bie Btutter auf bfcm Baiton fe!
unb lieh beunruhigen tonne. Blabr-
fdjeinlich war ja auch niemanb aus
bem Ballon.
Bon ben Stufen h«tab lief ein sie'*
it«*, etwa sechsjährige* Bläbchen, in
einem blauen JflaneflHeibchen, mit ei»
<3hcwin!e "re5enS; r-«, v, , fiörm unö «He Unrast bieser BJeft
„©lud, wanbt« sich her Gastgeber, hält ste ihm fern "
5 ääws ä a »; in jse
^<h fefe, wa* 3hnen^ gefaUt; nehmen . nen, „Sie wissen bloß nich, wie ba3
Sie bt« Schussel al* ©eschen! bon ; tS, wenn man steh so lieb qehabt hat.
mir." 'Jstfrtn mir W. w,;. S,;» jm
Der Rngerebete ließ jsdj biefe* nßfet
gweimal sagen, .unb- ohne ba* Gnbe
be* Blahle* abguwdrten, erhob er jich,
umfaßte ben tustbaren ©egenftanb mit
btiben Rrmen, unb gwifChen einer
hoppelten Reih« oon stammerbtenern
schritt er mit feiner Beute, bie er
hödj emporljielt, al* toare e* bie strone
starl* be* ©roßen, majestätisch *uw
Saale hinau*.
Sehr begeidhnenb für bie Gharafter*
Eigenschaften be* stomponiften bet
„Rrmiba“ ist auch folgenbe Rnefbote:
®ine* Dage* fragte man in ©«feil*
Blenn ich mir benfe, wie ba*
Blinter werben soll, menn’8 friert,
ober e* gießt born Hiwmel, unb ba5
prasselt bann so auf meine gute Suife
runter — nee, nee, hier hat sie’* mol
lig unb marm."
Dort umfängt ber Gfeu fdjüßenb
nem blauen Bänbchen in' ben niCh* ^Ind, wa* er roohl am meisten
bichten,' gang H»H«n Haaren. G'n ”*0» auf ber Blelt.
wenig wadelnb lief ste läng* ber Dar* | ^ -PM« ®tnge," erwiberte er: „Da*
nenaflee gu ber Schaufel. Ginen ®eIb' ben 5ffie,n unb b'n Ruhm."
Rugenblid blieb ste bort stehen, !ä» I toar oerblüfft über biefe Rnt»
d;elnb, erstaunt, wie bergaubert burd: lx>ort* »®ie.'' «ntgegnete ihm Jemanb
ben sslug be* Brette*. Rur einen I auS bem st«if«, „Sie feßen ben Ruhm
Rugenblid • unb bann ftürgte ste bo1-» bem ©»Iht unb bem Bieine hinten»
märt* gu ben Bfoften, mintte mit1 na$? 3^ fllaube nicht, verehrter Blei»
ben Häubchen unb rief, lachenb oor fl<r> ba6 ©'e in biefem Buntte auf»
Ölüdfeligteit: , richtig gewesen ftnb."
„Rina! Rina! Jd) auch! jCh Wifl ! »Unb warum benn nicht?" ermi»
auch so flie . . ." berte ©lud mit feinem Sädjeln. „Blit
3n biefet Setunbe fauste ba* bew ©elbe taufe ich mir ben Blein,
schmal« Brett, wie ein Schwert bie ber Blein ermedt meinen Ruhm. Sie
Suft gertheilenb, nah über bie Grbe
__ „„ .... ....... td-1
aufstellen, baß ©efunbheit, Schöbt «n.«n furgen bumpRi» ©eraufdj ba*
■nb straft auf ber Grbe triumphier. “*ine b,.a“5 ®e^opf wett weg tn ben
|on«u 3a, wünberfchön ist ba* Bilb (®taub W^bernb.
Her 3«l«nft, ba* reiche, herrliche Ruf»
Slüfeen aOer strafte . . . Rber jeßt
äst« . . . Rber
G* gibt sobiel stummer,
Diel Grniebrtgenbeä, sobiel Unbegre:p
liehe* . . ,"
Wogaröfi lächelte.
„Unb bie Ursache? Siegt sie nidjt *n
♦er menschlichen Unoolltommenheit?
Beruht sie nicht in ber ungenügender.
Herrschaft be* Btenfchen über bte Ra»
tar?"
.3dj weiß nicht," sagte Rina. „G*
»erben boch ringeln« Btenfchenleben
»ernichtet. Bla* für eine Rechtfer-
tigung hat ba* Seiben?"
Die Sdjautel ging immer langfi
«er. Rina sah schüchtern unb oer»
Ifebl auf Bfogaräfi. Gr ließ einen
ktsen Bfiff ertönen.
„Bloher haben Sie ba*, Rinotfdj*
la? Bier oon Guten '-Professoren fep!
fach bergleichen in ben stopf? Sie
»äufdhen «in« Rechtfertigung be* 8?i>
kn*. Jch wünsche ba* nicht . .
Btan muß nur beruhen, steh fetr
strteii eingurichten, unb ich glaube,
lo« ist mögliitj. G* eyißirt nur
•tae 3frage: ©ibt e« «inen Bieg, um
toi Jbeal eine* harmonischen Sebe**
m erreichen? Btir scheint, id) sibe
In SDeg. Die eingelnen gehen un-
ter. Umso schlimmer für bie ein*
ffß«n a. ». lebe nicht hier in
Mefem ftörper; mein wahre* „Jch"
Da* stinb brehte steh, fiel, unb e5-
ne bichte Staubwolf« gog steh ju ihm
hin. Rina treifd)te auf, wollte Oon
ber Schaufel springen, hielt sich aber
utfWiflfürlid) an ben Striden fest,
weil ba* Brett nod) immer fortfuhr
gu schaufeln, gitternb unb schief. Blo»
gar*ti glitt hinunter unb oerfudi'e
inbeitt er mit ben Jüßen ben Staub
aufwirbelte, ba* Brett anguhaltln
ba* steh nod) immer brehte unb nidjt
still stehen wollte.
„Sifotfchta, Sifotfchfa, Sifotfchla'"
schrie Rina, oon ber Schaufel ab*
fpringenb. „Blein ©ott! Sifotfchla,
Sofitfchta, Sifotfchla!"
gitternb oorGntfeßen, noch fchwinb-
li^j oon bem langen Schaufeln stürbe
Rina gum stinbe unb oerfucht« '4
aufguheben. Rahm e* eiiblicf) auf bi:
Rrme.
BtogarSfi ftüßte, selbst gang faf«
fung*lo*, ba* plößlidj gurüdgefunfme
stöpfchen. Rina, inbem sie nid»
aufhörte gu jammern, feßt« steh m?i
bem stinb auf ba« niebrtge, jeßt un*
bewegliche Brett ber Schaulel.
„Sifotfchfa, Sifotfchla! Blama!
Um ©otte* wiflen!"
Da* blaue stteibChen war staubig,
bi« bünnen h»Uen, jeßt wirren Hör-
±en oon Staub bebedt, ba* weiße
Heine ©estcht — auch boll bon Staub,
unb e* schien, alt ob ti mit iebem
sehen also, baß ich froflfontmen im
Redete mid) befinbe."
B*eftc unb Bros«.
Sfflalter Scott, ber berühmte fd)ot*
ben Hügel, unb selbst im Blinter fön*
nen Blumen ben Bloß gu einem
freunblidjen ©arten machen. Da
pflangen Sie rothe iptibt unb Ghrift-
rofen, unb wenn Sie bann an ben;
schönen, stillen ©rab stehen, bann
tomrnt auch stieben in 3hre Seele,
i Sassen Sie ber Dobten ihre Ruhe."
„Rein, meine Suife laß ich nicfjt
•freg," sagte ftörrisdh Herr Baefdhte,
„ste wirb berhrannt."
Unb so geschah e*. Herr Baefchle
taufte bte fd)önfte Urne au* pracf)t»
boflem ©ußeifen, bie er finben tonnte.
Sie hatte bie Jform einer antif»r.
Base unb mad)te mit ben großen grü
■nen H«ul<ln einen sehr freunblidhen
Ginbrud.
Die Rsche ber seligen ssrau Sui»e
tarn hinein, unb bie Urne besam ih-
ren Blaß auf bem mittleren Rufbau
be* Schreibtische*. Jeben Btorgen
unb jeben Blittag unb auch jeben
Rbenb feßte fidj Herr Baefchfe baoor
uhb sagte: „Blorgen auch, Soifefen"
ober „Blahlgeit" unb „Jute Rächt,
schlaf süß."
Darüber oergingen mehrere Blona*
abenb — bie Urne mit Jrrau Suife«
sterblichen Ueberreften ftanb noch lein
Jahr auf feinem Sdjreibtifdj — wür-
be gfräulein Rfta feine Braut.
Gin neuer Siebeäfrüljling hielt fe?»-
ne Blonne für Herrn Baefdhte bereit.
Strahlenb bor ©lüd, ftolg unb statt»
lieh in feiner Bräutigam*würbe, ließ
er steh an feinem Sdjreibtifdj nieber,
um bie BerlobungSangeigen gu abref*
firen. Do hob er gufäflig ben Blid,
unb auf einmal überlief e* ihn tj«i6-
Rn ber Blanb hing ba* Bilbniß
seiner Suife, unb ihm war, al* häi =
ten ihre Rügen ihn redst borwurf«-
boll angesehen. Unb bie schöne, gro*
ß« Urne schien auf einmal ein Gent*
nergewidht auf fein Herg au wälgen.
Da* ging boch ntd)t! Rein, ba?
ging bo<h nun mal burdfjau* nicht!
Schon ba* Bilb an ber Blarb
War etwa* unbequem, aber bie Ur=
ne — nein, bie tonnte auf leinen fsafl
ihren Blaß behalten, wenn feine junge
3?rau ihren Gingug hielt.
Da* Bilb? Run, ba* war in ber
großen Bettfifte ja gang gut aufge»
hoben. Schnell entschlossen stieg er
auf einen Stuhl unb nahm e* herum
ter. Siebeboll Hopste er bem lä=
djelnben tsrauenbilbniß über bie So*
den unb sagte:
„Sei man nidjt bös, Soifefen", unb
bann schob er e« an feinen neuen
Blaß. Rber wohin nun mit ber
Um«?
Jn ©ebanfen burdhlief er alle B»=
hälfet ber BJotjnung, aber ste war R°unb
gu groß unb gu breit, st« war wirtlich '^arrenton,
nirgenb* untergubringen! Da blieb Dlbtnbutg,
nur noch ber Boben übrig. Senf* olatonia,
genb nahm er bie schöne Urne in ben öeimar,
Rrm unb Hetterte bie Dreppen gur Sdulenburg,
Dadjfammer hinauf. Rber eigens* Blalbed,
li<h sah e* gang gemüthlid^ fytt oben Karmin«,
au«, unb in ben auSrangirten großen ©Uinger,
stleiberfdjranf, ber noch Don feiner Sebbeiter,
Blütter stammte, ging bie Urne so Oaflanb,
gut hinein. Hastig nahm er noch ein Öaw Geef,
paar alte Bläntel unb Rode, bie tn RutrrSoiU«
bem Schrant hingen, unb bedte [<».
bamit gu, unb bann macht« er, baß Wbbing*,
er schleunigst wieber Ijinunterfam. Gugle,
Hatte er feine Suife oon Hetgen 9?aba-
lieb gehabt, so liebte er feine neu». Bernarbo Braiti«.
junge fsrau noch fiel mehr. Gr that stinflcr,
ihr alle* guUebe, wa* er ihr nur an ©onjalefl,
i*stnb*5lgcnt.
Hat Sänbereten in aßen Detlen
Pon Defa* unb au aßen B«i*
fen au oerfaufen.
Blenbet Gud) an ißn, wenn 3h*
Sanb saufen ober Pertaufen
woßt!
Office in ber „SaSrange Deut*
l&e ßeitung" Offtee.
*$ur IBeaditunii!
Die nadjbenannten Herrn finbRget •
ten ber „Sa ©ränge Deutsche Seitiint"
unb finb berechtigt, für biejelbe Beste)»
lungen entgegen ju nehmen unb für ge»
madbte Goßectionen ju quittiren.
Sofal'Rgenten:
ben Rügen absehen tonnte, unb jfrau : Halflebt,
Rfta geigte std) banfbar unb macht- j Goft,
audh ihm ba* Sehen so angenehm wie | ©ibbing*.
nur mögltdh. Die Häu*lid)teit war Soebau,
stet* blibfauber, unb sie pußte nai. ! Rodbale,
Blöglichteit barin herum. j ftreßburg,
Rfle paar BJochen glaubte HetrfRebRod,
Hn^biF^n^Rahtr1!! m'{ ^ats nad) mit 3u«ben, bi* Herr Baefdj*
Ö°n *° jUt rlat ff^r stolzer* fe ihn wirtlich eine* Rbenb* an ben
gtg, aber auth gtemlid) prosaisch unb Biertisch begleitete. Bton traf bie
hau*badett üeranlagt war, einen alten fsreunbe unb rebete unö
Spagtergang tn ber Rahe oon Rbbotä^ schimpfte über bte schlechten Reiter»,
forb. Bet btefer ©elegenheit tarnen st« unb Herrn Baefdhte war nach 'langer
au[ htu- nne ^eit ,Dieb<r maI ein bißchen flemüt».
Sammer_fröhlich umherhupften. Scott j lid) gu Sinn.
machte Halt unb sagt«, mit ber Hanb
auf bie Dhiere weifenb, gu feiner
©attin: „Sieh einmal, weid) liebliditi
Bilb! Jft e* berwunberlid), baß bie
Dichter schon feit ben frühesten 3ei*
ten ba« Samm gum Stjmbol be* fsr;e=
ben« unb ber Unfcfjulb erhoben öa*
ben?" Blr«. Scott ließ ihre Rügen
über bie Sgenerie schweifen, baun
meinte ste gutmüthig: „Ja, lieber
Blalter, Du haft Recht. G* ftnb al*
lerliebfte Dhiercfjen, unb, weißt Du —
namentlich mit sträuterfauce fdnnede.t
ste borgüglidh." Der Dichter sah fein:
©attin einen Btoment fprachlo* nr
Rl« er am nächsten Btorgen er*
wachte, ba fiel e* ihm schwer auf
bie Seele, öaß er gum erstenmal berl
gejfen hatte, seiner Suife ©ute Räch»
gu sagen. . ^
Grft schämte er std) ein bißchen, unb j ben?"
tarn sich schlecht unb treülo« oor. Oben
Rber fein Bruber Otto blieb oier* "
gehn Dage, unb er mußte noch öfter*
mitgehen an ben Biertisch.
G* gefiel ihm auch jedesmal besser,
und allmählich nahm er die alten Ge-
wohnheiten wieder auf, unb ba* , ©u*
tenmorgenfagen" würbe seltener und
immer seltener. Da* „Gesegnete
Baefchfe beinah« in ein: neue Blob
nung gu fotnmen, dann hatte ste win-
det einmal fämmtlidje Biöbel umge-
räumt und alte* ander* arrang'irt.,
Gine* Dage* wurde Qtxx Baefchfe
oon feiner ©attin mit triumpljirender
Btiene im storrtdor empfangen. Da
wußte er schon, e* gab wieber *r*
geneein neue* Rrrangement gu be*
wundern.
Gnrartungöooll betrat er fein 3im»
wer, unb bann ftanb er und sah
unb rieb steh bie Rügen.
Bla« war benn ba«? Ruf dem
Schreibtisch, auf ihrem alten Blaß
stand die Urne! Der Dedcl war ab-
geschraubt, und ein mächtiger fslir*
berftrauß grüßte ihn harmlo* barau*.
entgegen.
„Run, Btonnbf)en?"
„Rfta — fsrau" — stammelte er
fassungslos, „wa* — wa* haft bu
da?" —
„Ja, nicht wahr, Btänndjen, nun
wunberft bu biet), woher idt) die rei*
genbe Base habe. Sieh’ nur die ent»
güdenben grünen Henfel!"
„Rber wo — wo haft bu die gefun-
Btum,
String Braittt
Btonnljeim,
Swiß Rlp,
Reu Bielau,
Deanoille,
RouubDop,
Sodhatt, ’
BtcDiue,
Baifle,
Gifterit,
Dhornbale,
Scjcington,
U^lano,
Rieberwalb,
Sincoln,
Rorbheim,
Saftrop,
Bapp,
Button,
Galbweß,
SD?c®regot,
Gtjclonc,
Gl Gampo,
J. W. Sepbler
Otto Boppe,
Gba*. Srani,
fi. BoelW.
H iW Dhulemepec,
BI Deß,
SRub. Rorbhoufer.,
B5 @ Gaffcna,
3ul. Bicnte,
G )o*. Bieper,
ü. G. Rummel,
R. SttunI,
Otto Btenfing,
HP» »an Btinben,
Herrn. Rmberg,
SB. ©thubert,
?V ©ebert,
3 B Rmolb,
B Braufe,
Otto BtiQcr,
3o«. ©dpinbler,
3erbuioib Hausmann.
Rüg Jüngetmann
D Bolfer«:
G 3rit)cbe,
R Blolf,
Hp. Sautetbadj,
ß Runs,
Slnt Segle».
Rb ölaned,
Rb B'adjSmann,
Ghaö Brun*,
Rüg Dahfe.
Grnf» gwernemann.
ßrnft 3ride,
Soui* ©djeh,
D ßrnft,
08car Blilbe.
stod Rieß,
H- Röpte,
i5. BanberBBedh,
— stirchhof,
Bim. Scpulae,
Slb. gwernemann.
. 6 Reußlet,
Bl H HaMer*
G. D 3app,
Rb. Ußrt^ 3*.,
Grnft 3wetnemann,
H- Ouebe,
GljaS. Bagtl.
_ . B ß fsranle,
O'Ouinn u. Gebar, g. Hanßart.
Borftown, J. H. gleffnec.
@^ner, RUfl. Jöeber.
bann brehte er steh auf bem Rbfclj Blahlgeit" war überhaupt schon giern*
herum, eilte nach Haut« unb war, wie ^ tan9e *n Bergeffenheit gerathen
er später in Befanntenfreifen ergäblfe, 1 fein<n fünfgig Jahren war
meldete Dage lang so oerftimmt über ^ett ^aefchle noch immer ein feh'
biefe prosaische Reußerung feiner ©ai - PatHi^«r ÜJtonn. RI* ber Sommer
tin, baß er feine Jeber anrührt«. herantam, forberte man ihn red)*
—---- • ---i häufig gu Sanbpartien auf, befonber*
— D r u d f e h I e r. Dje Räuber, i» Jamilien, wo unoerheirathete Döch*
oon ben Sttft*damen mit stüjfen ler waten.
(Schüssen) empfangen, gogen sieb 1 ®a*.ftel ihm weiter nicht auf, aber
fchleuniaft gutüd. 1 ' * *“ ‘ '
auf dem Boben, in einem
alten stleiterfchranf. Jch entdedte
ste unter einem Haufen abgetragener
stleider und sofort tarn mir ber ©»*
banse: bie muß auf SRänndbenS
Sdjretbttfd)."
Herr Baefchfe stöhnte leise auf.
„Jch begreife nur niiht — fobiet
mir erinnerlich ist — war sie benn
ntcf)t gugefchraubt?"
„Ratürlich, aber ich habe ste boeb
aufgemacht."
„Unb bann?"
„Unb bann? Rber warum bist b»:
denn so fomifdj, 2J2ännd)en? Da
war ja nur aßethanb ftaubiqer Un*
rath brin. J<h badht«, der ist oitfleiht
noch gut für'die Blumen, unb habe
— unb —
©(bloss er.
•r« »7 mthl auf, aber xnti auf bem Ballon über bie rolben
all fein ftreunb. ber staufmann Geranien gestreut." ^
Repariren pon Rähniofcßinen,
Oefen.unb aße bie in mein fyaep
fd)lagcnben R r b e i te n, werben
prompt unb bifliq ausgeführt. Um
geneigten 3ufprudj erfudßt,
Bim. st ahn, 8a ©ränge
fflerlftatt in Sibiaf'« ©ebäube.
J
‘T
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Heilig, G. A. La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 22, No. 5, Ed. 1 Thursday, September 14, 1911, newspaper, September 14, 1911; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth981737/m1/2/?rotate=270: accessed April 30, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.